Auszug - Gestaltung im Bereich um den Fernsehturm und Neptunbrunnen BE: Bezrksamt, Büro Levin Monsigny Landschaftsarchitekten  

 
 
27. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Natur, Verkehr und Lokale Agenda
TOP: Ö 7.2
Gremium: Umwelt/Natur/Verkehr/Lokale Agenda Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 16.06.2009 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 20:48 Anlass: ordentlichen Sitzung
 
Wortprotokoll

Herr BzStR Gothe teilt einleitend mit, dass momentan die Medien auf die Berliner Innenstadt gerichtet sind

Herr BzStR Gothe teilt einleitend mit, dass momentan die Medien auf die Berliner Innenstadt gerichtet sind. Herr Gothe betont, dass hier eine Maßnahme durchgeführt wird, die schnell umgesetzt werden muss. Vorausgegangen war, dass in der BVV Mängel im Umfeld des Fernsehturms beklagt wurden. Die Beleuchtung war ständig defekt. Das Erscheinungsbild insgesamt war häufiger Gegenstand von Kritiken. Bei den Fußboden-Belegen gibt es viel Flickwerk, das lieblos aussieht. Die Vegetationsflächen weisen Defizite aus, die diesen Ort mit seinem Anspruch an den Tourismus nicht gerecht werden. Das Bezirksamt hatte frühzeitig Kontakt gesucht mit den Betreibern Chinesische Gruppe und mit den Betreibern vom Fernsehturm (Telekom) und sie haben ihr Interesse bekundet, sich an der möglichen Umgestaltung zu beteiligen. Ein längerer Prozess war notwendig, um die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung davon zu überzeugen, dass dieser Ort eine Beleuchtung benötigt, obwohl er als Grünanlage gewidmet ist, in der es normalerweise keine Beleuchtung gibt. Ein Hinweis der Polizei war hilfreich. Der Alexanderplatz und der Bereich um den Fernsehturm sind Bereiche in Mitte, die als gefährlich eingestuft werden. Das Bezirksamt Mitte hatte dann die Zustimmung von SenStadt erhalten, dass dort eine Beleuchtung möglich ist und dass die veraltete Anlage erneuert werden darf. Weiterhin teilt er mit, dass aus dem Plätzeprogramm 500 Tsd. € für diese Maßnahme akquiriert werden konnten. In einem Bewerbungsverfahren wurde das Büro Levin Monsigny und mit einem Lichtplaner Lichtkunst Licht ausgewählt.

Anschließend stellen die eingeladenen Gäste den Verfahrensstand vor. In einer öffentlichen Veranstaltung wird der Verfahrensstand am 10.07.2009 vorgestellt.

 

Anschließend wird anhand einer Powerpoint-Präsentation das Umfeld um den Fernsehturm dargestellt. Im Rahmen der Vorplanungen wird das Gestaltungskonzept entwickelt, um den Bereich aufzuwerten. Eine starke Beteiligung der Anrainer und Nutzer ist durch ihre Mitarbeit im Präventionsrat gewährleistet.

 

Herr Grotewal stellt den gegenwärtigen Zustand des Ortes vor. Das Gesamterscheinungsbild ist nicht mehr gut. Die Flächen wurden Anfang der 70er Jahren hergestellt, teilweise mit sehr schlechten Baumaterialien. Die Bepflanzungen sind in keinem guten Zustand. Hinzu kommt, dass die Nutzung des Ortes anders sei, als in den 70er Jahren angedacht. Denkt man über die Bauaufgabe nach, darf man nicht vergessen, dass auf einer Seite ein Hotel und ein Bürogebäude entstehen werden, zusätzliche Straßenbahnen werden fahren und es wird sich eine große Baustelleneinrichtung vor dem Roten Rathaus befinden.
Herr Grotewal betont, dass der Ort großes Potential habe. Zum Planungsgebiet gehören nur die Flächen direkt um den Fernsehturm. Viele Grünflächen werden nicht gut gepflegt. Bäume und Sträucher konnten sich ungehindert entwickeln. Dabei sind Angsträume entstanden mit schlechter Sichtbeziehung. Es ist festzustellen, dass die Wegeverbindungen nicht mehr so funktionieren, wie sie einmal angedacht waren. Viele Grünflächen werden durchquert. Beim Nachdenken über diesen Platz muss man sich auch mit dem Verkehr auseinandersetzen. Das Planungsgebiet liegt in einer Parkraumbewirtschaftungszone. Viele Autos parken dort, wo es nicht erlaubt ist. Die Anlieferung zu den Gaststätten ist auch nicht klar geregelt. Vorkehrungen für Fahrradfahrer/innen sind nicht getroffen worden (Fahrradständer). Viele Orte werden dadurch nicht genutzt. Auch Einbauten stellen ein weiteres Problem dar.

Es gibt

  • Schächte,
  • unterirdische Öllager,
  • Schornsteine,
  • Lichtschächte

Hinzu kommt, dass der Ort falsch genutzt wird. Viele Terrassen sind eingefriedet. Es gibt Imbissbuden, die diesem Ort nicht angemessen sind.

 

Frau Levin stellt anschließend die Grenzen des Planungsgebietes vor. Momentan fehlen die räumlichen Grenzen zu den Straßenräumen. Es wäre wünschenswert, wenn die Vorgaben vom Planwerk Innenstadt umgesetzt werden und dabei die Straßen mit Linden bepflanz werden, um den Lärmschutz zu erhöhen.
Der Platz um den Fernstehturm hat zwei Flächen mit besonderen Charaktereigenschaften, den Eingangsbereich zur S-Bahn und den Eingangsbereich zum Stadtgarten. Diese sollen weitgehend von vertikalen Elementen freigehalten werden, auch von Bäumen.
Es soll der ruhende Verkehr komplett heraus genommen werden, z.B. auf der Vorfläche vor dem Panoramahaus. Die vorhandenen Nutzungsverträge werden nicht mehr verlängert. Mitarbeiter/innen dürfen rund um den Bereich direkt am Fernstehturm parken. Man hat sich mit dem Bezirksamt dahingehend geeinigt, für Anlieferung im Bereich um den Fernsehturm Zufahrt zu gewähren.

Zu den Hochbeeten teilt Frau Levin mit, dass diese mit einer Sitzeinfassung versehen werden sollen und somit zum Sitzen genutzt werden können.

 

Herr BzStR Gothe merkt an, dass kein Bürogebäude sondern ein Kaufhaus mit Wohnen in den oberen Etagen geplant sei. Derzeit wird ein Wettbewerb vorbereitet.

 

Herr BV Koch (SPD) fragt, warum heute die westliche Fläche nicht vorgestellt wurde. Herr Gothe merkt dazu an, dass nur eine bestimmte Summe für die Planungen zur Verfügung stehe und der Auftrag deshalb begrenzt sei. Er findet, dass es ausgesprochen gut gelungen sei, dass nicht versucht wurde, aus diesem Ort irgend etwas neues zu machen, sondern dass man im Sinne der Ursprungsplanung versucht, die vorhandene Situation aufzuwerten. Frau Levin teilt mit, dass man sich über den Stadtgarten Gedanken machte, ob man daraus etwas entwickeln kann. Sie möchte das heute nicht vertiefend darstellen, denn das würde den Rahmen sprengen.

 

Herr BV Dr. Schulze (CDU) fragt, ob das Faltwerk aus Stahlbeton jetzt frei gemacht wird. Vorher war es abgesperrt. Weiterhin fragt er, ob die Dreiecke fortgeführt werden. Herr Grotewal teilt mit, dass man bezüglich der frei schwebenden Freidächer im Kontakt mit dem Landesdenkmalamt stehe.

 

Anschließend wird das Lichtkonzept vorgestellt. Herr Kausens teilt mit, dass sie mit dem Büro Levin Monsigny zusammen arbeiten, um ein Landschafts- und Beleuchtungskonzept zu entwickeln. Man setzt sich mit dem gesamten Areal vom Neptunbrunnen bis zum Bahnhof Alexanderplatz auseinander.

 

Herr BzStR Gothe bezieht sich auf den hellen Bodenbelag und meint, dass man mit dem Bodenbelag am Alexanderplatz bisher keine guten Erfahrungen machte. Er fragt, welche Oberflächenbeschaffenheit der Belag im Bereich des Fernsehturms haben wird. Zu den Lampen bemerkt er, dass sie dem Vandalismus ausgesetzt sein werden. Er fragt, wie resistent die Lampen sind. Herr Kausens teilt mit, dass die Leuchte gusseisern sei, die eine sehr kleine Lichtöffnung hat. Davor könnte man ein Blendgitter (Vandalengitter) vorsetzen. Er betont, dass die Leuchte absolut gegen jede Art von Gewalt geschützt ist. Frau Levin teilt zu den Bodenbelägen folgendes mit: Man hat Diskussionen geführt. Es gibt einige Anbieter auf den Markt, die sich mit dem Problem „Kaugummi“ u. ä. auseinandersetzen. Man verhandelt derzeit mit einigen Herstellern und man wird einige Quadratmeter Fläche als Probeflächen auslegen.

 

Frau BD Wenk (Die Linke) fragt nach den Kosten des Umbaus und welchen Stellenwert das Energiesparen bei den Planungen hat. Herr Kausens teilt mit, dass Energiesparen immer schwierig sei. Es ist vorgesehen, die Lmapen mit einer Hallogenmetalldampflampe zu bestücken. Sie hat derzeit bezogen auf die elektrische Energie das höchste Leistungsvolumen. Auf ein Watt elektrische Energie kommen rd. 100 Lumen. Die Kosten für die Beleuchtung beziffert er auf ca. 600 Tsd. €.

 

Herr Gothe ergänzt, dass die Beleuchtung in Grünanlagen regelmäßig nicht vom Senat bezahlt wird, in diesem Fall allerdings übernimmt der Senat die Kosten.

 

Es taucht die Frage auf, ob die Lampen insektenfreundlich sind. Herr Kausens teilt mit, dass UV-Strahlung zum Schutz von Insekten reduziert werden müssen. Hierfür gibt es ein  UV-Schutzglas.

 
 

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