Auszug - Bürgerhaushalt Mitte Bestandteil der "neuen Kageler Konvention 2007" 0096/III Vorlage zur Kenntnisnahme des BA vom 19.03.2009 Initiator: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
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Herr
Bertermann merkt an, dass der Beschluss der BVV zur Drucksache vom 22.03.2007
nunmehr drei Jahre her ist. Nun liegt erstmals zum 19.03.2009 eine Vorlage zur
Kenntnisnahme vor. Für ihn liegt diese Vorlage am Rande einer
Arbeitsverweigerung. Und nun stellt das Bezirksamt noch die spannende Frage an
die BVV, was das Bezirksamt weiter machen soll. Die Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen hat deshalb die Vorlage auf die Tagesordnung gesetzt, weil sich die BVV
Gedanken darüber machen muss, ob man den Weg, und wenn ja welchen, weiter
beschreiten möchte. Und diese Diskussion muss jetzt im Hauptausschuss geführt
werden. Herr
Neuhaus merkt an, dass dieses Thema schon im Hauptausschuss besprochen wurde,
bevor es eine Vorlage gab. Weiterhin handelte es sich bei dem beschlossenen
Antrag um einen Prüfauftrag. Deshalb ist es richtig, dass das Bezirksamt den
„Ball“ an die BVV zurückspielt. Theoretisch ist mit der Vorlage zur
Kenntnisnahme genüge getan. Die BVV oder eine Fraktion muss nun erneut mit einem
Antrag tätig werden. Herr
Bertermann führt aus, dass es über mehrere Ausschusssitzungen sehr lange
Diskussionen gab. Für ihn kam dabei immer wieder heraus, dass sich viele nicht
vorstellen konnten, was für Konsequenzen ein Bürgerhaushalt für Mitte hat (Kosten,
Organisation u.a.). Weiterhin hätte er gerne von den Fraktionen gewusst, ob sie
anhand der Vorlage schlauer sind, außer dass sie jetzt wissen, es wird ca.
80.000 € kosten. Ansonsten steht dort vieles, was es schon in Lichtenberg gibt.
Aber die spannenden Fragen, wie organisiert die BVV einen solchen
Bürgerhaushalt mit den Bürgern, wann müsste etwas angefangen werden
(Zeitschiene), um die Meinungen der Bürger einfließen zu lassen, darüber wird
kein Wort verloren. Frau
Matischok-Yesilcimen merkt an, dass sich die BVV bzw. die Fraktionen erstmal
darüber äußern sollten, ob sie überhaupt einen Bürgerhaushalt möchte. Und wenn
man mehrheitlich einen Bürgerhaushalt möchte, dann kann entsprechend ein Weg
bestritten werden, um eine Entscheidung treffen zu können, wie ein
Bürgerhaushalt in Mitte umgesetzt werden soll. Sollten sich die Fraktionen
jedoch mehrheitlich dazu verständigen keinen Bürgerhaushalt einzurichten, dann
hält sie es für wenig sinnvoll, dass das Bezirksamt an einer entsprechenden
Konzeption arbeitet. Herr
Pawlowski erinnert sich an einen Vortrag hier im Ausschuss von Herrn Fritsch,
wo den Mitgliedern erläutert wurde, wie man mit diesem Thema überhaupt umgehen
kann. Man ist dann so verblieben, dass die Fraktionen dies unter sich
diskutieren sollten, evtl. auch mit Hinzuziehung von Herrn Fritsch, um dann auf
dieser Grundlage konkrete Anträge zu stellen. Herr Pawlowski muss gestehen,
dass die Fraktion der FDP sich noch nicht damit beschäftigt hat. Dennoch wird
die FDP dieses Thema auf jeden Fall aufgreifen. Herr
Fritsch teilt mit, dass er hier im Ausschuss einige Positionen mündlich
vorgetragen hatte und die Mitglieder sehr differenziert darauf reagiert haben.
Das hatte ihn eher dazu ermutigt, die Vorlage sehr neutral und nüchtern zu
gestalten. Die Arbeitsverweigerung möchte er deshalb auch zurückweisen. Der
Prozess für einen Bürgerhaushalt ist ein sehr intensiver und braucht klare und
eindeutige politische Rahmensetzungen durch die BVV. Mit einer knappen Mehrheit
der BVV ist ein solcher Prozess nicht zu lösen. Frau
Dr. Reuter glaubt nicht, dass es möglich sein wird, hier im Hauptausschuss
einen entsprechenden Antrag zu formulieren. Wenn, dann müssen sich die
Fraktionen und die BVV einig sein, einen Bürgerhaushalt zu wollen. Der
Hauptausschuss könnte den Fraktionen eine Frist setzen, bis zu welchem
Zeitpunkt die Diskussion in den Fraktionen abgeschlossen sein sollte. Herr
Wiedenhöfer kann definitiv für die SPD-Fraktion sagen, dass keine Initiative
zur Durchführung eines Bürgerbeteiligungshaushalt geben wird, zumindest nicht
so weitgehend, wie in Lichtenberg. Die SPD-Fraktion ist nicht gegen
transparente Darstellungen des Haushaltes für den Bürger. Aber den Aufwand und
die Kosten hält die SPD-Fraktion zurzeit nicht vertretbar. Weiterhin hält Herr
Wiedenhöfer persönlich den Bürgerhaushalt in Lichtenberg für gescheitert. Herr
Bertermann hält es für sehr lobenswert, dass die SPD-Fraktion endlich mal eine
klare Meinung hat. Er fragt bei den anderen Fraktionen nach, ob heute schon
eine Entscheidung getroffen werden kann oder die Fraktionen noch internen
Diskussionsbedarf haben. Herr
Urchs führt aus, dass sich die Linksfraktion schon verständigt hat. Sie teilt
jedoch in keiner Weise die Position, dass der Bürgerhaushalt in Lichtenberg
gescheitert ist. Im Gegenteil könnte sie sich etwas ähnliches auf Mitte
zugeschnitten ohne weiteres vorstellen. Herr
Neuhaus macht den Vorschlag, dass das Thema in zwei Monaten (Juni-Sitzung)
erneut auf die Tagesordnung gesetzt wird und die Fraktionen sich für diese
Sitzung bitte entsprechend vorbereiten. |
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