Frau BzStR´in Hänisch teilt mit: Die ursprünglichen Pläne
des Bezirksamtes waren, dass man jetzt mit den Informationen zum
Schulstrukturreformpaket und mit den Möglichkeiten heute eine umfassende
Erstinformation gibt. Bis Mai 2009 sollte man zu einer abschließenden
einvernehmlichen Auffassung kommen, die dann zu abschließenden Anmeldungen
führt. Aus Sicht des Bezirksamtes kann das jetzt leider nicht gehalten werden,
weil die Rahmenbedingungen, die vom Senat vorgegeben wurden, so drastisch
anders sind, dass auch an der Verfahrensweise erhebliche Veränderungen
vollzogen werden müssen.
Sie verteilt anschließend den Senatsbeschluss und Protokolle aus der
Steuerungsrunde und Materialien, die aus der Schulstadträterunde ausgehändigt
wurden.
Sie teilt weiter mit, dass im Rahmen des Konjunkturpakets II für den Bereich
Schule ein Gesamtvolumen von 196 Mio. € zur Verfügung gestellt wird. Von den
196 Mio. € werden 33 Mio. € für zentralverwaltete Schulen eingesetzt. Weitere
10 Mio. € werden für Schulen in freier Trägerschaft eingesetzt, so dass für
die allgemeinbildenden Schulen in bezirklicher Trägerschaft ein Gesamtpaket
von 153 Mio. € verbleiben. Der Senat hat beschlossen, die 153 Mio. €
aufzuteilen. Jeder Bezirk erhält ein Budget von 10 Mio. € für eigene
Schwerpunktsetzungen und eigene Anmeldungen im Rahmen der Vorgaben des
Senats. Das Land Berlin behält sich vor, auf Anmeldungen der Bezirke dann
aber nicht durch 12 das Budget aufzuteilen, sondern nach eigenen Kriterien
über 33 Mio. € selbst entscheiden zu wollen. Dieses Verfahren ist im
Schulsanierungsprogramm bekannt.
Frau Hänisch betont, der Senat möchte so nicht entscheiden, dass die Bezirke
frei sind mit diesen 10 Mio. € oder mit dem Gesamtpaket von 53 Mio. € und
Sanierungen oder Investitionen in den bezirklichen Schulen vollziehen. Der
Senat hat beschlossen, dass mit dem Konjunkturprogramm II in erster Linie die
Schulstrukturreform finanziert werden soll. Weiterhin sollen
Investitionsmaßnahmen zum Ausbau des Ganztagsbetriebes in allen Schularten,
insbesondere in Gymnasien, auch wenn es noch Bedarfe im Grundschulbereich
gibt, mit dritter Priorität Sonstige Investitionen, insbesondere
energetische Sanierungsmaßnahmen, vorgenommen werden. Es wird die Botschaft
vermittelt, dass das Konjunkturprogramm ein Investitionsprogramm und kein
Sanierungsprogramm ist. Erwartungen, die sich zwischenzeitlich in der
Öffentlichkeit auf der Grundlage des Brandbriefes und des Sanierungsstaus an
den Schulen herauskristallisierten, dass man mit den Mitteln des
Bund-Länder-Programms Konjunkturpaket den Sanierungsstau der Schulen
erheblich abbaut, kann sich nicht erfüllen, denn das wären Sanierungen. Hier
sind eindeutig Investitionen, wertsteigernde Maßnahmen in den Schulen
gewollt.
Der Senat möchte nach eigenen Vorstellungen das 33 Mio. €-Paket verteilen.
Hier gibt es Kriterien. Es sollen Maßnahmen finanziert werden bei
Investitionen oder beim Ausbau von Standorten, wo Sonderbedarfe wie: stark
steigende Schüler/innenzahlen in bestimmten Regionen vorherrschen. Bei
Schulen in sozialen Brennpunkten soll eine Schwerpunktsetzung erfolgen.
Der Senat hat eine sehr deutliche Orientierung gegeben und hat die Vielfalt
der Spielräume, die im Konjunkturprogramm von der Bundesregierung beschlossen
wurden, nicht ausgeschöpft, sondern hier eine klare Linie vorgeschlagen.
Misslich wird es für die Bezirke, denn der Senat hat beschlossen, dass
verbindlich Anmeldungen für das Konjunkturprogramm bis zum 16.02.2009 einzureichen
sind. Diese Anmeldungen sind mit der Aufforderung verbunden, dass die Bezirke
für die Standorte, für die sie Anmeldungen tätigen, verpflichtend erklären
müssen, dass es sich um nachhaltig gesicherte Standorte handelt. Nur
Standorte, die mindestens 10 Jahre als gesicherte Schulstandorte anzusehen
sind, sollen und dürfen in diesem Programm Berücksichtigung finden. Der Senat
selbst wird dann am 13.03.2009 im Rahmen seiner Steuerungsrunde eine
abschließende Entscheidung über die Maßnahmeliste treffen. Die
Senatsschulverwaltung hält sich bis zum 26.02.2009 vor, noch einmal zu
prüfen, ob die Anmeldungen weitergeleitet werden können. Bis zur Sitzung am
13.03.2009 wird die Senatsfinanzverwaltung seine interne Prüfung
(Passfähigkeit mit den Vorgaben des Bundes) vornehmen. Da das
Konjunkturprogramm für die Jahre 2009 und 2010 gedacht ist, müssen mindestens
40 % der Mittel bis Oktober 2009, 50 % müssen bis Dezember 2009 und 100 %
aller Mittel müssen bis März 2010 gebunden sein. In erster Linie handelt es
sich um Investitionen (Einbau von Küchen, Mensen, Freizeiträume,
Raumumstrukturierungen).
Der Fahrplan des Senats ist durchaus begründet und nachvollziehbar. Frau
Hänisch betont, dass der Fahrplan auch sehr eng für die bezirklichen
Entscheidungsprozesse sei.
Vor zwei Tagen hat der Senat beschlossen, dass der Bezirk Mitte nun
Anmeldungen tätigen kann. Der Senat hat im Rahmen seiner Beschlüsse zur
Schulstrukturreform einige Eckpunkte vorgegeben. Es gibt ein
Musterraumprogramm, welches die Senatsschulverwaltung entwickelte. Er soll
Grundlage für Einpassungsplanungen in Schulstandorte sein. Dieses orientiert
sich weitgehend an einem Ausstattungsmodell. Der Senat hat vorgegeben, dass
die zukünftigen Sekundarschulen vier- bis sechszügig laufen sollen. Für
Außenstadtbezirke mit einer kleinteiligen Ortsteilstruktur wird ausnahmsweise
eine Dreizügigkeit zugelassen.
Weiterhin meint der Senat, um der langfristigen Nachhaltigkeit von
Standortplanungen genüge zu tun, sollen Bezugsgröße für Planungen für das
Schuljahr 2017/18 sein und für die für dieses Schuljahr prognostizierten
Schüler/innenzahlen. Nach den Schüler/innenzahlenprognosen des Landes Berlin
werden die Schüler/innenzahlen für die bisherigen Schularten (Haupt-, Real-.
Gesamtschule) um ca. 700 Schüler/innen kleiner sein als gegenwärtig. In
diesen Schulen befinden sich gegenwärtig 5000 Schüler/innen. Für das
Schuljahr 2017/18 werden unter 4300 Schüler/innen prognostiziert. Diese
Schüler/innenprognose soll Planungsgrundlage sein. Dabei sei zu
berücksichtigen, dass im Jahr 2011/2012 der halbe zusätzliche Jahrgang in die
Oberschulen kommt, der im Jahr 2005 in die Grundschulen eingeschult wurde.
Für die Jahre 2011/12 bis 2016/17 wird man mit ansteigenden
Schüler/innenzahlen vorübergehend in den Oberschulen rechnen müssen. In der
prognostizierten Schüler/innenhöchstzahl 2012/13 wird Mitte mit einer
Schüler/innenzahl zu tun haben, die gegenwärtig in den Grundschulen
vorherrschen.
Frau Hänisch teilt weiter mit, dass der Senat noch nicht dezidiert geäußert
hat, mit welchen Klassenfrequenzen diese Sekundarschulen eingerichtet werden
sollen. Allen Bezirken wurde auf der Schulstadträtesitzung am 31.01.2009
mitgeteilt, dass die Bezirke mit einer 27er Frequenz planen sollen. Herr
Senator Zöllner kündigte an, (es wird aber noch ein differenziertes
Ausstattungsmodell entwickelt) dass soziale Brennpunktsituationen
berücksichtigt werden sollen. Die Konturen dieses Modells sind den Bezirken
aber noch nicht bekannt. Mit welchen tatsächlichen Schüler/innenfrequenzen
der Bezirk Mitte rechnen muss und kann, ist nicht bekannt. Der Bezirk Mitte
hat die Zielstellung: Forderung nach einer 22er Frequenz (orientiert sich an
der derzeitigen Situation). Frau Hänisch betont, der Bezirk Mitte muss darauf
achten, dass er nach der Schulstrukturreform nicht weniger Personal in den
Sekundarschulen hat. Diese Mindestforderung wird der Bezirk Mitte auch an den
Veränderungen messen müssen. Der Bezirk hat hier eine Situation vorliegen,
dass er mit unbekannten Größen arbeiten muss und eine Standortplanung vornehmen
soll, die am 16.02.2009 weitestgehend abgeschlossen werden soll.
Der Bezirk hat jetzt bei der Berechnung die 27er Frequenz zu Grunde gelegt.
Das bedeutet, wenn es tatsächlich, wie gewollt, zu kleineren
Klassenfrequenzen kommt, wird es dazu führen, dass Mitte mehr Standorte
benötigt. Weiterhin ist noch nicht die Frage bekannt, wie sich die
Zugangsbedingungen zu den Gymnasien möglicherweise ändern. Sollte es scharfe
Zugangskriterien geben, wird sich die Anzahl der Schüler/innen in den
Gymnasien absenken und die potenzielle Anzahl von Sekundarschülern/innen
erhöhen. Frau Hänisch betont hier, dass das noch eine unbekannte Rechengröße
sei, aber das BA Mitte ist aufgefordert zu planen. Das Bezirksamt muss nun
mit unbekannten Rahmenbedingungen ein Strukturkonzept entwickeln. Hier wurde
die Botschaft übermittelt, gegenwärtig zu planen auf der Grundlage der
gegebenen Schüler/innenzahlprognosen ohne mögliche Veränderungen zu
berücksichtigen.
Das Bezirksamt Mitte musste sich einer Ausgangsfrage stellen. In einem
Standortkonzept müssen nachhaltig gesicherte Standorte definiert werden, die
mit allen Beteiligten langwierig diskutiert werden müssen. Wenn man diese
normale Regel, die in den entsprechenden schulgesetzlichen Gremien und im
Bezirksverwaltungsgesetz durch das Beschlussrecht der BVV so vorgesehen,
einhalten will und wenn man unter diesen Bedingungen keinen Standort für
nachhaltig gesichert ansehen kann, ist der Termin 16.02.2009 als
Anmeldezeitpunkt für das Konjunkturprogramm nicht zu halten. Das heißt, dass
der Bezirk Mitte keine Mittel aus dem Konjunkturreformprogramm anmelden
könnte. Diese Entscheidung sei möglich. Die Botschaften vom Senat lauten
gegenwärtig, dass es keine sehr dezidierten Bemühungen gibt, im Haushalt des
Landes 2010/11 dann die erforderlichen Mittel bereit zu stellen, die nach
Wunsch des Senats aus dem Konjunkturprogramm jetzt finanziert werden können.
Es besteht auch das erhebliche Risiko, dass dann der Bezirk Mitte aus seinen
Haushaltsmitteln die erforderlichen Umbaumaßnahmen finanzierten müsste. Im
Umkehrschluss der Betrachtung würde das bedeuten, dass dem Bezirk Mitte, der
ein Haushaltsnotlagebezirk ist, unter diesen Prämissen die
Konjunkturprogrammmittel nicht verloren gehen dürfen. Das Bezirksamt hatte am
10.02.2009 verabredet, nun offensiv mit der Situation umzugehen. Das BA hat
einen Vorschlag erarbeitet und wird dem Senat anmelden, dass nicht mit den
Gremien abgestimmt und von den Gremien bestätigt wurde. Die jetzt vom BA
vorgelegten Planungen werden nicht bestätigt. Dem Bezirk Mitte muss die
Möglichkeit eingeräumt werden, Nachrückermaßnahmen anzumelden bzw. einen
Maßnahmetausch vorzunehmen.
Anschließend verteilt Frau Hänisch Unterlagen:
- Liste
der Schulstandorte,
- Übersichtstabelle
über die Schulstandorte, die für den Betrieb als Sekundarschule in
Betracht kommen, in der Überlegungen des Bezirksamtes dargestellt
wurden.
Frau BV Schauer-Oldenburg (Grüne) meint, dass die Fraktion
Bündnis 90/Die Grünen die politische und die soziale Betroffenheit der
Bezirksstadträtin versteht. Es gehe hier nicht nur allein um
Standortkonzepte. Bedauerlicherweise verbergen sich hinter den
Standortkonzepten auch Menschen. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ist über
diese undemokratische Weise: Geld hin, Geld her mehr als betroffen. Frau
Schauer-Oldenburg glaubt, wenn man sozial- und jugendpolitisch darüber hätte
diskutieren dürfen, käme man vielleicht auf den gleichen Nenner, wie die
verteilten Papiere. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hält die Koppelung
Geld, Standortkonzepte oder kein Geld und umgekehrt als eine Nötigung. Sie
bezieht sich auf die verteilten Unterlagen und fragt, wie die
Hauptschüler/innen in der Sekundarstufe aufgenommen werden. Weiterhin bezieht
sie sich auf die Vorgabe, dass die Zugangsbedingungen für die Gymnasien
verschärft werden und meint, dass es doch nur zwei Klassen gibt, die Abitur
machen können. Sie findet die Diskussion zur Standortdiskussion sei hier
falsch aufgelistet worden.
Herr BV Trinte (SPD) stimmt Frau Schauer-Oldenburg zu,
auch die Fraktion der SPD teilt das Unbehagen und den Unmut von Frau Hänisch.
Bei einer solchen wichtigen Umstrukturierung der Schulen sei es notwendig, an
die Sache heran zu gehen. Die Fraktion der SPD ist sehr unzufrieden von dem,
was abverlangt wird. Er betont, dass die Bezirksverordneten ein bestimmtes
Mitwirkungs- und Mitbestimmungsrecht haben. Er fühlt sich hier sehr unter
Druck gesetzt.
Frau BV Herrmann (CDU) schließt sich den Ausführungen von
Frau Schauer-Oldenburg und Herrn Trinte an. Geld unter Nötigungsmaßnahmen zu
erhalten, sei nicht Sinn der Sache. Konzepte werden erarbeitet, die dann für
die Zukunft keinen Bestand haben. Sie fragt sich, wenn man später von einer
22er Klassenstärke ausgeht, jetzt ist die Klassenstärke 27, ob die Räume dann
weggenommen werden. Sie meint, dass man zur Zeit keine Planung machen kann.
Nötigungsmaßnahmen zum Ausgeben von Geld sind undemokratisch. Sie führt
weiter an, dass man hier intensivere Maßnahmen vornimmt bei der
Kriterienauswahl der Gymnasien. Sie kann sich vorstellen, dass die Auswahl
bei schwächeren Schülern/innen vorher schon getroffen wird.
Herr BV Lundkowski (FDP) betont, dass das Modell
Sekundarschule unterstützt werden sollte. Nun sei aber nichts mehr davon zu
erkennen. Er vermutet, dass dieses Modell scheitern wird, weil gegenwärtig
nur ein Sparmodell zu erkennen ist.
Abschließend meint er, dass sich alle in der BVV für die sogenannte 10 %
Regel (Raum, Schüler) einig waren. Er betont, dass heute gar nichts darüber
bekannt gegeben wurde.
Herrn BV Lehmann (Grüne) bestätigt die Sorge, dass auf
Annahme geplant wird. Er findet, dass man so etwas nicht machen kann. Er
weist darauf hin, Rot Rot stimmten im Bundesrat gegen das Konjunkturpaket II.
Er fragt, ob die festgelegten Standorte mit Sporthallen, mit gedeckten und
ungedeckten Sachverhalten eine Rolle spielen.
Frau Wiesner weist auf
die verteilte Tabelle hin, die verschiedene Kriterien aufweist, nach denen
ein Abwägungsprozess vorzunehmen war (S. 2). Dass es Freiflächendefizite
gibt, ist im Prioritätenvorschlag als ein negativer Aspekt mit eingeflossen.
Es wurde auch berücksichtigt, dass ein Standort möglicher weise an einer
Hauptverkehrsstraße liegt oder ob er eine starke Kiezanbindung hat.
Frau BV David (SPD) bittet die Ausschussmitglieder Frau
Wiesners Ausführungen Folge zu leisten und jetzt keine inhaltliche Diskussion
zu führen.
Herr BV Reschke (CDU) stimmt der Anmerkung von Frau David
zu und meint, dass man trotzdem feststellen muss, dass der Senator für
Bildung so tut, als wenn ihm das ganze nichts angeht. Er fragt und bezieht
sich auf die Vorgaben für die Verwendung der 10 Mio. € pro Bezirk, ob es hier
prozentuale Vorgaben gab. Er bezieht sich noch einmal auf die 22er Frequenz
und fragt, ob das nach einzelnen Schultypen gewichtet sei.
Frau BzStR´in Hänisch teilt aus der Schulstadträtesitzung mit, dass dort
keine gewichteten Vorgaben für die 3 Kategorien beim 10 Mio. €-Budget gemacht
wurden. Es wurde aber im zuständigen Fachreferat mitgeteilt, dass das 10 Mio.
€-Budget so aufgeteilt werden sollte: wenigstens 50 % für die
Schulstrukturreform, 30 % für Ganztagsschulausbau und 20 % für Sonstiges,
insbesondere für energetische Investitionen.
Da dies aber nicht formvollendet in der Stadträterunde und auch nicht
schriftlich durch den Senator oder Staatssekretär an die Bezirksstadträte
übermittelt wurde, geht Frau Hänisch davon aus, dass es Flexibilitäten gibt.
Auch sei sehr deutlich geworden, dass die Schulstrukturreform auch dort ein
erhebliches Gewicht einnimmt und dass ein Ignorieren an dieser Stelle
heftigste Diskussionen auslösen würde, ob man dann hier wunschgerecht
anmeldet.
Zur 22er Frequenz teilt sie mit, dass das ein rechnerisches arithmetisches
Mittel sei. Unter der Annahme, die Anzahl der Schüler/innen mit 17er
Frequenz, die Anzahl der Schüler/innen mit 25er Frequenz in den einzelnen
Schulformen auf zu addieren und durch die Anzahl der Schüler/innen macht dann
rein rechnerisch die 22er Frequenz. Das sei ein simples und nicht ganz
angemessenes Modell. Die Frage der Personalausstattung muss ggf. errechnet
werden.
Frau BD Porzelt (Grüne) bezieht sich auf die Stellungnahme
zur Veränderung der Schulstruktur und meint, wenn man anfängt die
Schulstandorte zu streichen (fallen durch Fusionen weg) dann kann man von
einer sogenannten Sparmaßnahme reden. Da man aber überhaupt keine inhaltliche
Füllung von Seiten der Senatsverwaltung hat (z. B. Gymnasium), außer dem
Hinweis, wer einmal das Gymnasium besucht, kann nicht mehr abgeschult werden.
Sie meint, dass letztendlich eine Spekulation stattfindet, die zu Lasten des
Bezirkes geht und zu Lasten der staatlichen Schulen. Sie war bisher der
Meinung, dass die Schulreform dazu dienen sollte, den Kindern und
Jugendlichen bessere Ausbildungsmöglichkeiten zu geben. Hier sieht sie, dass
nur schön gespart wird. Sie regt an, hier doch noch einige Dinge zu
besprechen und noch einige Möglichkeiten offen zu halten und auf die
pädagogische Seite Einfluss zu nehmen.
Kleine Schulen sollten erhalten bleiben.
Frau BV Bergunde (Die Linke) meint, Ausgangspunkt war die
Entwicklung eines neuen Schulentwicklungsplans. Dann wurde der Senat von den
wirtschaftlichen Ereignissen überrannt und dem guten Willen der
Bundesregierung mit dem Geldsegen. Es stellt sich nun heraus, dass die
konsequente Umsetzung einer Bildungsreform in der Stadt nicht nachhaltig und
zielgerichtet erfolgte, sondern alle sind jetzt von Überraschungen gesegnet.
Sie bezieht sich auf die Budgetierung von 6,5 Mio. €, die der Bezirk im
Bereich Schule als Minus ausgibt. Nun geht man von Annahmen aus, von
möglichen Planungen. Sie fragt, ob dazu Antworten vom Senat gekommen sind,
wie er sich das vorstellen könnte. Wie soll der Bezirk mit den 6,5 Mio. €
Minus umgehen.
Frau BzStR´ in teilt mit, dass es nicht möglich war, auf
der Grundlage dieser Rahmendaten zu klären, welche Wirkungen das Ganze auf
mögliche Budgetierungsergebnisse in der Zukunft haben wird. Dem BA liegt eine
Fachplanung vor, so dass man mit den Schüler/innenzahlen sowie eine
angenommene und noch zu verändernde Klassenfrequenz mittels eines
Musterraumprogramms und Mindestzügigkeiten auf dieser Grundlage eine
fachgerechte Ausstattung der Schulen machen kann. Auch müsste man annehmen,
dass der Senat finanziert, was er hier an Rahmenbedingungen vorgibt. Sie
führt weiter an, dass das noch eine spannende Frage im Zusammenhang mit den
Budgetierungsergebnissen geben wird. Interessante Debatten gibt es auch schon
in den Steuerungsdiensten. Hier wurden Grundsatzüberlegungen angestellt auch
in Abstimmung mit den Schulstadträten, ob man nicht von den Bezugsgrößen z.
B. wegkommt. Frau Hänisch würde das sehr begrüßen. Man sollte auf eine
Zumessung auf Lerngruppenbasis hinkommen. Lerngruppen mit deutlich weniger
Kindern würden das gleiche bekommen, wie Lerngruppen mit deutlich mehr
Kindern. So könnte man die fürchterlichen Unterschiede auf einer deutlich
leichteren Art und Weise ausgleichen. Es besteht schon das Bewusstsein. Sie
denkt, dass man mit den Steuerungsdiensten einen starken Partner hat, der
qualifiziert dazu beiträgt, mit konkreten Beschlüssen, die dann verlässliche
Planungsgrundlage an ein Budgetierungsverfahren anzupassen und eine gerechte
Verteilung der Mittel ermöglicht und dann die besonderen Bedarfe des BA Mitte
nicht zu seinen Lasten rechnen würde. Diese Herausforderung ist gegenwärtig
nur mit diesen groben Ausgangsdaten nicht abschließend zu betätigen.
Frau Wiesner informiert über den in den letzten Monaten
abgelaufenen Prozess und betont, dass die Essenversorgung an den Oberschulen
genauso wichtig sei, wie an den Grundschulen. Sie freute sich, dass im
letzten Sommer die Senatsverwaltung entsprechend reagierte und zu erkennen gab,
dass sie sich diesem Thema stellen möchten. Es gab erste Überlegungen, wie
viel es an den Oberschulen kosten würde, wenn man eine Essenversorgung
ermöglichen würde. Dieses Thema wurde in der Diskussion um die jetzt
beschlossene Strukturreform fortgesetzt.
Sie meint, dass man in den nächsten Monaten noch viel darüber diskutieren
wird. Es muss nun geschaut werden, welche Standorte dafür geeignet sind und
welche Standorte über ausreichende Kapazität verfügen, um all diese
geforderten Räume unter zu bringen. Zu berücksichtigen ist dabei, wie ist die
Lage, wie ist die Gebäudesubstanz, wie viel Geld wurde schon investiert.
Zum Thema Schulenwicklungsplan teilt sie mit, dass das Amt
lange darauf hinwies, dass im Oberschulbereich ein erheblicher Raumüberhang
vorherrscht und dass vor ca. 10 Jahren zwei große Oberschulstandorte hätten
geschlossen werden müssen. Die Schulentwicklungsplanung ist ein fortdauernder
Prozess und er wird vermutlich auch von der Senatsverwaltung in Kürze sehr
intensiv wieder aufgenommen werden, denn die Senatsverwaltung war mit der
Erstellung des Landesschulentwicklungsplanes deutlich in Verzug gegenüber dem
Bezirk.
Sie spricht anschließend die 27er Frequenz an, die zur Zeit die Grundgröße
darstellt. Man sei sich aber bewusst, dass man möglicherweise zur 25er
Frequenz zurück kommen müsste. Die Landesebene diskutiert derzeit darüber.
Anschließend gibt sie zu den verteilten Unterlagen
Erläuterungen und beantwortet Fragen der Ausschussmitglieder.
Herr BV-Vorsteher Davids bemerkt, dass in der BVV ein
Sonderausschuss Schule einberufen wurde. Im Ältestenrat wurde dieser
Ausschuss beschlossen. Er wird von den Fraktionen besetzt je nach
Fraktionsstärke. Weiterhin wurde beschlossen, dass die Schulleiter/innen im
Sonderausschuss vertreten sein werden. Die erste Sitzung wird noch im Februar
2009 stattfinden. Herr Davids betont: Der Sonderausschuss wurde eingerichtet,
um zusammen mit den Gremien zu diskutieren, wie die Schulstrukturreform und
das Konjunkturprogramm II umgesetzt werden kann.
Er regt an, diese Thematik im Sonderausschuss zu behandeln.
Herr BV Trinte regt an, eine 10-minütige Pause zu machen.
Der Vorsitzende, Herr Dr. Knape, möchte zuvor noch die Redebeiträge von Frau
Vercrüße und von Herrn Lundkowski zulassen.
Frau Vercrüße, Schulleiterin der Breitscheid-Oberschule,
teilt mit, dass die Schulstruktur bekannt sei. Die Schule setzt sich damit
auseinander. Sie begrüßt, dass man hier in einen Dialog kommen möchte. Auf
allen Stellen und Ebenen sind die Schulen gefragt, sich auseinander zu
setzen. Die Schulleiter/innen und Kollegen/innen sind seit 20 Jahren in der
Schulstruktur tätig. Das Umdenken ist eine Herausforderung. Frau Vercrüße
findet es gut, dass sich etwas bewegt. Sie führt hier die Isolierung in den
Hauptschulen von Schülern/innen mit Migrationshintergrund an, die so nicht
mehr haltbar ist. Deshalb findet sie es gut, sich der Herausforderung zu
stellen und zu schauen, wer bereit ist, mitzudenken und mit zu überlegen und
solche Positionen wie: 22 Schüler/innen in einer Klasse zu halten und hier
nach mutigen Entscheidungen im Bezirk Mitte zu suchen.
Herr BV Lundkowski (FDP) dankt Frau Wiesner für ihren
Vortrag. Er bezieht sich auf die vorgeschlagenen 4 Maßnahmen
(Prioritätenliste B) und fragt, warum man so auswählte.
Frau BzStR´in Hänisch meint, dass man nach der
Prioritätenrangfolge vorgegangen sei.
Sie weist anschließend auf einen Sachverhalt hin, über die nach den äußeren
Kriterien keine eindeutige Entscheidung getroffen wurde: Standort
Stehpanstraße 27 und Turmstraße 86. Für Moabit kommt nur noch ein
Schulstandort nach den Schüler/innenzahlen in Frage. Man kann sich nicht
entscheiden, welcher Standort am Montag angemeldet werden soll. Frau Hänisch
hat Kenntnis darüber, dass sich die Realschule sehr deutlich für einen der beiden
Standorte ausspricht. Die Hauptschule hegt keine große Leidenschaft für den
einen oder für den anderen Standort. Sie bittet die beiden anwesenden
Schulleiter dazu Stellung zu nehmen.
Unterbrechung der Sitzung von 19.20 Uhr bis 19.30
Uhr
Der Vorsitzende,
Herr Dr. Knape, eröffnet die Sitzung erneut. Er schlägt vor aufgrund der
fortgeschrittenen Zeit, die Drucksachen zu vertragen. Dem wird so zugestimmt.
Frau Vercrüße, Schulleiterin der Breitscheid-Oberschule, teilt mit, dass die
Schule nur das Problem hat, an einer Hauptverkehrsstraße zu liegen. Das
Gebäude sei ansonsten sehr schön. Sie erwähnt auch die beiden Turnhallen, die
man im Pausenbereich nutzen kann. Die Schule ist sich einig, dass die Fusion
sehr wichtig sei. Man muss nach sachlichen Gesichtspunkten entscheiden,
welches Gebäude geeigneter ist. Sie meint, dass das Architekten tun sollten.
Auch sollen es Menschen sein, die dann Moderne Schule im Auge haben.
Die Breitscheid-Oberschule wird zum neuen Schuljahr nur noch 130
Schüler/innen haben. Auch werden zum neuen Schuljahr 10 bis 12 Kollegen/innen
die Schule verlassen. Sie betont, dass das unabhängig von der Fusion, von
Schulstrukturdebatten und entsprechenden Änderungen sei. Die Schule möchte
sich nach guten inhaltlichen Gesichtspunkten entscheiden und in den Dialog
mit der Hedwig-Dohm-Oberschule gehen.
Herr Widerski, Schulleiter der Hedwig-Dohm-Oberschule,
teilt mit, dass seine Schule aufgrund eines BVV-Beschlusses an die
Stephanstraße umziehen sollte. Die Hedwig-Dohn-Oberschule hatte sich im letzten
Jahr mit dem Umzug in die Stephanstraße befasst und die Schule geht davon
aus, dass sie dort gut arbeiten kann. Die Schule hat sich aufgrund der
Äußerungen und Ideen von Herrn Senator Zöllner weiter Gedanken darüber
gemacht. Die Schule hat sich nun entschlossen, an einem neuen Standort etwas
neues zu beginnen.
Frau Gregor, Schulleiterin der Schule am Zille-Park,
bemerkt, dass in der letzten Sitzung angeregt wurde, dass die Schulen zu
ihren Problemen Stellung nehmen können. Das wurde leider nicht berücksichtigt.
Sie ärgert sich darüber, dass die im Schulausschuss vertretenen Fraktionen
mit einer Gelassenheit nach außen sich alles gefallen lassen und alles
hingenommen haben. Sie betont, dass die Schulen bis heute keine Antwort
erhalten haben. Mit dem Bezirk wurde zwar gemeinsam gesprochen. Die Schulen
möchten auch mit dem Bezirk gemeinsam Probleme angehen, aber nach außen hat
der Bezirk und haben die Fraktionen keine Meinung abgegeben. Frau Gregor
stört, dass man den Schulen eine Fristsetzung bis 16.02.2009 aufdrückt und
dass man sich erpressen lassen muss.
Sie hatte erwartet, als die Schulleiter/innen den Brandbrief verfassten, dass
das Bezirksamt mitzieht und zustimmt.
Der Vorsitzende, Herr Dr. Knape, meint daraufhin, dass in
der letzten BVV sehr ausführlich darüber diskutiert wurde. Es wurde deutlich
gemacht, dass das, was von Seiten des Senats auf den Bezirk zukommt nicht das
ist, was die Schulleiter/innen fordern. Er findet auch, dass die inhaltlichen
Konzepte fehlen.
Herr BV Trinte (SPD) meint, dass der Sonderausschuss nicht
ohne weiteres entstanden sei. Die Fraktionen in der BVV nehmen die Probleme
der Schulen sehr ernst. Es soll in bestimmten Bereichen, wo die BVV Einfluss
nehmen kann, etwas erreicht werden. Die Schulstruktur kann nicht geändert
werden.
Nach Beendigung der Sitzung wird der Schulausschuss einen Entwurfsantrag
vorlegen, in dem die Mitglieder des Ausschusses zum Ausdruck bringen, welche
Unzufriedenheit und welche Verärgerung sie treibt, wenn hier über etwas
diskutiert werden muss, was der Bezirk Mitte nicht beeinflussen kann.
Frau BV Schauer-Oldenburg (Grüne) erinnert an die letzte
Ausschusssitzung. Sie stellt noch einmal die Bitte an die Schulleiter/innen,
dass sie klare Forderungen an den Sonderausschuss stellen, die von der BVV zu
lösen sind.
Frau Vercrüße, Schulleiterin der Breitscheid-Oberschule,
meint, daraufhin, dass es erst interessant wurde, nach dem der Brandbrief in
die Öffentlichkeit gelangte. Jetzt ist es hilfreich, wenn vom Bezirk aus und
aus dem Schulausschuss auch so etwas öffentlich geäußert wird, dass eine 29er
oder 27er Frequenz nicht tragbar ist. Weiterhin ist an bestimmten Standorten
eine Vierzügigkeit gerade so vertretbar, aber eine Fünf- und Sechszügikeit
muss gut bedacht sein. Eine Positionierung in der Öffentlichkeit wäre im
Sinne der Schulen genau das, was eine Fortsetzung wäre, was die
Schulleiter/innen anregten. Die Schuleiter/innen haben das an vielen Stellen
mit Beiträgen gezeigt. Sie möchten sich auch auf der sachlichen Ebene mit
auseinander setzen und nach Wegen suchen. Die Schulleiter/innen sind hier, um
den Dialog zu führen, aber nach außen für die Öffentlichkeit wäre das
wichtig, hier nicht zu warten, was sich der Senat anders überlegt, sondern zu
sagen, die Situation vor Ort sagt, man benötigt andere Gegebenheiten,
besondere Berücksichtigung vor Ort mit dem Ziel: Man möchte gute Schule
machen. Wenn alle gute Schulen haben möchten, dann muss man sich laut dafür
einsetzen.
Frau Wiesner führt fort und berichtet, was sich der Bezirk
überlegte, um ordentlich am Konjunkturprogramm zu profitieren. Sie führt
anschließend den Bereich der Gesamtschulen an. Im Bezirk gibt es zwei
parallellaufende Gesamtschuloberstufen. Hier sieht das BA räumlichen und
inhaltlichen Veränderungsbedarf. Es soll nur noch eine einzelne Sekundarstufe
II am Standort der Ernst-Reuter-Oberschule vorgesehen sein. In welcher
Formation und Konstruktion muss Bestandteil der Schulentwicklungsplanung
sein.
Der Bezirk könnte einen früheren Schulstandort (Filialstandort des OSZ KIM,
Böttgerstraße) aus Wedding zurück bekommen. Der Gebäudekomplex wird demnächst
leer geräumt. Es gibt jetzt die Ideen, wieder einen großen Schulstandort zu
machen. Auch sei vorgesehen, pro Bezirk ein Gymnasium mit Ganztagsbetrieb zu
führen. Das BA möchte nun den Standort in der Böttgerstraße anmelden, um der
Schule eine neue und sichere Perspektive zu geben.
Weiterhin weist sie auf eine Liste hin, in der Maßnahmen enthalten sind, die
noch angemeldet werden sollen. Das BA wird für alle anderen
Gymnasialstandorte Mittel beantragen, um dort einen Ganztagsbetrieb zu
ermöglichen. Es werden jetzt Dinge möglich, an die man ansonsten niemals
perspektivisch hätte denken können. Auch betont sie, dass sie einer Meinung
mit den Ausschussmitgliedern sei, dass die Inhalte eigentlich das ausmachen,
was Schule sein sollte. Sie hofft, dass die gemeinsame Diskussion
befriedigende Ergebnisse bringen wird.
Anschließend beantwortet sie Fragen der Ausschussmitglieder.
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