Auszug - Aktuelle Themen Herr M. Weiss: Elterncurriculum – Mütterkurse Aktueller Stand – Problemlagen - Erfolge  

 
 
24. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur
TOP: Ö 3
Gremium: Bildung und Kultur Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 11.02.2009 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 18:40 Anlass: ordentlichen Sitzung
 
Wortprotokoll
Beschluss

Herr Weiss erläutert anhand einer Powerpoint-Präsentation

Herr Weiss erläutert zum Thema Elterncurriculum/Mütterkurse anhand einer Powerpoint-Präsentation.

 

Herr Dr. Knape legt dar, dass er das vorgestellte Projekt für sehr bedeutsam hält. Er fragt nach, wie viel Prozent der Mütter (ausgehend von der Schülerzahl) an den Kursen teilnehmen.

Herr Weiss antwortet, dass im laufenden Programm in den OTen Tiergarten und Wedding 900 Mütter an den Kursen teilnehmen. An der Heinrich-Seidel-Schule weist die Elternklasse 14 Mütter aus einer ersten Klasse auf, was einen sehr hoher Anteil darstellt.

 

Herr Lundkowski fragt nach, wie die Kompetenz der Lehrkräfte einzuschätzen ist.

Herr Weiss erläutert, dass die Mütterkurse von Lehrkräften durchgeführt werden, die Deutsch als Zweitsprache studiert haben. Es besteht allerdings tatsächlich ein Problem beim Wissenstransfer aus der Schule in diese Mütterkurse, deshalb fanden Fortbildungen für die Volkshochschulkursleiter/innen statt.

 

Frau Stein fragt nach, warum viele Eltern nicht auf das Angebot der Mütterkurse zurückgreifen. Sie fragt nach eventuellen Hemmnissen.

Herr Weiss legt dar, dass es eine gewisse Schwierigkeit durch das JobCenter gibt, da die Teilnehmerinnen aus den Mütterkursen heraus zu Maßnahmen verpflichtet werden können.

Ferner führt er aus, dass die Kurse viermal in der Woche durchgeführt werden, was für die Frauen einen relativ großen Zeitaufwand mit sich bringt, der innerfamiliär organisiert werden muss.

 

Herr Dr. Pathe fragt nach, ob auch spezielle Kurse für Analphabeten bestehen.

Herr Weiss antwortet, dass auch im Bereich der Mütterkurse vereinzelt Alphabetisierungskurse angeboten werden. Die VHS Mitte ist der größte Anbieter von Alphabetisierungskursen im Bereich der Integrationskurse, diesbezüglich werden auch Fortbildungen für Kursleiter/innen im Rahmen der Zusatzqualifizierung zur Alphabetisierung durchgeführt.

Herr Weiss legt dar, dass es eine große Anzahl sog. struktureller Analphabeten gibt. Viele können zwar lesen und schreiben, allerdings nur in einem sehr geringen Tempo, das nicht ausreicht, um erfolgreich an diversen Kursen teilnehmen zu können. Die Abschlussbezogenheit der Integrationskurse hat dazu geführt, dass Analphabeten bemerkt werden, daher sind die Alphabetisierungskurse entstanden.

 

Frau Dr. Stiller fragt nach, in welchem Umfang die Deutschkurse mit der Neuausrichtung im Bezirk Mitte angeboten werden können.

Herr Weiss antwortet, dass diese Kurse in allen Mütterkursen und an allen teilnehmenden Schulen angeboten werden.

 

Frau Hoff fragt nach der Kommunikation und Resonanz der Schulen.

Herr Weiss führt aus, dass es einerseits Schulen gibt, mit denen traditionell zusammengearbeitet wird, was sich auf den Großteil der Grundschulen erstreckt. Ferner wurde eine Faxabfrage an alle Schulen getätigt, die noch keine Mütterkurse anbieten. Leider können viele Schulen keine Räumlichkeiten zur Durchführung der Mütterkurse anbieten, d.h. die Raumfrage stellt immer wieder ein erhebliches Problem dar.

 

Herr Dr. Pathe bezieht sich auf die getätigte Aussage während der PPP, dass Eltern lernen müssen, Zeugnisse zu lesen. Herr Dr. Pathe wirft die Frage auf, ob die Verklausulierung von Zeugnissen nicht ein Glaubwürdigkeitsproblem für die Gesellschaft darstellt.

Herr Weiss führt aus, dass man tatsächlich eine Legende braucht, um die Zensuren richtig deuten zu können. Er teilt mit, dass er dieses Verfahren ebenfalls für problematisch hält.

Herr Rauskolb bekräftigt dies und meint, dass die Gesellschaft im Allgemeinen dazu neigen würde, in Zeugnissen nur positive Dinge zu formulieren, kritische Dinge hingegen  zurückzuhalten. Auch er hinterfragt den Tatbestand, dass Eltern lernen sollen, die Zeugnisse ihrer Kinder richtig zu lesen. Seines Erachtens müsste den Lehrern vermittelt werden, Zeugnisse klar und verständlich zu formulieren.

Dem widerspricht Dr. Knape, selbst als Lehrer tätig, und legt dar, dass das Problem nicht in erster Linie bei den Lehrern liegt, sondern bei einer nicht geringen Zahl von Eltern, die mit den Zeugnissen ihrer Kinder andernfalls vor Gericht zögen.


 

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
BVV Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Sitzungsteilnehmer Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen