Auszug - Entwicklung Schering-Standort BE: Bezirksamt sowie Vertreter von Bayer Schering  

 
 
26. öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Sanieren, Bauen und Bebauungspläne
TOP: Ö 5.6
Gremium: Stadtentwicklung Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 26.11.2008 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:30 - 21:00 Anlass: ordentlichen Sitzung
 
Wortprotokoll
Beschluss

Herr Gothe teilt mit, dass sich durch die Fusion von Bayer-Schering einige Änderungen am Standort Berlin ergeben

Herr Gothe teilt mit, dass sich durch die Fusion von Bayer-Schering einige Änderungen am Standort Berlin ergeben. Durch die Entwicklung der Heidestraße am Nordhafen bietet sich ebenfalls eine neue Situation für Bayer-Schering. Die Seite zum Nordhafen weist eine gute Anbindung zum Hauptbahnhof und dem Regierungsviertel auf. Deshalb ist es wichtig, wie sich der Standort in Richtung Nordhafen entwickeln wird. Ferner ist für Bayer-Schering die Entwicklung des Nordhafens in dem Masterplan-Gebiet der Heidestraße von großer Bedeutung. Deshalb wurde vorgeschlagen, dass Vertreter von Bayer-Schering den aktuellen Stand der Überlegungen im Ausschuss darstellen.

 

Herr Michaelis (Bayer Schering Pharma AG) erläutert den Sachstand anhand einer Powerpoint-Präsentation. Diese Präsentation liegt den Ausschussmitgliedern vor.

 

Herr Bausch teilt mit, dass sich die Fraktion Bü90/Grüne stark dagegen ausspricht, Entwicklungspotentiale durch Abriss von Wohngebäuden zu realisieren. Er legt dar, dass Flachbauten, Brachanlagen, Stellplatzanlagen usw. bestehen, diese können zur Erweiterung des Standortes genutzt werden. Ferner legt er dar, dass abseits des Grundstückskomplexes noch drei weitere Standorte bestehen. Er fragt diesbezüglich nach, ob der Standort nördlich der Bahn und der Standort nördlich vom Weddingplatz langfristig in der Grundstücksliste von Bayer Schering verbleiben. Ferner fragt er, ob der Standort südlich der Sellerstraße erweitert wird, denn auch dort wären stadtentwicklungspolitische Ziele zu bedenken. Er führt dazu aus, dass sich südlich der Sellerstraße ein Gebäude befindet, welches eine Ringstruktur aufweist und erweitert werden kann. Er weist darauf hin, diese Möglichkeit zu nutzen. Herr Bausch spricht sich ferner dafür aus, eventuelle Besucherzentren, Ausbildungswerke usw. zum Weddingplatz hin auszurichten, da dieser Platz für den Ortsteil Wedding von großer Bedeutung ist.

 

Herr Michaelis teilt zu den Nachfragen mit, dass sich das Nordgrundstück auf die Gerichtstraße bezieht, dort wurden bisher Büroflächen untergebracht. Er legt dar, dass dieses Gebiet keine Rolle in der Entwicklung des eigentlichen Grundstückes spielt.

Zum Grundstück südlich der Sellerstraße und zum Vorschlag der Erweiterung an den Ringbau berichtet Herr Michaelis, dass erst dann eine Erweiterung vorgenommen wird, wenn in diesem Bereich eine Erweiterung benötigt wird. Er legt dar, dass das ein sehr guter Vorschlag ist, der in den weiteren Plänen mit einbezogen wird. Zur baulichen Ausrichtung teilt Herr Michaelis mit, dass der Weddingplatz in der Tat eine zu kleine Rolle spielt. Es gab Gespräche mit dem Bezirk bezüglich einer Verbesserung der Attraktivität des Weddingplatzes. Darüber hinaus gibt es Überlegungen, die Attraktivität der Fennstraße zu erhöhen. Die zukünftige Ausrichtung in Richtung der Heidestraße steht noch nicht fest, da man noch nicht genau weiß, was im Einzelnen für dieses große Entwicklungsgebiet geplant ist. Es wird erklärt, dass konkrete Angaben zu den Vorhaben noch nicht getätigt werden können, da man noch am Anfang der Standortentwicklungsplanung steht und Einflüsse von außen mit einbeziehen möchte.

 

Frau Hilse bezieht sich auf die Verlagerung der chemischen Produktion nach Wuppertal. Sie fragt nach der Zeitschiene dieser Verlagerung. Weiterhin fragt sie nach dem Zeitplan des Standortentwicklungsplanes.

Dazu wird erklärt, dass der Transfer der chemischen Entwicklung im nächsten Jahr abgeschlossen werden soll. Es gibt noch keine genauen Termine zum Leerstand und Folgenutzung der Gebäude.

Herr Reichel ergänzt, dass zwei Gebäude der chemischen Produktion bereits abgerissen werden, da sie nach jahrelanger Chemienutzung schwer wieder verwendbar sind.

 

Frau David bezieht sich auf die Häuser an der Tegeler Straße und fragt diesbezüglich nach, wann die Erweiterung stattfinden soll und ob im Zuge dessen eine Entmietung der Häuser durchgeführt werden soll.

Es wird geantwortet, dass es keinerlei Pläne zur Entmietung der Häuser gibt. Es bestehen bisher keine Pläne zur Produktionserweiterung, es handelt sich um einen theoretischen Fall.

 

Frau David fragt ferner nach, ob Kenntnisse über Bodenverunreinigungen auf diesem Areal vorliegen.

Es wird geantwortet, dass es Verdachtsflächen auf dem Gelände gibt. Dies wurde in der Aufstellung des Bebauungsplanes mit untersucht. Die Verunreinigungen stammen aus den alten Gasometern, welche dort einst ansässig waren. In den letzten Jahren wurden mehrere Grundwasserreinigungsprozesse durchgeführt.

 

Herr Dr. Schulze fragt bezüglich der chemischen Produktion nach, ob die Wirkstoffe selber hergestellt werden oder ob eine Zulieferung erfolgt. Er fragt nach, ob eine umweltverträgliche Entsorgung stattfindet.

Zur Entsorgung wird berichtet, dass ein enger Kontakt mit dem Umweltamt Mitte besteht. Die Firma verfügt über mehrere Genehmigungen für Indirekteinleitungen und die Anlagen für wassergefährdete Stoffe. Der größere Teil der chemischen Entwicklung fällt weg, somit fällt auch die Herstellung von Wirkstoffen am Standort weg, sondern besteht nur noch in Form der Entwicklung.

 

Herr Bhaduri bezieht sich auf die Aussage, dass bei Bayer Schering ca. 300 Auszubildende beschäftigt sind. Er findet diese Anzahl zu gering und hofft auf eine entsprechende Erhöhung.

Dazu wird berichtet, dass Bayer-Schering weltweit ausbildet.

 

Herr Diedrich fragt nach, ob am Standort soziale Funktionen (Betriebskita usw.) existieren.

Es wird geantwortet, dass ein Betriebskindergarten besteht, der auch intensiv in der Zukunft weiterbetrieben werden soll. Demnächst soll am Standort ein Fitnessstudio für die Mitarbeiter/innen errichtet werden. Darüber hinaus ist ein betriebsärztlicher Dienst tätig, welcher u. a. kostenlose Vorsorgeuntersuchungen durchführt.

Herr Michaelis führt ferner aus, dass Bayer-Schering ein klares Sponsoring-/Spenden-Programm aufweist. Dabei konzentriert man sich auf die Unterstützung von Bildung (Projekte im naturwissenschaftlichen Bereich). Ferner engagiert sich Bayer-Schering auch in sozialen Projekten. Bayer-Schering ist einer der Gründungsförderer für das Projekt –Community Organizing-.

 

Herr Neuhaus teilt mit, dass es eine Bebauungsplanaufstellung zur Ecke Fennstr./Sellerstr. gibt. Er fragt nach den Zielen des Bebauungsplans.

Herr Gothe bittet Herr Wesselhöfft um eine kurze Ausführung zu den bestehenden B-Plänen.

Herr Wesselhöfft teilt mit, dass die planungsrechtliche Situation einfach ist. Der Gesamtbereich war schon immer Bestandteil des Industrieflächensicherungskonzeptes des Landes Berlin. Dementsprechend ist der gesamte Standort schon immer im Flächennutzungsplan als Gewerbegebiet dargestellt. Für den Großteil der Flächen des Standortes gibt es festgesetzte Bebauungspläne (III-134, III-241 und III-129). Herr Wesselhöfft führt aus, dass die Fläche an der Tegeler Straße im Baunutzungsplan von Berlin als beschränktes Arbeitsgebiet ausgewiesen ist, dies entspricht der Ausweisung eines Gewerbegebietes. Ein Bebauungsplanentwurf befindet sich noch im Verfahren (B-Plan 1-47). Dieser Bebauungsplan soll die Bebauungsplane III-129 und III-241 ändern. Herr Wesselhöfft erklärt die B-Pläne anhand von Plänen.

 

Auf eine Nachfrage von Frau Hilse teilt Herr Michaelis mit, dass zur Zeit keine Anbindungen zum Wasser bestehen. Er legt dazu dar, dass die Firma keine voluminösen großen Mengen aufweist, insofern würde sich ein Frachtertransport nicht lohnen.

 

Herr Bausch erklärt, dass der Fraktion Bü90/Grünen die Planungssicherheit zum Erhalt der Arbeitsplätze, wichtig ist. Die Fraktion würde es begrüßen, wenn Bayer-Schering das Konzept unter den Leitthemen der Nachhaltigkeit einer langfristigen, wenig umweltbelastenden, Ausstattung entwickelt. Ferner sollte der knappe Stadtraum genutzt und die Verflechtung an den Weddingplatz gestärkt werden.

 

Herr Koch legt dar, dass der SPD-Fraktion die Entwicklung des Weddingplatzes ebenfalls sehr bedeutsam ist.

 

Es findet eine kurze Pause statt.


 

 
 

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