Herr
BzBm Dr. Hanke teilt mit, dass Genderbudgeting ein Betrachtungsinstrument im
Rahmen von Gender Mainstreaming sei, um zu schauen, welche finanziellen Ströme
es gibt und wie sie verteilt sind und ob man von Geschlechtergerechtigkeit
reden kann oder ob es eine Ungleichbehandlung gibt. Bei den Produkten im
Produktkatalog muss man unterscheiden, ob es Produkte gibt, bei denen man
steuern kann oder ob es Produkte gibt, die man nicht steuern kann.
Herr Dr. Hanke teilt weiter mit, dass im Sportausschuss eine spannende
Debatte zum Thema Genderbudgeting geführt wurde. Es wurde darüber diskutiert
wie die Sportplätze und die Sporthallen genutzt werden, wenn hier männliche
Sportler bevorzugt im Vergleich zu weiblichen Sportlerinnen.
Im Gesundheitsbereich ist das in diesem Maße nicht zu diskutieren.
Herr
Busse ergänzt und verteilt ein Papier. Dieses beinhaltet die Produkte, nach
denen der Hauptausschuss der BVV
fragte. Die einzelnen Dienststellen stellten dar und äußerten sich, warum es
möglicher weise Ungleichverteilungen gibt und warum es besondere Schwerpunkte
gibt oder nicht.
Herr Busse beantwortet anschließend auf ein klassisches
weibliches Produkt (Nutzer weiblich 100 % und Nutzer männlich 0 % - ärztliche
Beratung und Diagnostik im Zusammenhang mit Schwangerschaft und
Schwangerschaftsverhütung). Das Gesundheitsamt bemüht sich, mehr Männer mit in
die Beratungsstelle zu bekommen und dass sie ihre Frauen begleiten sollen.
Das gelingt in Einzelfällen, aber meistens aufgrund des Klientel gelingt es
nicht.
Herr Busse meint weiter, dass man in Genderbudgeting nicht zu viele
Hoffnungen in der Form der Darstellung im Haushalt stellen sollte. Es ist
richtig, dass man sich darum bemühen soll und sich um solche Einrichtungen
kümmern muss. Aber Genderbudgeting dazu zu benutzen, sei ein falscher Weg. Er
sieht Genderbudgeting eher unter einem kundenorientierten Aspekt an, in dem
man sagt, die Leistungen, die im LuV Gesundheit angeboten werden, die müssen
kundenorientiert sein. Wenn diese Kundenorientierung ein Merkmal enthält,
dass man etwas spezielles für Frauen, etwas spezielles für Männer oder etwas
spezielleres für Männer und etwas spezielleres für Frauen anbietet, dann
sieht Herr Busse es unter diesem Aspekt.
Herr BzBm Dr. Hanke teilt
abschließend mit, dass das BA nach Kooperationspartner schaut und welche
Netzwerke genutzt werden können. Klar ist auch, dass man sich im Bereich der
Gesundheitsförderung speziell mit jungen Männern beschäftigen müsste.
Allerdings sind die personellen und materiellen Ressourcen begrenzt. Auch
muss das Jugendamt die Diskussion aufnehmen. Herr Dr. Hanke spricht
anschließend Körperkult und Suchtmittel bei jungen arabischen und türkischen
Männern an. Dieses Problem müsste man in einer Fachtagung aufgreifen, um zu
schauen, wo man ansetzen könnte. Hier spielen bei den jungen Männern die
Väter eine ganz entscheidende Rolle.
Die Vorsitzende, Frau Stein, hält fest, dass sie dem Ausschussvorsitzenden,
Herrn Neuhaus, dies als Unterstützung für den Hauptausschuss übergeben wird.
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