Auszug - Stadtrundfahrten in Berlin Mitte im Hinblick auf ein Haltestellenleitsystem und bezüglich einer Verbesserung im Bereich des Ticketverkaufs auf öffentlichem Straßenland BE: Stefan Freytag, Andreas Langanke (BCT Berlin City Tour GmbH)
![]() |
![]() |
||||||||||||||||||||||||||||
Herr Freytag (Berlin City Tour) berichtet, dass Stadtrundfahrten nach einer besonderen Form des Personenbeförderungsgesetzes (§ 43) durchgeführt werden. D.h. nur Unternehmen, die eine spezielle Genehmigung für eine Open-Door-Stadtrundfahrt besitzen, können eine Stadtrundfahrt anbieten. Derzeit gibt es neun Anbieter. Herr Freytag legt dar, dass Berlin City Tour zur Zeit freitags und samstags alle 20 Minuten fährt, die Busse weisen eine Kapazität von 70-80 Personen auf. Die Auslastung am Wochenende ist zur Zeit sehr gut. Unter der Woche ist die Auslastung dagegen eher schlecht. Die Nachfrage an Stadtrundfahrten steigt, dies ist u.a. auch in dem wachsenden Tourismus begründet. Herr Freytag teilt mit, dass der Alexanderplatz mittlerweile eine hohe Zustiegsfrequenz aufweist, da der Alexanderplatz an Attraktivität zugelegt hat. Ferner
spricht Herr Freytag von einem Konkurrenzkampf zwischen den Unternehmen, da
starke wirtschaftliche Interessen im Vordergrund stehen. Er bittet
um ein Haltestellenleitsystem, um den Wettkampf der Unternehmen um einen
Haltestelleplatz zu unterbinden. Ferner bleibt den Unternehmen oft nichts
anderes übrig, als sich in die Parkraumbewirtschaftungszonen zu stellen. Dies
ist untragbar, da man dort nicht gänzlich „legal“ stehen darf. Er legt dar,
dass die Unternehmen eine offizielle Haltestelle benötigen. Er
berichtet, dass im Bereich Kurfürstendamm im Jahre 1999 eine Regelung getroffen
wurde, die jedem Unternehmen einen Abfahrtsplatz garantiert. Diese Regelung hat
sich gut durchgesetzt. Er spricht die Bitte aus, solch eine Regelung im Bereich
des Alexanderplatzes einzurichten, da dort die Nachfrage nach Stadtrundfahrten
stetig ansteigt. Frau
Matischok-Yesilcimen hält fest, dass es sich um ein Haltestellenleitsystem
handelt, wie es bereits in der City West praktiziert wird und vom BA
Charlottenburg-Wilmersdorf genehmigt wurde. Die Genehmigungen liegen auch aus
Sicht des Bezirksamtes Mitte seit 2005, ergänzt 2006, vor. Von daher ist es
nicht strittig, dass ein Haltestellenleitsystem auch im Bezirk Mitte eingeführt
wird, damit den potentiellen Kunden ein fester Ein- und Ausstiegspunkt
vermittelt wird und auch die Unternehmen feste Knotenpunkte haben. Frau König
(Berlin City Tour) ergänzt, dass es ebenfalls darum geht, Parkmöglichkeiten zu
schaffen, da längere Ein- und Ausstiegszeiten benötigt werden. Herr
Zeller berichtet, dass das Thema Busverkehr in Berlin seit Jahren diskutiert
wird, aber für die Bezirke östlich des Brandenburger Tores keine vernünftige
Regelung hervorgebracht hat. Er legt dar, dass ein Haltestellenleitsystem sich
nur auf eine grundsätzliche berlinweite Regelung für alle Busunternehmen
beziehen kann. Herr Zeller führt aus, dass der Sachwalter für dieses Thema die
IHK (Herr Wiesenhütter) ist. Er bittet, dieses Problem unmittelbar an Herrn
Wiesenhütter heranzutragen, damit er diese Problematik in die Diskussion,
welche zwischen der IHK, BVG, SenStadt und den betroffenen Bezirken koordiniert
werden muss, mit einbeziehen kann. Herr
Hortig bittet um Ausführungen zum Ticketverkauf auf öffentlichem Straßenland. Herr
Freytag teilt dazu mit, dass der Erwerb eines Fahrscheines nur im Bus erlaubt
ist. Der Fahrscheinverkauf außerhalb des Busses ist nicht gestattet, da hierzu
eine Reisegewerbekarte notwendig ist. Der Erwerb dieser Reisegewerbekarte
bedingt diverse Auflagen. Er führt aus, dass es durch den starken Andrang,
Fahrgastwechsel usw. sehr schwer ist, die Fahrscheine ausschließlich im Bus zu verkaufen.
Daher die Frage, ob es möglich wäre, die Fahrscheine auch im Einzugsgebiet des
Busses ohne entsprechende Reisegewerbekarte zu verkaufen. Frau
Matischok-Yesilcimen fasst zusammen, dass die Genehmigungen zur Umsetzung des
Haltestellenleitsystems von allen beteiligten Behörden erteilt wurden. Die
Schwierigkeit besteht darin, dass es im Moment nicht umgesetzt wird, d.h. es
muss einen Verantwortlichen geben, der alle Akteure an einen Tisch beruft. Ferner
legt sie dar, dass zum Verkauf von Fahrscheinen außerhalb des Busses
Mitarbeiter eingestellt werden, für die eine Reisegewerbekarte beantragt werden
muss. Deshalb wäre es gut, wenn sich der Ausschuss mit dieser Thematik
beschäftigt. Frau Matischok-Yesilcimen teilt mit, dass es diesbezüglich in
anderen Bundesländern entsprechende Ausnahmemöglichkeiten gibt. Herr
Hortig merkt an, dass das Reisegewerberecht Bundesrecht ist und sich der
Beschlussfassung des Bezirkes entzieht. Er teilt mit, dass die Gebühr für eine
Erteilung der Riesegewerbekarte bei ca. 20 Euro liegt, ferner wird ein
Führungszeugnis und der Nachweis der Zuverlässigkeit abverlangt. Herr Hortig
sieht in diesem Verfahren keinen großen bürokratischen Aufwand und sieht
diesbezüglich keine Zuständigkeit seitens des Bezirkes. Herr Koch
schlägt vor, seitens des Ausschusses anzuregen, dass das Bezirksamt in
Abstimmung mit anderen Stellen eine Abstimmungsrunde einberuft, um im Konsens
ein Haltestellenleitsystem für den Bezirk umzusetzen. Herr
Zeller legt dar, dass es möglich wäre, eine Haltestelle (zwei Buslängen)
auszuweisen. Dort könnte man Schilder platzieren, auf denen die Namen der
Unternehmen verzeichnet sind. Er betont, dass alles andere durch die
Busunternehmen, moderiert durch die IHK und in Begleitung des Bezirksamtes,
koordiniert werden muss. Frau
Kliemann legt dar, dass ziemlich zügig ein Haltestellenleitsystem eingerichtet
werden sollte. Sie schlägt einen Ausschussantrag vor. Sie verliest den
Antragsentwurf: Das
Bezirksamt wird ersucht, die Stadtrundfahrtunternehmen Berlin dahingehend zu
unterstützen, dass ein Haltestellenleitsystem analog zu der Umsetzung in der
City West zügig umgesetzt werden kann. Hierzu ist ein Gespräch und eine
Planungsrunde vom Bezirksamt mit den Stadtfahrtunternehmen und der IHK
einzuberufen, um im Konsens ein stadtverträgliches Konzept zu erarbeiten bzw.
vorhandene Konzepte auf eine einvernehmliche Umsetzbarkeit zu prüfen. Herr
Hortig ist der Ansicht, dass keine Analogie zur City West hergestellt werden
muss, da alle Genehmigungen bereits vorliegen. Er schlägt vor, den Antrag nur
auf den ersten Satz zu beschränken, um den Bezirk genügend Handlungsspielraum
zu erhalten. Herr
Zeller legt dar, dass die Ausweisung bestimmter Haltepunkte für
Stadtrundfahrtsunternehmen bereits besteht. Zur Zeit ist es so, dass jedes
Unternehmen für sich die Ausnahmegenehmigung beantragt, um an diesen
Haltepunkten zu halten. Es gibt allerdings für kein Unternehmen das
ausschließliche Recht, einen dieser Haltepunkte für sich zu reservieren.
Insofern ist es notwendig, nach Beantragung der Ausnahmegenehmigung, eine
gewisse Koordination herbeizuführen, welche regelt, welches Unternehmen zu
welcher Zeit den Standort anfährt. Dabei handelt es sich um einen Abstimmungsprozess,
welcher zwischen den Unternehmen geführt werden muss, der Bezirk kann dabei nur
begleitend tätig sein. Frau
Matischok-Yesilcimen teilt mit, dass ein Änderungsantrag zu den eben verlesenen
Text vorliegt. Sie verliest den Antragstext: Das Bezirksamt wird
ersucht, auf die IHK und die an Stadtrundfahrten beteiligten Unternehmen
zuzugehen und sie aufzufordern, im Rahmen der bestätigten Haltepunkte für die
Stadtrundfahrtunternehmen ein abgestimmtes Betriebssystem zu installieren. Der
Ausschussantrag wird abgestimmt und einstimmig angenommen (10 Ja-Stimmen, 0
Nein-stimmen, 0 Enthaltungen). |
|||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Legende
Ausschuss | Tagesordnung | Drucksache | |||
BVV | Aktenmappe | Drucksachenlebenslauf | |||
Fraktion | Niederschrift | Beschlüsse | |||
Sitzungsteilnehmer | Auszug | Realisierung | |||
Anwesenheit | Kleine Anfragen |