Auszug - Kinder- und Jugendgesundheit im Bezirk Mitte BE: Herr Dr. Brockstedt, Leiter des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes
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Der Vortragende, Herr Dr.
Brockstedt, dankt für die Einladung und teilt mit, dass er seit 5 Jahren Leiter
des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes sei. Er ist in vielen Schulen tätig. Der Kinder- und
Jugendgesundheitsdienst umfasst 8 Ärzte, 12 Sozialarbeiter, 15 Arzthelfer
(Verwaltungskräfte), die hierfür Kinder von der Geburt bis 18 Jahren betreuen.
Es werden Kita-Reihenuntersuchungen zur Frühförderung (3 bis 4 ½ jährigen),
Schuleingangsuntersucherungen (bei den 5jährigen) durchgeführt. Jede Woche
finden 2 Mal Sprechstunden statt. Hier werden ergänzende Gutachten gemacht,
Impfungen ergänzt, Lücken geschlossen, sozialkompensatorisch ausgeglichen für
die Kinder, die sonst im medizinischen System nicht gut versorgt sind. Es gibt
viele Berichte zur gesundheitlichen Lage von Kindern. Jeder, der sich mit
Schülern und Jugendlichen beschäftigt, kennt die Studien „KIKS“ (Kinder- und
Jugendgesundheitsstudie). Den Bericht hat das Robert-Koch-Institut 2007
veröffentlicht. Es wurden 2 Jahre lang bundesweit Untersuchungen, Umfragen,
über 17 Tsd. Kinder vom 3. bis 17. Lebensjahr vorgenommen. Anschließend greift
Herr Dr. Brockstedt einige Punkte heraus, die die Grundlage der zukünftigen
gesundheitspolitischen Entscheidung sind. In den Vordergrund rücken die
psychischen Störungen. 11 % der Mädchen, 18 % der Jungen gelten nach den
Untersuchungen als verhaltensgestört, hyperaktiv und mit psychischen Störungen.
Über 80 % haben keine Störung. Herr Dr. Brockstedt spricht
Schulsprechstunden an, die er aber momentan nicht durchführen kann, weil er in
seiner Praxis Säuglinge drogenabhängiger Mütter betreuen muss. SenBWF hat gerade eine neue
Vereinbarung fertig gestellt, die in den nächsten Monaten in die Schulen
gebracht und vorgestellt wird, wer ist in der Schule verantwortlich ist: Kinderschutzkoordinator beim
Jugendamt, Kinderschutzkoordinator beim Gesundheitsamt. Alle diese Papiere
taugen nichts, wenn damit nicht gearbeitet wird. Herr Dr. Bockstedt arbeitet derzeit
sozialraumorientiert mit den niedergelassenen Kinderärzten zusammen. Sie werden
in der nächsten Woche mit Herrn Dr. Brockstedt zusammenkommen, um die 3
Kinderschutzkoordinatoren kennen zu lernen. Zur Zahngesundheit teilt er mit,
dass 2007 eine bundesdeutsche Zeitschrift herauskam. Der Bezirk Mitte ist einer
der wenigen Bezirke, die noch eine Zahnprophylaxe noch haben und regelmäßig in
Grundschulklassen und in die Kitas Prophylaxemaßnahmen durchführen. 60 % der
Kinder in niedriger sozialer Schicht aus Osteuropa haben behandlungsbedürftige
Zähne, wenn sie 7 Jahre alt sind. In der Schweiz sind das 5 %. 39 % aus der
Oberschicht haben auch behandlungsbedürftige Zähne. Frau Einzelverordnete Engelhardt
fragt, ob es eine Vergleichsstatistik gibt. Herr Dr. Brockstedt teilt mit, dass
es Langzeitnachuntersuchungen geben wird, aber es hat in dieser Breite keine
Daten bundesweit gegeben. Es gibt viele regionale Daten. Seit 2002 gibt es
jährlich die Daten zur Kindergesundheit. Der Bezirk Mitte hat Daten zur Jugendgesundheit
erfasst (regionale Daten). Frau BV Homann (SPD) dankt für die
ausführlichen und interessanten Ausführungen und meint, dass man sich heute im
Schulausschuss befindet. Sie regt an, weitere Fragen im geeigneten Ausschuss zu stellen. Herr Thietz meint, dass man gut
überlegen sollte, was man machen könnte. Er denkt schon, dass viele Schulen im
Grundschulbereich gut sensibilisiert sind. Herr Thietz nimmt die Anregung von
Herrn Dr. Brockstedt auf, in den Schulen Gesundheit einzubinden. Frau BV Schauer-Oldenburg (Grüne)
teilt mit, dass Herr BzBm Dr. Hanke vor einem Jahr ein übergreifendes
Gesundheitsstrategiepaket für den Bezirk Mitte entwickelt hat, in dem auch
Schulen zur Koordinierung beinhaltet sind. Deshalb kam die Idee auf, im
Schulausschuss über Gesundheit etwas zu erfahren. Frau BV Arndt (SPD) fragt, wie der
Schulausschuss nun weiter damit umgeht. Sie findet, das sei eine wichtige
Vernetzung. Was kann der Schulausschuss tun. Wie kann er weiter gehen. Sie
würde es bedauern, wenn dieses Thema im Protokoll verschwinden würde. Der Vorsitzende, Herr Dr. Knape,
meint, dass dieses Thema in einem gewissen Rhythmus wieder zielgerichtet
aufgegriffen wird. Frau BzStR´in Hänisch dankt Herrn
Dr. Brockstedt und meint, dass man die Voraussetzungen schaffen muss, die ein
politischer Schwerpunkt im Bezirk Mitte sein muss. Das Netzwerk
Bewegungsförderung hat schon viele interessante Verknüpfungen hergestellt. Sie
erinnert, dass allen Fraktionen der neue Sportentwicklungsplan vorliegt, der
ressortübergreifend noch einmal Herausforderungen formuliert, um
Bewegungsförderung zu betreiben. |
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