Auszug - Bauvorhaben am Zirkus 1
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Herr Becker (Eike Becker Architekten) erläutert das geplante Projekt anhand einer Powerpoint-Präsentation. Frau Hilse fragt nach, ob zum Freilegen der Panke eventuell
eine Glasüberdeckung in Frage käme. Ferner fragt sie nach einer öffentlichen
Durchwegung, welche im alten Entwurf vorhanden war. Herr Gothe antwortet, dass die öffentliche Durchwegung
anhand des Einlageplans, in dem auch die Grundstücksgrenze eingetragen ist,
dargestellt werden kann. Er teilt mit, dass die öffentliche Durchwegung
gesichert ist. Zur Offenlegung der Panke führt Herr Gothe aus, dass der
Raum sehr beengt ist. D.h. eine Öffnung für die Panke kann nicht besonders
breit gestaltet werden. Es würde eine Schlucht entstehen, welche nicht
attraktiv erscheint und Folgeprobleme mit sich trägt (z.B. Reinigung usw.). Er
greift die Idee der Glasplatte auf und teilt dazu mit, dass dies nur dann wirkungsvoll
wäre, wenn eine starke Beleuchtung erfolgen würde. Herr Gothe betont, dass das Projekt inhaltlich besser
geworden ist, da der Wohnanteil auf 50% gestiegen ist (im B-Plan nur 30%
festgelegt). Er führt weiter aus, dass Wohnen erfahrungsgemäß keinen starken
Autoverkehr in der Tiefgarage erzeugt wie andere Nutzungen. Zur Architektur teilt Herr Gothe mit, dass die Architektur,
welche einst angedacht war, eine sehr extravagante Idee war, welche aber schon
seit langer Zeit verworfen wurde. Daraufhin wurde das neue Projekt mit dem
hohen Wohnanteil, Hotel und Büro aufgelegt. Herr Gothe ist der Ansicht, dass
die Architektur sehr modern und neu wirkt. Er sieht keinen Qualitätsverlust
gegenüber dem ehemaligen Architekturentwurfes. Zur Durchwegung führt Herr Becker aus, dass eine Durchwegung
durch das Gebäude geplant wurde, diesbezüglich wurden sehr viele
unterschiedliche Optionen geprüft. Während der Planungszeit wurde mit dem
Bauherrn gemeinsam nach Nutzern gesucht, die diese öffentliche Durchwegung
beleben. Man ist zu dem Ergebnis gekommen, dass man mit der Hotel- und
Büronutzung im Erdgeschoss nicht genug Kraft entwickelt, um Passanten in das
Gebäude bringen. Deshalb hat man sich gegen einen öffentlichen Weg entschieden
hat (Hr. Becker erläutert anhand einer Karte). Herr Becker zeigt die Tiefgaragenzufahrt an einem Plan (Ecke
Am Zirkus) und führt dazu aus, dass es diesbezüglich noch Diskussionsbedarf mit
den Verkehrsplanern gibt. Alternative: Verlagerung in die Gebäudemitte. Herr Bausch fragt nach dem Grundriss des Erdgeschosses und
bittet um Informationen zur Erschließung. Herr Diedrich teilt mit, dass die öffentliche Durchwegung
und der Pankegrünzug die BVV dazu bewogen hatten, dem B-Plan zuzustimmen. Herr
Diedrich ist der Ansicht, dass das in der heutigen Sitzung vorgestellte
Vorhaben das Vertrauensverhältnis zwischen dem Bezirksamt und der BVV
nachhaltig stört. Er teilt mit, dass dieses Projekt die BVV seit über 10 Jahren
beschäftigt. Die Bewohner der Umgebung hatten eine Bürgerinitiative gegen das
Bauvorhaben gegründet. Die Bezirksverordneten haben stets versucht, mit den
Bürgern diesbezüglich in die Diskussion zu treten und sich für das geplante
Vorhaben eingesetzt. Herr Diedrich legt dar, dass die damals vorgestellte
Architektur die Bezirksverordneten zu der Zustimmung des B-Planes bewogen hat.
Herr Diedrich kritisiert, dass das heute vorgestellte Bauvorhaben den
Anforderungen nicht mehr entspricht. Er fordert das Bezirksamt auf, an die
Dinge, welche damals im städtebaulichen Vertrag als Bedingung formuliert wurden
(Pankegrünzug und öffentliche Durchwegung) festzuhalten. Herr Neuhaus legt dar, dass ein B-Plan die Art der Nutzung
regelt und nicht die Architektur. Es ist schwierig, die Architektur durch einen
B-Plan zu sichern. Herr Neuhaus teilt mit, dass es dem Investor überlassen
bleibt, ein Gebäude zu erbauen, welches den Anforderungen des B-Planes
entspricht. Er berichtet, dass es in der Vergangenheit lange Diskussionen um
die Freiraumgestaltung des Bertolt-Brecht-Platzes gab, diesbezüglich gab es auch
Stellungnahmen des Berliner Ensembles. Er fragt nach, ob das Berliner Ensemble
bereits in die Freiraumgestaltung eingebunden ist. Herr Gothe teilt mit, dass es Kontakte zu Herrn Peymann
(Geschäftsführer Berliner Ensembles) gibt. Es wurde auch mit dem technischen
Direktor über die Möglichkeiten gesprochen, welche sich aus diesem Projekt
heraus ergeben. Man befindet sich in einem engen Abstimmungsprozess. Frau Hilse teilt mit, dass das vorgestellte Projekt in dem
Punkt Durchwegung nicht der Festsetzung des Bebauungsplanes entspricht. Das
aktuelle Projekt entspricht nicht den Maßstäben der damaligen
Entscheidungsgrundlage der BVV für den Bebauungsplan. Sie kritisiert
insbesondere die Gebäudetiefe und die Enge des Hofes. Sie bittet das Bezirksamt
um Stellungnahme dazu. Ferner fragt sie nach, wie die Gebäudetiefen im Wohnteil
bewertet werden. Herr Klette teilt dazu mit, dass eine Durchwegung des
Gebäudes weder im Bebauungsplan noch in den städtebaulichen Verträgen
vorgesehen und geregelt ist. In den städtebaulichen Verträgen ist lediglich die
Durchwegung westlich des Gebäudes entlang der Panke geregelt, im Gebäude selbst
gibt es dazu keine Festssetzung. Herr Bertermann bezieht sich auf die Durchführungsverträge
und verliest daraus eine Passage ...“der Investor wird auf seinem Grundstück
einen Spielplatz und eine öffentliche Durchwegung...“ und teilt dazu mit, dass
man diesbezüglich von einer öffentliche Durchwegung ausgegangen ist. Herr Klette legt dar, dass dies auch so umgesetzt ist, da
die öffentliche Durchwegung zum Teil auf dem Grundstück des Investors entlang
des ehemaligen Pankezuges vorhanden ist. Der Spielplatz soll an der westlichen
Ecke des Vorhabens, außerhalb des Gebäudes, entstehen. Somit entspricht dies
explizit dem, was der städtebauliche Vertrag vorsieht. Herr Becker bezieht sich auf die angesprochenen
Gebäudetiefen und erläutert dazu anhand einer Karte. Im Erdgeschoss bestehen
Gebäudetiefen von rund 16 Meter. Dies ist eine gute Tiefe, um im mittleren
Bereich Ankleidezimmer oder Bäder unterzubringen und Wohnungen so zu
orientieren, dass sie zu beiden Seiten gut funktionieren. Herr Diedrich bezieht sich auf die Ausführungen von Herrn
Gothe zu den Gesprächen mit dem Berliner Ensemble und bittet um nähere
Informationen zum Charakter dieser Gespräche. Herr Gothe legt dar, dass der Freiraumentwurf relativ neu
ist und mit den Entwurfsverfassern noch nicht diskutiert wurde. Herr Gothe
erläutert den Freiraumentwurf anhand einer Karte. Er ist der Ansicht, dass
dieser Entwurf noch nicht überzeugend ist. Die Gestaltung soll mit dem Berliner
Ensemble abgestimmt werden, diesbezüglich gab es im Vorfeld Gespräche, welche
sich hauptsächlich auf die Container bezogen, welche das Berliner Ensemble zur
Zeit auf den Flächen abstellt, die dem Bezirk oder dem Grundstückseigentümer
des Hauses gehören. Herr Gothe teilt mit, dass er um eine Alternative zu der
Vorplatzgestaltung gebeten hat. Herr Bertermann fragt nach der Größe des Spielplatzes. Herr Becker teilt mit, dass nach Landesbauordnung pro
Wohnung vier Quadratmeter Spielplatzfläche gefordert sind. Diese Forderung wird
eingehalten. Herr Bausch teilt mit, dass der aktuelle vorgestellte
Entwurf Verluste in der Einbindung der umliegenden Straße vorweist. Zudem
degradiert der Entwurf den Bertolt-Brecht-Platz zu einem normalen Vorplatz für
ein Hotel mit Vorfahrt. Er widerspricht der Ansicht, dass die Fußgängerströme
von der Reinhardtstraße zum Brechtplatz keine öffentliche Durchwegung rechtfertigen.
Zur Freilegung der Panke teilt Herr Bausch mit, dass diesbezüglich zu prüfen
ist, ob man nicht durch eine terrassenförmige Abtreppung der Außenanlagen eine
Lösung findet, um die Panke freizulegen. Er warnt vor einer Hotelvorfahrt, da
dies dazu führen wird, dass über die gesamte Tageszeit dort Kraftfahrzeuge
fahren, halten und parken. Herr Gothe teilt mit, dass er über die aktuell geäußerte
Kritik zur Architektur sehr verwundert ist. Er legt dar, dass dieser Entwurf
bereits in der Presse veröffentlicht wurde, dazu gab es keine Reaktion seitens
der Bezirksverordneten. Herr Bertermann teilt dazu mit, dass der Vorbescheid am
21.11.2007 erfolgt ist. Nach der ersten Bekanntgabe im Ausschuss (30.01.2008)
wurde die Architektur bereits von den Ausschussmitgliedern kritisiert. Es kann
daher den Verweis, dass der Ausschuss nicht bereits frühzeitig Kritik
angemeldet hätte, nicht nachvollziehen. Frau Hilse führt aus, dass die erste Informationsquelle
nicht die Presse sein sollte, sondern das Bezirksamt. Sie ist der Ansicht, dass
das Bezirksamt von selbst im Ausschuss berichten sollte, wenn es eklatante
Änderungen in einem Bauprojekt gibt. Herr Neuhaus teilt mit, dass sich der Ausschuss bereits in
der letzten Wahlperiode darauf geeinigt hat, die monatlichen Listen der
Bauanträge und Baugenehmigungen zu erhalten. Er ist der Meinung, dass diese
Vorgehensweise nicht in Frage gestellt werden sollte. Herr Neuhaus legt ferner dar, dass in der BVV viele Anfragen
aus kleinen Presseartikeln resultieren. Er spricht seine Verwunderung darüber
aus, dass diese Problematik noch nicht eher angesprochen wurde. Frau Hilse fragt nach, ob die textliche Festsetzung Nr. 2
mit dem Entwurf eingehalten wird. Herr Klette antwortet, dass die Fläche das Grundstück
Friedrichstr. 134 darstellt und mit dem Vorhaben nichts zu tun hat. Herr Gothe teilt mit, dass das aktuelle Projekt mit einem
großen Ehrgeiz von dem Architekten Eike Becker vorangetrieben wurde. Herr Gothe
legt dar, dass es sich bei dem Projekt um eine sehr moderne und anspruchsvolle Architektur
handelt. Er nimmt die Kritik der Ausschussmitglieder zur Kenntnis. Herr Dietrich spricht sich dafür aus, dass das Bezirksamt
zukünftig frühzeitig über aktuell wichtige Bauvorhaben bzw. deren Änderungen
informiert. Herr Neuhaus gibt zu bedenken, dass die Frage, was als
„wichtig“ angesehen wird, einer sehr individuellen Einzuschätzung unterliegt.
Er verweist ferner auf die bisher schon umfangreichen Ausschusstagesordnungen. Herr Jaath bittet abschließend nachdrücklich um die Prüfung
der Gebäudedurchwegung. Ein weiterer Gast (Investor) stellt die Erfordernisse der
Umplanungen dar. Im Gegensatz zur damaligen Planung ist ein höherer Wohnanteil
beabsichtigt. Diese Wohnnutzung ist jedoch unter einer „Gitterfassade“ nicht
möglich. Der höhere Wohnanteil ermöglicht eine 24-Stunden-Nutzung des Areals
und eine Verringerung des Verkehrsaufkommens. |
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