Herr BzStR Gothe teilt mit, dass eine
Zuständigkeitsverlagerung stattfand. Bisher war die Hochbauabteilung für
Brunnen und Denkmale zuständig. Dort gab es eine Vereinbarung, dass die auf
öffentlichen Flächen befindlichen Brunnen und Denkmale durch die
Hochbauabteilung gewartet und betreut werden. Das SGA hat zwar die Kompetenz,
Straßen und Grünflächen zu unterhalten, aber nicht Brunnen und Denkmale, denn
sie sind technische Anlagen bzw. hochbauliche Werke. Herr BzStR Zeller hat nun
die Vereinbarung gekündigt. Herr Gothe hatte versucht, sich im Bezirksamt
dagegen zu wehren. Es wurde festgestellt, wenn durch ein LuV eine Vereinbarung
gekündigt wird, muss derjenige, in dessen Eigentum sich die Brunnen und
Denkmale befinden, damit leben und zusehen, wie er es anders organisiert. Herr
Büttner und seine Kollegen mussten überlegen, wie sie damit umgehen. Unterlagen
wurden ihnen übergeben. Es musste nun intern versucht werden, zu organisieren.
Zwei Titel stehen zur Verfügung, aber eine Personalaufstockung für das SGA ist
nicht vorgesehen. Die drei Kollegen, die vormals für Brunnen und Denkmale
zuständig waren, sind in der GDM verblieben.
Herr Büttner teilt mit, dass in den IKT-Listen des Bezirksamtes Mitte157
Denkmale und 48 Brunnen aufgelistet sind. 42 Brunnen werden aktiv zu
festgelegten Zeiten betrieben. Die anderen Brunnen sind zur Zeit nicht in
Betrieb. Seit dem 1.1.2008 ist das Straßen- und Grünflächenamt zuständig. Der
Leiter der SE kündigte ¼ Jahr vor Ablauf der Frist diese Vereinbarung. 24
Umzugskisten hat das SGA erhalten. Herr Biedermann und Herr Mille werden sich
zukünftig mit Brunnen und Denkmalen befassen.
In diesem Jahr hat man sich auf die baulichen Unterhaltung beschränkt und es
wurde eine Gefahrenabwehr organisiert, um
Beschädigungen, die durch Unfälle, Schmierungen und andere Dinge eingetreten
sind, sofort beseitigen zu lassen. Die Weltzeituhr, Verkehrsturm am Potsdamer
Platz, Uhrenkalender wurden als Wartungsverträge übergeben. Für das Jahr 2008
stehen noch einige dringende Sanierungsarbeiten und einige große Projekte (z.
B. Spittelkolonnaden) an. Das SGA hat ein kunsthistorisches und
restauratorisches Gutachten von einer Fachfirma, in Absprache mit dem
Landesdenkmalamt und der Unteren Denkmalschutzbehörde, beauftragt. Das Ergebnis
wird Herr Büttner Anfang 2009 dem Ausschuss präsentieren. Es wird eine
Prioritätenliste und ein Kostengerüst geben. Jetzt ist schon klar, dass die 200
Tsd. €, die für die Brunnen und Denkmale im Jahr für eine Vollrekonstruktion
und eine Restauration zur Verfügung stehen, in einer absehbaren Zeit niemals
ausreichen werden.
Herr BzStR Zeller hat in seinem Aufgabengebiet und Verantwortungsbereich die
Siegessäule behalten (laufendes Verfahren). Bei den Spittelkolonnaden
wird ein Verfahren über ein Interessenbekundungsverfahren angeschoben
werden.
Über die damaligen Bezirksstadträte Dubrau und Lamprecht wurde per
Unterschrift der Werbepartner der Fa. Ströhr gefunden, der bis zum Jahre 2012
die Brunnen auf seine Kosten bewirtschaftet und gleichzeitig durch die Vergabe
von 4 Werbestandorte dies als Kosten adäquat gegenrechnet. Der Rechnungshof
hatte in mehreren Schreiben und in einer abschließenden Stellungnahme dies
kritisiert und als ein rechtswidriges Kopplungsgeschäft beschrieben. Er behält
sich weitere Untersuchungen und Maßnahmen vor. Die Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung als federführende Behörde und das Bezirksamt Mitte waren immer
anderer Auffassung. Im Unterschied zu anderen Bezirken hat der Bezirk Mitte
folgendes getan: Er hat den Vertrag nicht einfach nur geschlossen und die
Werbestandorte mit veräußert, sondern man hatte die Genehmigung der
Werbestandorte durch ein ordnungsgemäßes Verfahren laufen lassen. Es fand ein
Verfahren statt mit Stellungnahmeersuchen beim Denkmalschutz, bei der
Stadtplanung, bei der Bauaufsicht. Ein ordentliches Genehmigungsverfahren im
Wege der Sondernutzungserlaubnis durch das Straßen- und Grünflächenamt fand
statt. Herr Büttner hat einige Schwierigkeiten sich vorzustellen, dass ein
Sponsor so ein Kostenvolumen tragen möchte, ohne das er ein Adäquat in
irgendeiner Form verlangt. Herr Büttner meint, dass das eine Frage sei, wie man
damit insgesamt umgehen sollte und es sei in erster Linie eine politische
Frage, denn das Gesetz ist so gemacht und es ist die Frage, ob diese
Bindungswirkung, die damit einher geht, dies als ein Kopplungsgeschäft zu
beschreiben tatsächlich noch in die heutige Zeit passt und ob der Rechnungshof
hier adäquat handelt.
Abschließend teilt Herr Büttner mit, dass der Vertrag mit der Fa. Ströhr 2012
ausläuft und bis dahin sind die Brunnen, die in Betrieb sind, gesichert. An
diesen Brunnen liefen viele Rekonstruktionsmaßnahmen und die Betreuung durch
die Fa. Ströhr und ihren Partner sei schon beispielhaft. Es funktioniert immer
alles. Die Brunnen sind in Ordnung, sie werden ordnungsgemäß
gewartet, gepflegt und instandgesetzt. Es gibt hier tatsächlich bis zum
heutigen Tage nichts zu kritisieren. Dass die Wasserkaskaden die einen oder
anderen Probleme aufweisen, hat andere Gründe und liegt nicht an der Firma,
sondern vielmehr an besonderen Formen des Vandalismus.
Herr Büttner sagt zu, dem Ausschuss regelmäßig zeitnah über die Sachlage zu
informieren. Dem Ausschuss wird im nächsten Jahr eine Prioritätenliste
vorgelegt.
Herr BV Lehmann (Grüne) fragt nach den Gründen,
warum Herr BzStR Zeller diese Aufgaben dem SGA übertragen hatte. Zur
Problematik des Rechnungshofberichts bezieht er sich auf eine Kleine Anfrage,
die aussagt, dass die Verträge zu kündigen seien. Die schwache
Personalausstattung des Bezirksamtes wurde sehr oft zu recht beklagt. Er fragt,
warum die drei
Kollegen, die bisher mit dieser Aufgabe betraut waren, nicht in das SGA
wechselten.
Herr BV Hobrack (SPD) fragt, ob das eine Mehrbelastung für
das SGA sei, die zusätzlichen Aufgaben zu bewältigen. Er fragt, wo man sich
persönlich melden könnte, wenn bestimmte Denkmale defekt sind.
Herr BV von Dassel (Grüne) fragt wie andere Bezirke es
regeln. Ist es Standard, dass Brunnen und Denkmale vom Tiefbauamt betreut
werden oder regeln die anderen Bezirke es so, dass sie GDM
oder ähnliche Organisationsformen übernehmen. Wie fand die Amtsübergabe
statt.
Herr BzStR Gothe teilt mit, dass ihm nur bekannt war, dass
mehrere Kartons übergeben werden. Warum eine Amtsübernahme stattfand, kann Herr
Gothe nicht beantworten. Weiterhin teilt er mit, dass andere Bezirke Brunnen
und Denkmale durch das Hochbauamt betreut werden.
Herr Büttner teilt mit, dass nach der Übergabe der Akten
diese gesichtet wurden und es wurde ein Fragenkatalog erstellt. Fragen wurden
dazu an die zwei verbliebenen Kollegen gestellt und beantwortet. Weiterhin
teilt Herr Büttner mit, dass sich das neue Produkt in der Kosten- und
Leistungsrechnung sehr gut mache. Im vergangenen Jahr stand das Produkt
prozentual mit 5217 Punkten im Minus. Im ersten Halbjahr 2008 wurden 300 Tsd. €
Plus erwirtschaftet.
Das SGA hat sich entschieden, dass ein zusätzlicher Kollege eingebunden wird.
Die Planstelle wird dem SGA übertragen. Der Kollege wird voraussichtlich am
01.10.2008 seine Arbeit aufnehmen. Da die Verwaltung nicht mehr alles alleine
leistet, wird man sich dem externen Sachverstand bedienen.
Zur Frage Kopplung teilt er mit, dass in dem Schreiben des Rechnungshofes
aufgeführt wurde, dass die Verträge sofort zu kündigen sind. Das Bezirksamt
Mitte hat sich damit in einer Sitzung beschäftigt und hat entschieden, das
nicht zu tun. Das Bezirksamt Mitte hatte die Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung in dieser Angelegenheit angeschrieben. Die Senatsverwaltung
für Stadtentwicklung hatte dem BA empfohlen, diese Verträge nicht aufgrund der
exorbitanten Schadensersatzforderungen, die dann anstehen würde, zu kündigen.
Die damalige Bezirksstadträtin hatte der damaligen Senatorin einen Brief
geschrieben und um eine Ausnahmegenehmigung für dieses Handeln gebeten, dass
abweichend von der Gebührenordnung hier Festsetzung getroffen wird. Die
Senatorin hat den Brief an ihr Rechtsreferat weitergegeben. In einem Schreiben
teilte das Rechtsreferat mit, dass das BA das tun darf.
Zur Frage, wie lange die Werbeanlagen stehen dürfen teilt Herr Büttner mit,
dass sie so lange stehen dürfen, wie die Brunnen durch die Fa. Ströhr betrieben
werden, aber nicht länger.
Zur Frage, ob es eine zentrale Anlaufstelle für Denkmale gibt, wenn sie z. B.
beschädigt wurden etc. teilt Herr Büttner mit, dass das SGA mit seiner
allgemeinen Adresse zuständig sein wird.