Auszug - Grünunterhaltung - Finanzausstattung BE: Bezirksamt
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Herr BzStR Gothe teilt mit, dass es für die Grünflächenunterhaltung
im Land Berlin ein sehr kompliziertes Zumessungsmodell gibt. 20 Mio. € werden
für die Grünanlagenunterhaltung insgesamt in Berlin zur Verfügung gestellt. Es
wird nach einem sehr komplizierten Schlüssel auf die Bezirke aufgeteilt. Mitte
erhält davon einen relativ großen Anteil, weil Mitte sehr viele Grünanlagen hat
(z. B. Rehberge, Großer Tiergarten), die hochwertig gepflegt werden müssen. Herr Walter, kommunaler Fachbereichsleiter Grün, ergänzt,
dass aufgrund der zur Verfügung stehenden 1,55 Mio. € nicht berücksichtigt
wurde, dass eine Großzahl an Anlagen, die gerade über Wettbewerbe übernommen
werden mussten, hinzu kamen. Diese Anlagen haben eine ganz andere Pflegestufe
und sind wesentlich intensiver aufgebaut. Jedem ist bekannt, dass nach und nach auch das Personal
zurückgefahren wird und dass der Bezirk mehr und mehr in die Vergabe gehen
muss. Zurzeit liegt die Vergabe bei ungefähr 45 % von den Gesamtsummen, die zur
Verfügung stehen. Insgesamt befinden sich in öffentlichen Grünanlagen allein
1.600 Beleuchtungskörper. Dort mussten in den vergangenen Jahren 10.000,00 €
bis 15.000,00 € eingebracht werden, um Wartung und Reparaturen durchführen zu
können. Im Jahre 2008 wurden bereits 50.000,00 € verbraucht. Herr Walter bittet die Ausschussmitglieder, sich dafür
einzusetzen, mehr finanzielle Mittel zu erhalten, denn es nützt dem BA
überhaupt nichts, wenn das Bezirksamt immer mehr Anlagen erhält, die nicht mehr
haltbar sind, zu pflegen. Herr Walter meint, dass seine Mitarbeiter/innen sehr
motiviert und bemüht sind, aber mit den vorhandenen Mitteln sei das nicht zu
bewältigen. Herr BzStR Gothe teilt mit, dass nach den vorläufigen
Berechnungen (die 16 Mio. €, die der Bezirk durch das Zumessungsmodell erhält)
die Dinge abgezogen werden müssen, die man für die Grünunterhaltung
veranschlagen muss. Von diesen 16 Mio. € Zumessung müssten dann für diesen
Zweck 4,5 Mio. € dem Bezirk zustehen. Es stehen aber nur 1,55 Mio. € zur
Verfügung. Das heißt, dass das LuV mit rd. 3 Mio. € andere wichtige Aufgaben im
Bezirk quersubventioniert. Bisher hatte das BA das immer noch irgendwie
hinbekommen, aber jetzt kommt der Punkt, dass die 1,55 Mio. € nicht ausreichen,
weil es verschiedene Kostensteigerungen gibt. Deshalb möchte Herr Gothe ein
Problembewusstsein in diesem Ausschuss schaffen. Das BA hofft, dass in den
Haushaltsverhandlungen für die kommenden Jahre der Umweltausschuss die nötige
Unterstützung gibt, dass das BA die Aufgaben gut erledigen kann. In diesem
Zusammenhang möchte Herr Gothe mitteilen, dass die Unterhaltung der
öffentlichen Flächen, der Straßen und Plätze eines der Topp-Aufgaben sei, die
wirklich gut erledigt werden müssen. Denn von gut gepflegten Grünanlagen hat
die gesamte Bevölkerung etwas. Dem Vorsitzenden, Herrn Jaath, sei bekannt, dass bei den
Vergaben, wenn Parks oder Grünanlagen angelegt werden, die Entwicklungspflege
nicht unbedingt mit ausgeschrieben wird. Er hat das Gefühl, dass die
Investitionen noch irgendwie getätigt werden können, bei der Pflege sieht das
dann schon schlechter aus. Dafür ist kein Geld vorhanden. Herr Walter meint, dass die Entwicklungspflege regelmäßig
mit ausgeschrieben wird. Herr von Dassel (Grüne) meint, dass zum Thema
Investitionskosten im Ausschuss oft diskutiert wurde und dass man nicht einfach
sagen kann: Bitte gebt uns für die Investitionsmaßnahme 500 Tsd. € mehr und
wir verbrauchen die dann in den nächsten 10 Jahren für die Unterhaltung. Im Prinzip müsste es so sein. Herr von Dassel weiß z. B.
aus den USA, dass dort die Investitionskosten immer so gerechnet werden, dass
da 15 Jahre Unterhaltungskosten mit drin sind und erst dann ist das die
Investitionssumme, die bereitzustellen ist. Er meint, dass man in diese
Richtung kommen muss. Herr Walter antwortet folgendes: Am nächsten Mittwoch wird
das Ulapgelände eröffnet. Die Bänke wurde mit Technik ausgestattet. In
spätestens 2 Jahren wird es eine neue Vergabe letztendlich geben. Herr BzStR Gothe meint, dass es hier um die Zuweisungen geht, die der Bezirk erhält. Ihm sei aufgefallen, dass es einen Widerspruch zwischen den 16 Mio. €, die der Bezirk eigentlich für Grünflächen erhält, und den 1,55 Mio. €, die in dem konkreten Titel stehen, gibt. Nun herauszubekommen, wie die 16 Mio. € versickern, damit dann am Ende noch 1,55 Mio. € im Bezirk Mitte ankommen, ist nicht einfach. Das ist immer noch nicht richtig aufgeklärt, obwohl ein Gespräch mit Herrn Biedermann stattfand. Hier muss man versuchen, alles, was der Grünflächenpflege zuzuordnen ist (hohe Personalkosten) abzuziehen und dann müsste immer noch ein stattlicher Betrag übrig bleiben. Herr Gothe meint hier, dass das eine These sei. Wenn diese These so aufgehen würde, würde der Bezirk mit 4,5 Mio. € im Geld schwimmen können. Wenn der Bezirk intern zugibt, dass er eigentlich 4,5 Mio. € für solche Kosten aufwenden muss, aber dem Bezirk aus übergeordneten Gründen 3 Mio. € abgezogen werden, ist der Bezirk bei knapper Kasse. Herr Gothe wird in Vorbereitung auf den nächsten Doppelhaushalt einfordern und darstellen, wie viel Geld der Bezirk eigentlich von dem, was ihm zusteht, bekommt und wie viel Geld für andere Aufgaben abgezweigt wird. Der BVV und dem Bezirksamt muss klar sein, wie viele Mittel abgegriffen werden, die für die Grünflächenunterhaltung vorgesehen sind. Herr Gothe möchte dann auch mit gutem Gewissen sagen, der Bezirk ist nicht unfähig, weil er nicht mit den 1,55 Mio. € ausgekommen ist, sondern der Bezirk erhält nicht von dem, was ihm eigentlich zusteht. Herr BV Mahr (SPD) regt an gemeinsam zu überlegen, wie der
Bezirk an die Mittel, die ihm eigentlich zustehen, die der Bezirk eigentlich
nicht erhält, herankommt. Er spricht den Bund und das Land Berlin an, die dem
Bezirk große, großflächige und hochwertige Grünflächen übergeben und geschenkt
haben und anschließend wurde gesagt, nun pflegt mal schön. Die Stadt Berlin hat
dafür den Etat nicht erhöht, sondern der Etat ist seit langem genau auf dem
Level geblieben, der jetzt und heute da ist. Herr BzStR Gothe schlägt vor, eine Abschätzung zu machen und
diese zur nächsten Sitzung mitzubringen. Herr BV Lehmann (Grüne) meint, dass das ein Problem auf
Landesebene sei. Er meint, dass man keine Geschenke mehr annehmen sollte. Er
fragt, ob der Bezirk das darf. Herr BzStR Gothe antwortet: Wenn der Bezirk
vortragen würde, zusätzliche Grünanlagen nicht zu übernehmen, würde der Senat
genau hinschauen und fragen, was der Bezirk mit den 16 Mio. € macht. Der Bezirk
würde dann sagen, es wird davon Personal bezahlt, dann sind noch 1,55 Mio. €
übrig und dass reicht nicht. Der Senat fängt dann an nachzurechnen und sagt,
der Bezirk müsste eigentlich 4,5 Mio. € übrig haben, um das zu machen, da muss
wohl etwas verkehrt laufen. Der Bezirk müsste dann zugeben, dass das stimmt. 3
Mio. € werden davon für andere Sachen abgezweigt. Dann sagt der Senat, gut,
dass ist euer Recht, ihr könnt es anders verteilen, aber dann sieht der Senat
noch lange nicht ein, warum er mehr Geld geben sollte. |
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