Der Bericht ist auf dem Band nicht zu verstehen:
Herr Markowsky gibt einige Informationen und Erläuterungen
betreffend des Vereins Unter Druck und beantwortet anschließend Fragen der
Ausschussmitglieder.
(Nachzulesen
siehe verteilte Unterlagen).
Frau BzStR´in Scheffler
teilt anschließend auf Wunsch von Herrn Markowsky folgendes mit: Das Bezirksamt
besucht regelmäßig die Kältehilfe ein Mal im Winter, auch sonst ist das Bezirksamt
jederzeit für Fragen offen. Es kann aber nicht immer den Bitten und Wünschen
nachgekommen werden. Die finanzielle Situation ist allen bekannt, trotzdem
freut sich das Bezirksamt, wenn es kurzfristig in der Lage ist (sie bezieht
sich hier auf die AG Förderformel) kleine finanzielle Mittel zur Verfügung zu
stellen. Frau Scheffler bittet Herrn Markowsky, weiterhin über Probleme zu
berichten und sich an die Zuwendungssachbearbeiter zu wenden.
Zum Thema Finanzierung kann sie heute keine Auskunft geben.
Seit wenigen Tagen liegen die Daten von der Finanzverwaltung vor. Sie bittet
deshalb alle Zuwendungsempfänger um Geduld.
Frau Scheffler hat im Vorfeld mit dem Ausschussvorsitzenden, Herrn Allendorf,
gesprochen, wie möglicherweise die Zeitschiene der AG Förderformel aussehen
könnte. Vor der Sommerpause wird es keinen Termin geben. Frau Scheffler meint,
dass sich die AG Förderformel ggf. nach der Sommerpause zu einem Gespräch
zusammensetzen wird.
Anschließend stellt sich Herr Krull, Sozialarbeiter des „Warmen
Ottos“, vor und geht auf einige Besonderheiten der Einrichtung ein. Der „Warme
Otto“ macht jährlich eine Umfrage. Es antworteten ca. 100 Menschen. Auch ist
der Frauenanteil sehr hoch.
Weiter berichtet Herr Krull, dass vorwiegend 40- und 50-Jährige die Einrichtung
besuchen, davon geben 61 % an, dass sie ledig sind. Hauptsächlich besuchen 92 %
deutsche Mitbürger die Einrichtung. Einige Hilfesuchende kommen aus Osteuropa
(Rumänien, baltische Länder), die zwar eine Aufenthaltsgenehmigung haben, aber
keine Arbeitserlaubnis. Aufgrund der Sprachprobleme ist es oft sehr schwierig,
diesen Menschen zu vermitteln, welche Möglichkeiten sie haben.
Herr Krull teilt weiterhin mit, dass die mangelhafte Schulbildung auffällig
sei, ca. 40% haben einen Hauptschulabschluss, ca. 8 % besuchten die
Sonderschule, hier sind Abweichungen vom bundesdeutschen Durchschnitt
festzustellen. Herr Herr Krull wünscht sich, dass das Jobcenter Möglichkeiten
schafft, dass Menschen über 25 Jahre ihren Schulabschluss nachholen können. In anderen
Bundesländern wird das schon mit Erfolg praktiziert. Gleiches nennt er, dass 40
% der Bedürftigen keine Ausbildung haben. Einige haben Berufe, die schwer auf
dem Arbeitsmarkt vermittelbar (z. B. Berufe in der Landwirtschaft – ehemalige
LPG -) sind.
Auffällig bei den Besuchern des „Warmen Ottos“ ist, dass 12 % kein Einkommen
haben.
Weiterhin sagt Herr Krull, dass 62 % der Klienten
überschuldet sind, davon haben 52 % sehr hohe Schulden, man geht davon aus,
dass sie die Schulen nicht begleichen können. Die Einleitung von
Insolvenzverfahren stellt sich für viele sehr schwierig dar.
Zur Arbeitslosigkeit teilt er mit, dass festzustellen sei, dass 65 %
langzeitarbeitslos sind; 30 % davon sind länger als 6 Jahre arbeitslos.
Herr Krull spricht anschließend noch an, dass 45 % angegeben haben, eine eigene
Wohnung zu haben. Aus der Umfrage ist zu erkennen, dass Menschen, die im
„Warmen Otto“ erfasst werden und vorher wohnungslos waren, jetzt eine Wohnung
haben (vielleicht auch in Form eines Betreuten Wohnens).
Herr Krull weist noch auf die Gründe des Wohnungsverlustes hin. Hier haben 26 %
Räumungen der Wohnungen angegeben. In Berlin gibt es nur ein Jobcenter und zwar
in Schöneberg, welches mit der Wohnhilfe einen verbindlichen Vertrag hat und
die gesamten Mietschuldner bearbeitet.
Zu den gesundheitlichen Problemen führt Herr Krull folgendes aus: Hier wurden
die Klienten gefragt und es wurde festgestellt, dass eine relativ große Anzahl
von 17 % selbst mit psychischen Problemen lebt. Auch spielt Alkohol, Drogenabhängigkeit
und Tablettenabhängigkeit eine große Rolle.
Abschließend teilt Herr Krull mit, dass 25.000 Besucher den „Warmen Otto“ im
letzten Jahr besuchten. Davon waren 2.800 Frauen.
Die Länge der Nutzung der Einrichtung ist unterschiedlich.
An erster Stelle des „Warmen Ottos“ steht die Versorgung mit Essen und
Kleidung. Im letzten Jahr konnten 276 Gruppenangebote angeboten werden (z. B.
Skatgruppe, Videogruppe, Museumsbesuche, Beratungsgespräche).
Der „Warme Otto“ konnte über 800 Vermittlungen erfolgreich verzeichnen. Herr
Krull spricht auch an, dass es Vermittlungen gab, die erfolglos verliefen wie
z. B. Suchtberatungsstelle.
Anschließend beantwortet er Fragen der Ausschussmitglieder.
Der Vorsitzende, Herr Allendorf, dankt Herrn Markowsky und
Herrn Krull für ihre Ausführungen.