Frau BD Bergunde (Die Linke) begründet, warum dieser TOP
von ihrer Fraktion auf die Tagesordnung gesetzt wurde. Sie meint, dass
bestimmte Themen wie Gammelfleisch oder Tuberkulosestelle zwar zur
Kenntnis genommen werden, aber es wird darüber weder entschieden noch
befunden. Sie führt hier den Schulausschuss als Beispiel an, wo relativ klar
ist, dass dieser Ausschuss mitwirken, mitentscheiden und mitgestalten kann
und wo es nicht funktioniert und auch Dinge, die nicht in der Angelegenheit
des Senats sind.
Sie fragt nach konkreten Handlungsspielräumen im Gesundheitsausschuss. Wenn
es keine Handlungsspielträume gibt, fragt sie, welches Selbstverständnis die
Ausschussmitglieder in diesem Ausschuss haben.
Frau BV Schauer-Oldenburg (Grüne) bezieht sich auf das
Bezirksverwaltungsgesetz, das sagt, dass sich die Ausschüsse an
bezirksübergreifende Organisationen oder Senatsverwaltungen wenden können, nämlich
mit der sogenannten Empfehlung. Hier wird ersucht.... Wir empfehlen dem
Bezirksamt .
Sie wundert sich, dass Frau Bergunde in ihrer Fraktion gerade im Bereich
Gesundheit so große Wege sieht.
Sie erinnert daran, dass der Ausschuss große Einflussnahme auf den
Sozialmedizinischen Dienst hatte und auf den Veterinär- und
Lebensmittelbereich. Auch erinnert Frau Schauer-Oldenburg an die Vorlagen zur
Kenntnisnahme des BA „Vorlage einer verbindlichen Zielstruktur für den
Öffentlichen Gesundheitsdienst des Landes Berlin“. Sie fragt hier, was
mit dem Kinderschutz sei, ob er privatisiert werden soll. Sie fragt weiter,
wie es mit der therapeutischen Versorgung von behinderten Kindern oder von
Behinderung bedrohten Kindern und wie es mit dem zahnärztlichen Dienst aussieht.
Sie findet, dass der Gesundheitsausschuss schon fachpolitische Sprecher
beinhaltet und dann sollte man fachpolitisch versuchen, zu denken, zu
beeinflussen und versuchen mit zu gestalten. Frau Schauer-Oldenburg fühlt
sich verpflichtet, als Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung im
Interesse der Menschen hier im Ausschuss mit zu arbeiten.
Frau BV David (SPD) schließt sich den Worten von Frau
Schauer-Oldenburg an. Sie denkt, dass das kein Ausschlusskriterium sei, dass
der Gesundheitsausschuss nicht zuständig sei oder der Bezirk nicht zuständig
sei für bestimmte politische Gegebenheiten, die verändert werden sollten,
sondern es ist die Aufgabe der Bezirksverordneten zu schauen, was im Bezirk
falsch läuft, wo gibt es Probleme und diese dann anzuregen an die Verwaltung
je nach dem, wer zuständig ist, weiterzuleiten. Frau David denkt, dass die
politischen Diskussionen, die hier über den ÖGD gelaufen sind, doch sehr
wertvoll sind. Sie versteht die Frage von Frau Bergunde nicht.
Frau Bergunde meint daraufhin, dass sie sich an eine
hochspannende Diskussion in der BVV erinnere, wo genau dies 1 ½ Stunden
diskutiert wurde, die Zuständigkeiten genau geklärt wurden und sehr intensiv
hinterfragt wurde, was im Bezirk gelaufen ist, wie die Meldeverfahren zwischen
Bezirk und der Senatsverwaltung gelaufen sind, und man hat intensiv danach
gesucht, wo der Mangel aufgetreten ist, wer ist dafür zuständig und welche
Lehren man daraus ziehen kann. Hier denkt Frau Bergunde, wenn es darum geht,
eine Aufgabenplanung zu machen, darüber zu diskutieren, kann sie das alles
verstehen. Die Bezirksverordneten kontrollieren die Verwaltung, man kann sich
Berichte anfordern lassen und die Bezirksverordneten haben darauf zu achten,
dass es läuft. Das Problem ist manchmal, dass man bei der zuständigen
Verwaltung nicht unbedingt durchkommt.
Frau Schauer-Oldenburg entgegnet, dass der Bezirk Mitte
aufgrund der Gammelfleischsituation ganz klare Erkenntnisse gewonnen hat,
dass die Personaldecke in Anbetracht der Zunahme an den vielen Aufgaben
tatsächlich in den Genuss kam, über den Hauptausschuss noch einmal 350 Tsd. €
zu bekommen. Sie meint, dass das ein enormer Erfolg sei, den man verwerten
kann. Frau Schauer-Oldenburg meint, wenn man zusammen parteiübergreifend
arbeitet, kann man im Bezirk Mitte eine Menge erreichen.
Frau Bergunde meint, dass man ihre Frage dahingehend nicht
so verstehen sollte, dass man sich nicht austauscht, sondern es gehe um ein
Selbstverständnis, was ihr diese Diskussion zeigt. Ihr ist beim Lesen von
Protokollen aufgefallen, dass in der Vergangenheit das Thema Gesundheit nicht
so viel thematisiert wurde. Insofern denkt sie, dass das sehr schwierig sei,
wenn nach längerer Zeit etwas getrennt wird, Möglichkeiten zu finden, wie man
bestimmte Erkenntnisse gewinnen könnte, um Dinge voran zu treiben im Zuge der
Zusammenarbeit mit anderen Ausschüssen. Es ging der Fraktion Die Linke nicht
nur darum, dass das eine Informationsveranstaltung ist, sondern dass der
Ausschuss mehr Entschlüsse oder Beschlüsse fasst, die in die BVV weitergeleitet
werden, die dem Gesundheitsausschuss wichtig sind.
Herr BD Klüppel (Grüne) möchte diesen Tagesordnungspunkt
nicht kritisieren. Allen ist die Hauptaufgabe der Mitglieder der
Bezirksverordnetenversammlung bekannt, die Kontrolle der Verwaltung. Er
denkt, dass man eine Menge Vorteile hat, wenn sich oben nichts rührt, muss
man unten daran rütteln. Es gibt eine gewisse Bürgernähe, es gibt eine
Vernetzung, es gibt erfahrene Politikerinnen und Politiker in den Bezirken,
die etwas transportieren können.
Frau BV Arndt (SPD) hält das für den Bereich Gesundheit
als eine unglaubliche Chance.
Frau Schauer-Oldenburg schlägt vor, den Staatssekretär für
Gesundheit, Herrn Dr. Hoff, einzuladen.
Sie fährt fort und informiert darüber, dass der Runde
Tisch „Gesunder Bezirk Mitte“ angenommen wurde. In dem Papier wurde u.
a. themenorientiert vorgestellt. Sie meint, hier z. B. kiezbewusste
Gesundheitspolitik zu machen, denn die gesamten Akteure, die für die
Gesundheit zuständig sind, sitzen an einem Tisch.
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