Die Vorsitzende, Frau Stein, begrüßt Frau Dr. Wiegand.
Frau Wiegand erläutert anhand einer Powerpoint-Präsentation das Thema
Kindergesundheit. Sie teilt mit, dass sie aus dem interdisziplinären
sozialpädagogischen Zentrum der Charité kommt. Dort werden einige 1000 Kinder
im Jahr mit sehr unterschiedlichen chronischen Erkrankungen betreut.
Schwerpunktmäßig werden Kinder mit Übergewicht, Adipositas und andere
endokrine Erkrankungen wie, Diabetes, Hochwuchs-/Kleinwuchs behandelt.
Frau Dr. Wiegend möchte die Frage „Welche Bedeutung hat eine schlechte
gesundheitliche Lage von Kindern- und Jugendlichen für die Zukunft“
beantworten. Da das eine sehr schwierige Frage ist, möchte Frau Dr. Wiegend
erklären, warum Framingham-Studie: Sie nennt eine Stadt westlich von Boston
in den USA, dort leben ca. 30 Tsd. Einwohner/innen mit 10 Tsd. Individuen im
Alter von 30 bis 60 Jahren. Es wurden dort Menschen in einer Studie ihr
gesamtes Leben lang beobachtet. Die Studie begann 1948. Die Studie brachte u.
a. einige Meilensteine hervor, wie z. B.: Es hat 26 Jahre gedauert, bis im
Rahmen dieser Studie der statistische Zusammenhang zwischen Übergewicht und
Typ II Diabetes herausgefunden
wurde.
Frau Dr. Wiegend fährt fort und bezieht sich auf den
Bezirk Mitte. Sie findet es sehr gut, dass sich der Gesundheitsausschuss mit
einer Minderheit befasst. In Mitte leben sehr wenig Haushalte mit
Kindern. Die Mehrheit der in Mitte lebenden Menschen gehört der unteren
sozialen Schicht an. Das sind vor allem Menschen nichtdeutscher Herkunft. Die
türkischen Kinder umfassen dabei ca. 70 %. Das zeigt die Häufigkeit von
Adipositas (starkes Übergewicht). Schaut man sich Kinder deutscher Abstammung
an, ist die Häufigkeit der Adipositas bei der Einschulungsuntersuchung sehr
unterschiedlich, ob die Kinder der oberen sozialen Schicht oder unteren
sozialen Schicht zugeordnet sind. Schaut man sich Kinder der türkischen
Abstammung an, ist die Zahl insgesamt höher und dann schichtübergreifend
nicht wirklich unterschiedlich. Dafür gibt es zwei Erklärungsmöglichkeiten.
Das eine ist natürlich die Möglichkeit, dass Menschen mit türkischer
Abstammung eine etwas andere genetische Grundlage haben, wahrscheinlich
gehört aber auch ein anderer kultureller Hintergrund dazu (Vorstellung von
Gesundheit und Krankheit, Vorstellung, welches Kind ist noch normalgewichtig,
welches Kind ist überhaupt übergewichtig, Schönheitsideale).
Sehr aufschlussreich und hilfreich sind die KIGGS-Daten, die im wesentlichen
bekannt sind. Der erste bundesweite repräsentative Kinder- und
Jugendgesundheitssurvey wurde vom Robert-Koch-Institut (RKI) durchgeführt.
Frau Dr. Wiegand erläutert anschließend die Daten für
Übergewicht. Nach diesem repräsentativen Survey sind 15 % der Kinder zwischen
3 und 17 Jahren in Deutschland übergewichtig und davon noch einmal über 6 %
adipös. Das bedeutet, dass seit den 80er Jahren die Anzahl der Kinder mit
Übergewicht um 50 % zugenommen hat und die Zahl der adipösen Kinder (stark
übergewichtig) sich sogar verdoppelt hat.
Zu anderen gesundheitlichen Risiken wie Essstörungen,
psychiatrische Erkrankungen hat KIGGS relativ gute Daten geliefert. Bei allen
Ausführungen kann man erkennen, dass Kinder aus einer niedrigen sozialen
Schicht und/oder mit Migrationshintergrund wesentlich häufiger in ihrer
gesundheitlichen Lage bedroht sind, als Kinder deutscher Abstammung.
Frau Dr. Wiegand versucht zu beantworten, was das für die Zukunft für Folgen
haben könnte. Es wird versucht, die Studien aus Europa zusammen zu nehmen.
Wer am Ende seiner körperlichen Entwicklung zwischen 16 und 20 Jahren
übergewichtig oder adipös ist, hat eine relativ geringe Chance, dieses im
Laufe seines Lebens los zu werden (etwa 15 %). Sehr intensiv wird dabei mit
den Eltern gesprochen. Genauso wichtig ist auch, dass die Adipositas mit dem
Kindes- und Jugendalter sehr eng korreliert ist. Bei relativ vielen Jugendlichen
werden relevante Folgeerkrankungen im Sinne von Bluthochdruck,
Fettstoffwechselstörungen, Vorstufen des Diabetes vom Alterstyp oder auch
schon Kinder mit einem Altersdiabetes gesehen.
Bei einem Drittel der Kinder und Jugendlichen tritt ein metabolisches
Syndrom, was eigentlich in das Erwachsenenalter gehört, auf. Schaut man sich
Kinder mit und ohne Migrationshintergrund an, sind Kinder mit
Risikoparametern für eine Vorstufe des Diabetes vom Alterstyp bei Kindern
(sog. HOMA-Index) besonders gefährdet.
Frau Dr.Wiegand erläutert anschließend die amerikanische
Studie (Framingham-Studie). Bei der großen amerikanischen Langzeitstudie geht
es darum, wie viel Risikofaktoren Menschen im Erwachsenenalter im Vergleich
zu ihrem Bodymassindex (BMI) im Vergleich zum Ausmaß ihres Übergewichtes als
Kinder haben.
Sie erläutert 2 Studien:
- Zwillingsstudien
(eineiige Zwillinge wachsen in unterschiedlicher Umgebungen auf –
Unterschied ist lediglich die Umwelt).
- Adoptionsstudie
(hier wird geschaut, wie sich die Kinder bezüglich ihres Gewichtes im
Laufe ihres Lebens entwickeln. Dann wird geschaut, ob das eher dem
Bodymassindex ihrer Adoptiveltern oder eher dem Bodymassindex ihrer
leiblichen Eltern entspricht. Dann gibt es statistische Verfahren, das
zu berechnen. 40 bis 80 % der lebenslangen Gewichtsentwicklung sind
irgendwie bei jedem festgelegt. Es gibt aber keine Möglichkeit, das an
irgendwelchen Parametern festzulegen, denn es gibt nicht das
Kandidatengen für die Gewichtsentwicklung).
In den Studien wurde weiter untersucht, wann eineiige
Zwillinge als Erwachsene unterschiedlich dick sind, wann diese sich
auseinander entwickeln. Man weiß, dass es für Kinder und Jugendliche 3
sensible Phasen der Gewichtsentwicklung gibt.
- vor
der Geburt
- Kleinkindalter
- Pubertät
Bei Kindern, die mit 10 und 13 Jahren adipös waren, war
der Umschlagpunkt der BMI-Kurve statistisch 2 Jahre früher als bei Kindern,
die normalgewichtig waren.
Frau Dr. Wiegand berichtet dann von einer
Ernährungswissenschaftlerin, die bei ihr im Ernährungsteam arbeitet. Die
Ernährungswissenschaftlerin hat sich in ihrer Arbeit das Ernährungsmuster von
Kitakindern verschiedenster Nationalitäten in Wedding angesehen. Es wurden
Hauptnahrungsmittel, ergänzende Nahrungsmittel und zusätzliche Nahrungsmittel
untersucht. Hier gibt es kulturell geprägte Gewohnheiten. Auch wenn Menschen
in einem anderen Umfeld leben, kommt es zu einer Änderung der
Ernährungsgewohnheiten. In 2 Kitas wurden in Wedding 3- bis 6-jährige Kinder
untersucht. Es wurden überwiegend Kinder türkischer Herkunft, aber auch aus
dem ehemaligen Jugoslawien, Arabien und ein geringer Anteil deutscher Kinder
untersucht. An mehreren Beispielen zeigt Frau Dr. Wiegend die Unterschiede
auf.
Von Seiten der Ernährung kann bei die
Kindergartenuntersuchung gesagt werden, dass wahrscheinlich nicht die
traditionelle Ernährung, sondern das, was als Änderung durch die Migration
dazu gekommen ist, nämlich: Fastfood, Snacks und Erfrischungsgetränke mit
hohem Sozialprestige, das Problem ist.
Frau Dr. Wiegand betrachtet dann die gesundheitliche Lage
unter dem Entwicklungsaspekt. Entwicklung hat einmal den genetischen Aspekt
und Entwicklung hat auch einen individuellen Aspekt. Jeder Mensch macht im
Verlauf seines Lebens eine individuelle Entwicklung durch. Diese ist von ganz
unterschiedlichen Dingen geprägt.
Frau Dr. Wiegand zeigt abschließend exemplarisch den Medienkonsum.
In einer Studie aus Neuseeland wurde untersucht, wie viel Kinder in
bestimmten Altersgruppen fernsehen und wie sie sich entwickeln. Anhand einer
Grafik zeigt Frau Dr. Wiegand, dass diese Studie auch Berliner Verhältnissen
entspricht.
Frau BV Schauer-Oldenburg (Grüne) bezieht sich auf die
Zweitsprachigkeit von Vierjährigen. Sie fragt, ob der Zeitpunkt der
Schulpolitik, erst in der Schule mit Deutsch als Zweitsprache zu beginnen, zu
spät sei. Weiterhin möchte sie wissen, ob Frau Dr. Wiegand die Sprechstunde
in der Charité Campus Wedding abhält, oder hat Frau Dr. Wiegand auch
Außentermine und wenn ja, wo (um zu unterrichten).
Frau Dr. Wiegand antwortet: Die wissenschaftliche Meinung
geht dahin, dass das Erlernen der Zweitsprache im Kleinkindalter beginnen
sollte. Das wäre aber eigentlich zu spät. Grundschulen möchten mit Lesen,
Schreiben anfangen, aber müssen viel Zeit investieren, um eine Kommunikationsbasis
herzustellen.
Zur zweiten Frage teilt sie mit, dass sie nicht nur in der
Charité Campus Wedding arbeitet, sondern dass viele Arbeitskreise in Berlin
besucht werden. Auch werden Elternabende veranstaltet. Aber sie arbeite mit
Kindern vorwiegend in der Charité Campus Wedding, die von niedergelassenen
Ärzten geschickt werden.
Frau BV Bergunde (Die Linke) fragt, ob auch Magersüchtige
betreut werden. Weiterhin fragt sie, welche gesundheitlichen Nachteile es
gibt. Gibt es Erkenntnisse über Untersuchungen von über 30 Jahren. Frau Dr.
Wiegand teilt mit, dass die Folgen von Magersucht extrem schwerwiegend seien.
Es gibt langfristige Untersuchungen, die sagen, dass sie tödlich sein könne.
Im Charité Campus Wedding gibt es eine Arbeitsgruppe, die Magersüchtige
betreut. Dabei meint sie, dass immer mehr Jungen dabei sind. Schönheitsideale
für Jungen werden in der Werbung immer mehr gezeigt.
Frau Dr. Wiegand ist nicht bekannt, dass junge Mädchen, die einen
Migrationshintergrund haben, häufiger magersüchtig sind.
Herr BV Pawloswki (FDP) fragt nach Erkenntnissen,
inwieweit bei den Kitaerziehern und Lehrern in den Schulen die Sensibilität
im Hinblick auf Übergewichtigkeit bestehe und ob das überhaupt Thema im
Unterricht sei bzw. wenn das nicht der Fall sein sollte, ob Frau Dr. Wiegand
auf diesem Gebiet tätig ist und versucht, die Schulen zu sensibilisieren.
Frau Dr. Wiegand kann das nicht repräsentativ beantworten.
In 2 Schulen mit hohem Migrationsanteil wurde ein Präventions-/Interventionsprojekt
mit der AOK durchgeführt. Hier gibt es aber wenige Lehrer, die das als ihr
primäres Problem sehen. Diese Schulen haben sehr viele Probleme. Hier steht
Übergewicht nicht an oberster Stelle. Die Lehrer erkennen die Adipositas,
sehen das aber als ein Problem von vielen. Frau Dr. Wiegand sieht das aber
als nicht so großes Problem an und meint, dass es letztendlich um eine
kindgerechte Lebensweise gehe. Wenn man sich darum kümmert, erwischt man das
Gewicht automatisch mit, denn ein Problem ist ja die Inaktivität. Z. B. gibt
es auch Kinder, die motorisch ganz schlecht entwickelt sind, weil sie andere
genetische Voraussetzungen haben und völlig normalgewichtig sind und können
z. B. nicht Fahrradfahren oder sind körperlich schlecht leistungsfähig, haben
wenig Muskulatur.
Frau BV David (SPD) meint und bezieht sich auf die Frage
von Frau Dr. Wiegand, dass sich die Politik schon interessiert, die Frage sei
aber, dass Frau Dr. Wiegand verschiedene Perspektiven aufgezeigt hatte, was
damit zusammen hängt. Sie meint, man muss schauen, was man überhaupt
erreichen kann oder in welche Richtung man vorgehen kann (viel Fernsehen,
keine Muskulatur). Weiterhin meint Frau David, dass die Politik veranlassen
kann durch Schulernährung. Weiterhin führt sie bei Migranten an, dass hier
keine Frühstückstradition existiere. Hier sollte man zusammen schauen, ob so
etwas initiiert werden könnte.
Frau David fragt anschließend nach den Erfolgsquoten.
Frau Dr. Wiegand stellt sich diese Frage auch, denn es
gibt nicht nur ein Programm. Es gibt viele unterschiedliche
Patieten/innengruppen. Adipositasprogramm ist so, dass die Motivation
überprüft wird. Das sei aber kein Kriterium, denn es besteht ein
Versorgungsauftrag. Aber, wenn man alle auswertet, bleibt der BMI stabil. Da
die meisten Kinder aber wachsen, reduzieren sie statistisch ihr Übergewicht.
Diejenigen, die noch vor der Pubertät sind, können gut erreicht werden. Nach
der Pubertät wird es deutlich schwieriger. Dafür gibt es Stoffwechselgründe
(bei den Mädchen); Jugendliche werden schwieriger erreicht. Interessant ist,
wenn der BMI stabil bleibt (es werden hier zwei Methoden angewandt: weniger
Süßes essen, mehr Bewegung), dann werden diese Risikofaktoren deutlich
besser. Medizinisch ist das ein Erfolg.
Frau BV Schauer-Oldenburg (Grüne) berichtet über eine
Veranstaltung Netzwerk Bewegungsförderung Berlin. Hier wurde das
Problem der Finanzen und des Engagements angesprochen. Konzepte gibt es
viele, aber wen soll man ansprechen. Zu dieser Veranstaltung wurden alle Schulen
eingeladen, mit Anschub de. Lediglich war nur eine Schule, Kitas und
Sportvereine vertreten. Sie meint und bezieht sich auf die Aussage von Herrn
Pawlowski, dass dieses Problem nicht so ernst genommen wird.
Frau Schauer-Oldenburg bezieht sich auf die Aussage von Frau Dr. Wiegand,
dass 60 bis 90 Minuten Bewegung ausreichend seien. In der Veranstaltung Netzwerk
Bewegungsförderung Berlin wurde über die sogenannte bewegte Pause
diskutiert, dass die Kinder und Jugendlichen, wenn sie Hofpause haben, nicht nur
Tischtennis spielen, sondern alle sollten sich bewegen. Sie fragt, ob Frau
Dr. Wiegand in so einem Netzwerk mitarbeitet oder ob sie sich dort anbietet.
Frau Dr. Wiegand antwortet, dass an verschiedenen
Bereichen gearbeitet wird. Z. B. die Sozialpädagogin konnte an der besagten
Veranstaltung nicht teilnehmen, ansonsten ist sie immer anwesend. Frau Dr.
Wiegand betont hier, dass das eigentlich ihre Freizeit sei, wofür sie nicht
bezahlt werde. Wenn man so ein ernsthaftes Problem langfristig angeht, muss man
mehr investieren, auch in die Entwicklung von Konzepten. Es gibt viele
Sportvereine, die jetzt merken, dass es so viele fitte Kinder gar nicht mehr
gibt. Der Freizeit-Sportbereich muss erweitert werden, um auch die
Mitgliederzahlen zu erhöhen. Es gibt aber auch viele engagierte Bürger/innen,
die eine Sportgruppe eröffnen wollen, aber die Trainer sind oftmals gar nicht
geschult. Trainer müssen hier auf diese ganz besondere Gruppe hin ausgebildet
werden.
Herr BzBm Dr. Hanke teilt mit, dass kein Geld vorhanden
ist, um nachhaltig Projekte zu fördern. Der Bezirk Mitte hat eine klare
Zuständigkeit für diesen Bereich, die Gesundheitsförderung im Rahmen der
Plan- und Leitstelle. Das Bezirksamt Mitte hat viele Projekte durchgeführt.
Mitte war froh, Anschub de zu bekommen, um das Thema Gesundheit überhaupt in
die Schulen zu bekommen. Die Schulen haben durchaus Interesse daran.
Multiplikatorenschulungen wurden in den Kitas veranstaltet.
Das Bezirksamt verfolgt bei den Projekten zwei große Linien:
- Bewegungsförderung,
die von Kitas und von Schulen angenommen werden. Bewegungsförderung
heißt, dass eine Verbesserung der mentalen Entwicklung hergestellt wird.
Im Sportunterricht oder Vereinssport wird die Bewegungsförderung
umgestellt und nicht in Richtung Leistungssport.
- Gesunde
Ernährung an Kitas und Schulen (gesunder Schulkiosk,
Unterrichtseinheiten, die umgesetzt werden, Senatsprogramm:
Ganztagsschulen).
Vor 2 Jahren fand eine Konferenz statt, an der auch Schul-, Sport- und
Gesundheitsförderung zusammen gebracht wurden.
Herr Dr. Hanke teilt weiter mit, dass man große Hoffnung
auf das Präventionsgesetz setze. Diese Hoffnung hat sich bis jetzt nicht
erfüllt. Das Gesetz liegt nicht vor.
Weiterhin berichtet er, dass die Krankenkassen in der Prävention durchaus etwas
machen wollen, aber einen Kurs zur Bewegungsförderung in Kitas zu
finanzieren, nur für Kinder, die bei der AOK versichert sind, geht nicht. Aus
Sicht des Bezirksamtes ist es unmöglich, alle Krankenkassen zusammen zu
bringen.
Die Vorsitzende, Frau
Stein, bezieht sich auf die Grafik der Gewichtsentwicklung des 3. und 4.
Lebensjahres eines Kindes und sieht hier einen Hauptansatzpunkt, wenn die
Kinder in die Kitas kommen, dass ein Grundstein für gesunde Ernährung gelegt
werden könnte. Sie fragt, ob das ein Ansatzpunkt wäre, hier Schwerpunkte zu
setzen.
Frau Dr. Wiegand meint, dass das ein sehr guter Zeitpunkt
wäre (für Sprachentwicklung, motorische Entwicklung, Entwicklung von
Ernährungsgewohnheiten). Ein wichtiger Aspekt wäre darüber nachzudenken, wie
man die Eltern von Kindern mit Migrationshintergrund erreicht. Hier gibt es
ein riesiges Vakuum (Einladen zu Elternabenden funktioniert nicht). Hier gibt
es bei Familien, was die Kindergesundheit betrifft, keine guten
Forschungsergebnisse.
Sie teilt aus der praktischen Erfahrung mit, dass es nur einen Weg gibt,
nämlich Selbstwirksamkeit. Die Eltern müssen in die Lage versetzt werden,
dass sie sich als selbstwirksam erleben.
Frau Stein geht dann noch einmal auf die Folgeerkrankungen
bei Kindern ein und fragt, ob Frau Dr. Wiegand hier Auswirkungen bis zur
Berufsausbildung sieht. Frau Dr. Wiegand erwähnt die Rekruten bei der
Bundeswehr, dass hier keine Leistungsfähigkeit der Jugendlichen vorherrscht.
Sie spricht weiter das Übergewicht an, dass Jugendliche es schwer haben, eine
Lehrstelle zu finden. Sie führt weiter an, dass sich die Krankenkassen nicht
langfristig für Perspektiven interessieren.
Die Vorsitzende, Frau Stein, dankt Frau Dr. Wiegand für
ihre Ausführungen und für die Beantwortung der Fragen.
Unterbrechung der Sitzung von 19.00 Uhr bis 19.10 Uhr
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