Auszug - Kindergesundheit, Dr. Susanna Wiegand, Adipositas Sprechstunde der Charité Kinderklinik  

 
 
15. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Gesundheit
TOP: Ö 1.1
Gremium: Gesundheit Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 24.04.2008 Status: öffentlich
Zeit: 17:35 - 20:00 Anlass: ordentlichen Sitzung
 
Wortprotokoll
Beschluss

Vor Eintritt in die Tagesordnung fragt Frau BV Arndt (SPD), ob die Vorsitzende, Frau Stein, den TOP 2

Die Vorsitzende, Frau Stein, begrüßt Frau Dr. Wiegand. Frau Wiegand erläutert anhand einer Powerpoint-Präsentation das Thema Kindergesundheit. Sie teilt mit, dass sie aus dem interdisziplinären sozialpädagogischen Zentrum der Charité kommt. Dort werden einige 1000 Kinder im Jahr mit sehr unterschiedlichen chronischen Erkrankungen betreut. Schwerpunktmäßig werden Kinder mit Übergewicht, Adipositas und andere endokrine Erkrankungen wie, Diabetes, Hochwuchs-/Kleinwuchs behandelt.
Frau Dr. Wiegend möchte die Frage „Welche Bedeutung hat eine schlechte gesundheitliche Lage von Kindern- und Jugendlichen für die Zukunft“ beantworten. Da das eine sehr schwierige Frage ist, möchte Frau Dr. Wiegend erklären, warum Framingham-Studie: Sie nennt eine Stadt westlich von Boston in den USA, dort leben ca. 30 Tsd. Einwohner/innen mit 10 Tsd. Individuen im Alter von 30 bis 60 Jahren. Es wurden dort Menschen in einer Studie ihr gesamtes Leben lang beobachtet. Die Studie begann 1948. Die Studie brachte u. a. einige Meilensteine hervor, wie z. B.: Es hat 26 Jahre gedauert, bis im Rahmen dieser Studie der statistische Zusammenhang zwischen Übergewicht und Typ II  Diabetes herausgefunden wurde.

 

Frau Dr. Wiegend fährt fort und bezieht sich auf den Bezirk Mitte. Sie findet es sehr gut, dass sich der Gesundheitsausschuss mit einer Minderheit befasst. In Mitte leben sehr wenig Haushalte mit Kindern. Die Mehrheit der in Mitte lebenden Menschen gehört der unteren sozialen Schicht an. Das sind vor allem Menschen nichtdeutscher Herkunft. Die türkischen Kinder umfassen dabei ca. 70 %. Das zeigt die Häufigkeit von Adipositas (starkes Übergewicht). Schaut man sich Kinder deutscher Abstammung an, ist die Häufigkeit der Adipositas bei der Einschulungsuntersuchung sehr unterschiedlich, ob die Kinder der oberen sozialen Schicht oder unteren sozialen Schicht zugeordnet sind. Schaut man sich Kinder der türkischen Abstammung an, ist die Zahl insgesamt höher und dann schichtübergreifend nicht wirklich unterschiedlich. Dafür gibt es zwei Erklärungsmöglichkeiten. Das eine ist natürlich die Möglichkeit, dass Menschen mit türkischer Abstammung eine etwas andere genetische Grundlage haben, wahrscheinlich gehört aber auch ein anderer kultureller Hintergrund dazu (Vorstellung von Gesundheit und Krankheit, Vorstellung, welches Kind ist noch normalgewichtig, welches Kind ist überhaupt übergewichtig, Schönheitsideale).
Sehr aufschlussreich und hilfreich sind die KIGGS-Daten, die im wesentlichen bekannt sind. Der erste bundesweite repräsentative Kinder- und Jugendgesundheitssurvey wurde vom Robert-Koch-Institut (RKI) durchgeführt.

Frau Dr. Wiegand erläutert anschließend die Daten für Übergewicht. Nach diesem repräsentativen Survey sind 15 % der Kinder zwischen 3 und 17 Jahren in Deutschland übergewichtig und davon noch einmal über 6 % adipös. Das bedeutet, dass seit den 80er Jahren die Anzahl der Kinder mit Übergewicht um 50 % zugenommen hat und die Zahl der adipösen Kinder (stark übergewichtig) sich sogar verdoppelt hat.

Zu anderen gesundheitlichen Risiken wie Essstörungen, psychiatrische Erkrankungen hat KIGGS relativ gute Daten geliefert. Bei allen Ausführungen kann man erkennen, dass Kinder aus einer niedrigen sozialen Schicht und/oder mit Migrationshintergrund wesentlich häufiger in ihrer gesundheitlichen Lage bedroht sind, als Kinder deutscher Abstammung.
Frau Dr. Wiegand versucht zu beantworten, was das für die Zukunft für Folgen haben könnte. Es wird versucht, die Studien aus Europa zusammen zu nehmen. Wer am Ende seiner körperlichen Entwicklung zwischen 16 und 20 Jahren übergewichtig oder adipös ist, hat eine relativ geringe Chance, dieses im Laufe seines Lebens los zu werden (etwa 15 %). Sehr intensiv wird dabei mit den Eltern gesprochen. Genauso wichtig ist auch, dass die Adipositas mit dem Kindes- und Jugendalter sehr eng korreliert ist. Bei relativ vielen Jugendlichen werden relevante Folgeerkrankungen im Sinne von Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Vorstufen des Diabetes vom Alterstyp oder auch schon Kinder mit einem Altersdiabetes gesehen.
Bei einem Drittel der Kinder und Jugendlichen tritt ein metabolisches Syndrom, was eigentlich in das Erwachsenenalter gehört, auf. Schaut man sich Kinder mit und ohne Migrationshintergrund an, sind Kinder mit Risikoparametern für eine Vorstufe des Diabetes vom Alterstyp bei Kindern (sog. HOMA-Index) besonders gefährdet.

Frau Dr.Wiegand erläutert anschließend die amerikanische Studie (Framingham-Studie). Bei der großen amerikanischen Langzeitstudie geht es darum, wie viel Risikofaktoren Menschen im Erwachsenenalter im Vergleich zu ihrem Bodymassindex (BMI) im Vergleich zum Ausmaß ihres Übergewichtes als Kinder haben.
Sie erläutert 2 Studien:

  • Zwillingsstudien (eineiige Zwillinge wachsen in unterschiedlicher Umgebungen auf – Unterschied ist lediglich die Umwelt).
  • Adoptionsstudie (hier wird geschaut, wie sich die Kinder bezüglich ihres Gewichtes im Laufe ihres Lebens entwickeln. Dann wird geschaut, ob das eher dem Bodymassindex ihrer Adoptiveltern oder eher dem Bodymassindex ihrer leiblichen Eltern entspricht. Dann gibt es statistische Verfahren, das zu berechnen. 40 bis 80 % der lebenslangen Gewichtsentwicklung sind irgendwie bei jedem festgelegt. Es gibt aber keine Möglichkeit, das an irgendwelchen Parametern festzulegen, denn es gibt nicht das Kandidatengen für die Gewichtsentwicklung).

 

In den Studien wurde weiter untersucht, wann eineiige Zwillinge als Erwachsene unterschiedlich dick sind, wann diese sich auseinander entwickeln. Man weiß, dass es für Kinder und Jugendliche 3 sensible Phasen der Gewichtsentwicklung gibt.

  1. vor der Geburt
  2. Kleinkindalter
  3. Pubertät

Bei Kindern, die mit 10 und 13 Jahren adipös waren, war der Umschlagpunkt der BMI-Kurve statistisch 2 Jahre früher als bei Kindern, die normalgewichtig waren.

 

Frau Dr. Wiegand berichtet dann von einer Ernährungswissenschaftlerin, die bei ihr im Ernährungsteam arbeitet. Die Ernährungswissenschaftlerin hat sich in ihrer Arbeit das Ernährungsmuster von Kitakindern verschiedenster Nationalitäten in Wedding angesehen. Es wurden Hauptnahrungsmittel, ergänzende Nahrungsmittel und zusätzliche Nahrungsmittel untersucht. Hier gibt es kulturell geprägte Gewohnheiten. Auch wenn Menschen in einem anderen Umfeld leben, kommt es zu einer Änderung der Ernährungsgewohnheiten. In 2 Kitas wurden in Wedding 3- bis 6-jährige Kinder untersucht. Es wurden überwiegend Kinder türkischer Herkunft, aber auch aus dem ehemaligen Jugoslawien, Arabien und ein geringer Anteil deutscher Kinder untersucht. An mehreren Beispielen zeigt Frau Dr. Wiegend die Unterschiede auf.

Von Seiten der Ernährung kann bei die Kindergartenuntersuchung gesagt werden, dass wahrscheinlich nicht die traditionelle Ernährung, sondern das, was als Änderung durch die Migration dazu gekommen ist, nämlich: Fastfood, Snacks und Erfrischungsgetränke mit hohem Sozialprestige, das Problem ist.

 

Frau Dr. Wiegand betrachtet dann die gesundheitliche Lage unter dem Entwicklungsaspekt. Entwicklung hat einmal den genetischen Aspekt und Entwicklung hat auch einen individuellen Aspekt. Jeder Mensch macht im Verlauf seines Lebens eine individuelle Entwicklung durch. Diese ist von ganz unterschiedlichen Dingen geprägt.
Frau Dr. Wiegand zeigt abschließend exemplarisch den Medienkonsum.
In einer Studie aus Neuseeland wurde untersucht, wie viel Kinder in bestimmten Altersgruppen fernsehen und wie sie sich entwickeln. Anhand einer Grafik zeigt Frau Dr. Wiegand, dass diese Studie auch Berliner Verhältnissen entspricht.

 

Frau BV Schauer-Oldenburg (Grüne) bezieht sich auf die Zweitsprachigkeit von Vierjährigen. Sie fragt, ob der Zeitpunkt der Schulpolitik, erst in der Schule mit Deutsch als Zweitsprache zu beginnen, zu spät sei. Weiterhin möchte sie wissen, ob Frau Dr. Wiegand die Sprechstunde in der Charité Campus Wedding abhält, oder hat Frau Dr. Wiegand auch Außentermine und wenn ja, wo (um zu unterrichten).

Frau Dr. Wiegand antwortet: Die wissenschaftliche Meinung geht dahin, dass das Erlernen der Zweitsprache im Kleinkindalter beginnen sollte. Das wäre aber eigentlich zu spät. Grundschulen möchten mit Lesen, Schreiben anfangen, aber müssen viel Zeit investieren, um eine Kommunikationsbasis herzustellen.

Zur zweiten Frage teilt sie mit, dass sie nicht nur in der Charité Campus Wedding arbeitet, sondern dass viele Arbeitskreise in Berlin besucht werden. Auch werden Elternabende veranstaltet. Aber sie arbeite mit Kindern vorwiegend in der Charité Campus Wedding, die von niedergelassenen Ärzten geschickt werden.

 

Frau BV Bergunde (Die Linke) fragt, ob auch Magersüchtige betreut werden. Weiterhin fragt sie, welche gesundheitlichen Nachteile es gibt. Gibt es Erkenntnisse über Untersuchungen von über 30 Jahren. Frau Dr. Wiegand teilt mit, dass die Folgen von Magersucht extrem schwerwiegend seien. Es gibt langfristige Untersuchungen, die sagen, dass sie tödlich sein könne. Im Charité Campus Wedding gibt es eine Arbeitsgruppe, die Magersüchtige betreut. Dabei meint sie, dass immer mehr Jungen dabei sind. Schönheitsideale für Jungen werden in der Werbung immer mehr gezeigt.
Frau Dr. Wiegand ist nicht bekannt, dass junge Mädchen, die einen Migrationshintergrund haben, häufiger magersüchtig sind.

 

Herr BV Pawloswki (FDP) fragt nach Erkenntnissen, inwieweit bei den Kitaerziehern und Lehrern in den Schulen die Sensibilität im Hinblick auf Übergewichtigkeit bestehe und ob das überhaupt Thema im Unterricht sei bzw. wenn das nicht der Fall sein sollte, ob Frau Dr. Wiegand auf diesem Gebiet tätig ist und versucht, die Schulen zu sensibilisieren.

Frau Dr. Wiegand kann das nicht repräsentativ beantworten. In 2 Schulen mit hohem Migrationsanteil wurde ein Präventions-/Interventionsprojekt mit der AOK durchgeführt. Hier gibt es aber wenige Lehrer, die das als ihr primäres Problem sehen. Diese Schulen haben sehr viele Probleme. Hier steht Übergewicht nicht an oberster Stelle. Die Lehrer erkennen die Adipositas, sehen das aber als ein Problem von vielen. Frau Dr. Wiegand sieht das aber als nicht so großes Problem an und meint, dass es letztendlich um eine kindgerechte Lebensweise gehe. Wenn man sich darum kümmert, erwischt man das Gewicht automatisch mit, denn ein Problem ist ja die Inaktivität. Z. B. gibt es auch Kinder, die motorisch ganz schlecht entwickelt sind, weil sie andere genetische Voraussetzungen haben und völlig normalgewichtig sind und können z. B. nicht Fahrradfahren oder sind körperlich schlecht leistungsfähig, haben wenig Muskulatur. 

 

Frau BV David (SPD) meint und bezieht sich auf die Frage von Frau Dr. Wiegand, dass sich die Politik schon interessiert, die Frage sei aber, dass Frau Dr. Wiegand verschiedene Perspektiven aufgezeigt hatte, was damit zusammen hängt. Sie meint, man muss schauen, was man überhaupt erreichen kann oder in welche Richtung man vorgehen kann (viel Fernsehen, keine Muskulatur). Weiterhin meint Frau David, dass die Politik veranlassen kann durch Schulernährung. Weiterhin führt sie bei Migranten an, dass hier keine Frühstückstradition existiere. Hier sollte man zusammen schauen, ob so etwas initiiert werden könnte.

Frau David fragt anschließend nach den Erfolgsquoten.

Frau Dr. Wiegand stellt sich diese Frage auch, denn es gibt nicht nur ein Programm. Es gibt viele unterschiedliche Patieten/innengruppen. Adipositasprogramm ist so, dass die Motivation überprüft wird. Das sei aber kein Kriterium, denn es besteht ein Versorgungsauftrag. Aber, wenn man alle auswertet, bleibt der BMI stabil. Da die meisten Kinder aber wachsen, reduzieren sie statistisch ihr Übergewicht. Diejenigen, die noch vor der Pubertät sind, können gut erreicht werden. Nach der Pubertät wird es deutlich schwieriger. Dafür gibt es Stoffwechselgründe (bei den Mädchen); Jugendliche werden schwieriger erreicht. Interessant ist, wenn der BMI stabil bleibt (es werden hier zwei Methoden angewandt: weniger Süßes essen, mehr Bewegung), dann werden diese Risikofaktoren deutlich besser. Medizinisch ist das ein Erfolg.

 

Frau BV Schauer-Oldenburg (Grüne) berichtet über eine Veranstaltung Netzwerk Bewegungsförderung Berlin. Hier wurde das Problem der Finanzen und des Engagements angesprochen. Konzepte gibt es viele, aber wen soll man ansprechen. Zu dieser Veranstaltung wurden alle Schulen eingeladen, mit Anschub de. Lediglich war nur eine Schule, Kitas und Sportvereine vertreten. Sie meint und bezieht sich auf die Aussage von Herrn Pawlowski, dass dieses Problem nicht so ernst genommen wird.
Frau Schauer-Oldenburg bezieht sich auf die Aussage von Frau Dr. Wiegand, dass 60 bis 90 Minuten Bewegung ausreichend seien. In der Veranstaltung Netzwerk Bewegungsförderung Berlin wurde über die sogenannte bewegte Pause diskutiert, dass die Kinder und Jugendlichen, wenn sie Hofpause haben, nicht nur Tischtennis spielen, sondern alle sollten sich bewegen. Sie fragt, ob Frau Dr. Wiegand in so einem Netzwerk mitarbeitet oder ob sie sich dort anbietet.

Frau Dr. Wiegand antwortet, dass an verschiedenen Bereichen gearbeitet wird. Z. B. die Sozialpädagogin konnte an der besagten Veranstaltung nicht teilnehmen, ansonsten ist sie immer anwesend. Frau Dr. Wiegand betont hier, dass das eigentlich ihre Freizeit sei, wofür sie nicht bezahlt werde. Wenn man so ein ernsthaftes Problem langfristig angeht, muss man mehr investieren, auch in die Entwicklung von Konzepten. Es gibt viele Sportvereine, die jetzt merken, dass es so viele fitte Kinder gar nicht mehr gibt. Der Freizeit-Sportbereich muss erweitert werden, um auch die Mitgliederzahlen zu erhöhen. Es gibt aber auch viele engagierte Bürger/innen, die eine Sportgruppe eröffnen wollen, aber die Trainer sind oftmals gar nicht geschult. Trainer müssen hier auf diese ganz besondere Gruppe hin ausgebildet werden.

 

Herr BzBm Dr. Hanke teilt mit, dass kein Geld vorhanden ist, um nachhaltig Projekte zu fördern. Der Bezirk Mitte hat eine klare Zuständigkeit für diesen Bereich, die Gesundheitsförderung im Rahmen der Plan- und Leitstelle. Das Bezirksamt Mitte hat viele Projekte durchgeführt. Mitte war froh, Anschub de zu bekommen, um das Thema Gesundheit überhaupt in die Schulen zu bekommen. Die Schulen haben durchaus Interesse daran.
Multiplikatorenschulungen wurden in den Kitas veranstaltet.
Das Bezirksamt verfolgt bei den Projekten zwei große Linien:

  • Bewegungsförderung, die von Kitas und von Schulen angenommen werden. Bewegungsförderung heißt, dass eine Verbesserung der mentalen Entwicklung hergestellt wird. Im Sportunterricht oder Vereinssport wird die Bewegungsförderung umgestellt und nicht in Richtung Leistungssport.
  • Gesunde Ernährung an Kitas und Schulen (gesunder Schulkiosk, Unterrichtseinheiten, die umgesetzt werden, Senatsprogramm: Ganztagsschulen).


Vor 2 Jahren fand eine Konferenz statt, an der auch Schul-, Sport- und Gesundheitsförderung zusammen gebracht wurden. 

 

Herr Dr. Hanke teilt weiter mit, dass man große Hoffnung auf das Präventionsgesetz setze. Diese Hoffnung hat sich bis jetzt nicht erfüllt. Das Gesetz liegt nicht vor.
Weiterhin berichtet er, dass die Krankenkassen in der Prävention durchaus etwas machen wollen, aber einen Kurs zur Bewegungsförderung in Kitas zu finanzieren, nur für Kinder, die bei der AOK versichert sind, geht nicht. Aus Sicht des Bezirksamtes ist es unmöglich, alle Krankenkassen zusammen zu bringen.

 

Die Vorsitzende, Frau Stein, bezieht sich auf die Grafik der Gewichtsentwicklung des 3. und 4. Lebensjahres eines Kindes und sieht hier einen Hauptansatzpunkt, wenn die Kinder in die Kitas kommen, dass ein Grundstein für gesunde Ernährung gelegt werden könnte. Sie fragt, ob das ein Ansatzpunkt wäre, hier Schwerpunkte zu setzen.

Frau Dr. Wiegand meint, dass das ein sehr guter Zeitpunkt wäre (für Sprachentwicklung, motorische Entwicklung, Entwicklung von Ernährungsgewohnheiten). Ein wichtiger Aspekt wäre darüber nachzudenken, wie man die Eltern von Kindern mit Migrationshintergrund erreicht. Hier gibt es ein riesiges Vakuum (Einladen zu Elternabenden funktioniert nicht). Hier gibt es bei Familien, was die Kindergesundheit betrifft, keine guten Forschungsergebnisse.
Sie teilt aus der praktischen Erfahrung mit, dass es nur einen Weg gibt, nämlich Selbstwirksamkeit. Die Eltern müssen in die Lage versetzt werden, dass sie sich als selbstwirksam erleben.

Frau Stein geht dann noch einmal auf die Folgeerkrankungen bei Kindern ein und fragt, ob Frau Dr. Wiegand hier Auswirkungen bis zur Berufsausbildung sieht. Frau Dr. Wiegand erwähnt die Rekruten bei der Bundeswehr, dass hier keine Leistungsfähigkeit der Jugendlichen vorherrscht.
Sie spricht weiter das Übergewicht an, dass Jugendliche es schwer haben, eine Lehrstelle zu finden. Sie führt weiter an, dass sich die Krankenkassen nicht langfristig für Perspektiven interessieren.

 

Die Vorsitzende, Frau Stein, dankt Frau Dr. Wiegand für ihre Ausführungen und für die Beantwortung der Fragen.

Unterbrechung der Sitzung von 19.00 Uhr bis 19.10 Uhr

 

 


 

 
 

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