Auszug - Auguststraße 68 - Information zum Stand der Entwicklung BE: Bezirksamt
Frau Dubrau führt aus, dass sie schon vor längerer Zeit im Ausschuss berichtet hatte, dass es für dieses Grundstück ein Anfrage gibt, ob auf diesem Grundstück die Ansiedlung der Kunstsammlung von Herrn Olbricht möglich ist. Auch einige Zeitungen haben sich schon mit dem Thema beschäftigt. Prinzipiell handelt es sich um eine Sammlung, die im Interesse des Landes Berlin liegt. Ursprünglich ging es darum, ca. 3.000 qm auf diesem Grundstück unterzubringen. Mittlerweile hat sich die Anzahl reduziert auf eine andere Fläche. Das Grundstück, was ursprünglich dem Bezirksamt gehörte und Teil des Sportplatzes gewesen ist, wurde aufgrund des Sanierungszieles Wohnen mit einem kleinen Anteil gewerblicher Nutzung vor einigen Jahren an einen Privatmann verkauft. Es wurden daher mehrere Gespräche mit dem Eigentümer und dem Architekten geführt, um eine Lösung zu finden, auf der einen Seite zumindest in Teilen das bisherige Sanierungsziel Wohnen unterzubringen und auf der anderen Seite aber auch die Möglichkeit, diese Kunstsammlung unter einen Hut zu bringen und gleichzeitig die Interessen des Sports zu berücksichtigen. Es gab auch noch eine größere Veranstaltung (Herr Zeller und Frau Hänisch mit Mitarbeitern, Vermessern, Sportleuten), wo die Abstimmungen getroffen wurde, die aus der Sicht des Bezirksamtes ausschließlich für das Grundstück der Augustraße notwendig waren. Das Bezirksamt hat sich eindeutig dazu bekannt, eine Baulasteintragung mit der entsprechenden Auflösung der Minimierung des Grundstücks, was im Fachvermögen Sport bleibt, durchzuführen. Das ist auf jeden Fall eine Richtung, in der man weiter diskutieren kann. Es gibt das Interesse des Investors, noch in dieser Wahlperiode zu einem Beschluss zu kommen. Herr
Düttmann erläutert den Mitgliedern anhand eines Modells das Vorhaben und führt
weitere Anmerkungen dazu aus. Frau
Dubrau führt betreffend der Baulast aus, dass die Besprechung im Bezirksamt so
gelaufen ist, dass man das Grundstück eindeutig behalten möchte. Es wird schon
das Risiko gesehen, wenn das Grundstück bei einem Fremden ist, dass Bezirksamt
auf Dauer seine Nutzung einbringen kann. Natürlich kann man das mit Verträgen
versuchen zu sichern, aber letztendlich ist der Sportplatz sicher. Die zweite
Variante, die sehr intensiv diskutiert wurde, eine mögliche Randbebauung, die
von der Stadtplanung durchaus mal angedacht war, wurde eindeutig vom
Fachbereich verneint. Der Fachbereich möchte die komplette Fläche haben und
möchte auch nicht in das Risiko gehen, dass es irgendwann Probleme gibt, weil
die 100-Meter-Bahn unter dem Haus ein Stückchen durchgeht. Das kann man
sicherlich alles machen. Aber die Frage besteht, ob das alles auch so praktisch
und günstig ist. Frau Dubrau hat ebenfalls den Einwand gegeben, sollte man dort
noch Wohnhäuser bauen, dann bräuchten diese auch ein Stückchen private
Freifläche. Auf
die Nachfrage von Frau Thierfelder, ob für dieses Vorhaben eine
Sanierungszieländerung notwendig ist teilt Herr Dr. Dieser mit, wenn man dieses
Projekt will, dann kann man auf dem Grundstück keine Splittung von 80 % Wohnen
zu 20 % Gewerbe umsetzen. Wenn man dieses Projekt will, dann muss man auch in
Kauf nehmen, dass die Quotierung Wohnen/Gewerbe auf diesem Grundstück nicht
mehr realisierbar ist. Das ist eine Konsequenz, die Herr Dr. Dieser auch so
sieht. Es besteht nun die Frage, wie man sich im weiteren Verlauf, wie man sich
zu den Einzelheiten des städtebaulichen Konzeptes und der Gestaltung im Detail
verständigt. Gegebenenfalls kann man dies auch in einem städtebaulichen Vertrag
händeln. Herr
Bertermann merkt an, dass man es hier mit einem Projekt zu tun hat, wo jemand genau
weiß, er macht ein Projekt mit 100 % Gewerbe, obwohl er 100 %ig wusste, dass es
abgelehnt wird und weiß, dass er damit nicht durchkommt, versucht es aber. Das
hat ihn sehr stutzig gemacht. Und wie es versucht wurde, das ist zumindest
denen, die sich mit diesem Projekt näher befasst haben, durchaus bewusst. Das
ist nicht über Stadtplanung gelaufen, sondern über andere Kanäle. Das findet er
immer ein bisschen misslich. Jetzt hört es sich fast so an, dass man froh
darüber ist, dass man wenigstens 36 % zu 63 % bekommt. Bösartig könnte man
unterstellen, dass wurde direkt so ausgepokert. Man geht einfach mit 100 %
hinein und kommt mit wenigstens 50 % zu 50 % wieder raus. Da Herr Bertermann
aber kein bösartiger Mensch ist, würde er dies auch nicht unterstellen. Er hat
aber das Projekt eine Weile verfolgt. Das Problem besteht nun darin, wie man
damit umgeht. Es gab ja, aus durchaus bekannten Gründen, eine Regelung, wie mit
Sanierungszielen umgegangen wird. Die Frage ist nun, ob man dies hier nun auch
noch auflöst. Wir lösen im Prinzip hier im Konsens, dass dort 80 % zu 20 % ist,
wir machen eine Überbauung und jetzt lösen wir auch noch dieses Grundprinzip
auf, dass wir eigentlich mal gesagt haben, dazu braucht es einen BA- und einen
BVV-Beschluss. Es gibt eine Regelung, wie man mit der Änderung von
Sanierungszielen umgeht. Und bei dieser ganzen Auflösungsarie hat Herr
Bertermann so seine Schwierigkeiten. Herr
Düttmann führt aus, dass er Herrn Bertermann vielleicht ein bisschen beruhigen
kann. Alle wissen, dass man in der Stadt, und hier wird immer von 100 %iger
Gewerbenutzung gesprochen, Herr Düttmann würde dies eindeutig als Kulturnutzung
beschreiben. Da betreibt jemand auf eigene Kosten, was dann wirklich
letztendlich in Deutschland sehr umworben wird. Er bekommt an anderen Stellen
dieses Landes Flächen zur Verfügung gestellt und bekommt auch die
Unterhaltskosten. In Berlin steht immer die Frage, „und, was bringst Du außer
der Sammlung noch mit? Willst Du nicht noch etwas draufzahlen?“. Das ist immer
ein bisschen schwierig. Es geht hier nicht um ein kommerzielles Projekt. Es
geht um jemanden, der sehr vermögend ist und der in der Lage ist, das gut zu
finanzieren und auch zu halten. Der sich aber auch sehr wohl überlegt hat, in
welcher Größenordnung kann er seine Nachkommen für den Unterhalt eines solchen
Bauwerks durch Nutzungsfunktion weiterhin in Anspruch nehmen. Hier werden immer
erst die Missstände gesehen und gesagt, es wird versucht zu pokern, um mit
gewerblicher Nutzung Profit aus dieser Geschichte zu ziehen. Herr Düttmann kann
versichern, dass der Investor eine ganze Menge Geld mitbringen muss. Aus der
Sicht von Herrn Düttmann, und da kann man auch unterschiedlicher Meinung sein,
zurzeit hat man die Sammlung in den unterschiedlichsten Museen verteilt und man
würde sie gerne komplett ausstellen. Es gibt eine Menge in der Stadt, die ein
sehr, sehr großes Interesse daran haben, die Sammlung an die Stadt zu binden.
Bücher werden den Mitgliedern zur Ansicht übergeben. Frau
Thierfelder merkt an, dass es ein Votum des Sanierungsbeirates aufgrund der
ersten Planung gibt. Da gab es eindeutig eine Ablehnung für das Projekt. Nun
hat sich die Situation verändert und man muss sich neu positionieren. Der
letzte Satz des damaligen Votums hieß: „Das Bauvorhaben sollte sich in die
Struktur der Spandauer Vorstadt einfügen.“ Frau Thierfelder möchte betonen,
dass unter diesem Aspekt das Projekt auch betrachtet wird. Frau
Keil merkt an, dass es noch ein das ungenutztes Denkmal E-Werk gibt, wo diese
Sammlung untergebracht werden könnte. Herr
Düttmann führt aus, dass man sich so darum bemüht hatte. Man war lange im
Kontakt mit dem E-Werk. Die sind aber nicht bereit, die Flächen, wo immer noch
das Stellwerk drin ist, zur Verfügung zu stellen. Frau
Jahn bedankt sich bei Herrn Düttmann für die Ausführungen und hält fest, dass
man sich in dieser Wahlperiode noch mit diesem Projekt beschäftigen wird. |
|||||||||||||||||||||||||||||
Legende
Ausschuss | Tagesordnung | Drucksache | |||
BVV | Aktenmappe | Drucksachenlebenslauf | |||
Fraktion | Niederschrift | Beschlüsse | |||
Sitzungsteilnehmer | Auszug | Realisierung | |||
Anwesenheit | Kleine Anfragen |