Auszug - Offene Fragen 1-4 aus dem Bericht der Unterarbeitsgruppe A08/ BE: Herr Lamprecht  

 
 
49. öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Hauptausschusses
TOP: Ö 3.3
Gremium: Hauptausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 25.10.2005 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:30 - 19:00 Anlass: ordentlichen Sitzung
 
Wortprotokoll
Beschluss

Herr von Dassel bezieht sich auf die Fragen, den beschlossenen Antrag und der dazugehörigen Vorlage zur Kenntnisnahme

Herr von Dassel möchte merkt an, dass die Aussagen zu den Fragen in der Regel so formuliert sind, dass es schwierig ist, dort konkrete Kritik zu üben. Er möchte es trotzdem versuchen. Da man die Unterlagen erst heute erhalten hat, war ein intensive Befassung damit noch nicht möglich. Der erste Abschnitt auf die Frage zwei enthält sehr viele „Können“ und „Könnten“. Das hält Herr von Dassel für reichlich unkonkret. Man kann sich schwer vorstellen, dass daraus wirklich eine nachhaltige Veränderung des Ressourcenverhaltens der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erwächst. Insgesamt ist zu sagen, dass die Fragen auch mit dem Antrag, der von der BVV im Frühsommer 2004 einstimmig beschlossen wurde. Da gab es auch schon eine erste Vorlage zur Kenntnisnahme im Januar 2005 aus dem Bezirksamt. Darauf möchte er sich auch beziehen, da es im Zusammenhang steht. Eine wichtige Frage war die Frage zwei, nämlich wie die Zusammenarbeit zwischen dem Energiemanagement und den Verantwortlichen in den Fachämtern ist. Zu dieser Frage sagt das Bezirksamt selbstkritisch, dass diese Zusammenarbeit noch verbessert werden muss. Herr von Dassel vermisst jedoch eine Einschätzung, was noch nicht alles so richtig läuft. Als Hauptansatzpunkt wird vom Bezirksamt genannt, dass man eigentlich die Verantwortlichen in den einzelnen Abteilungen erst noch benennen muss. Das findet Herr von Dassel nach gut 1 ½ Jahren relativ dürftig. Zumindest sollte man nach über einem Jahr in der Lage sein zu sagen, dass in der und der Einrichtung dieser Herr oder jene Frau Ansprechpartner zum Thema Energiemanagement ist. Auch die Aussage zur Frage drei findet Herr von Dassel zu dürftig. Natürlich ist man der Meinung, dass das Bezirksamt in den Fachabteilungen Herr des Verfahrens sein muss. Aber Herr von Dassel erwartet schon, dass man ganz genau überlegt, wo die Bereiche sind, wo man viel sparen könnte, wo man aber die personelle Kapazität nicht hat und wo man dann eben durch eine Außenbeauftragung mehr einsparen könnte, als man für die Außenbeauftragung ausgeben müsste. Die Aussagen zur letzten Frage findet Herr von Dassel sehr unbefriedigend Beantwortet. In der Unterarbeitsgruppe A 08 hatte man wirkliche gesehen, dass es einige Gebäude gibt, wo einem die Haare zu Berge stehen. Die effizienteste Einsparmöglichkeit für diese hoch defizitären Gebäude wäre, sie einfach aufzugeben. Das war auch die Haupthausaufgabe für das Bezirksamt. In den Ausführungen wurde relativ knapp geäußert, welche Vorgaben der Senat dazu gemacht hat. Und auf Seite zwei wird beschlossen, „aus dieser Auflage ergibt sich, dass die Aufgabe von landeseigenen Bürostandorten zugunsten von Mietobjekten als ausgeschlossen anzusehen ist.“. Das hält Herr von Dassel für sehr dünn und er glaubt auch nicht, dass der Auflagenbeschluss des Abgeordnetenhauses so zu verstehen ist. Er glaubt nicht, dass die Landesebene will, dass hier weiter Gebäude betrieben werden, wenn man nachweisen könnte, dass eine Anmietung von einem Privatgebäude günstiger wäre. So einfach darf man es sich nicht machen. Der eigentliche Punkt ist der, dass man eine grobe Schwachstellenanalyse wollte, in dem einfach mal der Quadratmeterpreis für die Heizung in den einzelnen Gebäuden aufgelistet wird, um zu sehen, wo dort die Ausreißer sind. Aber das scheint scheinbar noch immer nicht stattgefunden zu haben. In der Vorlage werden zwar fünf Gebäude genannt, die alle unterschiedliche Kosten haben, aber vielmehr weiß man nicht. Das entscheidende, was gebraucht wird, ist einfach zu sehen, was die einzelnen Gebäude wirklich an Heizenergie pro Quadratmeter verbrauchen. Das war die Hausaufgabe von der BVV an das Bezirksamt. Weiterhin war Hausaufgabe, dass man sich doch mal in einem Markterkundungsverfahren oder einfach nachzufragen, was ist denn im Moment die aktuelle Büromiete und diese dann mit dem Stand auf dem Berliner Markt zu vergleichen mit dem, was der Bezirk selbst ausgibt. Das ist auch noch nicht erfolgt. Als letzte Bemerkung führt Herr von Dassel aus, dass man betreffend der Bewirtschaftungskosten auch ein Jahres-Ist bekommen wollte. Sollte es dann Nachzahlungen oder Gutschriften geben, dann müssten diese z.B. in einer Excel-Tabelle niedergeschrieben werden, damit man einen Vergleich bekommt. Und wie dringend dieses Jahres-Ist der Bewirtschaftungskosten ist, wird von Herrn von Dassel am Beispiel der Mosaikschule in der Torstraße dargestellt.

 

Herr Reschke bezieht sich auf die Verbesserung von Einsparpotentialen durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und fragt bei Herrn von Dassel nach, welche konkreten Potentiale er erwartet. Liegen ihm evtl. Erfahrungswerte von vergleichbaren Verwaltungseinrichtungen darüber vor, was man in der heutigen Zeit noch zusätzlich damit einsparen kann. Weiterhin bezieht sich Herr Reschke auf die Fachabteilungen, die jetzt erst Verantwortliche benennen, und bittet das Bezirksamt, in den Fachabteilungen nachzufragen, wie das sein kann, da es Aufgabe der Fachabteilungen ist, jemanden rechtzeitig zu benennen. Er hätte gerne eine Stellungnahme der einzelnen Stadträte/Stadträtin, warum sie denn bisher noch keine Verantwortlichen in ihren Fachabteilungen benannt haben. Betreffend der gewünschten zusätzlichen Angaben (Tabelle) zur Frage drei bittet Herr Reschke Herrn von Dassel um weitere Vorstellungen, was er gerne aufgelistet hätte. Insgesamt findet Herr Reschke die Idee sehr gut, dass man am Ende eine Datei hat und sieht, wo die Kostentreiber sind und in welchen Bereichen sich diese befinden.

 

Herr Beck bezieht sich auf die Aussagen von Herrn Reschke und merkt an, dass die Sensibilisierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von ihm selber wahrscheinlich anders gesehen wird als von Herrn Reschke. Herr Beck bezieht sich auf den Balkonsaal im Rathaus Tiergarten und führt aus, dass sich dort die Heizkörper nicht mal regulieren lassen. Es gibt sicherlich ein erhebliches Potential. Auch das Fifty-Fifty-Projekt hat gezeigt, dass es erhebliche Einsparpotentiale gibt. Auch aus technischer Sicht, wenn man in den einzelnen Verwaltungsgebäuden die Heizkörper entsprechend ausstatten würde.

 

Herr Lamprecht führt aus, dass zurzeit von rd. 200 Gebäuden 74 im Energiesparcontracting enthalten sind. Es wurde weiterhin aufgeführt, dass kontinuierliche eine Aufklärung und die Ausbildung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen durchgeführt wird. Auch die Hausmeister wurden durch etliche Schulungsprozesse geschickt. Das Problem sind jedoch nicht die Hausmeister, sondern man braucht kontinuierliche Ansprechpartner. In Zeiten von Personalabbau muss weiterhin festgestellt werden, dass z.B. ein gewonnener Ansprechpartner nach ein oder zwei Jahren nicht mehr zur Verfügung steht. Dann fängt man wieder von vorne an. Auch die Frage des nutzerspezifischen Verhaltens ist keine unspannende. Wenn man z.B. ein Gebäude auf bestimmte Heizmerkmale einstellt, gesteuert nach Nutzerverhalten, dann kommen Mitarbeiter, die die Heizkörper selbsttätig hoch bzw. runter regulieren. Und damit kann man dann den ganzen guten Gedanken an diesem Punkt ad acta legen. Im übrigen enthält der Balkonsaal in Tiergarten eine Steuereinheit neben einer der Türen.

Herr Lamprecht führt aus, dass es zurzeit eine Arbeitsgruppe Gebäudemanagement gibt, die sich mit der Frage der Kosten, der Mieten, welche Gebäude werden unter welchen Aspekten aufgegeben bzw. behalten und wo quadratmetermäßig Schwerpunkte gesetzt werden, beschäftigt. Herr Lamprecht macht den Vorschlag, dass Herr Bothe als Leiter der Arbeitsgruppe in den Ausschuss eingeladen wird und einen Überblick darüber gibt, womit sich die Arbeitsgruppe beschäftigt. Auch die Fragen nach den Heizmerkmalen wurden von Herrn Leithaus schon im Ausschuss erläutert.

Herr Lamprecht macht das Angebot, wenn konkrete Fragen bestehen, wo man evtl. konkretes über Gebäude wissen oder quadratmetermäßige Angaben haben möchte, dann sollen diese schriftlich eingereicht werden und Herr Lamprecht wird sie dann beantworten.

 

Herr Beck bezieht sich auf die 74 im Energiesparcontracting bewirtschafteten Gebäude und fragt nach, was mit den restlichen 126 Gebäuden ist.

 

Herr Leithaus führt aus, dass die Einrichtungen ausgewählt wurden, wo der meiste Heizverbrauch zu verzeichnen war. Die Kitas wurden damals schon aus dem Energiesparcontracting rausgenommen, da bekannt war, das sie demnächst nicht mehr dem Bezirk unterliegen. Andere Einrichtungen, z.B. Friedhofsgebäude, die nicht diesen Nutzen/dieses Einsparpotential bringen, wo also kein hoher Energieverbrauch besteht, wurden auch nicht aufgenommen. So ist es zur Auswahl dieser Liegenschaften (besteht aus mehreren Gebäuden) gekommen.

 

Herr von Dassel merkt an, dass es hier nicht um die perfekte Analyse eines jeden Gebäudes geht, sondern um eine Grobanalyse (z.B. die Quadratmeterzahlen). Abschließend möchte er betonen, dass es die Faustregel gibt, jedes Jahr die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie die Nutzer immer wieder neu schulen zu lassen.

 

Herr Reschke fragt nach, welchen Anteil an Heizkosten die ausgewählten 74 Gebäude am Gesamtverbrauch haben.

 

Herr Lamprecht führt aus, dass ein Großteil dieser Gebäude Schulen und Kitas sind.


 

 
 

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