Auszug - Berliner Leitlinien der Senioren/innenpolitik (Gäste gemäß erfolgter Benennung)  

 
 
40. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziales und Gesundheit
TOP: Ö 2.1
Gremium: Soziales u. Gesundheit Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 14.06.2005 Status: öffentlich
Zeit: 17:35 - 21:00 Anlass: ordentlichen Sitzung
 
Wortprotokoll
Beschluss

Herr BzStR Dr

Herr BzStR Dr. Hanke teilt einleitend mit, dass der Senat die Berliner Leitlinien der Senioren/innen vorgelegt hat, an der die 12 Berliner Bezirke Textpassagen und Konzepte geliefert haben.

Die Leitlinien des Senates beschreiben die Situation in Berlin und in welche Richtung sich Berlin entwickelt. Neben der Zustandsanalyse hebt Herr Dr. Hanke hervor, dass es einen neuen Ansatz gibt, der weg vom Defizit des Alters hin zu einem neuen Bild der älteren Menschen aufzeigt. Er begrüßt das seit Jahren geförderte ehrenamtlich und bürgerschaftliche Engagement.
Herr Dr. Hanke spricht eine Schwierigkeit dahingehend an, dass es auf der einen Seite Leitlinien des Senates gibt, die sich in vielen Fragen der Politik realisieren und der Ausstattung der Bezirke. Hier gibt es schon ein Spannungsverhältnis. Dann gibt es bei den Leitlinien ein Handlungsfeld, wo der Senat gefordert ist. Mitte hat erreicht, dass es eine entsprechende Vergütung für Wohngemeinschaften für Demenzkranke gibt. In Tiergarten wurde begonnen, dieses Modell zu entwickeln.

Frau Harms, SozPlan, berichtet: Der Bezirk Mitte hat ca. einen 70 %igen Anteil an Mitbürgerinnen und Mitbürgern über 65 Jahren. Darunter leben auch ältere Migranten/innen. Die Leitlinien haben sich verstärkt in ihren Ausführungen diesem Thema angenommen. Prognosen sagen, dass der Anteil an älteren Mitbürgern im Bezirk Mitte steigen wird, aber proportional steigt der Anteil an ältere Migraten/innen.
Mitte hat zu diesem Thema verschiedene Arbeitskreise eingerichtet. Aus der 2002 stattgefundenen Seniorenkonferenz haben sich die Arbeitskreise „Ältere Migranten und Pflege“ und „Ältere Migranten und Freizeitarbeit“ gebildet. Der AK „Ältere Migranten und Pflege“ tagt alle 2 Monate und entwickelt Ideen, wie man zusammen die interkulturelle Öffnung der Altenhilfe vorantreiben könnte, um das Informationsdefinzit unter den älteren Migranten/innen zu erhöhen.
Frau Harms teilt bezüglich der Seniorenfreizeitarbeit mit, dass der Bezirk die Kommunalen Trägerschaften im letzten Jahr aufgegeben hat. Die Seniorenfreizeitstätten wurden an Freie Träger übergeben. Zukünftig sollen die Träger verstärkt in die Arbeitskreise der Seniorenarbeit mit einbezogen werden.

 

Die Seniorenvertreterin des Bezirks Mitte, Frau Freyaldenhoven, begrüßt die Leitlinien und führt aus, dass die Senioren/innen somit in dieser Legislaturperiode ein Seniorenmitwirkungsgesetz bekommen.

 

Frau Swoboda vom Deutschen Berufsverband der Altenpflege berichtet, dass der Verband seit 1974 existiert und als einzige Vertretung die Altenpflege vertritt. Beim Lesen der Leitlinien ist ihr aufgefallen, dass die Potentiale des Alters bewusst und nutzbar gemacht werden. Auch geben die Leitlinien eine Botschaft, dass die Altersarmut keine besondere Bedeutung mehr spielt.

 

Frau Rieks, AWO-Mitte, äußert sich dahingehend, dass in den nächsten Jahren der Anteil an dementiell erkrankte Menschen noch mehr ansteigen wird und dass dieses Problem in den Leitlinien nicht so sehr angesprochen wird. Der Bezirk Mitte hat einen ausgezeichneten gereonto-psychiatrischen Verbund. Die darin eingeschlossenen Einrichtungen leisten viel, um auf den Stand der Wissenschaft zu bleiben und um ein ansprechendes Angebot zu haben. Sie ermöglichen Fort- und Weiterbildungen.
Die Wohnungsbaugesellschaften versuchen in den Seniorenfreizeitstätten und –wohnungen, die durch das Bezirksamt an Freie Träger übergeben wurden und bei denen die angebundene Stelle des Altenpflegers weggefallen ist, durch externe Dienstleister, Sozialstationen o. a. Anbieter, eine gewisse Serviceleistung anzubieten. Die Kosten der angebotene Hilfe soll auf die Miete umgelegt werden. Deshalb bittet Frau Rieks dass Bezirksamt Mitte an die Senatsverwaltung herantreten, um bei den Mietern, die Sozialhilfe empfangen, die Leistungen kostenlos anzubieten. Die AWO hat 2 bezirkliche Einrichtungen in Trägerschaft übernommen. Es konnten gute Erfahrungen über Kooperationen gemacht werden.

 

Herr Mütze, Vorsitzender der Volkssolidarität, berichtet: Die Volkssolidarität  hat 2500 Mitglieder mit 18 Ortsgruppen, in denen 128 Helfern tätig sind. Neu dabei ist eine Gruppe in Wedding und Tiergarten. Herr Mütze sieht die Leitlinien als eine Möglichkeit, dass sich die Volkssolidarität einbringt. Die 128 Helfer kümmern sich um die älteren Bürger/innen. In der Torstraße findet derzeit eine Seniorenwoche „Kreativshop“ statt. Hier stellen die Gruppen der Volkssolidarität vor, wie sie sich in der Freizeit betätigen. Ferner wurde ein Transportkonzept für die Jubilare ab dem 80sten Lebensjahr und mehr erarbeitet, um ihre Teilnahme zu ermöglichen.
Die Volkssolidarität Mitte hat sich auf die Zusammenarbeit mit der Sozialstation im Prenzlauer Berg orientiert. Wichtig ist dabei wer wird gepflegt und wie kann die professionelle Pflege mit dem Ehrenamt gekoppelt werden.

 

Herr Krebs berichte, dass das Unionhilfswerk im nächsten Jahr sein 60 jähriges Bestehen feiert.
Er führt aus, das die Arbeit durch den Senat und den Bezirken nicht erleichtert wird und führt dabei die Seniorenfreizeitstätten an. Eine davon hat das Unionhilfswerk übernommen. Es wäre wünschenswert, wenn die Vereine, die ehrenamtliche Tätigkeit erbringen,  dafür auch finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt bekommen. Gleiches auch für Aufwandsentschädigung. Bisher wurden die Kosten aus Vereinsmittel gedeckt.

Frau Giesche, Fachberatung Interkulturelle Altenhilfe AWO Friedrichshain, berichtet, dass dieses Projekt in Mitte seit vielen Jahren mitgearbeitet hat. Sie merkt an, dass die Leitlinien noch keine Querschnittsverankerung darstellen. In jedem Bezirk muss in jeder Planung das Thema Migranten/innen sein. Frau Kaba-Retzlaff wünscht sich für Mitte, dass der Bedarf dieser Zielgruppe noch einmal genauer zu ergründen.
Frau Kaba-Retzlaff ergänzt. Sie wünscht sich, dass alle Bezirke untereinander von den Erfahrungen profitieren. Ferner spricht sie an, dass die Einrichtungen, die bereit sind, sich interkulturell zu öffnen, intensive Begleitung brauchen.

 

Die Vorsitzende, Frau Scheffler, dankt für die Ausführungen der Berichterstatter/innen.

 

Herr BV Davids beantragt 5 Minuten Pause. Dem wird stattgegeben.

 

Die Sitzung wird um 19.33 Uhr wieder fortgesetzt.

Es wird folgender Beschluss gefasst:

Es wird folgender Beschluss gefasst:

 

 

 
 

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