Auszug - Gender Mainstreaming im Bezirksamt Mitte - aktueller Stand BE: Frau Köhn, Leiterin der Jugendförderung Vertreter GesPlanLeitstelle Bereich Spielplatzplanung angefragt  

 
 
37. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bürgerdienste, Interkulturelle Angelegenheiten und Gleichstellung
TOP: Ö 3.1
Gremium: Bürgerdienste/Interkult. Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 07.06.2005 Status: öffentlich
Zeit: 17:35 - 20:15 Anlass: ordentlichen Sitzung
 
Wortprotokoll
Beschluss

Frau Drobick stellt Frau Köhn und Herrn Buttler vor

Frau Drobick stellt Frau Köhn und Herrn Buttler vor. Es konnte kein/e Vertreter/in der Spielplatzplanung wegen Urlaub an der Sitzung teilnehmen.

Frau Köhn, Leiterin der Jugendförderung, teilt mit, dass sich der Jugendbereich mit Gender Mainstreaming auseinandergesetzt hat. Nachdem im Amtsleitervertrag beschlossen wurde, wurde Gender Mainstreaming in allen politischen Feldern eingeführt. Für alle bedeutet es, dass es eine Strategie ist, an der nicht mehr vorbeizukommen ist. Diese Strategie zwingt zu untersuchen, ob die Chancengleichheit für Jungen und Mädchen, Männer und Frauen, auch wirklich gegeben ist. Frau Köhn führt weiter aus, dass es anfangs für sie sehr schwer war, sich damit auseinander zu setzen. Dabei ist deutlich geworden, dass erst eine eigene Auseinandersetzung mit dem Thema stattfindet. Dabei muss die Theorie in die Praxis umgesetzt werden. Für die Jugendförderung bedeutet dies, in allen Ebenen zu schauen, ob Chancengleichheit besteht (Projekte umgesetzt werden, und zwar so, dass alle die gleiche Voraussetzung haben und eine Strategie, die das untersucht).
Bekannt ist jedem, dass nach dem KJHG dafür Sorge getragen wird, dass keine Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen gemacht werden. In den vergangenen Jahren wurde sehr viel Wert auf Mädchenarbeit gelegt. Es wurde überlegt, wie in der Jugendförderung dieses Projekt umgesetzt werden kann, vom Gedankengang bis hin in die Praxis. (Nachzulesen siehe verteiltes Papier). Gender Mainstreaming kann nur funktionieren, wenn es verstanden wird. Die Jugendförderung hat sich entschlossen, ein Qualitätskriterium zu erarbeiten. Dieser Prozess soll initiiert und einen Zeitrahmen haben, damit sich jeder in Ruhe damit auseinandersetzen kann. Mitarbeiter/innen der Jugendförderung des Bezirksamtes und der Freuen Träger haben sich in einer Gruppe zusammengesetzt und den Werdegang entwickelt und beschlossen. Zuerst wurde eine Ist-Analyse gefertigt, wie sich der Bereich mit Gender Mainstreaming auseinander gesetzt hat. (Siehe verteilte Unterlagen – Fragebogen -) Jeder Freie Träger, der in der kommunalen Einrichtung gefördert wird, ist mit den Interviewkatalog konfrontiert worden. Danach wurde ausgewertet. Dem Jugendhilfeausschuss wurde das gesamte Konzept ausführlich vorgestellt.
Es wurden Arbeitsgemeinschaften gegründet, die diesen Katalog genommen und sich gefragt haben, wo jetzt anzusetzen ist, um einen Prozess für alle zu initiieren, um den Mitarbeiter/innen das zu geben, was sie benötigen, um in diesen Prozess einzuschreiten.
Der vorliegende Entwurf (siehe verteilte Unterlagen) wurde allen Arbeitsgemeinschaften, die nach AG 78 arbeiten, vorgestellt, abgestimmt und verbessert, damit auch alle die Möglichkeit hatten, die in der Kinder- und Jugendarbeit sind, sich daran zu beteiligen und auch ihre Meinung zu sagen und gleichzeitig auch selbst einen Prozess in sich werten zu lassen. Dem Jugendhilfeausschuss wurde dies auch wieder vorgestellt. Der Jugendhilfeausschuss hat diese Handlungsziele zur Kenntnis genommen.
In der Jugendförderung wurde in den letzten Jahren für jeden Träger ein Bewertungskatalog

entwickelt. Dieser Bewertungskatalog ist mit dem Jugendhilfeausschuss abgestimmt.
Jeder, der in der Kinder- und Jugendarbeit arbeitet, muss sich anschauen, was für eine Zielgruppe benötigt wird und ob die richtigen Angebote vorhanden sind. Ein wichtiger Punkt spielt auch die Partizipation. Hier sollen allen Kinder die Chancen und Möglichkeiten gegeben werden, mitzubestimmen. Wenn allen Kindern der gleiche Zugang gewährt werden soll, muss sich mit der jeweiligen Kultur und mit dem Inhalt der Kultur auseinander gesetzt werden. Wie kann man damit umgehen.
Aus den 21 Punkten werden Fragen für den Bewertungskatalog herausgefiltert. Dieser Bewertungskatalog soll nicht verurteilen, sondern er ist Prozess in der Kinder- und Jugendarbeit einzuleiten. Hierbei muss eine Umsteuerung bei den Freien Trägern stattfinden.
Alle, die Kinder- und Jugendarbeit beim Bezirksamt Mitte machen, sind damit konfrontiert, sich auseinander zu setzen mit Chancengleichheit für alle Geschlechter.

 

Herr Buttler, Berichterstatter der Plan- und Leitstelle Gesundheit, teilt mit, das das Projekt etwas anders sei als in der Jugendförderung. Hier geht es darum, Gender Meinsstreaming im Schwerpunkt Gesundheitsbericht darzustellen. Hier werden die gesundheitlichen Probleme herausgeheben und Leitlinien für die gesundheitliche Versorgung bzw. Gesundheitsförderung gegeben. In vielen Bereichen ist das leicht, weil  Daten vorhanden sind.
Herr Buttler geht zusammen mit einer Praktikanten in 8 Oberschulen im Bezirk Mitte. Dort füllen die Schüler/innen einen detaillierten Fragebogen aus. Eine Mitarbeiterin des Gesundheitsdienstes kontrolliert den Impfstatus. Dabei wird das Gewicht und die Größe der Kinder ermittelt, um geschlechtsspezifische Unterschiede festzustellen.
Für das Erwachsenenalter gibt es für den Gesundheitszustand keine Daten. Anlässlich dieses Berichtes hat das Gesundheitsamt überlegt, wie man über diese Gruppe Daten erhalten kann.
Es wurden im November 2004 Bögen (auch in türkischer und arabischer Sprache) in den Schulen ausgelegt. In den 7. Klasseuntersuchungen konnte in jeder Schule eine Auslösung gemacht werden, in dem jeder Schüler/in ein Kaufhofgutschein über 25,00 € erhielt, wenn er/sie vollständig an der Untersuchung  teilgenommen hatte.
Herr Buttler hat entschieden, dass häusliche Gewalt aus dem Gendergesundheitsbericht ausgegliedert wird. Das Gesundheitsamt wird einen kleinen Bericht über häusliche Gewalt demnächst herausgegeben.

Herr Müller teilt zum Gegenstand des Projektes mit, dass es in der Stellung der Frau im Islam Unterschiede gibt in der Stellung der Familie. Dabei spricht Herr Müller die „Zwangsheirat“ an.

 

Frau Drobick teilt mit, dass die Senatsverwaltung für das Jahr 2005 Mittel zur externen Begleitung zur Verfügung gestellt. Ein Teil der Beratung wird in ein neues Projekt gehen, dass in den Bereich Spielplatz- und Freiraumplanung, der in der Senatsverwaltung Stadt entstanden ist.
Ein Spielplatz neu im Rahmen des Genderaspektes gebaut werden. Es soll hier um die Beteiligung von Jungen und Mädchen aller Altersgruppen, Müttern und Vätern sowie alle Menschen, die diesen Spielplatz nutzen, gehen.
Nach RdB-Beschluss Nr. 621 aus dem letzten Jahr werden auch in Mitte bestimmte Produkte gegendert. Pflichtprodukte wurden festgelegt – Entleihungen in Bibliotheken, Lehrveranstaltungen in der VHS (Programmangebot bildende Kunst), die allgemeine Kinder- und Jugendförderung die integrative Erziehungs- und Familienberatung und die persönliche Beratung von Behinderten, Menschen mit Krebs und chronischen Erkrankungen einschließlich Aids - . Das Bezirksamt Mitte wurde gefordert, ein weiteres Produkt hinzuzunehmen, welches gegendert werden soll und hat aus dem Jugendamt „Hilfe zur Erziehung“ gewählt. Die Produktarbeiter müssen zuarbeiten, wie Jungen und Mädchen, Männer und Frauen daran beteiligt sind. Die Zuarbeit der Zahlen erfolgt schon bis zum 15.07.2005.

 

Anschließend wurden Fragen der Ausschussmitglieder beantwortet.

Der Vorsitzendem, Herr von Dassel, dankt den Berichterstattern für ihr Engagement und für die ausführlichen Darstellungen zu diesem Thema.

Es wird folgender Beschluss gefasst:

Es wird folgender Beschluss gefasst:

 

 

 
 

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