Auszug - Situation in der Habersaathstraße. Die "Neue Chance", (Ingo Bullermann, Maike Reiners) und die "IG Habersaathstraße" (Herr Dieckmann) berichten aus ihrer Sicht  

 
 
11. öffentliche/ nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziales, Bürgerdienste und Wohnen
TOP: Ö 6.1
Gremium: Ausschuss für Soziales, Arbeit, Bürgerdienste und Wohnen Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 10.01.2023 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 17:30 - 20:10 Anlass: ordentlichen Sitzung
Raum: BVV-Saal des Rathauses Mitte (1. Etage), Karl-Marx-Allee 31, 10178 Berlin
Ort:
 
Wortprotokoll

Bericht Neue Chance:

Seit circa einem Jahr finden Beratungen durch die Neue Chance für Bewohner*innen der Habersaathstraße 40-48 statt. Insgesamt wurden 66 Beratungen erbracht, zwei Mitarbeitende sind täglich von 10-15 Uhr, meistens länger, erreichbar. Seit Herbst 2022 wird das Projekt nicht mehr durch den Bezirk finanziert, sondern durch das Diakonische Werk. Diese Förderung läuft allerdings auch im April aus. Eine Weiterführung des Projektes wird von den Berichtenden als sinnvoll erachtet, allerding ist dies ohne Finanzierung durch den Bezirk nicht darstellbar.

Es wurden insgesamt 3 Menschen in den 67-Hilfen aufgenommen. Es besteht wenig Interesse durch Bewohner*innen an dieser Art von Übermittlung. Teilweise fehlen Zugangsvoraussetzungen. Durch geringe Kapazitäten bei den Eingliederungshilfeträgern können zudem Prozesse Monate dauern.

Insgesamt wird die Hilfe in unterschiedlicher Intensität angenommen. Wichtige Erfolge sind u.a. die Anbindung von Personen an Transferleistungen, Bankkontoeröffnungen und Personalausweisbeschaffungen.

Die Beratung findet aktuell in einem Büro neben den betroffenen Häusern statt anstatt in den Häusern, seitdem die Eigentümer*in die Zusammenarbeit mit der Neuen Chance beendet hat. Der Ortswechsel hatte einen Rückgang der Beratungen zur Folge.

Es werden sich bessere Strukturen gewünscht. Es braucht eine Art „Hausordnung“ und Kontrolle, um die Situation zu verbessern.

 

Bericht Theo Dieckmann:

Herr Dieckmann vertritt die Langzeitmieter*innen. Daneben gibt es zwei weitere „Gemeinschaften“ in dem Komplex: ukrainische Bauarbeiter, die eine Zeitlang quasi „hotelartig“ untergebracht waren, auch Zimmermiete zahlten, inzwischen aber infolge des Überfalls auf die Ukraine viele Familienmitglieder nachgeholt haben, und dann die Gruppe der Wohnungslosen. Die Langzeitmieter*innen setzen sich aus neun verschiedenen Parteien mit 12 bis 15 Personen zusammen. Alle Mieter*innen haben durch die Eigentümer*in Verwertungskündigungen erhalten, inzwischen bereits zum zweiten mal, dieses Mal mit der Aufforderung, die Wohnungen bis Mai 2023 zu verlassen. Bis Februar kann Widerspruch gegen die Kündigung eingelegt werden.

Nach Ansicht der Alt-Mieter*innen braucht es unbedingt ein gutes Beratungsangebot vor Ort. Es gab bisher eine relativ geringe Fluktuation unter den neuen Bewohner*innen. Allerdings gibt es immer wieder Konflikte im Haus. Teilweise gibt es Wohnungen, in denen es kein Strom gibt.

 
 

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