Auszug - Umsetzung des Fachstellenkonzepts Wohnungslose BE: Frau Bimmler (Fachstellenleiterin Fachstelle Soziale Wohnhilfe)  

 
 
54. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziales und Gesundheit
TOP: Ö 6.1
Gremium: Soziales und Gesundheit Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 10.08.2021 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:51 Anlass: ordentlichen Sitzung
Raum: SozGes:Videokonferenz: https://global.gotomeeting.com/join/925088253
Ort: SozGes:Videokonferenz: https://global.gotomeeting.com/join/925088253
 
Wortprotokoll

Frau Bimmler vermittelt, dass die AG Fachstellenkonzept bereits im Januar 2019 gebildet wurde, wobei alle Bezirke mit mindestens einem Vertreter beteiligt seien. Um eine einheitliche telefonische Erreichbarkeit der Sozialen Wohnhilfen in allen Bezirken zu gewährleisten, habe man sich darauf verständigt, dass diese Apparatnummer für alle gleich sei. Die Einwahl bei den Bezirken sei natürlich unterschiedlich. Dort können sich sowohl Bürger und Träger als auch die Ämter der Bezirke für jegliches Anliegen in der Sozialen Wohnhilfe hinwenden. Alle Bezirke haben sich ebenfalls darauf verständigt eine einheitliche E-Mailadresse einzuführen (soz-wohnen@ba-(Name des Bezirks).berlin.de). In den Jahren haben sich viele Unterarbeitsgruppen gebildet und in der Unterarbeitsgruppe Vordrucke und Musterschreiben habe man eigene Flyer entwickelt. Jeder Bezirk habe diesen Flyer mit den entsprechenden Daten. Sie wurden im Front-Office, in den Beratungsstellen und auch an die Verbraucherzentrale überreicht. Des Weiteren sei es gelungen eine gemeinsame Arbeitsanweisung für Mietschulden zu erarbeiten, damit Mitarbeiter eine Handlungslinie haben, um Mietschulden in Berlin möglichst ähnlich zu verarbeiten. Das Thema Prävention stehe aktuell aber an oberster Stelle. In Berlin wolle man also so viel Wohnraum wie möglich erhalten. Man habe sich zudem darauf geeinigt einheitliche Anschreiben zu verwenden, um Klienten zu erreichen, die kurzfristig den Wohnraum verlieren könnten. Momentan versuche man diese Vereinheitlichung auch bei Arbeitshilfen herzustellen. Eine Zielvereinbarung zur gesamtstädtischen Steuerung und Weiterentwicklung der Sozialen Wohnhilfen, welche eine Vorzielvereinbarung zwischen den Bezirksämtern, der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales und der Senatsverwaltung für Finanzen werden solle, befinde sich gerade auch im Umlauf. Dort stehe drin, wo der Fokus der Sozialen Wohnhilfen liege. Die Unterarbeitsgruppen tagen weiter und die Unterarbeitsgruppe Mietschulden solle am 26.08.0 in einer Amtsleiterrunde vorgestellt werden. Die Themen der nächsten Monate seien die Digitalisierung, Datenerhebung und der Datenschutz.

Herr BV Lötzer erinnert daran, dass Herr Kurt damals von einer der ersten Wohnungslosenkonferenzen dieser Legislatur darüber informierte, dass alles in den Bezirken unterschiedlich gehandhabt werde. Insofern zeige es das Vorankommen im Prozess der Vereinheitlichung und Abstimmung.

Herr BV Kurt möchte wissen, wie viele Arbeitsgruppen es gebe. Existiere eine Übersicht, die zeige, wie viele mit ihrer Arbeit fertig seien oder sei es ein nicht endender Prozess? Gebe es eine Einheit in der Verwaltung, in der verschiedene Stellen nochmal zusammenkommen, in der Daten auch stärker ausgetauscht werden, in der man ganzheitlich an Probleme herangehen wolle? Was gebe es neben der Vereinheitlichung noch an qualitativen Verbesserungen oder offen Stellen?

Herr BV Lötzer erkundigt sich, ob es Schritte für die kritische Situation bezüglich des Datenaustauschs mit dem Jobcenter gebe.

 

Herr BzStR Gothe führt aus, dass es ein relativ großer, abstrakter Prozess sei, der die Digitalisierung aller Verwaltungsvorgänge in allen Verwaltungen zum Ziel habe. An einer Prozessoptimierung werde zudem gearbeitet. Sie werde definiert über ganze Reihe von Teilprozessen und solle in die Umsetzung gehen bevor es an die Digitalisierung gehe. Sobald diese Verständigung erfolgt sei, werde eine Ausschreibung erfolgen, die die Digitalisierung dieser optimierten Prozesse zum Gegenstand nehme. Man habe bereits festgestellt, dass weiteres Personal im Sozialarbeit benötigt für eine erfolgreiche Arbeit. Allerdings sei es so, dass die nur noch sehr begrenzten Ressourcen für neue Stellen von Herrn von Dassel verteilt worden seien auf die verschiedenen Abteilungen. Seine Abteilung bekomme dreieinhalb Stellen, wobei eine Stelle an den Bereich Kap, eine und eine halbe an den Bereich Stadtentwicklung, eine an den Bereich Soziales Jahr.

 

Frau Bimmler teilt mit, dass die Straßensozialarbeit um eine weitere Person erweitert wurde. Zwei weitere Kollegen /-innen, die sich auch viel in der aufsuchenden Arbeit befinden, bilden das Team Prävention. In beiden Teilbereichen müssen Stellen besetzt werden, die gerade in der Ausschreibung seien. Im Sommer konnte das Team für die aufsuchende Arbeit verstärkt werden, wobei sich zwei der fünf Kollegen /-innen extrem auf die Prävention und die Mietschulden beziehen. Mehr Personal sei notwendig, wenn umgesetzt werden soll, dass zwei Personen die Hausbesuche durchführen. Die Schnittstellenkooperation sei gegeben. Im Bereich der weiterführenden Hilfen arbeite man mit der Schuldnerberatung, dem Jugendamt und mit der Eingliederungshilfe zusammen, weil auch dort manchmal weiterführende Hilfen notwendig seien, die die Soziale Wohnhilfe nicht abdecken könne. Auch werde dringend Unterstützung in die Zusammenarbeit mit dem Jobcenter benötigt, weil die Soziale Wohnhilfe viele Dinge nicht vom Jobcenter aufgrund des Datenschutzes bekommt. Aktuell habe man drei große Teams. Das Team Unterbringung beschäftigt sich mit Neuunterbringung und mit der weiterführenden Unterbringung von Menschen, die obdachlos oder wohnungslos seien. In diesem Bereich habe man auch die Wohnraumakquise und auch das geschützte Marktsegment integriert unter dem Aspekt der Wohnraumerlangung. Das Team Sozialarbeit besteht aus dem Innendienst, der Beratung der Klienten, der Führung der Helferkonferenzen, die weitere Hilfen erörtern, den beiden kleinen Teams der aufsuchenden Arbeit, welche alle zum Sozialdienst gehören. Das dritte Team sei die Leistungsstelle, welche sich aus Obdachlosenhilfe und Leistungen nach dem Einzelbewerberleistungsgesetz kombiniert und momentan stark unterbesetzt sei. Trotzdem leiste man alles, was man leisten müsse und könne. Dazu gehört die Grundsicherung r wohnungslose und obdachlose Menschen und Leistungen für Menschen, die nur noch geduldet werden.

Herr BV Kurt (Grüne) fragt nach dem aktuellen Stand der Fachstellen.
Frau Bimmler antwortet, dass es zwischen dem Jobcenter und dem Bezirksamt eine Kooperationsvereinbarung gebe. Trotzdem stoße man an seine Grenzen. Durch die Pandemie habe man wenige Gespräche geführt und konnte sich nicht darüber austauschen, wo die Schwierigkeiten liegen. Trotz der Unterschiede in den Bezirksstrukturen funktioniere die Zusammenarbeit untereinander gut. Die Geschäftsprozessoptimierung laufe außerdem seit einigen Jahren mit bereits abgeschlossenen Teilprozessen wie der Zuständigkeitsklärung. An diesen haben meist fünf bis sechs Bezirke teilgenommen. In diesem Jahr findet auf jeden Fall noch eine große Runde der Gesamtprozessoptimierung statt, wo alle Bezirke eingeladen und alle abgeschlossenen Prozesse vorgestellt werden.

Herr Marinhrt aus, dass man mit dem vierten Träger quasi eine aufsuchende Arbeit der Schuldnerberatung im Jobcenter als direkten Ansprechpartner habe. Schuldnerberatungen seien zudem eine kommunale Integrationsleistung und durch die Kooperationsvereinbarungen habe man auch über die Clearing-Stelle im Jobcenter und über die Bearbeiter im Jobcenter gute Zugänge zu Leistungen der Schuldnerberatung.

 
 

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