Auszug - Vorstellung Special Olympics World Games (BE: Special Olympics World Games Berlin 2023 Organizing Committee gGmbH)  

 
 
41. öffentliche Sitzung des Sportausschusses
TOP: Ö 5.1
Gremium: Sportausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 23.02.2021 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:57 Anlass: ordentlichen Sitzung
Raum: Videokonferenz
Ort: Videokonferenz
 
Wortprotokoll

Herr Albrecht dankt dem Sportausschuss heute die Weltspiele 2023 vorstellen zu dürfen. Er vermittelt, dass zwei Großveranstaltungen zu planen seien, wie 2022 die nationalen Qualifikationswettbewerbe (Testspiele) und die Weltspiele 2023, die in Berlin durchgeführt werden-. Hier werden ca. 4,5 Athleten/-innen erwartet. Spezial Olympics wurde in den 1960ger Jahren durch die Familie Kennedy gegründet. Hintergrund war, dass die Schwester von John F. Kennedy eine geistige Behinderung hatte. Man hatte gesehen, was Sport für die Schwester bewirken könne und deshalb sei eine Organisation entstanden, die mittleiweile in 180 Nationen weltweit aktiv sei. Über 5,3 Mio. Athleten/-innen trainieren regelmäßig unter dem Dach von Special Olympics, was die weltweit größte Sportorganisation für Menschen mit Beeinträchtigung der geistige Entwicklung sei. Mittlerweile sei diese Organisation auch die weltweit größte inklusive Spotorganisation. Das werde ein großes Thema sein, wenn man dann auf die Weltspiele 2023 schauen werde.
Herr Albrecht teilt weiter mit, dass der Sport als Mittel des sozialen Wandels genutzt werde. Es gehe einerseits darum, eine Anerkennung und Selbstbewusstsein bei den Menschen mit geistiger Behinderung zu fördern und sie gleicher Maßen über den Sport mit und ohne Behinderung zusammen zu bringen, um bestmöglich dann die Einstellung zu verändern. 8% der Menschen mit geistiger Behinderung seien in der Bundesrepublik Deutschland sportlich aktiv. 92% dieser Menschen haben keine Zugänge zum Sport. Richtet man den Blick auf den organisierten Sport, seien die Zahlen der Menschen mit geistiger Behinderung noch geringer und darum möchte man mit den Vereinen Kooperationen aufbauen, Sportvereine gewinnen, Schiedsrichter/-innen fortbilden, Trainer/-innen weiterbilden mit dem Ziel, dass dauerhaft Teilhabemöglichkeiten für Sport für Menschen mit geistiger Behinderung entstehen. Das größte Highlight für alle 5,3 Mio. weltweit, sei die Teilnahme an den Weltspielen. Hier sei man besonders stolz auf die Weltspiele 2023. An den Spielen werden auch 1.500 Spieler/-innen ohne Behinderung teilnehmen, die an inklusiven Wettbewerben starten werden. Insgesamt werden 26 Sportarten angeboten, die alle mit einem inklusiven Angebot versehen seien. Es werden ca. 6.000 bis 10.000 Familienmitglieder aus der ganzen Welt erwartet. Insgesamt werden 20.000 Volontäre zum Einsatz kommen, die begeistert und fortgebildet werden. Auch werde man dafür sorgen, dass sie sich im Nachgang für den inklusiven Sport einsetzen sollen.
Neben den Wettbewerben wurde ein besonderes Programm aufgesetzt. Bevor die Delegationen zu den eigentlichen Wettbewerben kommen, wurde ein Projekt entwickelt, welches das gesamte Land einbindet. Die Teams haben 4 Tage die Möglichkeit, sich in Deutschland zu akklimatisieren und die Kultur kennen zu lernen.
Es sei aber wichtig, mit den ausgewählten Kommunen daran zu arbeiten, dass in den nächsten Jahren inclusive Strukturen in den Kommunen entstehen, mehr Teilhabemöglichkeiten. Das sei in dieser Form einzigartig. Alle Bundesländer werden eingebunden. Auch die Bezirke in Berlin werden die Möglichkeit haben, vor den eigentlichen sportlichen Wettbewerben Gastgeber einer Delegation zu sein. Man werde sehen, ob man das mit Städtepartnerschaften oder mit Länderpartnerschaften miteinander verbinden könnte.
Die Veranstaltung macht mit einem breiten Rahmenprogramm auf sich aufmerksam. Es werde eine Eröffnungs- und Abschlussfeier geben. Die Eröffnungsfeier werde im Berliner Olympiastadion stattfinden. Die Abschlussfeier werde auf der Straße des 17. Juni stattfinden.
Auch werden stattfinden:

  • großes kulturelles Rahmenprogramm,
  • ein Festival, wo Begegnungsstätten entstehen,
  • ein Fackellauf,
  • ein großes Forum, wo es darum geht, Jugendliche der ganzen Welt einzubinden (Völkerverständigung)
  • Familienforum
  • Gesundheitsprogramm wird angeboten.
  • Schul- und Vereinsprojekte werden durchgeführt, incl. Sport- und Spielfeste (alle Schüler/-innen in Berlin sowie alle Sportvereine sollen eingebunden werden)

 

Am Wannsee werden Segel- und Golfwettbewerbe, in Grünau alle Kanu- und Ruderwettbewerbe und wahrscheinlich Freiwasserschwimmen, durchgeführt, im SSE werden die Schwimmwettbewerbe stattfinden. Im Bezirk Mitte habe man vor, auf dem Alexanderplatz ein Basketballfeld (3x3m) aufzubauen, auch möchte man dort Beachvolleyball durchführen. Die Straße des 17. Juni soll für viele breitensportliche Aktivitäten und für ein großes Rahmenprogramm genutzt werden. In der Region rund um den Neptunbrunnen sollen Wettbewerbe durchgeführt und ein Begegnungsfest stattfinden. Barrieren müssen eingerissen werden, weil man zu den Menschen kommen möchte. Man muss Begegnung schaffen und daher sei es wichtig, in der Stadt die besonderen Veranstaltungsformate sichtbar zu machen, um dann eine breite Beteiligung zu erreichen.

Ziel sei es: Förderung einer inklusiven Gesellschaft durch die Kraft des Sports. Es geht auch um Bildung, Arbeit und Gesundheitsversorgung. Man möchte dafür sorgen, dass durch die Weltspiele 2023 eine große Bewusstseinsbildung geschaffen werde und dass Menschen mit geistiger Behinderung nicht nur im Sport wahrgenommen werden. Man möchte mit den 20.000 Volontären ein ehrenamtliches Konzept entwickeln. Menschen mit geistiger Behinderung sollen im Organisationskomitee mitarbeiten, auch als Kampf- und Schiedsrichter/-innen fortgebildet werden. Man sei hier mit dem Landessportbund im Gespräch. Auch sollen Menschen mit geistiger Behinderung in der Pressearbeit geschult werden. Es soll somit ein Bewusstsein hergestellt werden, diese Zielgruppe zu erreichen, um inklusive Prozesse anzustoßen. Wichtig sei, nicht nur das Jahr 2023 in den Blick zu nehmen, sondern 2025/2026 voraus zu schauen, was langfristig erreicht wurde.
Im Nachhaltigkeitsprogramm werde man 6 Schwerpunkte haben:

  • Kinder und Jugendliche einbinden
  • viele Begegnungs- und Mitmachmöglichkeiten entwickeln
  • Auf den Bereich Bildung und Wissenschaft legen
  • Bildung mit der Zielgruppe der übungsleitenden Trainer/-innen und medizinisches Fachpersonal
  • Athleten/-innen sollen in allen Bereich aktiv mit eingebunden sein Begleitprogramm in der politischen Arbeit (Foren werden durchgeführt)
  • Gesundheitsprogramm

Es sei angedacht, mit dem Programm nicht nur in Berlin zu wirken, sondern bundesweit eine Bewegung zu erreichen und zu erzielen und dass Inklusion in Deutschland ein stückweit selbständiger werde. Das Thema Nachhaltigkeit spielt auch eine zentrale Rolle. Das betrifft den Aspekt von ökologischen Themen. Man hofft, mit den Weltspielen 2023 Impulse zu setzen, wie:

  • Soziale Nachhaltigkeit
  • Barrierefreiheit (Einstellungsveränderung in Sportstätten)
  • Öffentlicher Transport im Nahverkehr

Mit allen diesen Ansätzen könne man nur erfolgreich sein, wenn es gelingt, Partner/-innen zu motivieren, die mit dabei zu sind, Berlin als einen hervorragenden Gastgeber zu präsentieren, aber auch viele Kinder und Jugendliche aus den Schulen und Vereinen eine Begegnung mit Menschen mit geistiger Behinderung zu ermöglichen.
Berlin 2023 soll mit dazu beitragen, dass ein Großteil der Bevölkerung selbstverständlicher werde, dass Menschen mit und ohne Behinderung in der Stadt Berlin gemeinsam zusammenleben.

Herr BV Freitag (Einzelverordneter) dankt für den Vortrag und fragt nach, welche bestimmten infrastrukturellen Voraussetzungen der Bezirk Mitte im Bereich Sport zur Verfügung stellen müsste? Herr Albrecht teilt mit, dass das Komitee mit dem Bezirk Mitte im Gespräch sei. Sportvereine sollen mit eingebunden werden. Auch werde die benötigten Helfer/-innen unterstützt und dass die Spiele auch bekannt gemacht werden, dass sie eine Bedeutung haben. Es gehe aber nicht darum, die Schulen zu motivieren, an einem Projekttag teilzunehmen, sondern das Thema Inklusion soll transportiert werden. Auch sollte darauf geschaut werden, dass der Bezirk Mitte das als einen Impuls nehme, um Barrierefreiheit in den Sportstätten voran zu bringen. Bisher wurde Barrierefreiheit in Verbindung mit Rollstuhlfahrer/-innen gebracht, sei wichtig, aber das Thema Zugänglichkeit für Menschen mit geistiger Behinderung habe eine etwas andere Notwendigkeit (arbeiten mit Symbolen). Die Bedarfe und Bedürfnisse finden in der politischen Diskussion kaum statt. Herr Albrecht wirbt dafür, diese Thematik stärker in das Bewusstsein zu rücken, stärker zu berücksichtigen und das Thema Barrierefreiheit bei allen Maßnahmen im Bezirk Mitte stärker aus der Perspektive von Menschen mit geistiger Behinderung zu sehen.
Der Jahresabschluss werde derzeit in leichter Sprache veröffentlicht und deshalb gebe es zum ersten Mal eine Diskussion darüber, weil sie das nachvollziehen können und besser verstehen können. Auch habe das für ausländische Gäste, die eine wesentliche Rolle spielen, viele Vorteile.

Herr BV Bayat (DIE LINKE) dankt auch für die Vorstellung und merkt an, dass er Special Olympics gut findet und wünscht sich, dass in den Vereinen mehr Initiative gezeigt werde, dass Gruppen aufgebaut werden und nicht nur der Begriff Inklusion vorhanden sei, spezielle Strukturen verankert werden, damit Menschen mit Behinderungen Sport treiben können.
Herr Abrecht vermittelt, dass es Bezirke in Berlin gebe, die noch nicht berücksichtigt wurden. Das stellt ihn vor eine große Herausforderung. Man könne nicht alles erfüllen.
Eine große Herausforderung sei, erst einmal Begegnungen zu schaffen. Z. B. plant der Bezirk Lichtenberg in ihrem Bezirk ein kleines inklusives Fest während der Weltspiele 2023.

Herr BV Wehlus (AfD) glaubt, dass sich alle Ausschussmitglieder einig seien und die volle Unterstützung geben. Er fragt nach, ob die Finanzierung der gesamten Veranstaltung gesichert sei und in welchem Rahmen sich die Kosten befinden? Herr Albrecht teilt mit, dass sich das Gesamtvolumen auf 90 Mio. € beläuft. Der Veranstalter müsse Übernachtungen (ca. 200.000) für alle Athleten/-innen und alle Delegationen, 200.000 Volontäre stellen. Das Land Berlin sowie der Bund fördern die Veranstaltung mit jeweils 35 Mio. €. Special Olympics werde ca. 18 bis 19 Mio. € akquirieren. Auch sei man im Gespräch mit der Europäischen Union, mit Stiftungen, Sponsoren/innen und Spendern/-innen. In den Summen seien auch die nationalen Spiele enthalten. Hier werden 3.400 Athleten/-innen, freiwillige Helfer, über 20 Sportarten, Unterkunftskosten erwartet. Die lokale Wertschätzung soll ein Stückweit aktiviert werden.

Der Vorsitzende, Herr Böttger, bedankt sich im Namen des Sportausschusses für die Ausführungen und das Engagement. Er bezieht sich auf die Infobroschüre auf der Webseite, weil das Poststadion als Spielstätte angegeben wurde. Die Senatsverwaltung teilte dem BA mit, dass das Poststadion nicht angefragt wurde und deshalb gebe es auch noch keine Vorbereitungen. Herr Böttger möchte wissen, ob die Ausschreibungen laufen oder wurde das Poststadion ausgeschlossen? Herr Albrecht teilt mit, dass in der ursprünglichen Planung das Poststadion mit unterschiedlichen Modellen enthalten war. Es war noch nicht klar, wie es sich mit dem Jahnsportpark verhalte. 2018 ging man in den Bewerbungsprozess. Alle Fußballwettbewerbe werden nun im Olympiapark stattfinden und das Hans-Braun-Stadion werde für die Leichtathletikwettbewerbe genutzt. Das Poststadion sei für die Weltspiele somit nicht mehr in den Planungen enthalten.

Herr Schöpe vermittelt, dass der Bezirkssportbund demnächst Special Olympics zu einem Gespräch einladen werde. Im BSB seien alle Verbände mit ihren Vertretern der Bezirke enthalten und Herr Albrecht könne dann seinen Aufruf starten.
Herr Schöpe teilt weiter mit, dass es schon einige Vereine in Berlin gebe, die Sport für geistig behinderte Menschen anbieten. Er weist auf eine im letzten Jahr stattgefundene Spotausschusssitzung hin, in dem Anträge gestellt wurden, mehr Behindertensport im Bezirk anzubieten. Der BSB werde daraufhin arbeiten, dass die Weltfestspiele ein Erfolg werden.
Er regt abschließend an, die Broschüre zusammen mit dem Link den Ausschussmitgliedern zur Verfügung zu stellen.

Frau BV Matischok (SPD) möchte wissen, wie den behinderten Menschen das nahe gebracht werden könnte, weil viele nicht lesen können. Herr Albrecht teilt mit, dass viel über Bildsprache mit Symbolen vermittelt werde sowie über einfache leichte Sprache. Auch werde man viel mit Farben ausdrücken. In der Homepage werde das Thema leichte Sprache in den Mittelpunkt gerückt. Es wurden Impulse im internationalen Verband gegeben, dass auch im englischen das Thema einfache Sprache sich anders entwickelt. Auch werde man versuchen, eine breite Öffentlichkeitsarbeit zu machen. Auch wird Unterstützung benötigt, weil die Mittel begrenzt sind. Über Schulprojekte werde versucht, Begegnung bis 2022 zu schaffen, um aufzuklären, was kommt auf Berlin zu, was sei das Besondere. Wenn es dann gelingt, die Menschen zusammen zu bringen, werde was verändert. Es muss darum gehen, dass es gelingt, viele Berliner/-innen dorthin zu bringen, die Sportler/-innen wahrnehmen und kennenlernen. Nur mit Kennenlernen werde das nicht gelingen und deshalb müsse man das Element Begegnung anwenden, was sehr aufwendig sei.

Des Weiteren fragt sie nach dem aktuellen Stand der Sportstätte im Schillerpark. Herr Albrecht vermittelt, dass man nun schauen müsse, wie man damit umgeht.
Frau Matischok bietet ihre Hilfe an, die Herr Albrecht gern annimmt.

 

 
 

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