Auszug - Aktuelle Entwicklung des Drogenkonsums in Mitte (inkl. Alkohol- und Medikamentenmissbrauch) / Möglichkeiten und Aufgaben der Prävention/ Aktueller Stand "Haus der Hilfe" (Berichterstattung: Frau Scholz, QPK 4)  

 
 
49. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziales und Gesundheit
TOP: Ö 6.2
Gremium: Soziales und Gesundheit Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 09.02.2021 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 20:10 Anlass: ordentlichen Sitzung
Raum: Videokonferenz
Ort: Videokonferenz
 
Wortprotokoll

Frau Scholz informiert, dass die Zahl der Drogentoten in Berlin minimal gestiegen sei. Aufgrund des Lockdowns mussten viele Räumlichkeiten in der Birkenstube teilweise oder komplett geschlossen werden, wodurch die Besucherzahl vorerst stark gesunken, aber dann wieder kontinuierlich gestiegen sei. Zudem seien die Öffnungszeiten erweitert worden. Bei Caritas und Vista finden die Treffen per Videochat statt und Besuche in den JVAs seien derzeit nicht möglich. Der Kontakt könne nur schriftlich gehalten werden. Im Cafénne man sich zurzeit ca. 15 Minuten aufhalten. Street Work findet in der Caritas allerdings seit November nicht mehr statt. Termine r das Reinigen der Sachen werden mit den Besuchern vereinbart, um einen halbwegs normalen Tagesablauf herzustellen. Auffällig sei die Nachfrage von Sprechstunden für Angehörige. Oft handle es sich bei diesen um die Eltern oder Partner. Die Gruppenangebote werden auch per Videochat durchgeführt, wobei es hier eher zu Problemen mit der Internetverbindung komme. Außerdem musste Fixpunkt seine Räumlichkeiten zum 31.01.2021 verlassen und sei nun vorübergehend in der Utrechter Straße in einem Büro ohne Kontaktstelle und minimaler Beratungsmöglichkeit zu finden.

Herr BzStR Gothe fügt an, dass die Gespräche mit dem Eigentümer in der Müllerstraße 150 laufen, es aber noch diverse Komplikationen gebe. Vista habe noch eine weitere Einrichtung in der Müllerstraße im Blick.

Frau Scholz führt aus, dass das Spritzenentsorgungseimerprojekt im Jahr 2021 fortgeführt werde und die Standorte 2020 ausgelastet waren. Die WCs an der Osloer Straße und dem Leopoldplatz bleiben bestehen. Das Projekt Kiez Cleaner werde weiterhin an der Osloer Straße aktiv sein und reinigen. Hauptproblem sei jedoch der Müll. Die Fachstelle für Suchtprävention informiert, dass sich viele Eltern zu Themen: Umgang mit digitalen Medien oder Kiffen beraten lassen.

Der Vorsitzende, Herr tzer, fragt nach, ob die glichkeit bestehe, Campingwagen als Alternative zu organisieren, da die aktuelle Zwischenlösung mit Zelten unzumutbar sei. Des Weiteren möchte er wissen, ob eine kurzfristige Besserung der gesunkenen Entgiftungsmöglichkeiten in den Krankenhäusern zu erwarten sei.

Frau BV Stein fragt, ob Strategien für älteren Menschen mit einer Medikamentensucht vorhanden seien. Zudem interessiert sie, ob eine Veränderung im Konsum festzustellen sei?

Frau BV Waldeck merkt an, dass es keine Hinweise auf die Fachstelle für Suchtprävention am Leopoldplatz gebe.

Herr BzStR Gothe erklärt, dass man mit Herrn BzBm von Dassel über die Anschaffung eines festen Provisoriums sprechen werde.

Frau Scholz informiert, dass man möglicherweise übrig gebliebene Container aus Flüchtlingsunterkünften am Leopoldplatz stellen könne, an dem die Toilette entfernt wurde. Fixpunkt lasse außerdem ein Lastenfahrrad zusammenbauen, um überall hinzugelangen. Durch Corona habe man im Krankenhaus momentan andere Regelungen, weswegen sei man froh, dass wenigstens das Jüdische Krankenhaus Entgiftungen anbiete. Eine Zunahme des Alkoholkonsums sei im Gegensatz zum Bereich der chemischen Substanzen bekannt. Entsprechende Beratungen werden nach dem Präventionsprinzip in den Clubs durchgeführt, sobald diese wieder öffnen. Der Anstieg an Medikamentenkonsum, besonders bei älteren Personen sei ein Thema, weshalb man sich bemühe, dies in den Fokus zu bringen. In den Beratungsstellen melden sich nur Wenige und Programme zur Sensibilisierung und Schulung von Personal gebe es im Bezirk nicht. Die betreffenden Personen wissen, wohin sie sich wenden können, da weiterhin Street Work gemacht werde und sie untereinander gut vernetzt seien.

Frau BV Dr. Freikamp will wissen, ob es eine Zusammenarbeit mit den Senioreneinrichtungen, wie dem geriatrisch-gerontopsychiatrischen Verbund, gebe.

Frau BV Harms weist darauf hin, dass die Senioreneinrichtungen die Angebote zur Suchtberatung in Anspruch nehmen werden, sobald es wieder möglich sei.

 
 

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