Auszug - Corona: Aktuelle Situation an Mittes Schulen und Handlungsbedarf, BE: Bezirksamt  

 
 
47. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Schule
TOP: Ö 5.1
Gremium: Schule Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 14.01.2021 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 20:20 Anlass: ordentlichen Sitzung
Raum: Videokonferenz
Ort: Videokonferenz
 
Wortprotokoll

Herr Thietz stellt die aktuelle Situation dar. Der Präsenzunterricht ist bis 22.1.2021 in den Schulen ausgesetzt, es sei denn, dass für die Abschlussklassen die Schulleitungen und Eltern eine entsprechende andere Entscheidung treffen. In den nächsten Wochen werde man schauen, ob der Präsenzunterricht in der letzten Schulwoche wieder aufgenommen werden könnte.
In Mitte gebe es nach seinem Kenntnisstand keine Schule im Oberschulbereich, die teilweise zum Präsenzunterricht zurückgekehrt sei. Die Schüler/-innen erhalten Angebote für schulisch angeleitetes Lernen für zu Hause. Herr Thietz betont, dass es von Seiten der Senatsverwaltung richtig war, nicht in den Präsenzunterricht zu gehen. Demzufolge sei das Infektionsgeschehen an den Schulen relativ niedrig oder gar nicht vorhanden. Das Geschehen in der Notbetreuung werde evaluiert. Er und der Leiter des Gesundheitsamtes seien wöchentlich im Gespräch. Sie bewerten die Situation. Der Leiter des Gesundheitsamtes sei erfreut, dass derzeit wenig Bewegung in den Schulen stattfindet. Man sei guter Hoffnung, dass das dazu führen werde, dass man in den Ferien möglicherweise wieder in die ergänzende Betreuung gehen könnte. Nach den Ferien soll gestuft wieder der Schulbetrieb beginnen.
Entsprechendes Praktika für angehende Lehrer/-innen finden statt. Die Prüfungen werden analog der Verfahrensweise im letzten Jahr stattfinden. Die schriftlichen Prüfungsarbeiten entfallen. Es wurde weiter entschieden, dass das Probejahr ausgesetzt werde.
Da es kein Probejahr- und keine Versetzungsentscheidung in Klasse 7 in den Gymnasien gebe, könnte es dazu führen, dass sehr viele Schüler/-innen es nicht schaffen und in den Klassen verbleiben werden. Die 8. Klassen werden im nächsten Schuljahr relativ gefüllt sein. Wenn kein/e Schüler/-in abgeht, werde man hohe Frequenzen haben, die jenseits der Klassenfrequenz von 32 liegen werden.

Abschließend vermittelt Herr Thietz, dass sich viele Schüler/-innen nicht in Berlin, sondern im Ausland aufhalten. Es werde darüber diskutiert, wie man mit diesem Sachverhalt umgeht. Wenn die Beschulung online funktioniere, sei dies in Ordnung. Problematisch werde es dann, wenn SchülerInnen nicht erreicht würden. Heute habe man sich darüber verständigt, dass dann mit Schulversäumnissen gearbeitet werde. Angst entsteht bei den Lehrkräften, wenn die Schüler/-innen zurückkommen und sich nicht in Quarantäne begeben haben, was die Gefahr der Ansteckung erhöhe. 

Herr BzStR Spallek teilt ergänzend mit, dass die Schulreinigung bis auf weiteres an den Schulen durchgeführt werde. Sollte es freie Kapazitäten geben, weil Klassenräume nicht mehr so häufig genutzt werden, werden die Reinigungskräfte an anderer Stelle eingesetzt.

Frau BV Stein (Grüne) dankt für die Ausführungen. Sie möchte wissen, ob bei den Lehrkräften in der Notbetreuung Testungen stattfinden? Herr Thietz teilt mit, dass durch den Senat Testbusse eingerichtet wurden. Insofern wird an Schulen, die ein Infektionsgeschehen im Personalbereich gemeldet haben, getestet.

Die Vorsitzende, Frau Schrader, bezieht sich auf das schulisch angeleitete Lernen und die Voraussetzungen dafür. Es wurde berichtet, dass noch vor Weihnachten PCs an Kinder in benachteiligen Familien verteilt wurden. Sie fragt nach dem aktuellen Stand der Verteilung in Mitte. Da es das Projekt Lernbrücken nicht mehr gebe, weil es ausgelaufen sei, möchte sie wissen, welche Möglichkeiten es gebe, Schüler/-innen zu erreichen? Welche Überlegungen gebe es auf der Ebene der Senatsverwaltung und im Kontext der Zusammenarbeit zwischen Schule und Jugendhilfe, um Kinder nicht zu verlieren bzw. Kontakte wieder herzustellen. Herr Thietz teilt mit, dass das Angebot des angeleiteten Lernens läuft. Das sei nicht an das Endgerät gebunden, welches die Schüler/-innen aus benachteiligen Familien bekommen. Schulisch angeleitetes Lernen zu Hause könne man auch ohne Endgerät gestalten. Die Lehrkräfte seien sehr engagiert, die Verbindung herzustellen und ein schulisches Angebot zu schaffen, um die Kinder zu fördern. Er könne nicht sagen, wie die Verteilung der Endgeräte erfolgte und werde die Antwort nachreichen. In einigen Schulen habe die Auslieferung noch nicht stattgefunden (Willy-Brandt-Schule).
Sozial schwierige Schüler/-innen müsse man über die Sozialpädagogen an den Schulen erreichen. Derzeit haben die Pädagogen die Möglichkeit, diese Schüler/-innen zu Hause aufzusuchen. Die Schulaufsicht werde zusammen mit dem Jugendamt Mitte in ein Gespräch im Rahmen der Schul-Jugendhilfe-Gespräche treten und sich austauschen.
Abschließend vermittelt Herr Thietz, dass er die Antwort auf die Frage zum ausgelaufenen Projekt Lernbrücken nachreichen werde.

Herr BV Konrad (Einzelverordneter) hofft, dass es bald wieder Präsenzunterricht an den Schulen geben werde. Er fragt nach, ob es dazu konkrete Überlegungen gebe? An welchen Kriterien werde man es festmachen? Herr Thietz antwortet, mit dem Hygienebeirat und den Leitern der Gesundheitsämter werde darüber auf Landesebene diskutiert. Es wird an einem Stufenplan gearbeitet. Er sei in diese Gespräche nicht einbezogen. 

Der Vorsitzende des Bezirkselternausschusses spricht die schwierige Versorgung mit dem Internet an. Die individuelle Arbeit mit den SchülerInnen vor Ort und die Arbeit mit Lernplattformen sei eine große Herausforderung. Er schlägt vor, von der Telekom Speedboxen zu erwerben, um sie in Räumen zu verteilen. Das könnte ein guter Weg sein, eine Klasse pro Schule mit Internet auszustatten, damit eine Doppelnutzung möglich ist.

Auf die Frage von Herrn BV Bayat (DIE LINKE) teilt Herr Thietz mit, dass das Winterschulprogramm ein eigenes Programm sei und sich auf die Kernfächer beziehe und nur relativ wenige Schüler/-innen einbinde. Es handelt sich um ein freiwilliges Angebot. Dieses Angebot wurde auch schon im Sommer und in den Herbstferien angeboten. Ein Träger koordiniert dieses Angebot, das durch Lehrkräfte von freien Trägern realisiert wird. An jedem Tag werde es 3 Stunden geben.

Frau Schrader erinnert, dass sich der BSB in der nächsten Woche mit den Corona-Auswirkungen auf den Schulbetrieb auseinandersetzen wird. Auch werde sich im nächsten Monat der Schulausschuss erneut mit diesem TOP auseinandersetzen.

 
 

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