Auszug - Aktuelle Probleme der Sportvereine durch Corona Angefragt: AFC Berlin Adler e.V. Zugesagt: LSB, SC Charis 02  

 
 
38. öffentliche Sitzung des Sportausschusses
TOP: Ö 5.1
Gremium: Sportausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 27.10.2020 Status: öffentlich
Zeit: 17:30 - 19:15 Anlass: ordentlichen Sitzung
Raum: Videokonferenz
Ort: Videokonferenz
 
Wortprotokoll

Die 3. stellvertretende Vorsitzende vom SC Charies 02 dankt dem Sportausschuss einige Ausführungen machen zu dürfen. Im Verein sind derzeit nur noch 500 Mitglieder. Der Verein habe 5 Angestellte und 1 AZUBI, 20 verschiedene Trainer an 19 Standorten (davon 3 im Bezirk Mitte). Trainingszeiten gebe es vor und nach 16.00 Uhr.
Anschließend teilt der 1. Vorsitzende mit, dass vor Corona Körperkontakt bestand. Als Corona kam, habe sich der Charakter des Vereinssports verändert. Vorher fanden regelmäßig Wettkämpfe statt, wie intern im Verein als auch extern. Von den anfangs 800 Mitgliedern seien nun nur noch 500 Mitglieder da. Ein Seminar fand in diesem Jahr statt. Des Weiteren wird vermittelt, dass die Personenzahl im Freien auch begrenzt war. Onlinetraining sei schwer zu vermitteln. Später fand wieder Training mit Kontakt und Auflagen statt. Die Trainingsgruppen seien abhängig von der Hallenzulassung mit maximal 4 Personen. Trainingszeiten seien durch die Auflagen noch weiter herunter gegangen. Von den Trainingszeiten gehen Lüften der Halle (15 min) Matten aufbauen (15 min) ab, so dass von 45 min Training kaum Zeit für das Training selbst übrig bleibt. Das es viele Auflagen auch von den Schulen gebe führe dazu, dass der Verein immer mehr zusammenschrumpft bis es ihn nicht mehr geben werde. Man musste schon Beschäftigte entlassen. Austritte aus dem Verein könne man nicht mehr kompensieren, neue Mitglieder könne man nicht gewinnen. Honorartrainer mussten entlassen werden. Wettkämpfe seien nicht möglich, Qualifikationen seien nur teilweise möglich. Allerdings gestalte sich die Zusammenarbeit mit dem Bezirk Mitte und dem Landessportbund sehr gut. Unterstützung wird gewünscht, um die Defizite irgendwie zu kompensieren, in dem man die Trainingszeiten etwas auseinanderziehen könnte. Vielleicht könnte mit den Schulen gesprochen werden, dass der Vormittagsbereich genutzt werden könnte, um die Fehlzeiten zu kompensieren. Vielleicht könnte man auch an den Wochenenden die Hallen der Schulen nutzen.

Herr Schöpe macht deutlich, dass es schwierig sei, überhaupt Trainingsbetrieb stattfinden zu lassen. Er regt an, mit dem BA und den Schulleitern in Kontakt zu treten.

Auf die Frage von Herrn BV Lehmann (Grüne) teilt der Vertreter des Landessportbundes mit, dass es bestimmte Anforderungen gebe, die erfüllt werden müssen. Wenn Kurzarbeitergeld schon beantragt wurde oder Soforthilfen, dann sei eine Förderung schwierig. Hier gebe es eine Haushaltsrichtlinie, die der Landessportbund einhalten müsse und die von der Senatsverwaltung vorgegeben wird.

Der Vorsitzende, Herr Böttger, fragt Herrn BzStR Spallek, ob er sich bei der Senatsbildungsverwaltung einsetzen könnte, damit die Regeln vereinheitlicht werden. Es sollte unbedingt verhindert werden, dass Vereine ins Aus gehen.
Herr Spallek teilt mit, dass die Schulleitungen aufgefordert wurden, ein eigenes Hygieneprogramm zu erstellen und zu verabschieden. Die Schulen selber seien auch verantwortlich für das Einhalten dieser Regeln. Die Schulleitungen wurden von der Senatsverwaltung aufgefordert, für sich selber auf der Grundlage des Hygieneplans entsprechend Regeln zu erarbeiten und sie einzuhalten, das heißt, jede Schule zeichnet für ihre Einrichtung verantwortlich. An dieser Stelle sei zu klären, in wie weit es davon Abweichungen geben kann oder nicht. Die Schulleitungen selber sind hier nicht weisungsabhängig oder ähnliches. Das sei ganz klar innere Schulangelegenheit.

Herr Schöpe erklärt, dass es nicht sein könne, das der Bezirk als Bereitsteller der Schulinfrastruktur keinen Handlungsspielraum habe gegenüber der zuständigen Senatsverwaltung und Vereine damit alleine lässt. Er regt nochmals deutlich an, gerade mit Blick auf das Programm „Schule und Verein“, dass es zu einer einheitlichen Regelung kommen muss und dass es zwischen dem Bezirk sowie der zuständigen Senatsverwaltung einen Dialog dazu geben muss. Das jede Schule für sich Festlegungen treffen kann, sei ein Unding.

Herr Spallek regt an, sich mit dem Hygienerat der Senatsverwaltung in Verbindung zu setzen.

Anschließend berichtet ein Vertreter des LSB, dass der LSB eine Richtlinie vom Senat erhalten habe. Es können zusätzliche Kosten entsprechend abgerechnet werden. Diese Richtlinie werde am 28.10.2020 an alle Vereine und Verbände geschickt. Hinsichtlich des Rettungsschirms sei der LSB mit dem Senat im Austausch. Vereine (ca. 300), die schon einen Antrag gestellt haben, erhalten Geld. Man sei jetzt bei einem Gesamtvolumen von ca. 2,7 Mio. € angelangt, die ausgezahlt wurden. Seit dem 1.10.2020 gebe es vermehrte Antragstellungen.

Herr BV Bayat (Einzelverordneter) möchte wissen, warum Negativbescheide verschickt wurden? Antwort: Vereine laufen nicht ins „offene Messer“. Eine Existenzgefährdung besteht schon dann, wenn der Sportbetrieb nicht mehr aufrechterhalten werden kann. Das sei schon beim 1. Lockdown der Fall gewesen. Ein Großteil der negativ beschiedenen waren Zusatzkosten, die durch die Corona-Pandemie entstanden sind. Das konnte man nun auffangen. Es gibt Vereine, die Rücklagen in beträchtlichen Summen hatten und diese mussten aufgebraucht werden.

Der Vorsitzende, Herr Böttger, fragt, wie man dem Verein SC Charies 02 helfen könnte? Herr Spallek betont, dass es keine Reserven und Ersatzhallen gebe.
Herr Schmidt teilt ergänzend mit, dass für viele Vereine noch Trainings- und Wettkampfbetrieb durchgeführt werden könne, auch unter erschwerten Bedingungen an den Wochenenden. Die Situation sei so, wie sie Herr Spallek beschrieben habe. Der Bezirk Mitte könne leider keine neuen Sporträume „backen“. Der Bezirk hofft auf das neue Schulprogramm, damit die Defizite, die vorhanden sind, etwas abgebaut werden könnten. Aktuell sei die Situation sehr schwierig. Ausdehnungen seien in der Regel ganz schwer und selten möglich. Alle Vereine fragen danach, alle Vereine müssen sich einschränken. Viele Vereine hätten sehr gerne mehr Trainingszeiten.
Herr Spallek teilt abschließend mit, da wegen der Pandemie keine Wettkämpfe stattfanden, wurden die Zeiten, die für Wettkämpfe vorgesehen waren, den Vereinen angeboten, Trainingsrückstände aufzuarbeiten.

Herr Schmidt vermittelt, dass das BA mit den Vereinen im Kontakt stehe. Auch spreche man sich mit dem LSB ab und sei auch mit der Senatsvewaltung im Gespräch, um die Situation so gut wie möglich zu lösen. Die Schlüsselverträge seien in der aktuellen Phase nicht aufgehoben und existieren weiter, so dass die Nutzung der Sportstätten in der Regel gegeben sei. Alle Hallen in Mitte werden bespielt, die bespielbar sind. Es gibt für alle Hallen,die nicht mit Hallenwarten besetzt seien, Schlüsselverträge. Wenn ein Verein ein Problem hat, könne er sich immer an das BA wenden. Dann werde geschaut, wie man die Problematik lösen könnte. An betstimmte Rahmenbedingungen komme auch das BA nicht herum. So könne das BA z. B. bei den Eiskunstläufer/-innen nur 24 Läufer/-innen auf dem Eis genehmigen, weil die Hygieneregeln einzuhalten seien. Bei anderen Sportarten gebe es auch die Einschränkung, 4 Personen im Kampfsportereich oder 20 qm bei intensiven Sportarten. Diese Rahmenbedingungen müsse das BA einhalten. Leider komme es hier zu Einschränkungen im gesamten Trainings- und Wettkampfbetrieb. Das BA Mitte habe mit dem LSB und mit dem Fußballverband abgestimmt, dass bei den Turnieren erhebliche Veränderungen in diesem Jahr, wenn alles so bleibt, wie es jetzt ist, stattfinden werden. Es werden nur noch Turniere mit 4 Mannschaften genehmigt werden können. Hier gebe es eindeutige Aussagen. Das habe natürlich eine Folgewirkung, weil mehr Turniere stattfinden müssten. Auch im Training müsste man mehr Zeiten zur Verfügung stellen. Das müsse man individuell klären.
Abschließend vermittelt Herr Schmidt, dass die Frage der Lüftung noch nicht angesprochen wurde. Wie könnte man dafür sorgen, dass hier entsprechende Bedingungen geschaffen werden, die den Sport ermöglichen.

Der Vorsitzende, Herr Böttger, dankt für die Ausführungen und für die Beantwortung der gestellten Fragen.

 

 

 
 

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