Auszug - Budgetierungsergebnisse 2002 (Drs.-Nr. 0842/II)
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Herr Bothe (StD AL) legt dar, dass er eigentlich nichts mehr zum Thema Budgetierung sagen muss. Die Bezirksverordnetenversammlung hat mit dem Haushaltsbeschluss 2004/2005 das Ergebnis der Budgetierung und der sonstigen Zuweisungen für den Haushalt bereits umgesetzt. Weiterhin gibt es eine wunderschöne Broschüre des Stadtrates für Finanzen, die er an anderer Stelle und in anderer Eigenschaft veröffentlicht hat, so dass das gesamte Wissen über das Budgetierungsverfahren und das Budgetierungsergebnis eigentlich den Mitgliedern präsent sein müsste. Er erläutert trotzdem kurz das Budgetierungsverfahren und versucht anhand einer einzelnen Tabelle zu erläutern, wo der Bezirk Mitte im Augenblick steht. Die aus technischen Gründen nicht zur Anwendung gebrachte Präsentation der Budgetierung 2004 wird dem Protokoll beigefügt. Herr Spallek merkt an, dass
hier die entscheidende Frage ist, wo im Haushalt die Gewinn- und Verlustbringer
sind. Er kann leider noch nicht erkennen, wie man aus den Ausführungen konkret
die Drucksache-Nr. 0842/II behandeln könnte. Herr Bothe führt aus, dass die
Summe aller Produktsummenbudgets der Bezirke nicht dem entspricht, was unter
politischen Gesichtspunkten als Eckdaten für die Zuweisung an die Bezirke
vorgesehen war. Das macht am meisten Schwierigkeiten. Man kennt das Ergebnis
und bekommt nur das, was letztlich den prozentualen Anteil des
Produktsummenbudgets von Mitte am Gesamtproduktsummenbudget auf der Basis der
Gesamtzuweisung entspricht. Das führt dazu, dass der Bezirk an zwei Stellen mit
Negativbeträgen für das Budget 2004/2005 arbeiten muss, die ihn in
unterschiedliche Richtungen lenkt. Die Budgetierung 2004/2005 hat ein
normiertes Übergangsbudget erbracht, das auf der Basis von 50 % Budgetierung
nur 3,4 Mio. unter dem Ergebnis des Vorjahres gelegen hat. Die Betrachtung des
reinen Produktsummenbudgets ohne den kameralen Anteil, auf der Basis der
Vorjahreszahlen und der Stellung zu den anderen Bezirken, hat dem Bezirk ein
Negativsaldo von ca. 20 Mio. gebracht. Wenn der Haushalt kameral betrachtet
wird, und aus der Zuweisungsschiene des Übergangsbudgets 50 % Budgetierung
sind, dann ist der Verlust relativ leicht aufzufangen. Das ist dem Bezirksamt
auch durch Eckdatendiskussionen relativ leicht gelungen. Wenn wir aber zu einer
100 %igen Budgetierung kommen, dann müssen natürlich die Gesamtkosten des
Bezirks mit dem Ergebnis aus der Medianbetrachtung gesehen werden. Dann bekommt
man eine Größenordnung, die den Bezirk insgesamt sehr viel stärker dazu zwingt,
sich mit Einzelprodukten auseinander zu setzen und die Geschäftsfelder stärker
zu betrachten. Wenn die Zuweisung für 2005, unabhängig von den Zuweisungen im
Bereich T- und Z-Teil und bei den Investitionen, im Bereich Personalausgaben
und im A-Teil, das ist der Bereich der unmittelbar von der Budgetierung
betroffen ist, sich in einer Größenordnung von ca. 20 Mio. bewegt, dann hat der
Bezirk aus der Sicht des Steuerungsdienstes ein wirkliches Problem. Denn das
muss dann tatsächlich aufgefangen werden. Es wird dann nicht mehr ein stückweit
überdeckt durch den kameralen Anteil im Haushalt. Es besteht weiterhin noch das
Problem der Umverteilung des Budgets. Man wird sich von den Zuweisungsmodellen
auf die einzelnen Geschäftsfelder verabschieden müssen. Auch die Trennung zwischen
einem Personalhaushalt und einem Sachhaushalt im A-Teil wird durch die
Budgetierung aufgehoben. Das hat den Vorteil, dass die Kostenbestandteile
zwischen beiden Teilen fließend betrachtet werden können. Aber es hat auch den
Nachteil, dass man auf der Basis eines vorhandenen Personalvolumens arbeiten
müssen, was nicht ohne weiteres zu reduzieren ist. Es gibt eine große Anzahl
von Produkten (etwa die ersten 30 Produkte innerhalb des Haushalts), die bis
auf eines, das ist der Bereich allgemeine Hilfe zum Lebensunterhalt, wirklich
defizitär ist. Da wird es nicht mehr ausreichen, im Rahmen kameraler
Überlegungen einen Ausgleich zu schaffen. Hier muss dann tatsächlich auf die
Aufgabenstellung eingegangen werden. Das Bezirksamt hat einen Maßnahmekatalog
beschlossen, der sich mit der Gestaltung der 30 Produkte beschäftigt, die
entweder besonders finanzrelevant sind oder deren Abweichungen gegenüber dem
Ergebnis der Bezirke besonders hoch sind. Zur Zeit ist man dabei, diesen
Maßnahmekatalog abzuarbeiten, der sich im Wesentlichen mit konventionellen
Fragen der Aufbau- und Ablauforganisation beschäftigt und darüber hinaus auch
noch im Vergleich mit anderen Bezirken andere Instrumente der Organisations-
und Kostenarbeit mit einfließen lassen muss. Herr Reschke fragt das
Bezirksamt, ab wann damit gerechnet werden kann, dass man mit den Zahlen für
2003 rechnen kann. Weiterhin fragt er nach, ob die Arbeitsgruppe, die sich
unter Beteiligung der Steuerungsgruppe mit der internen Verrechnung der
Grünflächenpflege auf Sportanlagen beschäftigt, schon irgendwelche
nennenswerten Ergebnisse vorweisen kann. Herr Bothe führt aus, dass die
Betrachtung der Zwischenergebnisse auf der Basis November 2003 im Intranet auf
den Seiten der Senatsverwaltung für Finanzen einsehbar ist. Verständlicherweise
gibt es auf der Basis 12/2003 bisher noch keine Daten, da die in der Regel
sofort in die Konsolidierung eingehen. Es wird davon ausgegangen, dass die
Jahresrechnung Anfang März komplett für das Jahr 2003 vorliegt. Die
Arbeitsgruppe, die sich mit Grün beschäftigt, findet zur Zeit nicht unter
Beteiligung des Steuerungsdienstes statt. Es gibt eine Arbeitsgruppe, die sich
mit dem Bereich Gebäudemanagement beschäftigt und demnächst einen
Zwischenbericht vorlegen wird. In diesem Bericht geht es weniger um die
Grünprodukte als um die Fragen der wesentlichen nicht budgetwirksamen Kosten im
Infrastrukturkostenbereich. Herr Zander bezieht sich auf
das Saldo von ca. 20 Mio. und fragt nach, ob sich die Leiter und Leiterinnen
der Steuerungsdienste der Bezirke abstimmen und sich evtl. auch gegenseitig
abfragen bzw. Kontakt halten, wie es in den einzelnen Bezirken aussieht. Herr Bothe teilt mit, dass der
Bezirk Mitte im Bezirksvergleich nicht besonders gut dasteht. Das ist ganz
eindeutig. Herr Schmidt merkt an, wenn er
das Budgetierungsverfahren richtig verstanden hat, dass diese 20 Mio. daher
kommen, dass der Bezirk Mitte in einzelnen Produkten deutlich teurer ist als
andere Bezirke oder weniger produziert. Herr Bothe bestätigt die
Aussage. Herr Spallek fragt betreffend
der nicht budgetwirksamen Kosten nach, ob insbesondere die
Gebäudekosten/Abschreibungen in Mitte einen höheren Satz ausmachen als
vielleicht die grüne Wiese in Treptow/Köpenick. Weiterhin fragt Herr Spallek
nach, ob es bei der Verrechnung von Umlagen einheitliche Verfahren zur
Bewertung der internen Verrechnung gibt, oder ob diese landesweit gleich sind
(interne KLR nicht, aber Personalkosten). Herr Bothe merkt an, da
Stückkosten mit einander vergleicht werden, schlägt zunächst einmal der Mengenvergleich
bei der Ermittlung der Zuweisungspreise nicht durch, sondern es wird auf der
Basis von Stückkosten budgetiert. Insoweit ist die Menge neutral. Betreffend
der Infrastrukturkosten muss deutlich zwischen Infrastrukturkosten auf der
Basis der Grundstückspreise und auf der Basis der Gebäudewerte unterschieden
werden. Die Infrastrukturkosten auf der Basis der Grundstückspreise sind zur
Zeit nicht Bestandteil der Budgetierung. Da würde der Bezirk Mitte in der Tat
gezwungen sein, fast alle seine Dienstgebäude in den Bezirk Hellersdorf oder an
den Stadtrand zu verlegen, da die Grundstückspreise im zentralen Bereich von
Berlin exorbitant abweichen von denen, was man in den Außenbezirken kennt. Es
gibt noch kein abgestimmtes/abgeschlossenes Verfahren, wie mit den
Grundstückpreisen umgegangen wird. Betreffend der Infrastrukturkosten auf der
Basis der Gebäudewerte gibt es ein abgestimmtes Verfahren der Senatsverwaltung
für Finanzen. Zur Zeit gibt es Bemühungen, die Standards für die Feststellung
der Gebäudewerte zu verbessern. Es soll eine Arbeitsgruppe eingesetzt werden,
die diese Standardisierung vornimmt. Man kann nicht davon ausgehen, dass diese
Verfahren so weit von einander abweichen, dass die Plausibilität der Festlegung
von Gebäudekosten dazu führen würde, dass hier exorbitante Unterschiede in den
Zuweisungen auftreten. Betreffend den Personalkostenanteil bei der
Produkterstellung wurden Personalstückkosten ermittelt, wo der Bezirk Mitte bei
einer großen Zahl von Produkten weit über den Kosten liegt, die andere Bezirke
erbringen. Bezüglich der einheitlichen
Verrechnungspreise teilt Herr Bothe mit, dass sie auf der Basis der konkreten
Verrechnungssituation innerhalb des Bezirks geschuldet sind. Es gibt allerdings
auch für die internen Produkte den Versuch, auf der Basis der Medianbildung so
etwas wie einheitliche Preise festzustellen. Die Frage der internen
Budgetverteilung muss neu geklärt werden. Man ist sich darüber im Klaren, dass
für alle internen Produkte Verrechnungspreise neu ermittelt werden müssen und
dann auch eine neue Umverteilung innerhalb der Budgets zwischen den LuV und
Serviceeinheiten stattfinden wird. Herr Schymetzko bezieht sich
auf das Produkt Bereitstellung von Eisflächen und fragt nach, ob in dieser
Richtung auch ausreichend Anstrengungen unternommen werden, damit solche
offensichtlichen Unrichtigkeiten nicht zu Lasten des Bezirks gehen. Frau Ebert teilt betreffend der
Produktänderung mit, dass es sich um ein bestehendes Verfahren handelt. Es gibt
pro Produktbereiche Mentorengruppen, die sich prinzipiell mit der
Produktstruktur und dem Aufbau der Produkte befassen. Sie wurden gerade nach
Auswertung der Berichte in ihrer Verantwortung gestärkt, solche
Ungleichgewichte aufzudecken, zu untersuchen und einer Erklärung zuzuführen.
Dies wird jedes Jahr neu unternommen. Der Schwerpunkt dieser Gruppen liegt zur
Zeit in der Sicherstellung, dass vereinbarte Bezugsgrößen (Zählweise der
Mengen) auch wirklichen von allen Bezirken so verstanden werden. Die
begleitenden Controller haben die Aufgabe, insbesondere die Kostenstruktur zu
untersuchen. Wenn solche Varianten auftauchen, dann werden die Controller aktiv
und versuchen eine Veränderung herbeizuführen. Diese Veränderungen müssen dann
von den Produktmentoren aller Bezirke akzeptiert werden. Erst dann gehen sie in
das Produktänderungsverfahren und müssen noch von SenFin und vom Rat der
Bürgermeister bestätigt werden. Erst dann wird es wirksam. Nicht alle
Vorschläge einer Strukturanpassung bei Kosten werden übernommen. Bei 600
Produkten können nicht alle in Gänze untersucht werden. Frau Wildenhein-Lauterbach
bedankt sich bei Herrn Bothe und Frau Ebert für die ausführliche Darlegung. |
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