Drucksache - 0657/V
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Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin 16.05.2006 Vorlage zur Kenntnisnahme
für die Sitzung der
Bezirksverordnetenversammlung am 01.06.2006 1. Gegenstand der Vorlage: Abschlussinformation zum Ersuchen
der BVV, DS-Nr. 657/V aus der 17. BVV
vom 27.02.03 2. Die BVV wird um Kenntnisnahme gebeten: Der
Jugendhilfeplan wurde am 12.05.2004 dem Jugendhilfeausschuss vorgelegt und
einstimmig zur Kenntnis genommen. Weiterhin
wird darauf verwiesen, dass ein Kinder- und Jugendhilfebericht erarbeitet
wurde, der am 10. Mai 2006 in 1. Lesung im Jugendhilfeausschuss zur
Verabschiedung vorgestellt wird. Dr. Schmidt Dr.
Manuela Schmidt Stellv. Bezirksbürgermeisterin Bezirksstadträtin für Jugend und
Familie Anlage Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf
Jugendamt Jugendförderung
Jugendhilfeplanung Jugendhilfeplan
Teil
Kinder- und Jugendarbeit Februar 2004
Gliederung
Einleitung: S.2
1. Soziodemographische Situation im
Bezirk S.3 2. Kinder- und Jugendarbeit im Bezirk S.9 2.1 Entwicklung der Jugendförderung (Fachbereich 1) des Jugendamtes im Rahmen der Strukturveränderungen in der Jugendhilfe S.9 2.2. Handlungsfelder
in der Jugendförderung S.16 2.2.1. Offene Kinder-
und Jugendarbeit S.16 2.2.2. Außerschulische
Jugendbildung S.18 2.2.3. Politische
Jugendarbeit S.18 2.2.4. Partizipation S.19 2.2.5. Geschlechterdifferenzierte
Kinder- und Jugendarbeit S.20 2.2.6. Integration-
interkulturelle Jugendarbeit S.21 2.2.7. Erzieherischer
Kinder- und Jugendschutz S.23 2.2.8. Schulbezogene
Kinder- und Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit als
Teil schulbezogener Jugendhilfe S.24 2.2.9. Arbeitsweltbezogene
Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit S.25 2.2.10. Kinder- und
Jugendkulturarbeit S.26 2.2.11. Medienpädagogik S.27 2.2.12.
Streetwork
und mobile Jugendarbeit S.28 2.2.13.
Internationale
Jugendarbeit S.29 2.2.14. Kinder-/Jugend-
und Familienerholung S.30 3. Stadtteilübergreifende Planung S.31 Bedarfsplanung für den Bezirk Projekte und Einrichtungen im Bezirk Entwicklung, Defizite und Ausblick
im Bezirk 4. Sozialraumorientierte Planung S.39 (Soziodemographische Situation des
Stadtteiles Bedarfsplanung für den Stadtteil Projekte und Einrichtungen im
Stadtteil Entwicklung, Defizite und Ausblicke
für den Stadtteil) 4.1 Marzahn-Nord S.39 4.2 Marzahn-Mitte S.45 4.3 Marzahn-Süd S.53 4.4. Biesdorf S.59 4.5.. Hellersdorf-Nord S.63 4.6. Hellersdorf-Süd S.72 4.7. Kaulsdorf S.76 4.8. Hellersdorf-Ost S.79 4.9. Mahlsdorf S.84 Fazit S.87
Anlagen
1-11 (Demographische Entwicklung) Anlagen
12-13 (Karten/Sozialräume/Stadtteile) Einleitung
Am 02.04.03 beauftragte der Jugendhilfeausschuss das
Jugendamt einen umfassenden Jugendhilfeplan (Teil Kinder- und Jugendarbeit) zu
erarbeiten. Dieser Bericht wird in einer Zeit erstellt, die vor allem
durch den permanenten politischen Druck zur Haushaltskonsolidierung im Land
Berlin und durch fiskalische Beschränkungen sowie Standortverlagerungen gekennzeichnet ist. Aus diesem Grund ist es
sehr schwierig, eine langfristige Betrachtung vorzunehmen. Zum Teil sind die
hier dargestellten Entwicklungen zu dem Zeitpunkt schon wieder überholt, zu dem
sie vom Jugendhilfeausschuss diskutiert werden. Unabhängig davon ist dieser Bericht ein Teil des zukünftig
in dieser Wahlperiode zu erstellenden Jugendhilfeplanungsberichtes, der im Paragraph 41, Absatz 1 des AG KJHG
gefordert wird. Die Erstellung dieses Teilplanungsberichtes ist im
wesentlichen von der defizitären Haushaltssituation des Bezirkes
Marzahn-Hellersdorf geprägt. Jedoch darf nicht vergessen werden, dass ein
solcher Bericht die Aufgabe hat, Planungsschwerpunkte für die nächsten Jahre zu
beschreiben, die den Planungsprinzipien des § 80 im KJHG gerecht werden. Diese
zielen auf die Bedarfe, Bedürfnisse und Interessen der jungen Menschen ab. Unter Beachtung der fiskalischen Grenzen, die sich aus der
Haushaltssituation ergaben und der perspektivischen demographischen
Einschätzung zur Bevölkerungsentwicklung der 0 bis unter 27jährigen sowie der
Beachtung der Bedarfe von jungen Menschen werden Planungsschwerpunkte für einen
mittelfristigen Zeitraum beschrieben, die sowohl den gesamten Bezirk als auch
die Stadtteile betreffen. Diese Schwerpunkte sind im Wissen darüber bestimmt, dass das Missverhältnis von Bedarf und Fehlbedarf in der Kinder- und Jugendarbeit in den nächsten Jahren nicht beseitigt werden kann. Daran kann auch der Bevölkerungsrückgang in den für die Kinder- und Jugendarbeit relevanten Altersgruppen nichts ändern. Dieser Bevölkerungsrückgang bewirkt lediglich nur einen Rückgang bei den Bedarfszahlen. Damit ist nicht automatisch ein Rückgang der Fehlbedarfe verbunden. 2003 wurden 35 Projekte freier Träger und 7 kommunale Jugendfreizeiteinrichtungen nicht mehr finanziert. Die in diesen Planungsschwerpunkten ausgewiesenen Festlegungen für die Stadtteile und für den Gesamtbezirk
entsprechen nur einer Mindestversorgung, nicht einer Bedarfsdeckung mit Angeboten für Kinder, Jugendliche und
junge Volljährige. Es darf auf keinen Fall zu weiteren Kürzungen in diesem
Bereich kommen. Trotz der fiskalischen Zwänge verfolgt der vorliegende Plan
das Ziel, die wenigen verfügbaren Mittel so einzusetzen, dass sie die
entsprechende Zielgruppe und den Standort erreichen, wo sie am dringendsten
benötigt werden. Diese Planung berücksichtigt zahlreiche Veränderungen von
Standorten, die sich aus fiskalischen Zwängen ergeben. Zahlreiche Projekte
verändern gegenwärtig ihren Standort, damit Gebäude effektiver genutzt und
Mietobjekte aufgegeben werden können. Diese Prozesse sind zur Zeit noch nicht
vollständig abgeschlossen. Ein verbindlicher Stand zu diesen Veränderungen kann
erst im Verlauf des Jahres 2004 vorgelegt
werden. 1.Soziodemographische
Situation im Bezirk
Anzahl der
Einwohner in den KJHG relevanten Altersgruppen (31.12.02)
Der Bezirk Marzahn-Hellersdorf zählt
nach wie vor zu denjenigen Bezirken Berlins, die über einen hohen Anteil
an jungen Menschen verfügen. Allerdings
hat unser Bezirk seine “führende Stellung” mit den meisten Kindern und
Jugendlichen 2002 aufgegeben. Trotzdem war er in der Altersgruppe der 15 bis
unter 18jährigen mit 14.181 Einwohnern am 31.12.02 führend, ebenso in der
Altersgruppe der 18 bis unter
20jährigen mit 9.436 Einwohnern ( Melderechtlich registrierte Einwohner in
Berlin am 31.12.02). Für den Bezirk ist der Kinder- und Jugendberg noch ab den
12 bis 13jährigen bis zu den 23 bis 24jährigen ausgeprägt. Die Gruppe der 17
bis 20 jährigen bildet den größten Anteil dieses Jugendberges (Anlage 1). Zum 31.12.02 lebten im Bezirk insgesamt 252.807 Einwohner.
Davon waren 33,4% (84398 Einwohner) junge Menschen im Alter von 0 bis unter 27
Jahren. Eine Differenzierung der KJHG- relevanten Altersjahrgänge
stellt sich wie folgt dar:
Auch die Ergebnisse des letzten Mikrozensus belegen, dass
der Bezirk Marzahn-Hellersdorf in demographischer Hinsicht weiterhin einer
besonderen Beachtung bedarf. Im April 2002 nahm unser Bezirk den Rang eins mit der Anzahl
der Privathaushalte ein, in denen Kindern lebten (45.900). Bei den Haushalten
mit zwei und mehr Kindern ( 13.700) belegte der Bezirk den vierten Rang. Bei
der Anzahl der Alleinerziehenden, einschließlich der Alleinerziehenden, die
Partner in einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft sind, belegt der Bezirk mit
einer Anzahl von 20.000 den dritten Rangplatz. (Ergebnisse des Mikrozensus im
April 2002). Für die Betrachtung der zu planenden Platzzahl bei
Jugendfreizeiteinrichtungen ist die Altersgruppe der 6 bis unter 27jährigen
maßgebend. In dieser Altersgruppe lebten zum 31.12.02 73.806 Einwohner. Bezogen
auf die Gesamteinwohnerzahl entspricht das einem Anteil von 29,2%. Diese
Altersgruppe hat sich seit 1998 um 12.742 Einwohner verringert. In der gleichen
Zeit ist der Kinderberg besonders in der Altersgruppe der 8 bis 11jährigen
stark abgeschmolzen. Insgesamt hatte der Bezirk in den vergangenen Jahren
eine negative Wanderungsbilanz, die
sich offensichtlich auch 2003
fortsetzt, wie die Einwohnerzahlen vom 30.06.03 belegen. Im Zeitraum vom 31.12.02
bis zum 30.06.03 ist die Anzahl der 0 bis unter 27jährigen um 1.395 Einwohner
gesunken. Zukünftige
demographische Entwicklung im Bezirk
Trendschätzung
der 6 bis unter 27jähigen für den Bezirk
2007 kann man nicht mehr von einem “Kinderberg” in unserem Bezirk sprechen. Der Jugendberg beginnt bei den 16 bis 18jährigen und hat seinen höchsten Punkt, sofern man junge Volljährige mit einbezieht, bei den 20 bis unter 21jährigen. Nach der Trendschätzung, deren Methode im Folgenden beschrieben wird, verringert sich die Altersgruppe der 6 bis unter 27jährigen von 2002 bis 2007 um 21,7%. Aus der Sicht der Jugendhilfeplanung erweist sich für die
Planung der Kinder- und Jugendarbeit die Betrachtung der Bevölkerung im Alter
der 6 bis unter 27jährigen in ihrer perspektivischen Entwicklung als
unabdingbar, wenn Entscheidungen zu Standorten gefällt werden müssen. Dabei ist
es äußerst problematisch, für kleinräumige Gebilde Prognoseaussagen zu treffen.
In der letzten Prognose der Senatsverwaltung sind die ehemaligen Bezirke die
kleinste Einheit. Wir sind im Bezirk nicht in der Lage, eine wissenschaftlich
fundierte Prognose selbst zu erstellen, da es sich hierbei um komplizierte
mathematische Verfahren handelt, für die es einer speziellen Software bedarf.
Aber auch wissenschaftlich erstellte Prognosen müssen die Wirklichkeit nicht
richtig abbilden. So weicht z.B. die Senatsprognose schon deutlich bei der
Prognosezahl für die Gesamteinwohnerzahl für das Jahr 2000 von der Wirklichkeit
ab. Deshalb wurde auf den Versuch verzichtet, die Senatsprognose
auf Stadtteile herunterzubrechen. Es wurde ein Verfahren gewählt, dass den Charakter einer
Trendschätzung hat und auf der Basis der Großsiedlungen und der
Siedlungsgebiete Prognoseaussagen zur Entwicklung der Einwohneranzahl trifft. Damit werden lediglich
Trendschätzungen möglich, um Aussagen zu treffen, in welchen Altersgruppen
wahrscheinlich mit einem Rückgang oder einer Zunahme an Einwohner/innen in den
kommenden Jahren zu rechnen ist. Somit können wir Zielgruppen fokussieren, für
die wir entsprechende inhaltliche und quantitative Angebote bereit halten
müssen. Methodisches
Vorgehen für die Trendschätzungen
Im methodischen Vorgehen wurden die natürlichen
Bevölkerungsabgänge vernachlässigt, da sie im Kindes- und Jugendalter sehr
gering sind. Die Entwicklung der 0-1jährigen bleibt bei der
Trendschätzung zwar in der Darstellung unerwähnt, ist aber in der
Trendberechnung berücksichtigt. Das geschieht, indem die Veränderung der 0- bis
unter 1jährigen der Jahre 2001 und 2002
zur Grundlage für die Berechnung genommen wird. Es wird hypothetisch
davon ausgegangen, dass sich diese Altersgruppe in bezug auf Zu- und Abnahme in
den Prognosejahren so verhält wie in den Jahren 2002 zu 2001. Fluktuationsbewegungen sind in der Trendschätzung insofern
berücksichtigt, als die Differenzen zwischen dem Vorjahr 2001 und dem Folgejahr
2002 der jeweiligen Altersgruppe ermittelt wurden. Diese Differenz wird als
Zuschlags- bzw. Abschlagsfaktor für die Trendberechnung der Altersgruppe des
entsprechenden geschätzten Folgejahres
zu Grunde gelegt. Diese Zu- und Abschläge wurden für jede Altersgruppe für die Großsiedlungen Marzahn und Hellersdorf sowie die Siedlungsgebiete Mahlsdorf, Kaulsdorf und Biesdorf bestimmt. In der Trendschätzung werden absolute Zahlen als Ergebnis
eines rechnerischen Prozesses genannt. Diese sind aber nur als Annäherung an
die Wirklichkeit zu verstehen. Unberücksicht bleiben müssen bei dieser Prognose ebenso wie
bei einer wissenschaftlich erstellten Prognose solche Prozesse, wie verstärkte
Zuzüge aus dem Westteil der Stadt, z.B. aufgrund der Tatsache, dass ehemalige
Sozialwohnungen für viele Bürger im Westteil der Stadt nicht mehr bezahlbar
bleiben. Nicht berücksichtigt werden kann z.B. der Zuzug von sozial schwachen
Multiproblemfamilien, wie sie vom ASPD des Jugendamtes wahrgenommen werden. Unberücksichtigt muss auch das Wegzugsverhalten von jungen
Volljährigen bleiben, die einen Ausbildungsplatz suchen. Diese Prozesse deuten darauf hin, dass auch zukünftig sehr
viel Dynamik bei der Bevölkerungsentwicklung feststellbar sein wird. Deshalb sollten solche Trendschätzungen jährlich aktualisiert
werden. Trendschätzung der demographischen Entwicklung für die Großsiedlung Marzahn In der Großsiedlung Marzahn hat sich in den letzten fünf Jahren die Zielgruppe für die
Kinder-und Jugendarbeit um 22% reduziert. Diese drastische Abnahme der
Einwohner/innen betraf fast alle Altersjahrgänge dieser Altersgruppe. Bis zum
Jahr 2007 wird es entsprechend der Trendschätzung zu einer weiteren Abnahme in
der Zielgruppe für die Jugendarbeit kommen. (Anlage 2 und 3). Es kann
eingeschätzt werden, dass diese Abnahme insgesamt in bezug auf die Zielgruppe
noch einmal bis zu 28% betragen kann. Davon sind besonders die 11 bis
23jährigen betroffen. 2007 ist nur noch ein “Altersberg” ab den 17jährigen
erkennbar (Anlage 3). Trendschätzung der demographischen Entwicklung für die Großsiedlung Hellersdorf In der Großsiedlung Hellersdorf hat sich in den letzten fünf
Jahren die Zielgruppe für die Kinder- und Jugendarbeit um 18 % reduziert. Diese
Abnahme der Einwohner/innen betraf vor
allem die 6 bis 14jährigen. Bis zum Jahr 2007 wird es entsprechend der
Trendschätzung zu einer weiteren Abnahme bei den Kindern und Jugendlichen bis
zum Alter von 15 Jahren kommen. (Anlage 4 und 5). Es kann eingeschätzt werden,
dass die Abnahme der 6 bis unter 27jährigen insgesamt 23 % betragen kann. Davon
sind besonders die Kinder und Jugendlichen betroffen. Die Anzahl der jungen
Volljährigen ab 18 Jahre wird dagegen ansteigen. 2007 ist nur noch ein
“Altersberg” ab den 17jährigen erkennbar, der bis zu den 27jährigen langsam
flacher wird (Anlage 5). Trendschätzung der demographischen Entwicklung für den Stadtteil Biesdorf Im Stadtteil Biesdorf hat sich in den letzten fünf Jahren
die Zielgruppe für die Kinder- und Jugendarbeit insgesamt leicht (6%) erhöht.
Die Zunahme betraf vor allem die Jugendlichen und jungen Volljährigen. Bei den
8 bis 13jährigen war eine Abnahme feststellbar. Bis zum Jahr 2007 wird es
entsprechend der Trendschätzung allerdings wieder zu einer Abnahme in der
Zielgruppe für Jugendarbeit kommen (Anlage 6 und 7). Es kann eingeschätzt
werden, dass diese Abnahme insgesamt in bezug auf die Zielgruppe bis zu 13%
betragen kann. Davon werden besonders
die Kinder, Jugendlichen und jungen Volljährigen bis 22 Jahre betroffen sein.
2007 wird nach der Trendschätzung ein “Altersberg” ab den 17jährigen erkennbar
sein (Anlage 7). Trendschätzung der demographischen Entwicklung für den Stadtteil Mahlsdorf Im Stadtteil Mahlsdorf hat sich in den letzten fünf Jahren
die Zielgruppe für die Kinder- und Jugendarbeit insgesamt erhöht. Die Zunahme
beträgt 13%. Diese Zunahme betraf vor allem die 12 bis unter 27jährigen. Bis
zum Jahr 2007 wird es entsprechend der Trendschätzung allerdings wieder zu
einer Abnahme in der Zielgruppe für Jugendarbeit kommen (Anlage 8 und 9). Es
kann eingeschätzt werden, dass diese Abnahme insgesamt 5% in bezug auf die
Zielgruppe betragen kann. Davon werden besonders die Jugendlichen betroffen
sein. 2007 wird nach der Trendschätzung ein “Altersberg” ab den 17jährigen
erkennbar sein, der bei den jungen Volljährigen wieder flacher wird (Anlage 9). Trendschätzung der demographischen Entwicklung für den Stadtteil Kaulsdorf Im Stadtteil Kaulsdorf hat sich in den letzten fünf Jahren die Zielgruppe für die
Kinder- und Jugendarbeit insgesamt um 3% erhöht. Diese Zunahme betraf vor allem
die Jugendlichen und jungen Volljährigen. Bis zum Jahr 2007 wird es
entsprechend der Trendschätzung allerdings wieder zu einer Abnahme in der
Zielgruppe für Jugendarbeit kommen
(Anlage 10 und 11). Es kann eingeschätzt werden, dass diese Abnahme insgesamt 9
% in bezug auf die Zielgruppe betragen kann. Davon werden besonders die Jugendlichen betroffen sein.
2007 wird nach der Trendschätzung ein “Altersberg” ab den 17jährigen erkennbar
sein, der bei den jungen Volljährigen wieder flacher wird (Anlage 11). Soziale Situation
im Bezirk
Die Ergebnisse des Mikrozensus belegen, dass der Bezirk bei
wichtigen Lebenslageindikatoren noch im Mittelfeld bzw. im vorderen Bereich
innerhalb des Berliner Vergleiches zu finden ist. So nimmt der Bezirk Marzahn-Hellersdorf 2002 noch einen
mittleren (sechsten Rang) bei dem Anteil der 15 bis 65jährigen Personen
(123.200) ein, die ihren Lebensunterhalt aus Erwerbstätigkeit beziehen. Was die Einkommenssituation betrifft, so ist das Bild schon
differenzierter zu betrachten. Bei einem mittleren Haushaltsnettoeinkommen
von 1650 € belegt der Bezirk mit Rang vier zwar noch einen vorderen Platz.
Jedoch darf das nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Bezirk beim mittleren
Pro-Kopf-Einkommen von 850 € nur einen hinteren Platz (neun) belegt. Die
Ursache dafür liegt in der hohen Anzahl der Mehrpersonenhaushalte mit drei und
vier bzw. mehr Personen. Bei der Anzahl der Mehrpersonenhaushalte mit vier und
mehr Personen (17.100) nimmt der Bezirk den Rang drei ein. Bei den Beziehern von Arbeitslosengeld/-hilfe und
Sozialhilfe (19.700) nimmt der Bezirk noch einen mittleren Rangplatz ein
(Mikrozensus 2002). Eine detailliertere Analyse der Arbeitslosigkeit bei jungen
Menschen in Berlin ist im Berliner Jugendmonitor bis zum Jahr 2002 zu
entnehmen. Der Bezirk Marzahn-Hellersdorf nimmt mit 13,7% 2002 den ersten Rang
in Bezug auf den relativen Anteil der 20 bis unter 25jährigen Arbeitslosen an
allen Arbeitslosen in Berlin ein (Berliner Jugendmonitor, Version 1, August
2003). Auch beim Sozialhilfebezug ist eine deutliche Zunahme zu
verzeichnen. Das könnte auf eine Trendveränderung hinweisen. So ist von 2001 zu
2002 die Anzahl der Empfänger/innen laufender Hilfe zum Lebensunterhalt
außerhalb von Einrichtungen in Marzahn-Hellersdorf um 19,7 % gestiegen. Das ist
mit Abstand die höchste Steigerung in Berlin. Dabei handelt es sich offenbar
nicht um eine Ausnahme, denn vom 31.12.02 bis zum Ende des ersten Quartals 2003
ist bereits wieder ein Anstieg von 13,6% bei der gleichen Gruppe zu
verzeichnen. Die Tatsache, dass der Bezirk trotzdem am 31.03.03 im Berliner
Vergleich noch einen mittleren Rang mit 15.913 Hilfeempfängern einnimmt, kann
nicht über eine mögliche zukünftige Trendwende in Richtung “vorderer Rang”
hinwegtäuschen (Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und
Verbraucherschutz, Empfänger und Leistungen im Bereich Soziales, IV. Quartal
2002 und I. Quartal 2003). Eine detailliertere Analyse des Bezuges von laufender Hilfe
zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen bei jungen Menschen in Berlin
ist nur im Berliner Jugendmonitor bis zum Jahr 2002 zu entnehmen. Bei den
Empfänger/innen unter 7 Jahren nahm der Bezirk einen mittleren Platz (Platz 6)
im Berliner Vergleich ein. Bei den älteren Kindern und Jugendlichen bis unter
18 Jahren konnte noch ein hinterer Platz (Platz 8 ) belegt werden (Berliner
Jugendmonitor/Version 1; August 2003). Besondere Beachtung muss der Bildungs- und
Ausbildungssituation im Bezirk gewidmet werden. Im Schuljahr 2002/2003 gab es im Bezirk 4.691 Schulabgänger.
Davon sind 2.340 männlich und 2.351 weiblich (Senatsverwaltung für Bildung,
Jugend und Sport). 2001/2002 nahm unser Bezirk mit 42,5% den zweiten Platz bei
den erzielten Realschulabschlüssen ein. Beim erweiterten Hauptschulabschluss
lag der Bezirk mit 15,2% Berlinweit auf Platz 6. Was aber das Erreichen der
allgemeinen Hochschulreife anbetrifft, so lag unser Bezirk mit Rang 9 auf einem
hinteren Platz (Berliner Jugendmonitor/Version 1; August 2003). 2002 zählte der Bezirk noch zu jenen Bezirken, in denen ein
geringer Anteil junger Menschen ohne Berufsausbildung lebte. Mit 23,9% lag
Marzahn-Hellersdorf auf Platz 8. 1,2% der jungen Menschen waren 2002 ohne
Schulabschluss. Damit lag der Bezirk unter dem Berliner Durchschnitt von 4,1% (
Berliner Jugendmonitor/Version 1; August 2003). In bezug auf die hohe Qualifikation mit einem
Hochschulabschluss oder einem Fachhochschulabschluss seiner Bürger hat der
Bezirk seine vordere Rolle eingebüßt. Einen vorderen Platz (zwei) nahm er im Berliner Vergleich
nur noch beim Fachschulabschluss (z.B. Meister-/Technikerausbildung oder
Abschluss einer Berufsakademie, Abschluss der Fachschule der ehemaligen DDR-
32.000 ) ein. Bei der Lehr-/Anlernausbildung hatte Marzahn-Hellersdorf mit
101.000 Ausgebildeten nur einen hinteren Rang (acht) (Ergebnisse des
Mikrozensus 2002). In Anbetracht der perspektivisch steigenden Anzahl von Jugendlichen ab 17 Jahren und jungen Volljährigen (Trendschätzung ) sowie der Entwicklung auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt muss der Entwicklung auf dem Gebiet der arbeitsweltbezogenen Jugendarbeit und der Jugendberufshilfe besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Das ist besonders unter dem Aspekt neuer gesetzlicher Regelungen, die aus der Agenda 2010 folgen, erforderlich. Die Kooperation mit der Agentur für Arbeit muss vertieft werden. 2. Kinder- und Jugendarbeit im Bezirk 2.1. Entwicklung der Jugendförderung (Fachbereich 1) des Jugendamtes im Rahmen der Strukturveränderungen in der Jugendhilfe Die Jugendhilfe und somit auch die Jugendförderung befindet
sich seit etwa drei Jahren in einer Phase des Umbruchs. Die inhaltliche
Notwendigkeit im Einklang mit dem 8. Jugendbericht der Bundesregierung, neue
Binnenstrukturen innerhalb des Jugendamtes zu entwickeln, hat durch die
kritische Haushaltlage eine neue Brisanz angenommen. Die Diskussionen um die Strukturveränderungen der
öffentlichen Jugendhilfe in Berlin werden in den nächsten Jahren das Bild der
Jugendämter und infolgedessen die künftigen Aufgaben der Jugendförderung
entscheidend beeinflussen. Diese Diskussion, die bezirklich unterschiedlich verläuft, wird durch verschiedene Themen geprägt: z.B. über “Kernaufgaben” und übertragbare Aufgaben der Jugendhilfe, Sozialraumorientierung, die Qualitätsentwicklung in den Jugendfreizeitstätten. Das Verhältnis zwischen dem öffentlichen und den freien Trägern ist bei all diesen Themen ein grundsätzlicher Diskussionspunkt. “Kernaufgaben” und übertragbare Aufgaben der Jugendhilfe Hintergrund dieser neuen Begrifflichkeit ist ein sich
veränderndes Bild von den Aufgaben des Staates, der sich im
Sozialleistungsbereich zunehmend auf Kernaufgaben, insbesondere auf Planungs-
und Gewährleistungsaufgaben beschränkt. Die Leistungserbringung wird hiernach
überwiegend durch Verträge mit freien bzw. privatgewerblichen Trägern
gewährleistet, d.h. gesteuert und gestaltet. Angestrebt wird eine veränderte Aufgabenstellung im
Jugendamt, ohne dass hierdurch Inhalt und Qualität der Leistungen im Verhältnis
zum Bürger gemindert werden. Die beabsichtigten Strukturveränderungen verfolgen sowohl
fach- als auch finanz- und personalpolitische Zielvorstellungen. Fachpolitische Zielvorstellungen: ·
Die
Übertragung von Diensten bzw. Einrichtungen an private Träger soll dazu dienen,
die Pluralität der Angebote zu stärken. ·
Die
Flexibilität und ggf. die qualitative Verbesserung der Leistungsangebote soll ermöglicht werden. ·
Zur
Qualität gehört auch eine Verbesserung der Stellung des Leistungsberechtigten
im Sinne von mehr Partizipation. ·
Die
Übertragung der o.g. Aufgaben soll in die Zielstellung einer umfassenden Orientierung der
Jugendhilfe an der Lebenswelt im
Sozialraum einbezogen werden. Sie können insoweit Bestandteil einer Strategie
des Jugendamtes sein, als diese Tätigkeiten nicht bloß einzel-fall-, sondern
sozialraumbezogen ausgerichtet sind. Eine Sozialraumorientierung des
Jugendamtes müsste sich auch in seiner internen Organisationsstruktur abbilden. ·
Die
Steuerungsfähigkeit des Jugendamtes könnte durch eine Fokussierung auf seine
Kernaufgaben verbessert werden. ·
Es
soll weiterhin eine Stärkung der Zivilgesellschaft erfolgen, die Unterstützung
von bürgerschaftlichem Engagement, insbesondere wenn die Angebote im
Wohnquartier mit Aktivitäten der Selbsthilfe oder sonstigen Formen der
Nachbarschaftshilfe vernetzt werden. Finanz- und personalpolitische Zielvorstellungen: ·
Kosteneinsparungen
sollen ermöglicht werden. Hierzu bedarf es sorgfältiger Berechnungen, die alle
Kostenfaktoren einbeziehen. Nur auf einer gesicherten Basis wirtschaftlicher
Berechnungen sind Aussagen darüber zu treffen, ob private Anbieter Leistungen
tatsächlich kostengünstiger erbringen. Dieser Nachweis ist bisher noch nicht
erbracht worden. ·
Aufgabenausgliederungen
können zu einer besseren Kostentransparenz führen. Die Vergleichbarkeit der
Kosten kann eine bessere Ermittlung und Sicherung der für die Leistungen
erforderlichen Ressourcen ermöglichen. ·
Die
Einsparvorgaben im Personalstellenplan könnten zum Ergebnis führen, dass
bisherige Standards im öffentlichen Bereich nicht mehr aufrecht erhalten werden
können. Dann kann mit einer Verlagerung von Aufgaben auf freie Träger ggf. mehr
Planungssicherheit bezüglich der Ressourcen erreicht werden, soweit ausreichend
konsumtive Mittel zur Verfügung stehen. Diese Prozesse werden das bereits beschlossene Leitbild des
Jugendamtes nicht unbeeinflusst lassen. Schwerpunktmäßig werden sich seine
Aufgaben auf die Steuerung, Planung und das fachliche Controlling orientieren.
Dabei sollte folgendes nicht unbeachtet bleiben: ·
Das
Jugendamt muss seine Rolle als Anwalt der jungen Menschen und ihrer Familien
bezüglich der Gesamtverantwortung für alle Belange der Jugendhilfe beibehalten. ·
Das
zukünftige Jugendamt sollte auch
weiterhin seinen Charakter als kompetente sozialpädagogische Fachbehörde
behalten. Die Ausgliederung von Aufgaben darf nicht zum Ergebnis führen, dass
dem Jugendamt nur noch die Aufgabe einer verwaltungstechnischen Abwicklung von
Aufgaben der Kostenübernahme zukommt. ·
Es
soll sichergestellt werden, dass das Jugendamt die Behörde ist, die die
Erbringung von Dienstleistungen der Jugendhilfe in Kooperation mit privaten
Träger ermöglicht und sicherstellt. ·
Das
Jugendamt hat weiterhin im Einzelfall die staatliche Schutzfunktion zur
Gewährleistung des Wohls von Kindern und Jugendlichen zu übernehmen. ·
Die
zweigliedrige Struktur des Jugendamtes muss uneingeschränkt erhalten bleiben,
d.h. der Jugendhilfeausschuss muss in seinen besonderen Beschluss- und
Antragsrechten wahrgenommen werden. ·
Die
umfassende Aufgabenwahrnehmung des Jugendamtes nach § 69 Abs. 3 KJHG
(organisatorische Einheit der Jugendhilfe) muss gesichert werden. ·
Die
eigenständigen Datenschutzregeln der Jugendhilfe müssen garantiert bleiben. Die anvisierten Strukturveränderungen könnten bzw. werden
für die Jugendförderung folgende Konsequenzen haben (AG Kernaufgaben/LJA I): Sämtliche Leistungen in § 2 Abs. 2 KJHG sind in vollem
Umfang auf freie oder privatgewerbliche Träger übertragbar. Leistungen der Jugendhilfe sind Angebote der Jugendarbeit,
der Jugendsozialarbeit, des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes und der
Familienförderung/-bildung (§§ 11 bis 14 und § 16 KJHG). Rechtlich betrachtet
sind alle diese Leistungserbringungen auf nichtstaatliche Träger übertragbar.
Eine politische Gewichtung dieser Feststellung ist bisher in Berlin noch nicht
erfolgt. Für die Analyse ist der Angebotsbereich der 280 öffentlichen
(kommunalen) Jugendfreizeitstätten besonders hervorzuheben, weil hier ein
Ausgabenvolumen von ca.100 Mio. Euro Sachmittel und ca. 800 Stellen im Sozial-
und Erzieherdienst etatisiert ist. Da das Angebot ausschließlich operativer
Natur ist, kann es aus dem Aufgabenkatalog des Jugendamtes ausgegliedert
werden. Im Gegensatz zum Kita- Bereich ist der Trägerwechsel unbürokratischer,
weil weder Betriebserlaubnisverfahren noch Elternverträge und
Kostenbeteiligungen zu beachten sind. Für die Verwaltung existieren noch keine handlungsleitenden
Hinweise zur Organisation dieses Wandels. Diese Diskussion ist zusätzlich durch eine von der
Notwendigkeit der finanziellen Einsparungen dominierte und somit nicht immer
fachliche und objektiv politische Begründung über die Vorteile und Nachteile
eines künftigen Übertragungsprozesses belastet. Die überaus wichtigen Fragestellungen wie die Finanzierung,
die Vertragsgestaltung, die geeigneten Rechtskonstruktionen sowie die
Steuerbarkeit durch die örtlichen Jugendämter, die Sicherung von Ressourcen wie
Finanzen, Personal, Gebäude, etc., die Effizienz der Trägerstruktur, die Rechte
der Beschäftigten in kommunalen Jugendfreizeitstätten etc. sind bisher nur in
Form von Vorschlägen in die Diskussion eingeflossen. Die bezirkliche Situation (ganz besonders in
Marzahn-Hellersdorf) ist zur Zeit gekennzeichnet durch eine drastische
Reduzierung auch im Bereich des öffentlichen Trägers. Aktuelle und ständig sich
verändernde Kürzungs- und Einsparvorgaben zwingen die Bezirksämter,
Jugendfreizeiteinrichtungen zu schließen. Die Diskussion um Einsparungen in
unserem Bezirk (sowohl in der Verwaltung als auch im Jugendhilfeausschuss) überlagert
die Umstrukturierungsdiskussion. Stellenbesetzungssperren erzwingen reduzierte
Einsatzkonzepte für die Beschäftigten der öffentlichen Jugendfreizeitstätten
und eine Verringerung von Angeboten für die Kinder und Jugendlichen. Der
Berliner Tarifvertrag wirkt sich perspektivisch zusätzlich ungünstig auf die Öffnungszeiten der Einrichtungen
aus. Die Situation für die freien Träger ist keinesfalls besser.
Die finanziellen Reduzierungen sind z.T. noch drastischer, die Konkurrenz um
verbleibende Finanzquellen (Zuwendungen, Stiftungen, Sponsoren etc.) nimmt zu
und die Möglichkeiten für konzeptionelle und qualitative Weiterentwicklungen
sinken. In dieser Situation ist die Übertragung von Leistungen des
öffentlichen Trägers auf freie Träger sehr fragwürdig, denn eine
Grundvoraussetzung hierfür wäre eine langfristige finanzielle Absicherung der
freien Träger. Der Bezirk Marzahn-Hellersdorf befand sich vor einigen
Jahren durch demographisch bedingte politische Entscheidungen auf dem besten
Wege, eine bedarfsorientierte Jugendarbeit zu organisieren. Dieser Prozess ist
durch die aktuelle Entwicklung im Land
Berlin innerhalb von wenigen Monaten unterbrochen. Die wichtigste Frage gegenwärtig lautet, wie es unter
gegenwärtigen Bedingungen möglich, ist Jugendarbeit zu gestalten. Unter dem derzeitigen finanziellen Druck auf die Bezirke
wird eine geordnete Umstrukturierung des Jugendamtes erheblich erschwert. Die Jugendförderung verfügte bis Ende des Jahres 2002 über
25 kommunale Jugendfreizeiteinrichtungen. Dafür wurden im bezirklichen Haushalt
ca. 1.3 Mio. Euro zur Deckung der Betriebskosten und zur Finanzierung der
pädagogischen Arbeit eingestellt. Auf Grund der finanziellen Unsicherheit mussten zum
Jahreswechsel 2003 zwei Einrichtungen geschlossen werden. Im März 2003 wurden zur Aufrechterhaltung der kommunalen
Jugendarbeit in den Jugendfreizeitstätten vom Bezirksamt insgesamt nur noch
469.600,00 Euro für das Haushaltsjahr 2003 zur Verfügung gestellt. Die Folgen dieser Entscheidung lassen sich wie folgt
beschreiben: ·
Fünf
weitere Einrichtungen mussten geschlossen werden. ·
Als
einziger Bezirk in Berlin verfügen die 18 verbleibenden Einrichtungen über
keine Honorarmittel. Diese Entscheidung bedeutete über Nacht eine tiefgründige
Veränderung der regionalen Angebotskonzeption in der Jugendarbeit. ·
Die
bereitgestellten Mittel reichen nicht
zur Deckung der Betriebskosten. ·
Für
die in der pädagogischen Arbeit erforderlichen Sachkosten in den Einrichtungen
stehen keine finanzielle Mittel mehr zur Verfügung. Es können nur noch
reduziert Veranstaltungen für junge Menschen angeboten werden. ·
Jugendgruppenfahrten
sind nicht mehr möglich. ·
Ferienmaßnahmen
für Kinder und Jugendliche können nicht mehr finanziert werden. ·
Fortbildungs-
und Weiterbildungsmaßnahmen für die Mitarbeiter/innen können nicht mehr in dem
notwendigen Umfang wahrgenommen werden. Angesichts dieser eingetretenen erheblichen Minderung der
Angebotsmöglichkeiten in der Jugendarbeit entschied sich das Jugendamt, neue
Wege zu beschreiten. Umsteuerungsmaßnahmen zur Haushaltkonsolidierung und zum
Betreiben der Einrichtungen wurden beschlossen: Reduzierung der
Reinigungskosten, Minimierung der Müllentsorgungskosten, strenge Handhabung des
Wasser- und Stromverbrauchs etc.. Kooperations- und Nutzungsverträge mit freien Trägern wurden
und werden abgeschlossen. Vereinbarungen mit Sponsoren wurden realisiert und werden
weiterhin angestrebt. Eine engere Zusammenarbeit mit den regionalen
Wohnungsbaugesellschaften und - genossenschaften wurde konzipiert und teilweise
verwirklicht. Im Laufe des Jahres 2003 ist es dem Jugendamt auf diese
Weise gelungen, eine erhebliche Einsparung zu erzielen. Der eingeschlagene Weg, die Jugendeinrichtungen in enger
Kooperation mit freien Trägern zu betreiben, hat sich als richtig erwiesen.
Durch weitere Kooperationsvorhaben zwischen öffentlichen und freien Trägern
werden Synergieeffekte erhofft. So wurden z.B. fünf Kooperationsvereinbarungen mit
Wohnungsbaugesellschaften bzw. Wohnungsbaugenossenschaften zum Erhalt von
kommunalen Jugendfreizeiteinrichtungen abgeschlossen. Diese
Jugendfreizeiteinrichtungen erhalten eine finanzielle Unterstützung. Des weiteren wird erwartet, dass durch die Umsetzung des
Pilotprojektes “Entbürokratisierung der Jugendfreizeiteinrichtungen” weitere
Impulse zur Einnahmeerzielung für die Jugendarbeit entwickelt werden. Im Vergleich zum Jahr 2002 wird die Jugendförderung für das
Jahr 2004 einen faktischen Konsolidierungsbeitrag in Höhe von 790.426,00 Euro
leisten. Im Personalbereich (Kapitel 4011) wird die Jugendförderung
im Vergleich zum Jahr 2002 für das Jahr 2004 insgesamt 26 pädagogischen Stellen
einsparen. Im Kapitel 4010 wird sich die Einsparung auf 4 Stellen belaufen. Im
Laufe des Jahres 2004 wird sich der Personalbestand durch Kündigungen bzw.
Umsetzungen in andere Abteilungen weiter reduzieren. Trotz der erzielten Erfolge musste die Angebotsbreite
reduziert werden. Der Betrag von 469.600,00 € ist nicht ausreichend für die
Deckung aller Kosten in den 18 kommunalen Jugendeinrichtungen und mit dem
Anspruch des kinder- und jugendfreundlichsten Bezirks nicht vereinbar. Für das
Jahr 2004 ist keine Verbesserung der Situation abzusehen. Bis zum Endes des Jahres 2002 förderte der Bezirk 53
Projekte der Jugendarbeit in freier Trägerschaft. Im Jahr 2003 wurden 35
Projekte aus Haushaltsgründen von der Förderung ausgeschlossen. Von den 18 verbliebenen Projekten werden 13 aus Mitteln des
Sonderprogramms der Senatsverwaltung (z.T. mit einer Kofinanzierung des
Bezirkes) und 5 ausschließlich aus dem bezirklichen Haushalt gefördert. Im Jahr 2004 werden weitere Kürzungen aus dem Sonderprogramm
vorgenommen, so dass einige Projekte mit weiteren empfindlichen
Mittelstreichungen rechnen müssen. Mittel des Sonderprogramms stehen dem Bezirk
letztmalig im Jahr 2005 zur Verfügung. Der Wegfall
dieser Mittel würde das faktische Auflösen der noch existierenden Strukturen
von öffentlicher und freier Jugendarbeit in Marzahn-Hellersdorf bedeuten. Es würden
ganze Handlungsfelder von Jugendarbeit eliminiert werden, die ausschließlich
über freie Träger realisiert werden (mobile Jugendarbeit/ Streetwork, Kinder-
und Jugendbüro/ Partizipation, Suchtprävention). Die weitere
Existenz von Jugendhilfezentren ist gefährdet, weil sie in der Gesamtfinanzierung
und Angebotsstruktur auch von der weiteren Förderung der dort integrierten
Projekte der Jugendarbeit abhängig sind (Jugendtreff DRK, Sportjugendklub
Hellersdorf, Familientreff, AHA Elterntreff). Besonders
herausragende, Berlinweit anerkannte Projekte sind erheblich geschwächt worden
(“Kinder- und Jugendbüro”, Kooperation zwischen DRK, Neuen Marzahnern, und
Thüringen Oberschule). Das Zeichen, das damit auch für den Bezirk gesetzt
werden würde ,gerade für den Bereich der Migrant/innenarbeit, wäre überdeutlich.
Die über das Sonderprogramm geförderten Projekte sind herausragende Angebote im
Bereich der Jugendarbeit, die in andere Bereiche der Jugendhilfe hineinwirken
(Berufsorientierung, Suchtprävention). Für alle
Stadtteile wäre die Konsequenz, dass lediglich die öffentlichen Einrichtungen
in der Struktur übrig bleiben würden (es gibt nicht in allen Stadtteilen
Angebote z.B. in Biesdorf). Die weitere Existenz der kommunalen
Jugendfreizeiteinrichtungen ist zum jetzigen Zeitpunkt jedoch ebenfalls nicht
verlässlich gesichert. Ein wesentliches Element der
Umsteuerungsmaßnahmen bei den kommunalen Jugendfreizeiteinrichtungen ist die
Stärkung ihrer Selbstständigkeit und Eigenverantwortung. Hierbei strebt, in Anlehnung an das Pilotprojekt
“Entbürokratisierung von Jugendfreizeiteinrichtungen” des Bezirksamtes Mitte
von Berlin, die Jugendförderung im Jahr 2004 die Entwicklung und Umsetzung
eines ähnliches Projektes in unserem Bezirk an. Das Projekt soll folgende Ziele
verfolgen: ·
größere
Selbstständigkeit und Eigenständigkeit der kommunalen Jugendeinrichtungen, ·
größere
Freiheit im konzeptionellen Bereich und vor allem in Haushaltsfragen, ·
optimaler
Einsatz von Haushaltsmitteln, ·
größere
Kosten- und Leistungstransparenz, ·
Förderung
und Entwicklung von Veränderungspotentialen, ·
Schaffung
von neuen finanziellen Spielräumen, ·
eine
größere Motivation der Mitarbeiter/innen, ·
Verbesserung
der Angebotsqualität, ·
engere
Zusammenarbeit mit freien Trägern der Jugendhilfe. Im Rahmen des Projektes sollen die Einrichtungen zu einer
messbaren Verbesserung der pädagogischen Angebotsqualität verpflichtet werden. Durch das Projekt soll eine
umfassende Planung für die Einrichtungen (technische Betriebsfähigkeit,
ausreichende Personal- und Sachmittelressourcen) sichergestellt werden. Sowohl die Schaffung der Voraussetzungen zur Einführung des
Projektes als auch das Projekt selbst ist als ein Prozess zu verstehen. Angesichts der derzeitigen
unsicheren Haushaltslage des Bezirkes ist es denkbar, dass das Projekt nur
teilweise eingeführt werden kann. Im Sinne einer sozialräumlichen Orientierung der
Jugendarbeit ist es unerlässlich, dass die Jugendfreizeiteinrichtungen über
eine mittelfristige (5 Jahre) konzeptionelle und finanzielle Planung verfügen.
Dieses wird nur durch eine rechtzeitige Einbeziehung der Einrichtungen möglich
sein. Dieses Projekt sollte durch einen Beschluss des Bezirksamtes untersetzt
werden. Qualitätsentwicklung in der Jugendarbeit Wegen der derzeitigen Haushaltssituation ist der
Qualitätsentwicklung in der Jugendarbeit besondere Bedeutung beizumessen. Für die Berliner Jugendarbeit ist ein Modellprojekt zur
Entwicklung eines landesweit abgestimmten Qualitätsmanagement eingerichtet
worden. Der Schwerpunkt liegt im Bereich der Jugendfreizeitstätten, die den
Schwerpunkt der Arbeit bilden und bei denen somit die meisten finanziellen Mittel eingesetzt werden. Das Modellprojekt hat im Jahr 2002 begonnen und ist vorerst
für zwei bis drei Jahre geplant. Ziel ist die Sicherung von konzeptionellen Grundlagen,
Qualitätskriterien und -indikatoren, eines aussagefähigen Berichtswesens und
die Weiterentwicklung der jugendpolitischen Steuerung auf der Basis des
“Wirksamkeitsdialoges”. In das Vorhaben sind Einrichtungen und Projekte der
öffentlichen und freien Träger der Jugendarbeit verschiedener Bezirke
einbezogen worden. Unser Bezirk ist hierbei als einer von 7 Bezirken an der
direkten Erarbeitung beteiligt. Die Ergebnisse des Modellprojektes sollen für
die gesamte Berliner Jugendarbeit als Qualitätsmanagementverfahren vereinbart
werden. Alle zwölf Bezirke und das Landesjugendamt haben vereinbart, das o.g.
Verfahren einzuführen. Generelles Ziel des Modellprojektes ist die Verbesserung der
jugendpolitischen Steuerbarkeit und die fachliche Klärung des Arbeitsfeldes. Es
soll geklärt werden, welche Ziele mit welchen Angeboten der Jugendarbeit und
welcher Förderung erreicht werden können. In einem ersten Schritt wird mit der
Qualitätssicherung begonnen, die die Angebotsschwerpunkte der Berliner
Jugendarbeit systematisch beschreibt. Methodisch orientiert sich das Berliner Vorhaben an den
Ergebnissen des Modellprojektes ”Wirksamkeitsdialog in der offenen
Jugendarbeit” in NRW und an den in den Berliner Bezirken bereits praktizierten
Qualitätsentwicklungs-, Evaluations- und Steuerungsverfahren. Bisher liegt ein im dialogischen, partizipativen Verfahren
entstandenes, eigenständiges “Handbuch Qualitätsmanagement der Berliner
Jugendfreizeitstätten” vor, das bereits in anderen Bundesländern Beachtung
findet und nachgefragt ist. Aus Marzahn-Hellersdorf haben an der Erarbeitung des
Handbuches der Jugendclub “Klinke”, der “Hella Mädchenclub”, das “FIPP-Cafe” im
“Kinder- und Jugendhaus an der Wuhle” sowie der zuständige Mitarbeiter für
Jugendhilfefachplanung des Fachbereiches 1 aktiv mitgewirkt. Die Erprobungsphase läuft bereits. Zahlreiche
Jugendfreizeiteinrichtungen aus allen Berliner Bezirken werden einbezogen, so
dass im ersten Quartal 2004 nach der Entscheidung durch die Arbeitsgemeinschaft
Berliner Öffentliche Jugendhilfe mit der praktischen Umsetzung begonnen werden
kann. Sozialraumorientierung Bereits 1990 wurden im 8. Jugendbericht der Bundesregierung
die Strukturmaximen der Jugendhilfe für die nächsten Jahre festgelegt. Dabei
spielten auf der Grundlage des Gedankens der Ganzheitlichkeit der Jugendhilfe
die Prävention, die Dezentralisierung sowie Regionalisierung, die
Alltagsorientierung, die Integration, die Partizipation und die
Lebensweltorientierung eine besondere Rolle. Davon wurde die fachliche
Ausrichtung der Jugendhilfe bis heute entscheidend geprägt. Der allgemeinen Förderung von jungen Menschen und der
Prävention wurde eine herausragende strukturelle Bedeutung zugemessen. Trotzdem musste im Laufe der Jahre festgestellt werden, dass
in der Praxis der Jugendhilfe diese Zielstellung weder fachlich noch
organisatorisch durchgesetzt werden konnte. Die Jugendämter blieben in ihrer Binnenstruktur nach
spezialisierten Leistungsbereichen organisiert. Unter dem Druck der
Haushaltkonsolidierung droht heute der Jugendhilfe, dass ihr die präventive Ausrichtung verloren
geht. Das Jugendamt als sozialpädagogische
Fachbehörde läuft Gefahr, auf Aufgaben reduziert zu werden, die nur noch
soziale Problemlagen kompensieren. Diese Entwicklung wird durch die immer
knapper werdenden finanziellen Mittel weiter forciert. Hierdurch werden die Strukturmaximen aus dem 8.
Jugendbericht und letztendlich die Intentionen des KJHG auf den Kopf gestellt. Auf der Suche nach neuen Handlungsansätzen, mit denen dieser
Tendenz entgegen gesteuert werden kann, tauchte in den letzten Jahren immer
häufiger, so auch in Berlin, der Begriff der “Sozialraumorientierung” in der
Diskussion auf. Diese wird von einer Auseinandersetzung über die Reform der
Aufgaben, Strukturen und der neuen Organisation der Jugendhilfe begleitet. Bestehende Handlungsansätze wie Gemeinwesen- und
Lebensweltorientierung und neue wie Dienstleistungsorientierung und
Dezentralisierung prägen inhaltlich den Kern der Diskussion. Sozialraumorientierung in der Jugendhilfe stellt ihre
Adressaten als Konsumenten und gleichzeitig als Mitproduzenten von sozialen
Dienstleistungen in den Mittelpunkt. Nach Aussagen von Prof. Hinte sind die wesentlichen
methodischen Prinzipien der sozialräumlichen Arbeit: ·
Konsequentes
Ansetzen am Willen und an den Interessen der Wohnbevölkerung, ·
aktivierende
Arbeit und Förderung von Selbsthilfe, ·
Konzentration
auf die Ressourcen der im Quartier lebenden Menschen, ·
Konzentration
auf die Ressourcen der materiellen Struktur des Quartiers, ·
zielgruppen-
und bereichsübergreifender Ansatz, ·
Kooperation
und Abstimmung der professionellen Ressourcen. In Marzahn-Hellersdorf hat eine Projektgruppe ein Papier mit
empfehlendem Charakter verfasst, in welchem die Zielstellungen der
Sozialraumorientierung im Bezirk, die Erwartungen an die Stadtteilarbeit, die
Anforderungen an ihre Entwicklung, die Inhalte, Aufgaben und neue
Organisationsstrukturen und die Notwendigkeit der Neustrukturierung der öffentlichen
Jugendhilfe beschrieben werden. Eine Neustrukturierung der Jugendhilfe impliziert
notwendigerweise Veränderungen der Fachbereiche nicht nur bezüglich ihrer
bisherigen individuellen Arbeitsweise sondern auch hinsichtlich ihrer
Zusammenarbeit zentral und dezentral. Die Einführung der Sozialraumorientierung als
Handlungsansatz eröffnet fachspezifische Perspektiven für die Verbesserung und
Weiterentwicklung insbesondere in bezug auf: ·
die
Entsäulung und Flexibilisierung, ·
die
Stärkung des präventiven Ansatzes, ·
die
Entwicklung von Netzwerken und entsprechenden Kooperationen, ·
die
Entwicklung zeitgemäßer Finanzierungsformen. Bei konsequenter Umsetzung sind entsprechende grundlegende
strukturelle Veränderungen erforderlich, die zur Stärkung der Rolle der
stadtteilverantwortlichen Mitarbeiter/innen führen muss. Mit der Fachtagung des Jugendamtes
und der ASFH im November 2003 wurde der Startschuss für die notwendigen
Veränderungen gegeben. 2.9.Handlungsfelder in der Jugendförderung 2.2.1. Offene Kinder- und Jugendarbeit Die offene Jugendarbeit ist ein
wichtiger Bestandteil der Allgemeinen Kinder- und Jugendarbeit. Sie hat dazu beizutragen, junge Menschen "zur
Selbstbestimmung zu befähigen und zu gesellschaftlicher Mitverantwortung und zu
sozialem Engagement anzuregen und hinzuführen” (§ 11 Abs. 1 KJHG). Deshalb ist
sie vor allem mit ihren spezifischen Kompetenzen gefordert, sich in den Prozess
des Aufwachsens von Kindern und Jugendlichen offensiv einzubringen. Im Folgenden soll der offene Bereich mit seinen vielfältigen Gestaltungsaufgaben beschrieben werden, der zugleich das Kernstück von Kinder- und Jugendarbeit in Einrichtungen darstellt. Der offene Bereich in der Kinder- und Jugendarbeit bietet
einen niedrigschwelligen Zugang für Kinder und Jugendliche, vor allem aus dem
Stadtteil. Ein risikofreier Rahmen der Begegnung ist durch die ständige
Anwesenheit und Ansprechbarkeit der Mitarbeiter/innen erreicht. Der offene Bereich in einer Kinder- und
Jugendfreizeiteinrichtung bezeichnet ein Angebot bzw. Angebotsaspekte im Rahmen
eines pädagogischen Konzeptes, dass durch Offenheit, Zugänglichkeit und
geringen Verpflichtungsgrad gekennzeichnet ist und für das Räume und Flächen
zur Verfügung gestellt werden, die situativ durch Kinder und Jugendliche
nutzbar sind. Jugendarbeit wird von Kindern und Jugendlichen in ihrer freien Zeit wahrgenommen. Die Verfügbarkeit über diese Zeit ist nach M. Kappeler “der Ausgangs- und Angelpunkt für das Selbstständigwerden von Jugendlichen in Pubertät und Adoleszenz. Mit der Verfügung über die freie Zeit unlösbar verknüpft ist die Selbstbestimmung über den Umgang mit vor allem gleichaltrigen jungen Menschen”. Dem müssen die Räume der Jugendarbeit, wenn sie Räume für Kinder und Jugendliche sein sollen, unbedingt entsprechen. Der offene Bereich in der offenen Jugendarbeit versteht sich
so prinzipiell als ein Aneignungs-, Eroberungs- und Selbstbestimmungsraum. Er bietet Kindern und Jugendlichen einen Freiraum zur
Entspannung, zum Relaxen; er ist Treffpunkt, um andere Kinder oder Jugendliche
kennen zu lernen. Der offene Bereich gibt Kindern und Jugendlichen
gleichzeitig die Möglichkeit, die Einrichtung, einschließlich der
Mitarbeiter/innen, zu beobachten, ohne sich an Projekten, Arbeitsgemeinschaften
oder anderen Aktionen beteiligen zu müssen. Die Rahmenbedingungen und das Konzept des offenen Bereiches
ermöglichen es, die Ressourcen und die Kreativität von jungen Menschen zu
mobilisieren. Er ist also auch ein “Brückenraum”. Ein wesentlicher Aspekt der Arbeit im offenen Bereich ist
daher die Kontaktarbeit. Hier werden Erwartungshaltungen und Ansprüche der Kinder und
Jugendlichen aufgenommen und sowohl mit den konzeptionellen Anforderungen an
die Einrichtung als auch mit den Möglichkeiten und Fähigkeiten der
Mitarbeiter/innen abgeglichen. Dieser fortlaufende Aushandlungs-, Verständigungs- und
Anpassungsprozess führt zu den unterschiedlichen Ausprägungen des offenen
Bereiches in Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen, die veränderbar (also
offen für die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen) sein müssen, jedoch
nicht beliebig verändert werden dürfen. Ausblick:
Die heute zu leistende offene Arbeit muss den Erfordernissen
einer sozialräumlich orientierten Jugendarbeit gerecht werden. Offene Arbeit soll sich als Teil der sozialräumlichen
Infrastruktur der Kinder und Jugendlichen verstehen und fehlende
Aneignungsräume zur Verfügung stellen. Dafür muss sich die offene Arbeit im
Stadtteil, im Sozialraum mit den anderen für Kinder und Jugendliche relevanten
Einrichtungen vernetzen und Angebotsstrukturen miteinander koordinieren. Dieser bereits in den vergangenen Jahren mit großem
Weitblick begonnene Prozess wird zur Zeit erheblich gestört durch die
dramatische Haushaltssituation. Besonders betroffen von den finanziellen Einsparungen im
Bezirk sind die offenen Bereiche von Einrichtungen und Projekten. Im offenen Bereich vollzog sich in
den vergangenen Monaten ein Wechsel von Zielgruppen. Obwohl die Anzahl der
Kinder in den letzten Jahren stark rückläufig war und auch weiterhin ist, macht
sich bemerkbar, dass Projekte für Kinder im Alter zwischen 6 und 12 Jahren
weggebrochen sind. Auch bedingt durch Abmeldungen dieser Kinder aus der
Hortbetreuung der Kita`s und der Schule ist eine stärkere Inanspruchnahme von
Einrichtungen und Projekten festzustellen, die bisher fast ausschließlich von
Jugendlichen genutzt wurden. Bereits ab 13.00 Uhr nutzen Kinder den offenen
Bereich der Jugendfreizeiteinrichtungen und verlassen diesen oftmals erst gegen
19.00 Uhr. Für die pädagogischen Mitarbeiter/innen bedeutet die
Einbeziehung von Kindern eine Umstellung der gesamten Arbeit im offenen
Bereich. Vor dem Hintergrund der zur Verfügung stehenden personellen,
räumlichen und finanziellen Ressourcen werden zur Zeit in Einrichtungen neue
Konzepte für den offenen Bereich entwickelt. Die Schwierigkeit besteht darin, den unterschiedlichen
Nutzergruppen im offenen Bereich gerecht zu werden. Besonders problematisch ist
das in kleineren Einrichtungen. Auch in mittleren und großen Einrichtungen
bedeutet dies Umgestaltung von Räumen und ständige Vermittlung zwischen den
verschiedenen Interessenlagen. Gekennzeichnet ist diese Entwicklung auch durch die sich
abzeichnende Veränderung der Sozialstruktur der Bevölkerung. Nutzer/innen des offenen Bereiches sind verstärkt Kinder und
Jugendliche mit schwierigen familiären Situationen und/oder mit
Migrationshintergrund. Beziehungsarbeit, Beratung, Initiierung von
Gruppenprozessen, die die Integration und die gegenseitige Akzeptanz fördern
sowie die Unterstützung bei der Entwicklung von Lebenskonzepten werden das
sozialpädagogische Handeln im offenen Bereich stärker als bisher bestimmen. 2.2.2. Außerschulische Jugendbildung Die Jugendförderung hat einen Bildungsauftrag in bezug auf
eine ganzheitliche, persönlichkeitsbildende und soziale Entwicklung von jungen
Menschen. Dieser unterscheidet sich in
der Methode und Zielsetzung von dem Bildungsauftrag der Schule. Außerschulische
Jugendbildung ist eine Querschnittsaufgabe, die einen ganzheitlichen Ansatz
vertritt und sich zentralen Fragen der Gesellschaft stellt. Wichtiges Ziel in
der außerschulischen Bildungsarbeit ist die Auseinandersetzung mit politischen,
gesellschaftlichen, kulturellen, gesundheitlichen, naturwissenschaftlichen und
technischen Fragestellungen. Die Jugendarbeit erfüllt diesen Anspruch methodisch durch
alltags- und lebensweltorientierte
Angebotsformen, durch erlebnis- und prozessorientierte Gruppenarbeit,
durch die Hervorhebung von langfristigen sozialpädagogischen Konzepten, um die
sozialen Kompetenzen der jungen Menschen zu steigern, durch die Förderung von
sozialer Kreativität und der Konfliktfähigkeit in verschiedenen Lebenslagen, um
die Persönlichkeitsentwicklung zu fördern sowie durch die Förderung der Selbst-
und Mitbestimmung als wesentlichen Faktor in der Auseinandersetzung mit der
Gesellschaft. Die außerschulische Bildung in der
Jugendarbeit erfordert eine verstärkte Förderung der Koordination und
Vernetzung durch die kommunale Jugendpolitik, eine Institutionalisierung der
Zusammenarbeit von Schule und Jugendhilfe unter Einbeziehung der Eltern und die
Planung von Ganztagsangeboten für alle Kinder und Jugendlichen. 2.2.3. Politische Jugendarbeit Politische Entscheidungsprozesse sollen aufgezeigt,
hinterfragt und aufgearbeitet werden. Politik in der Jugendarbeit ist die
Auseinandersetzung der Jugendlichen mit ihrem sozialen Umfeld, mit ihren
Möglichkeiten und Chancen, dabei mitzuwirken. Politik in der Jugendarbeit hat
mit politischen Parteien und Institutionen zunächst nichts zu tun, sondern
primär mit der Möglichkeit der Jugendlichen, ihre Rolle in der Gesellschaft
selbst zu finden. Die politische Jugendarbeit leistet ihren Beitrag, indem sie
dazu befähigen soll. Wichtigstes Ziel ist das Aufzeigen von Partizipations-,
Mitwirkungs- und Gestaltungsmöglichkeiten. Politische Bildung soll alltags- und
lebensweltorientiert sein. Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte, mit
unmittelbaren Problemfeldern, mit dem sozialen Umfeld sowie die Entwicklung von
Handlungsstrategien stehen hierbei im Vordergrund. Sie soll Jugendliche
befähigen, sich nicht als Objekt, sondern als handelndes Subjekt in
gesellschaftliche und politische Entscheidungsprozesse einzubringen.
Jugendliche sollen sich selbst als Handelnde in die Jugendpolitik einbringen
und sie mitgestalten. Jugendliche sollen lernen, soziale Verantwortung im Sinne
der demokratischen Grundsätze der Solidargemeinschaft zu übernehmen. Ein wesentlicher Aspekt der politischen Bildung ist die
Erziehung zur Toleranz, die Entwicklung einer lebendigen Streitkultur sowie die
Förderung von Widerspruchsgeist. Sie ist
eine Auseinandersetzung mit sich selbst, mit der eigenen Geschichte und
der Gesellschaft. Die politische Bildungsarbeit ist ein Bestandteil des
sozialen Lernens und darauf gerichtet, Kindern und Jugendlichen klare,
glaubwürdige und lebensweltorientierte Handlungsmöglichkeiten zum Erleben,
Anfassen und zur Partizipation zu vermitteln. Politische Bildung ist Teil politischer Sozialisations- und
Politikvermittlung in Zusammenarbeit mit anderen Sozialisations- und
Vermittlungsinstanzen wie Familie, Schule, Arbeit, Institutionen politischer
Kultur, Medien und Freizeit. Politische Bildung ist heute mehr denn je in der Hauptsache
ein Angebot zur Orientierung, zur Kommunikation, zum Dialog und zur Bewältigung von politischen Umbrüchen und
den Folgen tiefgreifenden sozialen und kulturellen Wandels. Dieser
gesellschaftliche Wandel betrifft junge Menschen in ihrer persönlichen
Lebensführung, ihren sozialen und politischen
Meinungen, Urteilen, Einstellungen und ihrem Verhalten. Junge Menschen sollen diesen Wandel nicht passiv erleiden,
sondern aktiv mitgestalten. Die politische Bildungsarbeit soll sie dazu
ermutigen und befähigen. Politische Bildungsarbeit ist eine Querschnittsaufgabe der
Jugendarbeit und umfasst: die kulturell-sportliche und offene Jugendarbeit, die
interkulturelle Bildung, die Partizipation und Beteiligung von jungen Menschen,
die geschlechterdifferenzierte Jugendarbeit, die schulbezogene Jugendarbeit,
die internationale Jugendarbeit die medienpädagogische- und Jugendkulturarbeit. Inhaltlich
weitergehend ist dieses Aufgabenfeld in der Konzeption für politische Bildung,
wie sie vom Jugendhilfeausschuss verabschiedet wurde, dargelegt. Bezirkliche
Schwerpunkte für die nächste Jahre werden bleiben, diese sind insbesondere: -Gewaltprävention, -Auseinandersetzung
mit rechtsextremistischem Gedankengut, -Europa als
Lebensmittelpunkt. 2.2.4. Partizipation Ein wesentlicher Schwerpunkt des Fachbereich 1 ist die
Beteiligung von Kindern und Jugendlichen. Ziel der Partizipation ist die Förderung der jungen Menschen zu eigenverantwortlichen, gemeinschaftsfähigen, selbstbewussten Persönlichkeiten. Direkte Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ist praktisch erlebte politische Bildung. Die Partizipation im Bereich der Jugendförderung erfolgt im wesentlichen nach zwei Arbeitsweisen. -1. Partizipation durch die permanente direkte Beteiligung an der inhaltlichen und räumlichen Gestaltung der Jugendfreizeiteinrichtungen als durchgängiges, selbstverständliches Arbeitsprinzip in den Einrichtungen der Jugendförderung. Hierbei gibt es verschiedene Ausprägungen, z.B. “Vollversammlungen”, “Clubräte” und andere Formen der institutionalisierten Beteiligung sowie die Befragung im permanenten Kontakt mit den Besucherinnen und Besuchern. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die meisten Jugendfreizeiteinrichtungen das Arbeitsprinzip “Partizipation” im Alltag verinnerlicht haben, auch wenn es im Sinne des Qualitätsmanagements noch einige Entwicklungsmöglichkeiten gibt. -2. Partizipation durch spezielle Partizipationsprojekte in den Stadtteilen und stadtteilübergreifend. Dies ist im wesentlichen durch die Arbeit des Kinder- und Jugendbüros geprägt, das bei seiner Aufgabenerfüllung intensiv mit den Mitarbeiter/innen der Jugendförderung, der Jugendfreizeiteinrichtungen, der Projekte freier Träger und der Schulen und sonstigen Institutionen des Bezirkes zusammenarbeitet. So besteht zwischen dem Kinder- und Jugendbüro und dem Bezirksamt eine Kooperationsvereinbarung, in dem alle Abteilungen des Bezirksamtes zur Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendbüro verpflichtet und zur Umsetzung der “Leitlinien für eine kinder- und jugendfreundlichen Stadt” aufgefordert werden. Das Kinder- und Jugendbüro führt verschiedene
Veranstaltungen und Projekte zur Beteiligung zusammen mit Mädchen und Jungen
durch und unterstützt sie bei der Durchsetzung ihrer Belange. Als Beispiele
sind hier genannt: die Kiezdetektive, Kinderversammlungen, Politiker im
Kreuzverhör, Beteiligungsmobil, Zukunftswerkstätten, “Knackpunkt Beteiligung”,
Jugendjury, Runder Tisch, Kindsein in Marzahn – Hellersdorf, Bündnis für Kinder
etc.. Die Aufgaben des Kinder- und Jugendbüros sind im wesentlichen: ·
Schnittstelle
zwischen Verwaltung (nicht nur Jugendverwaltung) und Kinder- und
Jugendinteressen, ·
Anlaufstelle
für Kinder- und Jugendliche, ·
Vorbereitung,
Unterstützung und Begleitung der Kinder und Jugendlichen bei der Durchsetzung
ihrer Interessen, ·
Schaffung
pädagogischer Situationen in denen Beteiligung “gelernt” wird, Entwicklung
sozialer Handlungskompetenzen, ·
Anwendung
verschiedener Methoden (z.B. Zukunftswerkstätten, Workshops, Kinder- und
Jugendversammlungen und -anhörungen, erlebnisorientierte Projekte, mobile
Angebote, Diskussionsforen, Öffentlichkeits- und Gremienarbeit etc.)
entsprechend dem Ziel, der Altersgruppe, den Interessenlagen, den
sozialräumlichen Gegebenheiten, der Bedürfnisse und Fähigkeiten der Kinder und
Jugendlichen etc., ·
Öffentlichkeits-
und Lobbyarbeit für die Rechte und Anliegen der Kinder, ·
Aufklärung
über die Kinder- und Jugendrechte und über die Berliner “Leitlinien für eine
kinder- und jugendfreundliche Stadt” (bei Kindern und Jugendlichen, in
Freizeiteinrichtungen, in Schulen, bei den Entscheidungsträgern in Politik und
Verwaltung etc.) sowie Einforderung der Einhaltung im Bezirk, ·
Planungsbeteiligung
bei kinder- und jugendrelevanten Entscheidungen im Bezirk, ·
Förderung
und Organisation von Partizipationsformen in den unterschiedlichen
Entscheidungsgremien des Bezirkes (JHA, BVV, Spielplatzkommission,
Bezirksschülerausschuss etc.), ·
Fachspezifische
Beratung der bezirklichen Freizeiteinrichtungen öffentlicher und freier Träger
zu Methoden, Formen, Herangehensweisen für Beteiligung, Partizipation,
Mitsprache etc. 2.2.5. Geschlechterdifferenzierte Kinder- und Jugendarbeit Die Gleichberechtigung und die Gleichstellung von Jungen und
Mädchen sind zentrale Anliegen im KJHG und anderen Gesetze. Die Aufhebung
traditioneller Geschlechterrollen fördert die freie Entfaltung der
Persönlichkeit von Jungen und Mädchen und wirkt unter anderem auch der
Gewaltbereitschaft, Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit entgegen. Gleichberechtigung und Gleichstellung von Mädchen und
Jungen wird nicht automatisch über Gleichbehandlung erreicht, sondern
darüber, beide Geschlechter in den Bereichen zu fördern, die im Zuge der
geschlechtsspezifischen Sozialisation zu kurz gekommen sind. Die Projekte und Einrichtungen des Bezirkes sind in der
“Arbeitsgemeinschaft für geschlechterdifferenzierte Jugendarbeit” nach § 78
KJHG organisiert, die aus den Arbeitskreisen in Hellersdorf und Marzahn
hervorgegangen sind. Ziel der Arbeitsgemeinschaft ist es, die geschlechterdifferenzierte
Arbeit als Arbeitsansatz und Querschnittsaufgabe in den Einrichtungen der
Kinder- und Jugendarbeit zu verankern. In den von der Arbeitsgemeinschaft ausgearbeiteten Leit- und
Handlungsrichtlinien für die geschlechterdifferenzierte Kinder- und
Jugendarbeit in Marzahn-Hellersdorf, die 2001 vom Jugendhilfeausschuss
beschlossen wurden, sind die konzeptionellen, personellen und materiellen
Standards sowie die Erfordernisse auf institutioneller Ebene dargelegt worden. Weiterhin organisiert die Arbeitsgemeinschaft gemeinsam
einrichtungsübergreifende Projekte, Fahrten und Ausstellungen sowie
entsprechende Informationsmaterialien zu Inhalt und Methodik der Arbeit mit
Mädchen und Jungen. Seit dem Jahr 2001 existiert die Veranstaltungsreihe “gender
talk” als Theorie-Praxis-Vernetzung, die durch Dissens e. V. und Mädchen in
Marzahn e. V. gemeinsam organisiert wird. Sie greift Themen aus dem
Arbeitsalltag – insbesondere auch koedukativ arbeitender Einrichtungen - auf,
um den bewussten Blick auf Jungen und Mädchen zu schärfen. Die Arbeitsgemeinschaft für geschlechterdifferenzierte
Arbeit ist mit je einer beratenden Stimme für die Belange der Mädchen bzw. der
Jungen im Jugendhilfeausschuss vertreten und wurde als eine von vier bezirklichen
Vertretungen in die Berliner Landesarbeitsgemeinschaft für
geschlechterdifferenzierte Arbeit berufen. Im Jahr 2003 verschlechterten sich die Rahmenbedingungen für
die geschlechterdifferenzierte Arbeit dramatisch. So werden der Jungentreff von Dissens e.V. und die Projekte
des Vereins Mädchen in Marzahn e.V. in Marzahn-Mitte im Bereich Kinder- und
Jugendarbeit durch den Bezirk nicht mehr gefördert. Sie arbeiten zur Zeit noch
mit Bundesmitteln, ehrenamtlich und mit Programmen des zweiten Arbeitsmarktes
und haben Projekte im Bereich der sozialen Gruppenarbeit. Da diese beiden Vereine auch überregionale Aufgaben (Fortbildung- Gender Talk und Gender Mainstreaming für die Kolleg/innen in den koedukativ arbeitenden Einrichtungen des Bezirkes) wahrnehmen, ist eine zukünftige Förderung (Kofinanzierung) dieser Projekte unerlässlich. In Hellersdorf-Nord arbeitet die kommunale
Mädcheneinrichtung “HELLA-Mädchenklub” mit drei Mitarbeiterinnen. In
Marzahn-Mitte ist das Mädchensportprojekt des Vereins Kietz für
Kids-Freizeitsport e.V. mit dem Projekt “Mädchen mobil” , das als Modellprojekt
Landesmittel erhält, durch ebenfalls drei Kolleginnen vertreten. Ein Projekt
der Jungenarbeit wird nicht mehr gefördert. In den koedukativ ausgerichteten Einrichtungen in kommunaler
und freier Trägerschaft wird zunehmend mit dem geschlechterdifferenten Ansatz
gearbeitet, angefangen bei der konzeptionellen Arbeit, über die Arbeit im
offenen Bereich bis hin zu spezifischen Angeboten für Mädchen und/oder Jungen
in separaten Räumen oder zu separaten Zeiten. Die Arbeitsgemeinschaft verstärkte seit 2003 – gemeinsam mit
der Gleichstellungsbeauftragten - ihre Aktivitäten in Richtung Gender
Mainstreaming und regte ein Pilotprojekt im Jugendamt an. 2.2.6. Integration – interkulturelle Jugendarbeit Integration – interkulturelle Jugendarbeit Interkulturelle
Jugendarbeit ist kein abgeschlossenes Arbeitsfeld, sondern versteht sich als
Arbeitprinzip der bezirklichen Jugendarbeit. Interkulturelle Erziehung will zur
internationalen Verständigung vor der eigenen Haustür beitragen. In der
bezirklichen Jugendarbeit verstehen wir unter Integration ein Zusammenwachsen
verschiedener mentaler, sozialer und kultureller Prägungen in eine neue
Lebenskultur, die auf gegenseitigen voneinander Lernen und gegenseitiger
Unterstützung basiert und von den Stärken und Potenzialen des Partners
profitiert. Der Anteil an Migrant/innen ohne deutschen Pass ist in Marzahn – Hellersdorf im Vergleich zum Berliner Durchschnitt mit ca. 3% eher gering. Im Bezirk leben aber - laut Schätzungen der bezirklichen
Migrantenbeauftragten - ungefähr 20.000 Menschen aus der ehemaligen
Sowjetunion. Genaue Zahlen sind nicht ermittelbar, da die Migrant/innen
über die deutsche Staatsangehörigkeit verfügen. Jugendliche Aussiedler/innen haben eine doppelte
Integrationsarbeit zu leisten. Einerseits müssen sie - genauso wie einheimische
Jugendliche – in die Welt der Erwachsenen hineinwachsen. Gleichzeitig müssen
sie sich aber auch in die hiesige Gesellschaft integrieren. Jugendliche Aussiedler/innen, die Angebote der Jugendarbeit
wahrnehmen, haben unterschiedliche Voraussetzungen. Von daher gibt es kein
Patentrezept zur Integration. Einige Aussiedler/innen haben noch große Probleme mit der
deutschen Sprache, bleiben lieber unter sich, sprechen am liebsten russisch.
Oft sind es Jugendliche, die noch einen starken Bezug zu ihrer alten Heimat
haben, sie sind noch nicht richtig “angekommen”. Es gibt auch andere
Jugendliche, die sozial vollständig integriert sind und keinerlei
Sprachschwierigkeiten haben. Es gibt aber auch jugendliche Aussiedler/innen,
die nur bestimmte Angebote in Jugendeinrichtungen wahrnehmen wollen und dafür
die Gepflogenheiten einschließlich der Kommunikationssprache des Hauses
respektieren. Von daher sind in Jugendeinrichtungen unterschiedliche
Ansätze entwickelt: Der Anteil an Projekten, der sich ausschließlich an
jugendliche Aussiedler/innen wendet, ist inzwischen geringer geworden. Diese
Angebote waren aber notwendig, um neu hinzugezogenen Jugendlichen die
“Einstiegsphase” zu erleichtern und einen Schutzraum zu bieten. Einrichtungen, die als
Zielgruppe jugendliche Aussiedler/innen haben, werden in den meisten Fällen
ebenso von einheimischen Jugendlichen besucht. Für beide Gruppen gibt es
Rückzugsmöglichkeiten und ggf. konkrete Projekte. Es wird aber sehr viel Wert
auf gemeinsame Aktivitäten gelegt. In der
bezirklichen Jugendarbeit werden und wurden unterschiedliche Arbeitsansätze
entwickelt: 1.
Integrationshilfen: Dazu zählen: schulische Beratung in Kooperation mit den jeweiligen Schulen,
Hausaufgabenhilfe, Hilfe bei der beruflichen Orientierung, Sprachkurse und
Sprachtraining in Deutsch, auch Sprachkurse in Russisch, Training zur sozialen
Kompetenz, Elternarbeit usw. 2. Interkulturelle Arbeit/ Bildung Dazu zählen: Schaffung von
“Gelegenheitsstrukturen” (Begegnung, Austausch, Verständigung etc.), politische
Bildung (Gesprächsrunden, Weiterbildungen, Ausstellungen, Besichtigungen von
sozial-politisch, historisch und/ oder kulturell wichtigen Orten etc.), Reisen
ins Ausland, Jugendaustausch, Patenschaften, Film und Videoprojekte über
Aussiedler/innen und die Kultur aus deren Herkunftsländern etc., Begegnungen
zwischen Vertretern von verschiedenen Kulturtrends in Deutschland (Teilnahme
der Marzahner und Hellersdorfer Jugendlichen an “Events”/ Projekten, die in
anderen Bezirken initiiert und durchgeführt werden), Turniere zwischen
Mannschaften aus anderen Kulturkreisen, Projekte, Workshops, die von Künstlern
aus ungewöhnlichen Kulturkreisen durchgeführt werden. Ein Beispiel für eine gelungene
Integrationsarbeit ist das Projekt “Neue Marzahner” an der Thüringenschule. Um
dieses Projekt herum, welches in der Schule verortet ist, hat sich ein breites
Netz verschiedener Träger im umliegenden Sozialraum (DRK, outreach- mobile
Jugendarbeit, Kirchengemeinde Marzahn Nord etc.) gebildet.Die Träger
kooperieren eng miteinander. Ziel ist es, die Schul- und Ausbildungssituation
der jugendlichen Aussiedler/innen an der Schule zu unterstützen, um somit die
Integrationschancen zu verbessern. Weitere Träger und Einrichtungen im
Bezirk, die Angebote für Migrant/innen bereit halten, sind u.a. das Jugendhaus
“UNO”, Dialog e.V., “outreach”, DRK, gangway e.V., Jugendklub “Titanic”,
Internationaler Bund e.V., Babel e.V. und “Kick”. 2.2.7. Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz Dieser Bereich hält für eine
breitgefächerte Zielgruppe im Rahmen von Hilfestellungen, Informationen und
Aufklärungsarbeit zur Sucht-, AIDS- und Gewaltprävention, Angebote vor. Zu den
Voraussetzungen des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes gehört die enge
Zusammenarbeit mit Schulen, Eltern, anderen Institutionen, freien Trägern der
Jugendhilfe und Ordnungsbehörden. Suchtprävention Das Suchtproblem bei den Jugendlichen im Bezirk ist in
erster Linie gekennzeichnet durch den starken Alkoholkonsum, durch die
zunehmende Beliebtheit der Cannabisprodukte und den Anstieg von synthetischen
Drogen auf dem Markt. Der Verbrauch von sogenannten
starken Drogen (Heroin, Kokain) tritt zwar hauptsächlich in Einzelfällen auf,
aber die Verbraucher werden bei diesem Drogenmissbrauch immer jünger. Die
Entwicklung des Cannabiskonsums zeigt, dass die Jugendlichen immer mehr auf
diese Produkte zugehen, aber mit zunehmendem Alter das Interesse dafür
verlieren. Insgesamt kann behauptet werden, dass der Konsum von illegalen
Drogen bei Jugendlichen im Bezirk trotz Zunahme quantitativ nicht die
gefürchteten Zahlen erreicht hat. Qualitativ bedeutet das frühe Einstiegsalter
allerdings einen sehr ernst zu nehmenden Fakt und zeigt, dass das
Konfliktpotential innerhalb der Familien besorgniserregend im Laufe der letzten
Jahren gestiegen ist. Das Hauptproblem bleibt der Alkoholkonsum. Hier ist
festzustellen, dass vermehrt Mädchen davon Gebrauch machen. Eine weitere
Auffälligkeit ist auch die Zunahme von Essstörungen (Bulimie, Magersucht) vor
allem bei Mädchen. Auch Süchte, wie die Spielsucht, Kaufsucht u.a., spielen
eine zunehmende Rolle. In den vergangenen Jahren ist es der
Jugendförderung gelungen, eine in Berlin einzigartige Konzeption von
Vernetzungsstrukturen in diesem Bereich zu entwickeln. In Zusammenarbeit mit
dem mobilen Team für Suchtprävention der Senatsjugendverwaltung wurde eine
Vielzahl von Gruppen, Schulen, Institutionen, Jugendeinrichtungen, freien
Trägern (insbesondere pad e.V. mit dem Projekt “Waage” und BOA e.V. mit der
mobilen Suchtberatung) der Jugendhilfe und einzelnen Fachkräften vernetzt. Sie
haben sich in mehreren Arbeitskreisen zu den verschiedenen Aufgabenfeldern
konstituiert und im Suchtverbund institutionalisiert. Diese Gremienarbeit
sichert im Bezirk den notwendigen Erfahrungs- und Informationsaustausch zu
jugend- und suchtrelevanten Themen. Seit der Entstehung der Stelle des bezirklichen
Suchtbeauftragten mit dem Schwerpunkt Prävention wurde die Koordination dieser
Aufgabe von diesem Büro übernommen. Die Jugendförderung arbeitet mit ihm im
Sinne der aufgestellten Zielstellungen
eng zusammen. Eine erfolgversprechende Suchtprävention bedarf der Planung
von langfristigen und kontinuierlichen Projekten mit Kindern und Jugendlichen.
Sie soll frühzeitig beginnen, möglichst im Kita-Alter und verlangt die
Einbeziehung von jungen Eltern. Die Durchführung von regelmäßigen Aufklärungs-
und Informationsveranstaltungen in Form von Seminaren, Workshops, AGs, Tagungen
für alle Bevölkerungsgruppen gehört zu einem unabdingbaren Bestandteil der
suchtpräventiven Jugendarbeit. Für Erzieher/innen, Lehrer/innen, Sozialarbeiter/innen und
andere, die beruflich mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben, sollen
Multiplikatorenschulungen organisiert werden. Ebenso notwendig ist eine sehr enge Zusammenarbeit mit
Kontaktlehrer/innen für Suchtprophylaxe an den Schulen. Für Eltern sollen dezentral Elternabende durchgeführt
werden. Perspektivisch wird eine Fortsetzung der bisherigen
erfolgreichen Arbeit angestrebt. AIDS- Prävention Aufklärung ist der wesentliche
Bestandteil der Prävention und wird im Rahmen der Arbeit der Jugendklubs
durchgeführt. Die Schwerpunkte in diesem Bereich bleiben nach wie vor: ·
Die
Vorbereitung und Durchführung von praxisorientierten Programmen zur
geschlechtsspezifischen Arbeit sowie Seminare und Workshops zur
Sexualpädagogik, ·
Die
Durchführung von Projekttagen in den Schulen zum Thema AIDS, ·
Die
Ausbildung von peer-groups mit Jugendlichen, ·
Die
Organisation und Unterstützung von öffentlichen Aufklärungskampagnen, ·
Kondome
sind als alltägliche Selbstverständlichkeit für Jugendliche zu etablieren. 2.2.8. Schulbezogene Kinder- und Jugendarbeit / Jugendsozialarbeit als Teil schulbezogener Jugendhilfe Im Jahr 2000 wurden gemeinsame “Inhaltliche Grundpositionen
der Schul- und Jugendämter Marzahn-Hellersdorf zur schulbezogenen Jugendhilfe”
verabschiedet. Schulbezogene Jugendhilfe umfasst schulbezogene Kinder- und
Jugendarbeit, Schulsozialpädagogik/Schulsozialarbeit, erzieherischer Kinder-
und Jugendschutz, Hilfen zur Erziehung (FB 4) sowie Betreuung in Horten,
Ganztagsschulen und Kooperation mit Tageseinrichtungen (FB 2). Schulbezogene Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit ist ein präventives Angebot im
Sinne der Primär- und Sekundärprävention und richtet sich vorbeugend, helfend
und krisenintervenierend an alle Jungen und Mädchen, Lehrer/innen und Eltern.
Sie lässt sich insbesondere von den Prinzipien der Freiwilligkeit,
Partizipation und der Allparteilichkeit, der Integration sowie der Alltags- und
Lebensweltbezogenheit leiten und arbeitet geschlechtsspezifisch. Schulbezogene Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit folgt dem
Prinzip der Dezentralisierung und Regionalisierung. Dabei richtet sie sich nach
den konkreten Bedingungen vor Ort und befördert die Vernetzung der Schule mit
dem Stadtteil bzw. dem Gemeinwesen. Im Bezirk Marzahn-Hellersdorf
arbeiten zahlreiche Schülerklubs in unterschiedlicher Form. Dabei haben
wenige eine stabile Finanzierung insbesondere im Personalbereich, z. B. aus
Sonderprogrammen oder Stiftungen und entsprechen somit auch nicht einem
wichtigen Standard der Landesarbeitsgemeinschaft Schülerklubs des Landes. Ein zweiter wesentlicher Standard ist die Vernetzung im
Bereich der Jugendarbeit, was von vielen Schülerklubs auch nicht angestrebt
wird. Sie verbleiben ausschließlich im Bereich Schule, sind quasi Teil von
Schule. Insofern sind positive Beispiele für diese Form
schulbezogener Jugendarbeit der Schülerklub von FiPP e.V. und die Geha von
Förderband e.V. Die Geha wird seit 2003 vom Bezirk nicht mehr gefördert. Eine Form der schulbezogenen Jugendsozialarbeit sind die Schulstationen.
Über das Landesprogramm “Regelfinanzierte Schulstationen”
werden seit dem Jahr 2002 zwei Schulstationen an Grundschulen in Marzahn Nord
und Mitte, als Standorte in sozialen Brennpunkten, gefördert. Schulstationen sind ein integratives, sozialpädagogisches, lebensweltorientiertes Angebot von Schule und Jugendhilfe für alle Schüler/innen. Ausgehend von ihrer Grundidee der Krisenintervention eröffnen Schulstationen Kindern und Jugendlichen in akuten Stress- und Affektsituationen die Chance, eine akzeptierte Form der Konfliktminderung zu erproben und Wege zur Selbstregulierung zu finden. Es erscheint dringend notwendig, das Landesprogramm nicht nur fortzuführen, sondern auf andere Standorte mit ähnlichen Problemlagen auszuweiten. Auch die Partizipation von Kindern im Schulalltag und ihre Rechte sind ein wichtiger Bestandteil schulbezogener Kinder- und Jugendarbeit. Das Marzahn-Hellersdorfer Kinder- und Jugendbüro führte zahlreiche Projekte in diesem Bereich durch. In einigen Regionen gibt es gute Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Schülersprecher/innen. Die Zusammenarbeit zwischen Jugendarbeit und Schule spiegelt sich auch in der Vernetzung, entweder zwischen einzelnen Schulen und Jugendeinrichtungen oder in regionalen Vernetzungsrunden wieder. Formen von Zusammenarbeit sind auch gemeinsame Arbeitsgruppen, Workshops und Fortbildungen, die aber in letzter Zeit im Bezirk eher sporadisch stattfanden. Im Jahr 2002 wurde die erste
“Lerninsel” in der Grundschule an der Geißenweide gemeinsam mit FiPP e. V.
eingerichtet. Perspektivisch könnten sich weitere Kooperationen bei der Einrichtung von Ganztagsschulen ergeben. 2.2.10. Arbeitsweltbezogene Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit Arbeitsweltbezogene Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit
bildet die Schnittstelle zwischen den traditionellen Bereichen
allgemeiner Jugendförderung und individueller Hilfen im Rahmen der Jugendhilfe
sowie zu den grundsätzlich vorrangigen Angeboten der Arbeits- bzw.
Sozialverwaltung und der Schule. Angebote “arbeitsweltbezogener Jugendarbeit” (§ 11 KJHG) sind darauf ausgerichtet, den Erwerb sozialer Kompetenzen und die Herausbildung von Schlüsselqualifikationen, die für erfolgreichen Einstieg in das Erwerbsleben unerlässlich sind, zu fördern. Dies kann sowohl in Arbeitsgemeinschaften, Workshops und Projektarbeit als auch durch die Übernahme von Verantwortung für einen bestimmten Arbeitsbereich in einer Jugendfreizeitstätte oder in der Schule erfolgen. Alle diese Angebote knüpfen an den Interessen der jungen Menschen an, beruhen auf dem Prinzip der Freiwilligkeit und werden von den Jugendlichen mitbestimmt und mitgestaltet. Jugendsozialarbeit ist darauf ausgerichtet, durch sozialpädagogische Hilfen
die schulische und berufliche Ausbildung, Eingliederung in die Arbeitswelt und
die soziale Integration von benachteiligten jungen Menschen zu fördern. Sie
soll zu mehr Chancengleichheit verhelfen und dazu beitragen, dass die
betroffenen jungen Menschen am wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, kulturellen
und am politischen Leben der Gesellschaft teilhaben können. In der Arbeitsgemeinschaft “Jugendberufshilfe” nach § 78
KJHG des Bezirkes wirken sowohl Mitarbeiter/innen freier und kommunaler Träger
der Jugendarbeit, von Trägern der Jugendberufshilfe, aus Bildungseinrichtungen
als auch Vertreter/innen des Sozialamtes, des Jugendamtes sowie als beratende
Mitglieder Vertreter/innen der Agentur für Arbeit Berlin-Ost und des
Landesjugendamtes zusammen. Sie haben es sich zum Ziel gesetzt: -
Durch
gezielte Informations-, Beratungs- und Betreuungsangebote zur Verbesserung der
Chancen junger Menschen beim Übergang von der Schule in die Arbeitswelt,
beizutragen. -
Das
bestehende Netzwerk aller Akteure der Jugendberufshilfe soll u.a. durch die
gemeinsame Entwicklung aufeinander abgestimmter Projekte qualitaEntwicklungv
weiterentwickelt werden. Gegenwärtig wird an folgenden Schwerpunkten gearbeitet: -
Entwicklung
eines regionalen EQUAL- Projektes in Marzahn- Hellersdorf, -
Unterstützung
bei der Erarbeitung eines Konzeptes für ein bezirkliches Jugendberatungshaus, -
Festlegung
und Einführung einheitlicher Qualitätsstandards als Grundlage für zukünftig
abzuschließende Leistungsvereinbarungen, -
Durchführung
öffentlicher und nutzerbezogener Informations- und Fortbildungsmaßnahmen. Die Realisierung dieser Aufgaben setzt ein funktionierendes,
mittelfristig gesichertes Angebotssystem freier und öffentlicher Träger der
Jugendhilfe voraus. Träger wie FiPP
e.V., JAO e.V., Kids & Co e.V. und der DRK - KV Nordost e.V. mit ihren
spezifischen Angeboten für Spätaussiedler und Spätaussiedlerinnen haben in den
vergangenen Jahren den Grundstein dafür gelegt, dass eine solche Zusammenarbeit
im Interesse der Zielgruppe möglich wurde. Sie verfügen über ein hohes Maß an
Fachkenntnis und Akzeptanz auf dessen Basis die oben beschriebene notwendige
Zusammenarbeit im Interesse eines effizienten Beratungs-, Begleit- und
Unterstützungssystem, das sich an den individuellen Bedarf der jungen Menschen
orientiert, entwickelt und gestaltet werden kann. 2.2.10. Kinder- und Jugendkulturarbeit Die Anzahl der Begriffe in diesem Arbeitsfeld ist so
vielfältig wie das Arbeitsfeld selbst: musisch- kulturelle Bildung, kulturelle
Jugendbildung, kulturelle Jugendarbeit, kulturell-ästhetische Bildung,
sozial-kulturelle Bildung, soziokulturelle Bildung, Kulturpädagogik,
Kulturarbeit, Kinderkulturarbeit und Jugendkulturarbeit existieren als
Bezeichnungen nebeneinander. Kinder- und Jugendkulturarbeit ist pädagogische Arbeit und
kann die Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Wirklichkeit fördern. Sie kann dazu beitragen, dass junge Menschen angeregt
werden, sich mit ihrer eigenen Identität und Kreativität auseinander zu setzen
und bestehende Strukturen in Frage zu stellen, also Innovation im
Selbsterfahrungsprozess erlernbar zu machen. In der alltäglichen Arbeit werden Ausdrucksformen und
Impulse von Jugendkulturgruppen aufgegriffen und mit ihnen nach ihren
Bedürfnissen weiterverfolgt. Zu den zur Anwendung kommenden Arbeitsmethoden zählen die
Projektarbeit, der offene Bereich, Workshops, Kurse und Veranstaltungen
zwischen Konsum und Mitmachaktionen. Kulturelle Angebote können Bedürfnisse nach kreativer
Äußerung und Artikulation junger Menschen aufgreifen, zulassen bzw. solche
anregen oder aufdecken. Der Umfang an Angeboten, vor allem
die Vielfalt der Veranstaltungstätigkeit, soll erhalten bleiben. In Anbetracht
der kaum noch zur Verfügung stehenden Ressourcen ist zu berücksichtigen, dass einrichtungs-
und stadtteilübergreifende Aktionen und Veranstaltungen stärker zu entwickeln
sind. Möglich sind hier z.B. gemeinsame Wettbewerbe, Workshops und Konzerte.
Hier sind die in der Vergangenheit erfolgreich durchgeführten gemeinsamen
Veranstaltungen “Bandwettbewerb – ROCK´Ton”, “Uncle Bands”, “Wilde Helene” in
Marzahn-Süd, “Jugendaktionstag in Marzahn Nord”, diverse “Stadtteilfeste”,
“Musikworkshops”, “Karneval der Kulturen”, “Space Parade” etc. zu nennen. Eine konzeptionelle Profilierung von Jugendeinrichtungen im
Bezirk erfolgt im wesentlichen über die verschiedenen Angebote der Kinder- und
Jugendkulturarbeit. Als Beispiele können die Theaterprojekte in den
Jugendfreizeiteinrichtungen “Springpfuhlhaus” und “Anna Landsberger”, die
Musikangebote in den Einrichtungen “U5”, “Klinke”, “East End”, “Joy In”,
“Club 18” und das “Renner”-Musikprojekt
in der Jugendfreizeiteinrichtung “Anna Landsberger” sowie Kulturangebote für
Kinder in der “Villa Pelikan” und in der Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung
“Fair” benannt werden. 2.2.11. Medienpädagogik Zentrale Aufgabe von Medienpädagogik ist die Ausbildung
einer Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen. Zielgruppe sind alle Kinder und Jugendlichen, unabhängig von
ihren besonderen Fähigkeiten oder Benachteiligungen. Die Angebote und
Aktivitäten richten sich gleichermaßen an Mädchen und Jungen, Einsteiger und
Fortgeschrittene, deutsche und ausländische, behinderte und nichtbehinderte
junge Menschen. Sie werden von jungen Menschen eigenständig und freiwillig
angenommen. Das Vermitteln und Fördern von Medienkompetenz bezieht sich
sowohl auf die “neuen” Medien (digitale Informations-, Kommunikations- und
Gestaltungsmedien) als auch auf die “alten” Medien (Fernsehen, Video, Audio,
Foto, Film und Druck). Medienkompetenz umfasst: -
die
technischen Fähigkeiten, die für die Bedienung von Medien notwendig sind, -
die
Fähigkeiten zur kritischen Bewertung und Einordnung von Medienbotschaften, -
Kenntnisse
über die technischen, politischen, ökonomischen und sozialen Rahmenbedingungen
der Medien, -
Kenntnisse,
um sich die den eigenen Interessen gemäßen Informationen verschaffen und eine
eigene Auswahl treffen zu können, -
die
Fähigkeiten zur Nutzung von Medien für die Verarbeitung eigener Botschaften und
Informationen, -
die
Fähigkeiten, Medien im sozialen Zusammenhang als Kommunikations- und
Gestaltungsmittel einzusetzen, -
die
Fähigkeit zum lebenslangen, selbst organisierten Lernen. In der Informationsgesellschaft wird Medienkompetenz zu
einer Schlüsselkompetenz, die die Teilhabe junger Menschen an der
gesellschaftlichen Kommunikation ermöglicht. Um Medienkompetenz zu entfalten, benötigen Kinder und
Jugendliche eine breite Palette unterschiedlichster Medienangebote. Sie
brauchen Zugang zu allen Medienbereichen und die Möglichkeit, in verschiedener
Qualität und Intensität mit Medien umzugehen. Über das Landesprogramm “jugendnetz-berlin” wurden in jedem
Bezirk Medienkompetenzzentren und Jugendinfopoints eingerichtet. In Marzahn- Hellersdorf wird das Medienkompetenzzentrum
gemeinsam von der Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung “FAIR” und dem
“Helliwod – Medienzentrum Berlin NordOst” realisiert. Im Bezirk konnten auch
bereits 7 Jugendinfopoints installiert werden. Nähere Informationen können unter www.jugendnetz-berlin.de bezogen werden. Da insbesondere das Internet für mehr Kinder und Jugendliche
einen immer höheren Stellenwert einnimmt, werden sie auch zunehmend mit kinder-
und jugendgefährdenden Inhalten konfrontiert. Im neuen Jugendschutzgesetz wird der veränderten
Medienlandschaft Rechnung getragen. Der Einsatz von technischen Filterlösungen ist keine
Garantie für die lückenlose Kontrolle von Angeboten im Netz. Ein großer
Nachteil der Filter ist die Einschränkung der Nutzbarkeit des Internet. Viele
sinnvolle und gute Seiten können nicht mehr angezeigt werden. Deshalb sollte
man in den Einrichtungen auf die Kommunikation mit den Jugendlichen und auf
pädagogische Intervention setzen. Bei Angeboten für Kinder ist es
äußerst sinnvoll, eigene Startseiten zu erstellen, auf denen für Kinder
geeignete Seiten gelinkt sind, um ihnen den Zugang zu kindgerechten Inhalten zu
ermöglichen. Zur Durchsetzung dieser Ansprüche müssen ausreichend
finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden, da die zu benutzenden
Ressourcen und Geräte starkem Verschleiß unterliegen. Derzeit können mit den
zur Verfügung stehenden Ressourcen die Angebote nur noch bedingt und für kurze
Zeit aufrecht erhalten werden. Ebenso wichtig ist die Finanzierung im Bereich der
benötigten Verbrauchsmittel und Telekommunikationsgebühren/ Internet. 2.2.12. Streetwork und mobile Jugendarbeit Die gesetzlichen Grundlagen von
Streetwork/ mobiler Jugendarbeit sind in den §§ 11,13 KJHG bzw. sehr
detailliert im § 13 AG KJHG enthalten. So heißt es: “Aufsuchende Jugendsozialarbeit
wendet sich insbesondere an alleingelassene, aggressive, resignative,
suchtgefährdete oder straffällig gewordene junge Menschen und fördert deren
soziale Integration. Die Angebote sind unmittelbar im Lebensumfeld der jungen
Menschen zu organisieren. Sie umfassen Einzelberatung, Gruppenarbeit,
Projektarbeit und Stadtteilarbeit. Das Jugendamt hat Vorsorge zu treffen, dass
es diese Angebote bei akutem Bedarf auch kurzfristig ermöglichen kann." Streetwork/ mobile Jugendarbeit werden im Bezirk seit
1992/1993 vom Förderverein für Jugend und Sozialarbeit e.V., von Gangway e.V.
und von dem Verband für sozialkulturelle Arbeit, LV Berlin e.V., Projekt
“Outreach” geleistet. Die Finanzierung basiert bis heute auf einer bezirklichen
Zuwendung und einer Komplementärfinanzierung der Senatsjugendverwaltung. Die
Arbeit dieser drei freien Träger ist historisch gewachsen, regional verankert
und erfolgt seit der Fusion der beiden Bezirke in Abstimmung miteinander und
unter Koordination des Fachbereiches. Durch die 2000 gegründete
Arbeitsgemeinschaft “Mobile” wurde im Jahr 2002 eine gesamtbezirkliche
Konzeption “Streetwork und mobile Jugendarbeit in Marzahn - Hellersdorf
erarbeitet und dem Jugendhilfeausschuss zur Kenntnis gegeben. Eine
überarbeitete Konzeption, die die gegenwärtigen Aufgaben und die zukünftige
Entwicklung des Fachgebietes beschreibt, wurde am 22.10.2003 im Fachgespräch
Streetwork/ mobile Jugendarbeit der Öffentlichkeit vorgestellt. Seit Januar 2003 haben sich die
Rahmenbedingungen für Streetwork/ mobile Jugendarbeit verschlechtert. Die
Haushaltslage des Bezirkes führte zu Schließungen und zu Reduzierungen von
Angeboten der Kinder- und Jugendarbeit. Streetwork/ mobile Jugendarbeit können
nicht kurzfristig für die Beseitigung von Strukturmängeln oder für die Behebung
von Entwicklungs- und Erziehungsdefiziten bei Jugendlichen benutzt oder als
soziale Feuerwehr bei plötzlich auftretenden Konflikten im öffentlichen Raum
instrumentalisiert werden. Streetwork/ mobile Jugendarbeit benötigt
verlässliche Partner in kontinuierlich arbeitenden Jugendeinrichtungen bzw.
Jugendhilfestrukturen. Die Vernetzung erfolgt sowohl auf einer räumlichen,
regionalen Ebene als auch bei der Weiterentwicklung inhaltlicher Arbeitsfelder,
wie der geschlechtsdifferenten Jugendarbeit, der arbeitsweltorientierten
Jugendarbeit, der politischen Bildung, der Suchtprävention, der
interkulturellen Jugendarbeit etc.. Aufgrund der demographischen Entwicklung im Bezirk wird sich
in den nächsten Jahren speziell der Arbeitsschwerpunkt Berufsorientierung
weiterentwickeln müssen. Gegenwärtig ist zu beobachten, dass der individuelle
Hilfebedarf von Jugendlichen bei Konflikten und Problemlagen zunimmt, dass es
vermehrt Kleingruppen auf der Straße gibt, dass die Zahl lernbehinderter Kinder
und Jugendlicher in diesen Gruppen angestiegen
und dass das Durchschnittsalter in den Cliquen gesunken ist. Größere
Gruppen haben sich weitgehend aufgelöst oder sind nur noch in zeitlichen
Intervallen anzutreffen. Daneben ist eine Kommerzialisierung des Freizeitverhaltens
der Jugendlichen bzw. eine Kommerzialisierung der Freizeitmöglichkeiten
festzustellen. Ziel von Streetwork/ mobiler Jugendarbeit wird weiterhin
sein, die jugendrelevante Infrastruktur zu bereichern, Beteiligung zu
realisieren, zur Akzeptanz zwischen jugendlichen und erwachsenen Anwohnern
beizutragen sowie Ausgrenzungs- und Stigmatisierungsprozessen von Jugendlichen
entgegenzuwirken, Jugendliche in schwierigen Lebenslagen zu begleiten,
Hilfeangebote zu organisieren und dabei mit vielen kompetenten Partnern
zusammenzuarbeiten. 2.2.13.
Internationale Jugendarbeit
Die Jugendförderung realisiert ihre Maßnahmen vorrangig
durch die kommunalen Jugendfreizeiteinrichtungen. So sind in den vergangenen
Jahren Gruppenfahrten in mehrere Städte Spaniens, Frankreichs, Italiens,
Dänemarks, der Mongolei, Weißrusslands, Polens, Tschechiens, Israels, Schwedens
und Hollands durchgeführt worden. Zahlreiche Jugendgruppen aus verschiedenen
Ländern aus Europa und Südamerika haben unsere Einrichtungen besucht, sei es im
Rahmen von Austauschprogrammen oder durch die Zusammenarbeit mit anderen
Berliner Bezirken. Der Fachbereich berät einzeln und gruppenweise Jugendliche,
die an internationalen Projekten und Maßnahmen teilnehmen wollen oder Interesse
an einem Auslandsaufenthalt bekunden. In diesem Zusammenhang sind im Bezirk bis
zum letzten Jahr in Zusammenarbeit mit Dissens e.V. Europa-Messen organisiert
worden, wo zahlreiche freie Träger die Möglichkeit bekamen, ihre Angebote
vorzustellen. Mit Italien (Perugia) und Spanien (Barcelona und Granada) sind
ebenfalls Fachkräfteaustauschprogramme durchgeführt worden. In Zusammenarbeit mit Kids & Co e.V. wurde im Jahr 2002
eine Begegnungswoche mit Jugendgruppen aus unseren europäischen Partnerstädten
organisiert. Mehrere freie Träger führen eigenständig ebenfalls
Jugendgruppenfahrten in verschiedene europäische Städte und die USA durch. In
Rahmen eines Jugendaustauschsprogramms fuhr eine Jugendgruppe der
Jugendfreizeiteinrichtung “U5” im Juni 2003 nach Israel. Im Gegenzug besuchte uns
im September 2003 eine israelische Jugendgruppe. In Rahmen einer Kooperationsvereinbarung zwischen dem
Verband für sozialkulturelle Arbeit e.V. und dem Jugendamt
(Jugendfreizeiteinrichtung Muchte) wurde im Dezember 2003 ein
Fachkräfteaustausch mit New York durchgeführt. Die Finanzierung dieser Maßnahmen erfolgte mit Beteiligung
der europäischen Jugendprogramme, aus eigenen Mitteln der Jugendlichen, aus
selbsterwirtschafteten Mitteln der Jugendeinrichtungen in Zusammenarbeit mit
dem Berliner Jugendclub e.V. und aus dem Erlös von selbstorganisierten
Benefizveranstaltungen. Bis 2002 verfügte die Jugendförderung über finanzielle
Möglichkeiten aus dem die Programme mit Selbstbeteiligung der Teilnehmer/innen
unterstützt werden konnten. Ab 2003 gestaltet sich die Organisation dieses wichtigen
Bereiches sehr schwierig. Die Jugendförderung verfügt für diesen Bereich über
keine finanzielle Mittel mehr. Die Möglichkeiten der kommunalen Freizeiteinrichtungen,
Einnahmen durch selbstorganisierte Veranstaltungen zu erzielen, haben sich
ebenfalls erheblich reduziert, da keine Sach- und Honorarmittel mehr über die
Bewirtschaftungskosten zur Verfügung stehen. Angesichts der kritischen Haushaltlage des Bezirkes wird
dieser Bereich perspektivisch nur in enger Kooperation mit freien Trägern
gestaltet werden können. Um an europäischen Programmen teilnehmen zu können,
wird eine verstärkte Zusammenarbeit mit anderen Bezirken notwendig sein. Die
Jugendfreizeiteinrichtungen “Muchte” und “U5”, die die internationale
Jugendarbeit als Schwerpunkt entwickelt haben, sind bereits dabei entsprechende
Konzeptionen zu erarbeiten. Ziele der internationalen
Jugendarbeit sind: ·
Konzentration
der Reisemaßnahmen auf das europäische Ausland, ·
Weiterentwicklung
der Beziehungen zu anderen deutschen Gemeinden, um gemeinsame Maßnahmen zu organisieren, ·
Förderung
von Begegnungen zwischen den in Deutschland studierenden bzw. arbeitenden
ausländischen jungen Menschen und Jugendlichen aus dem Bezirk. 2.2.14. Kinder-/Jugend- und Familienerholung In Marzahn-Hellersdorf wurden von 1991 bis 2000 jährlich
zwischen 1.900 und 2.100 Kinder und Jugendliche in Rahmen der verschiedenen
Maßnahmen in Gruppenreisen verschickt. Die Zahl der Anfragen und Anmeldungen
belief sich jährlich auf das Doppelte. Zu den Maßnahmen gehörten auch die
Familienreisen, die Stadtranderholung, die Gastelternreisen und die
integrativen Ferienreisen. Nach der bezirklichen Fusion musste aus haushaltsmäßigen
Gründen die Zahl der Maßnahmen reduziert werden. So konnten im Jahr 2001 nur
748 und im Jahr 2002 nur 913 Kinder und Jugendliche an den Gruppenreisen der
Jugendförderung teilnehmen. Im Bezirk konnten auf diese Weise jährlich
durchschnittlich 72% der teilnehmenden jungen Menschen finanziell gefördert
werden. Seit 2003 stehen keine finanzielle Mittel mehr für die
Durchführung von Gruppenfahrten sowie für die Familien- und Stadtranderholung
zur Verfügung. Dadurch reduziert sich dieser Bereich auf die Gastelternreisen
bzw. die Bereitstellung behinderungsbedingter Mehrkosten. Längerfristiges Ziel
sollte es sein, für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche Ferienerholung
wieder bereitzustellen. Behinderungsbedingte Mehrausgaben Für behinderte Kinder und
Jugendliche wird durch die Bereitstellung der behinderungsbedingten Mehrausgaben
der Anspruch auf Hilfe zur Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft gemäß § 40
Abs.1 Nr.8 BSHG realisiert. Diese behinderungsbedingten Mehrausgaben können
sowohl über Einzelplatzangebote als auch über integrative Erholungsreisen, die
durch freie Träger der Jugendhilfe durchgeführt werden, in Anspruch
genommen werden. Mit diesem Etat wird die Jugendförderung im nächsten Jahr in
der Lage sein, behinderten Kindern und Jugendlichen eine Ferienreise zu
ermöglichen. Angesichts der Tatsache, dass diesbezüglich der
Informationsgrad der betroffenen Familien gestiegen ist, ist es anzunehmen,
dass der Zahl der Anträge in den nächsten Jahren ebenfalls steigen wird. Aus
diesem Grund ist es erforderlich, dass hierfür die notwendigen finanziellen
Mittel aus dem bezirklichen Haushalt zur Verfügung gestellt werden. Gastelternreisen Bei diesen Maßnahmen werden Kinder und Jugendliche in den
Sommerferien für 4 Wochen im Ausland (Holland, Österreich, Schweiz, Frankreich)
bei Gastfamilien untergebracht. Die Senatsjugendverwaltung stellt die
finanziellen Mittel für alle Bezirke zur Verfügung und sie ist für die
Organisation zuständig. Dem Bezirk obliegt die verwaltungstechnische
Abwicklung. Die Eltern werden an den Reisekosten beteiligt. Im Jahr 2003 wurden etwa 160 Kinder und Jugendliche
verschickt. Durch die Streichung der Mittel für die Ferienreisen ist diese Zahl
relevant gestiegen. Sollten für die nächsten 3 Jahre keine weiteren Mittel für
Ferienmaßnahmen zur Verfügung gestellt werden, ist es anzunehmen, dass diese
Zahl weiter steigen wird. 3. Stadtteilübergreifende Planung Bedarfsplanung für den Bezirk In Marzahn-Hellersdorf gibt es zwei Methoden, den Bedarf an
Jugendfreizeitangeboten zu ermitteln. Im Zusammenhang mit der Bestimmung von
Stadtteilbudgets wurde im vergangenen Jahr erstmalig der Bedarf an
Jugendfreizeitangeboten auf der Basis der Kosten- und Leistungsrechnung,
insbesondere der Angebotsstunden ermittelt. Die andere Methode basiert auf den Richtwerten der
Senatsverwaltung und ist nach wie vor gültig. Für die Planung der Plätze im Jugendfreizeitbereich wird
entsprechend dieser Richtwerte ein Raum-Flächenfaktor zugrundegelegt, der den
Zusammenhang zwischen der räumlichen Größe (pädagogische Nutzfläche von
Einrichtungen) und der Besucherzahl verallgemeinert. Eine Berechnung des
Bedarfes an Plätzen in Jugendfreizeitstätten wird deshalb direkt im
Zusammenhang mit der entsprechenden Altersgruppe gesehen. So wird theoretisch
angenommen, dass für 18% der Kinder und Jugendlichen im Alter von 6 bis unter
25 Jahren ein Platz in der Jugendfreizeitstätte, einschließlich von 4,8% für
Plätze auf pädagogisch betreuten Spielplätzen zur Verfügung stehen sollte
(siehe folgende Tabelle). Für die Berechnung der Bedarfe müssen die Anzahl der
Kinder, Jugendlichen und jungen Menschen im Alter von 6 bis unter 25 Jahren
zugrunde gelegt werden. Danach ergibt sich für die Stadtteile und für den
Bezirk insgesamt folgender Bedarf an Plätzen:
*gemeint sind die
vom Bezirk finanzierten Plätze sowohl bei kommunalen Einrichtungen als auch bei
Einrichtungen freier Träger Im Jahr 2002 hat die Jugendförderung eine Bedarfsplanung
vorgestellt, die auf der Basis der Kosten- und Leistungsrechnung, insbesondere
der Angebotsstunden erstellt wurde. Diese im Jugendhilfeausschuss bestätigte
Form der Bedarfsermittlung war Grundlage für die anschließenden Festlegungen
aller Bereiche des Bezirksamtes zur Stadtteilbudgetierung. Die Jugendhilfeplanung der Jugendarbeit ist weiterhin im
wesentlichen kleinräumig angelegt. Dies entspricht der Methodik einer
lebensweltorientierten Jugendhilfe, die den Bedürfnissen und den Möglichkeiten
der Zielgruppe gerecht wird. Die sozialräumliche Betrachtungsweise hat hierbei
die Sichtweise auf den gesamten Stadtteil zu berücksichtigen. Hinzu kommen
Anforderungen und Aufgaben, die bezirksweit, stadtteilübergreifend zu
realisieren sind. Es ist erforderlich, Angebote oder Projekte/Einrichtungen
mit bestimmten Inhalten zu unterscheiden, die dezentral (sozialräumlich/
stadtteilbezogen) und die zentral (stadtteilübergreifend, gesamtbezirklich)
offeriert werden. Die stadtteilbezogenen Jugendfreizeiteinrichtungen
sind davon geprägt, dass sie offen sind für alle Kinder und Jugendlichen und
die Möglichkeit des Aufenthaltes bieten, ohne spezielle inhaltliche und
gruppenspezifische Angebote wahrnehmen zu müssen. Bei der Arbeit der Jugendfreizeiteinrichtungen in den
Stadtteilen sind grundsätzlich neben der offenen Kinder- und Jugendarbeit
(KuJA) folgende Inhalte integraler Bestandteil der Arbeit und werden
gegebenenfalls durch spezielle Angebote realisiert: -
Interkulturelle
KuJA, -
Geschlechterdifferenzierte
KuJA, -
Arbeitsweltorientierte
KuJA, -
Suchtprävention, -
Außerschulische
Bildung, -
Beteiligung/
Partizipation, -
Integration
von behinderten jungen Menschen, -
Jugendkulturarbeit, -
Medienpädagogische
KuJA, -
Schulbezogene
KuJA, -
Angebote
der allgemeinen Familienförderung. Die meisten Aufgaben, die auch von stadtteilübergreifender
Bedeutung sind, werden ebenfalls in den Jugendfreizeiteinrichtungen realisiert,
deren überwiegender Charakter durch ihre Sozialraumnähe definiert ist. Hierbei gibt
es einzelne Einrichtungen, die sich konzeptionell einem der oben genannten
Schwerpunkte annehmen. Die
Schwerpunkte der geschlechterdifferenzierten KuJA, der Beteiligung/
Partizipation, der arbeitsweltorientierten KuJA, der schulbezogenen KuJA, der
Suchtprävention, der außerschulischen Bildung und damit auch der politischen
Bildung sind Querschnittsaufgaben, die selbstverständlich in allen
Einrichtungen integraler Bestandteil der Arbeit sind. Es gibt nur wenige spezielle Projekte die ausdrücklich
stadtteilübergreifend arbeiten, dies sind: -
Einrichtungen
zur Partizipation: Kinder- und Jugendbüro, -
Einrichtungen
der arbeitsweltorientierten Arbeit, -
Zielgruppenorientierte
Streetworkerteams, -
Spielmobile, -
Angebote
der Suchtprävention: Beratungsstellen, mobiles Suchtberatungsteam. Da der Bedarf nicht in allen
Stadtteilen zu decken ist, sind stadtteilübergreifend auch weiterhin die
Einrichtungen zur Familienförderung und die Schulstationen ausgewiesen. Des weiteren sind Angebote für den Bereich der
geschlechterdifferenzierten Kinder- und Jugendarbeit stadtteilübergreifend
notwendig. Die 2002 vorgenommene und vom
Jugendhilfeausschuss bestätigte Bedarfsermittlung auf der Grundlage der Kosten-
& Leistungsrechnung (im wesentlichen Angebotsstunden) haben wir an die
aktuellen Zahlen bzgl. unserer Zielgruppe angepasst. Bei der Berechnung bildete die Anzahl der 6-26jährigen die
wesentliche Grundlage, ferner wurden die Ausdehnung eines Sozialraumes und die
soziale und sonstige für die Jugendarbeit relevante Infrastruktur
berücksichtigt. Die ausführliche Planung ist schon im April 2002
erfolgt. Für den Gesamtbezirk ergibt sich ein Bedarf an 12
großen Jugendfreizeiteinrichtungen, 20 mittleren und 76 kleinen, dazu kommt in
jedem Stadtteil ein betreuter
Spielplatz. Stadtteilübergreifend liegt der Bedarf insbesondere bei: -
2
zielgruppenorientierten Teams der mobilen Jugendarbeit, -
4
Spiel- bzw. Jugendmobilen, -
2
suchtpräventiven Projekten, -
2
(Standorte) Kinder- und Jugendbüros, -
einem
arbeitsweltorientiertem Jugendberatungshaus (ist konzeptionell angedacht). Projekte und Einrichtungen im Bezirk Projekte und Einrichtungen
*EU, Senat, Bund, Stiftungen etc. nicht ausschließlich
durch 2.Arbeitsmarkt Entwicklung, Defizite und Ausblick im Bezirk Laut der Leitlinien für eine Stadtteil- oder Sozialraumorientierung sollte stadtteilübergreifend so wenig wie absolut nötig konzipiert sein. Dies setzt jedoch eine bedarfsgerechte Finanzierung in den einzelnen Stadtteilen voraus. Zu den Arbeitsfeldern, die auch bei
ausreichender Finanzierung sinnvoll nur gesamtbezirklich zu erfüllen sind,
gehören, wie oben bereits aufgeführt, im wesentlichen die Bereiche
Partizipation in Form eines Kinder- und Jugendbüros, die arbeitsweltorientierte
Arbeit, zielgruppenorientierte Streetworkerteams, Spielmobile, Suchtprävention
und die Kinder- und Jugenderholung. Teams der mobilen Jugendarbeit (Streetworkerteams) haben
zwei unterschiedliche methodische Ansätze. Bestimmte Teams arbeiten
entsprechend der Konzeption stadtteilbezogen, haben also bestimmte Stadtteile
oder Sozialräume direkt als Arbeitsterrain. Methodisch unterscheiden sich davon
die anderen Teams, die zielgruppenorientiert, stadtteilübergreifend arbeiten.
Diese Aufgabenteilung ist sinnvoll und sollte auch weiterhin beibehalten
werden. Spielmobile werden ebenso stadtteilübergreifend angebunden
sein müssen, da es unrealistisch ist, in jedem Stadtteil ein Spielmobil zu
unterhalten. Die Partizipation stellt ein absolutes Kernstück unserer
Arbeit dar. Viele Projekte der Beteiligung beziehen sich auf das
unmittelbare Umfeld der Kinder und Jugendlichen, haben also einen deutlichen
Sozialraumbezug. Partizipation ist jedoch eine Thematik die für den
Gesamtbezirk wahrzunehmen ist (siehe hierzu auch “Berliner Lokale Agenda 21”,
“Standards für Kinder- und Jugendbeteiligung in Berlin”, “Koordinierungsstellen
und Beteiligungsbüros der Kinder- und Jugendmitbestimmung in Berlin” etc.). Sie
ist eine Querschnittsaufgabe, die für die verschiedenen Altersgruppen und
Themen unterschiedliche methodische Herangehensweisen erfordert. Die speziellen
Anforderungen sind in der Fachwelt inzwischen unumstritten, ebenso wie die hohe
Wertigkeit in der Jugendhilfe. Nicht umsonst ist die Beteiligung im § 8 KJHG
eingeführt und somit als einer der Grundsätze für die Jugendhilfe beschrieben
worden. Sie ist aber leider noch keine Selbstverständlichkeit. Das Projekt des Kinder-
und Jugendbüros ist als Ansprechpartner für die Kinder und Jugendlichen und
Vermittler zu den verschiedenen Ämtern unverzichtbar. Partizipation erfordert
die Initiierung von spezifischen Beteiligungsprojekten und die kontinuierliche
Begleitung der Kinder und Jugendlichen durch geschultes Fachpersonal. Das Kinder und Jugendbüro muss auf Grund seiner
Aufgabenfülle und seiner sehr speziellen Thematik grundsätzlich
stadtteilübergreifend zugeordnet sein, arbeitet jedoch bei vielen Projekten
stadtteilorientiert und braucht für die Aufgabenerfüllung Ansprech- und
Kooperationspartner in den einzelnen Stadtteilen und Abteilungen des
Bezirksamtes. Suchtberatungsteams/-stellen werden ebenfalls weiterhin stadtteilübergreifend tätig sein, ebenso wie arbeitsweltorientierte Projekte, zum Beispiel ein Jugendberatungshaus (z. Z. in Konzeption). Diese Aufgaben können nicht vollständig in jedem Stadtteil verortet sein. Der zur Zeit leider nicht finanzierte Aufgabenbereich der
Kinder- und Jugenderholung wäre zweckmäßig ebenfalls kaum stadtteilbezogen zu
gewährleisten. Hierfür ist zur Zeit jedoch leider kein Geld vorhanden. In der jetzigen Mangelsituation ist es sinnvoll, Angebote im
Sinne des Gender Mainstreaming stadtteilübergreifend zu realisieren. Hier konnten nach jahrelanger erfolgreicher Arbeit im Jahr 2003 das Mädchenprojekt des “Mädchen in Marzahn” e.V. und das Jungenprojekt von “Dissens” e.V. nicht mehr gefördert werden. Dadurch ist eine Lücke entstanden, die durch das einzig in der bezirklichen Finanzierung verbliebene Projekt, den Mädchenclub Hella, nicht kompensiert werden kann. Es ist in den stadtteilübergreifenden Listen auch nicht aufgeführt, sondern dem Stadtteil Hellersdorf Nord zugeordnet, da es ohne weitere geförderte Projekte der Mädchen- und der Jungenarbeit als Kooperationspartner den stadtteilübergreifenden Anspruch der Implementierung des Gender Mainstreaming nur noch begrenzt wahrnehmen kann. Insbesondere im Bereich der Jungenarbeit sind durch die Nichtfinanzierung des Jungenprojektes von Dissens e.V. qualitative Rückschritte bereits zu verzeichnen. Trotz der zur Zeit bestehenden finanziellen Lage (und eine
Verbesserung ist für die nächsten Jahre nicht zu erwarten) wäre es
ebenfalls erforderlich, Projekte der
geschlechterdifferenzierten Arbeit zu finanzieren, die gesamtbezirklich dem
Anspruch des Gender Mainstreaming Geltung verschaffen könnten. Jedoch kann für die nächsten Jahre nur realistisch das Ziel ausgegeben werden, dass Bestehende zu erhalten, soweit es aus jugendhilfeplanerischer Sicht zu keiner Verschiebung in der Schwerpunktsetzung kommt oder Projekte ineffektiv arbeiten. Beides ist zur Zeit nicht der Fall, obwohl für die beiden größten inhaltlichen Defizite, die Kinder- und Jugenderholung und die geschlechterdifferenzierte Kinder- und Jugendarbeit ein hoher Bedarf besteht. Die weitere Finanzierung der unter 3. und 4. in den
Tabellen A und B aufgeführten Projekte ist somit die mindest notwendige
Grundausstattung.
Keines der über bezirkliche
Zuwendungen geförderten Projekte ist ausfinanziert. Die Kosten für die
einzelnen Projekte werden erfahrungsgemäß weiter steigen, ohne dass es eine
Aussicht gibt, die Zuwendungen zu erhöhen. Zum Teil sind die Träger in der Lage
diese Finanzlücken zu kompensieren, aber wie bei allen Projekten der
Jugendarbeit wird dies zunehmend schwerer bei steigender Konkurrenz z.B. auf
dem Sponsorensektor. 4. Sozialraumorientierte Planung 4.1.Marzahn- Nord Soziodemographische Situation in Marzahn Nord Im Stadtteil lebten am 31.12.02 24.253 Menschen, 48,7% davon
waren weiblich. 8.431 Einwohner waren zwischen 6 und 27 Jahren alt. Die
Anzahl der 0 bis unter 27jährigen betrug 9.826. Auffallend ist ein hoher Anteil alleinerziehender Mütter und
die für Marzahner Verhältnisse hohe Sozialhilfedichte. Der Sozialhilfebericht 2001 Marzahn-Hellersdorf verweist
darauf, dass der Stadtteil Marzahn-Nord den größten Sozialhilfeanteil bei drei
KJHG- relevanten Altersgruppen, den 0 bis unter 6jährigen (38,1%), bei den 15 bis
unter 18jährigen (8,5%) und bei den 18 bis unter 27jährigen (15,2%) aufwies.
Bei den 6 bis unter 15jährigen nahm Marzahn-Nord den zweiten Rang hinter
Marzahn-Mitte ein. Der Anteil alleinerziehender Personen an den
Hilfeempfänger/innen betrug in Marzahn-Nord 25,5%. Im Gebiet gibt es ca. 7.000 Haushalte. In knapp der Hälfte
leben Kinder. Der überwiegende Teil davon lebt bei alleinerziehenden Eltern
(meist Mütter). Marzahn-Nord nahm im Bezirk im Vergleich mit den 6 Regionen
am 31.12.02, wie sie als Arbeitsgrundlage für das Jugendamt existieren, mit 154
Klienten den 2.Rang bei den stationären Hilfen ein. Mit 280 Fällen bei den Hilfen zur Erziehung(§§ 34, 33, 32
und den ambulanten Hilfen) belegte Marzahn-Nord den 4.Rang (31.12.02). Marzahn-Nord hatte im Jahr 2001 im Vergleich zu den anderen
Stadtteilen eine relativ geringe Delinquenzbelastung (Rang 5). Auf 4.471
Einwohner in der Altersgruppe der 14 bis unter 21jährigen fielen 253 Anklagen.
Das entsprach einer Anklagerate von 5,7%. 386 Bewohner/innen des Stadtteils waren nichtdeutscher
Herkunft (Vietnamesinnen und Vietnamesen, Kriegsflüchtlinge etc.). Das
entsprach 1,6% der Gesamtbevölkerung. In Marzahn-Nord gibt es 5 Grundschulen, 1 Hauptschule, 1
Realschule und 2 Sonderschulen, 4 Kita`s in kommunaler und 1 Kita in freier
Trägerschaft und ein Jugendhilfezentrum der Träger JAO e.V. und Kiek in
e.V. mit den Standorten Golliner Str.
8.-10 und Rosenbecker Str. 25-27. Der Stadtteil Marzahn Nord gliedert sich in die Sozialräume
Marzahn- Nord und Marzahn- West. Er gehört zu den Berliner
Stadtquartieren, in dem ein Quartiermanagement installiert wurde. Im Rahmen des
Quartiermanagement wurde von Weber und Partner eine Sozialstudie 2003 erstellt.
Diese ermöglicht folgende Daten zur sozialen Situation des Stadtteiles darzustellen: 1.
Die
Einwohnerzahl ging in den letzten 8 Jahren um 1/3 zurück (Wegzug von
Besserverdienenden, zeitgleiches Verlassen des Elternhauses durch eine große
Gruppe junger Menschen, (Teil-) Rückbau bzw. die Modernisierung von
Wohnungsbeständen im Gebiet). Bedingt durch diese hohe Fluktuation und die
bauliche Struktur nimmt die Anonymität in der Siedlung zu, was zu fehlenden
sozialen Kontakten und Isolation führt. Marzahn- Nord ist ein sehr junger
Stadtteil: 40 % der Bewohner/innen sind jünger als 27 Jahre. Die Anzahl sehr
junger Mütter (unter 20 Jahren) nimmt zu. Der Stadtteil verfügte bisher über
große infrastrukturelle Potenzen, die jedoch nicht völlig aufrecht erhalten
werden konnten. Freizeiteinrichtungen wurden geschlossen und Freiräume für Kinder
und Jugendliche eingeschränkt. Dadurch können sich Generationskonflikte
verschärfen. Die Zahl der Schulverweigerer bzw. Schul- und Ausbildungsabbrecher
steigt. 2.
Der
Stadtteil ist gekennzeichnet durch einen hohen Anteil von Familien aus den
ehemaligen GUS-Staaten: ca. 20 % der Stadtteilbewohner sind Aussiedler/innen.
Aufgrund von Sprachschwierigkeiten einerseits und Fremdenangst sowie mangelnder
Kenntnis über die Situation der Aussiedler/innen andererseits ist der Prozess
der sozialen Integration mit Konflikten behaftet. Die Aussiedler/innen haben
große Schwierigkeiten, in ihren erlernten Berufen Arbeit zu finden, sprachliche
Qualifikationen fehlen, Berufsabschlüsse werden nicht anerkannt bzw. Berufe am
Arbeitsmarkt nicht nachgefragt. 3.
Es ist
ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Der Anteil der Bevölkerung,
der auf staatliche Transferleistungen angewiesen ist, ist überproportional
hoch. 14% der unter 25 jährigen sind arbeitslos, jeder 4. ist ein
Langzeitarbeitloser. Der Stadtteil hat die höchste Sozialhilfedichte (10,6 %)
im Bezirk. Jedes 3. Kind, jeder 6. junge Erwachsene in Marzahn- Nord lebt von
Sozialhilfe. 25 % der Aussiedler/innen und der Alleinerziehenden beziehen
Sozialhilfe. Von den 12,4% Sozialhilfeempfänger/innen des Stadtteils sind 53,2%
weiblich. Durch unterschiedliche Programme (wohnumfeldverbessernde
Maßnahmen, Jugend mit Zukunft etc.) entwickelte sich in den letzten 10 Jahren
eine große Palette kleinräumiger, wohnungsnaher Angebote im Bereich der Kinder-
und Jugendarbeit. So entstanden beispielsweise 3 Blockhäuser und zwei
Kinderkeller. Marzahn- Nord verfügte bis Ende 2002 über ein breites Netz
großer, mittlerer und kleinräumiger Einrichtungen, zwei Abenteuerspielplätze,
sowie ein Team der mobilen Jugendarbeit. Dieses Netz finanzierte sich aus
unterschiedlichen Mitteln: bezirkliche Zuwendung, Senatsfinanzierung,
Sonderprogramme etc.. Die meisten der Projekte wurden aber durch Maßnahmen des
2. Arbeitsmarktes (ABM, SAM) flankiert, teilweise sogar ausschließlich
finanziert. Durch die ungesicherte Finanzlage war das entstandene Netz
ständigen Unsicherheiten ausgesetzt und im Wandel begriffen. Mittlerweile ist die Situation als katastrophal
einzuschätzen. Seit Beginn des Jahres 2003 sind als mittelfristig
gesicherte Einrichtungen nur noch die beiden kommunalen
Jugendfreizeiteinrichtungen “Mehrweg” und “UNO” sowie der Jugendklub “Wurzel”
und das Team “outreach – mobile Jugendarbeit” vom Verband für sozialkulturelle
Arbeit e.V. (Kofinanzierung Senat – Bezirk) zu betrachten. Die Schulstation an der Selma – Lagerlöf - Schule wird über
Mittel des Senates finanziert. Alle anderen Einrichtungen werden über Maßnahmen des 2.
Arbeitsmarktes und/oder ein hohes ehrenamtliches Engagement unter
verschlechterten Bedingungen offen gehalten. Durch Mittel des Quartiersmanagements/ Soziale Stadt konnten
Teilprojekte von 4 Trägern in Ansätzen kompensiert werden: -
der
Kinderring Berlin e.V. konnte beginnen, sein Jugendcafe weiter auszubauen, -
Kiek
in Berlin e.V. konnte sportorientierte Angebote rund um die Blockhäuser
initiieren, -
Mädchen
in Marzahn e.V. entwickelt mit Jugendlichen des Sozialraumes rund um den
Seelgraben Angebote, -
die
Spielplatzinitiative Marzahn e.V. gestaltet mit Kindern und Jugendlichen den
“Abenteuerspielplatz West” weiter. Ausschließlich durch den 2. Arbeitsmarkt werden im Stadtteil
folgende Einrichtungen betrieben: “Abenteuerspielplatz Nord” von der
Spielplatzinitiative Marzahn e.V., “Kommunikationsstätte für jugendliche
Aussiedler” und der Schülerclub “yellow blue” von urban-consult gGmbH, “KreAktiv” von JAO e.V., “Kaskade” und
“Spieleclub Anlauf” von Kiek in e.V., “Kinderparadies” der Spielplatzinitiative
Marzahn e.V., “pad pur” von pad e.V.. Mit der Vernetzung freier und kommunaler Träger der
Jugendarbeit begann die Jugendförderung 1995. Dabei konnte auf vorhandene
Strukturen zurückgegriffen werden. In Marzahn- West gab es das Vorortbüro zu
“Wohnumfeldverbesserung in Großsiedlungen” durch das SPI bis 1996. In Marzahn-
Nord initiierte die AG Spaß Strukturen. Die Vernetzungsrunden in beiden Sozialräumen beschäftigten
sich einerseits mit der Entwicklung von konkreten Handlungsstrategien zu
inhaltlichen Arbeitsfeldern der Jugendarbeit, andererseits wurden
Veranstaltungen, Öffnungszeiten, Ferienmaßnahmen aufeinander abgestimmt. Durch die Vernetzung auf Stadtteilebene verbesserte sich die
Zusammenarbeit zu anderen
Institutionen, Ämtern und Projekten. Kooperationsbeziehungen entstanden je nach
Bedarf und Situation zu anderen Fachbereichen des Jugendamtes, zum Sozialamt,
Schulen, Natur- und Umweltamt, Polizei, Stadteilzentrum usw.. Enge Arbeitsbeziehungen gibt es explizit zum
Quartiersmanagement, das im Stadtteil verortet ist. In deren Steuerungsrunde
arbeitet die Jugendförderung aktiv mit. 2001 wurde das Stadtteilbüro der Jugendförderung Marzahn-
Nord als Vorortbüro eröffnet. Seit 2001 wird im Stadtteil ein “lokaler Aktionsplan für
Demokratie und Toleranz” umgesetzt. Dieser wurde bisher aus den Programmen des
Bundesjugendministeriums “E&C” und “entimon” finanziert. Im Rahmen dieses
Programms wurden für erwachsene und jugendliche Multiplikator/innen
Fortbildungen angeboten (Mediation, Integration, Methoden der politischen
Bildung, Umgang mit rechten Orientierungen etc.) und größere Aktionen
durchgeführt (Sportwoche gegen Gewalt, Stadtspiele etc.). In den Einrichtungen
wurden kleinteilige Projekte initiiert. Ein Austausch zwischen Kindern und
Jugendlichen aus Marzahn- Nord und Neukölln Nord wurde organisiert, der zur
interkulturellen Verständigung “vor der eigenen Haustür” beitrug. 2002 wurde im Stadtteil ein Jugendbeteiligungsprojekt im
Rahmen des Programms “K&Q” des Bundesjugendministeriums realisiert, bei dem
Jugendliche über die Verwendung von 15.000 Euro zur Verbesserung der Situation
im Stadtteil entscheiden konnten. Bedarfsplanung für Marzahn-Nord 2003 gibt es im Stadtteil einen Bedarf an einer großen
Einrichtung, 3 mittleren Einrichtungen und 9 kleinen Einrichtungen. Gebraucht
wird außerdem ein pädagogisch betreuter Spielplatz und ein Team der mobilen
Jugendarbeit. Auch zielgruppenspezifisch werden unterschiedliche
Einrichtungen benötigt. Gerade für Kinder sind kleine, wohnortnahe
Einrichtungen zu entwickeln oder zu sichern. Projekte und Einrichtungen in Marzahn-Nord
Entwicklung, Defizite und Ausblicke für Marzahn Nord Das Bild des Stadtteils wird in den nächsten Jahren durch
die Maßnahme: “Stadtumbau Ost” geprägt sein. Wohnhäuser werden abgerissen,
Geschosse rückgebaut usw.. Im Stadtteil sind kleinräumige, wohnungsnahe
Kinderfreizeitprojekte finanziell abzusichern. Gerade in Marzahn- Nord, einem
Stadtteil, in dem viele Kinder in ihren Familien nie gelernt haben, Erwachsene
als verlässliche Partner/innen zu erleben (dies ist nicht nur dem sehr hohen
Anteil alleinerziehender Eltern geschuldet) sind verlässliche Strukturen
insbesondere in der “Beziehungsarbeit” zu entwickeln, die weder dem Zufall,
noch dem 2. Arbeitsmarkt zu überlassen sind. Perspektivisch sind wieder finanzielle Grundlagen zu
schaffen, die eine Kontinuität in der Arbeit ermöglichen. Eine der beiden Einrichtungen “Mehrweg” bzw. “UNO” (nach
Umzug in neue Räumlichkeiten) wird sich als zentrale Einrichtung entwickeln,
die Angebote für verschiedene Ziel- und Altersgruppen bereithält. Konkrete Angebote für jugendliche Aussiedler/innen werden
sich vermehrt in Einrichtungen der Jugendarbeit integrieren, d.h. der Bedarf an
Einrichtungen ausschließlich für junge Aussiedler/innen wird im Stadtteil
zurückgehen. Notwendig sind aber weiterhin konkrete Projekte und
Ansprechpartner/innen innerhalb der Arbeit in den Einrichtungen, die sich
ausdrücklich an diese Zielgruppe wenden und “Integration” zum Thema haben. Neue Wege in der Finanzierung von Jugendarbeit im Stadtteil
sind notwendig. Jugendarbeit wird immer mehr darauf angewiesen sein, andere
Finanzquellen zu erschließen. An den gemachten Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit dem
Quartiersmanagement sollte angeknüpft werden, um zumindest Teilprojekte
finanziell untersetzen zu können. Mitarbeiter/innen der Jugendarbeit freier und kommunaler
Träger müssen im Bereich der Mittelbeschaffung vermehrt mit Wissen ausgestattet
werden (Stiftungen, Sonderprogramme, Sponsoring etc.). Das Stadtteilbüro der Jugendförderung wird sich weiterhin um
Sonderprogramme bemühen, die die Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen
Akteuren im Interesse von Kindern und Jugendlichen unterstützen, Projekte in
Einrichtungen fördern, die zur Toleranzentwicklung beitragen und die
Partizipation von Kindern und Jugendlichen befördern. Dabei wird an den
Erfahrungen der letzten drei Jahre angeknüpft. 4.2.Marzahn-Mitte Soziodemographische Situation in Marzahn – Mitte Der Stadtteil Marzahn-Mitte ist der einwohnerstärkste
Stadtteil im Bezirk. Mit Stand vom 31.12.02 lebten in Marzahn-Mitte 45.982
Einwohner, davon 15.266 junge Menschen im Alter von 0 bis unter 27 Jahren. Im Vergleich der männlichen und weiblichen Kinder,
Jugendlichen und jungen Erwachsenen in dieser Altersgruppe ließ sich ein fast
paritätisches Verhältnis feststellen – 7.177 waren weiblich und 8.089 männlich. Der Anteil der 0 bis unter 27jährigen an der
Gesamteinwohnerzahl betrug 33,2 %. Diese Altersgruppe hat sich von 2001 zu 2002 um 640
Einwohner verringert. Das ist eine Abnahme von 4,1 %. Zum 30.06.2003 erfolgte
eine weitere Abnahme dieser Altersgruppe um 1%. Für die Altersgruppe der 6-26jährigen ergab sich per
30.06.2003 eine Einwohnerzahl von 13.164 (davon 6.132 weiblich und 7.032 männlich). 2002 begann der “Jugendberg” mit den 19 jährigen und reichte
bis zu den 25jährigen. Den Gipfel bildete die Altersgruppe der 22jährigen. Der Sozialhilfebericht 2001 Marzahn-Hellersdorf verwies
darauf, dass der Stadtteil Marzahn-Mitte den größten Sozialhilfeanteil bei den
6 bis unter 15jährigen mit einem Anteil von 12,5% hatte. Bei den 6 bis unter
15jährigen nahm Marzahn-Mitte mit einem Anteil von 31,4% den dritten Rang ein.
Von 2.038 Einwohnern im Alter von 15 bis unter 18 Jahren lebten 157 (5,8%) in
Sozialhilfe. Bei den 18 bis unter 27jährigen bestand eine Sozialhilfedichte von
7,5%. Der Anteil alleinerziehender Personen an den
Hilfeempfänger/innen betrug in Marzahn-Mitte 24,8%. Marzahn-Mitte nahm im Bezirk im Vergleich mit den 6 Regionen
am 31.12.02, wie sie als Arbeitsgrundlage für das Jugendamt existieren, mit 150
Klienten den 3.Rang bei den stationären Hilfen ein. Mit 304 Fällen bei den Hilfen zur Erziehung (§§ 34, 33, 32
und den ambulanten Hilfen) belegte Marzahn-Mitte den 2.Rang (31.12.02). 513 Einwohner/innen des Stadtteils waren Ausländer. Sehr viele Bewohner/innen des Stadtteils sind aus den
ehemaligen GUS-Staaten zugezogen. Nach Aussagen der Migrant/innenbeauftragten
des Bezirkes leben in Marzahn-Mitte die meisten Spätaussiedlerfamilien. Marzahn-Mitte hatte im Jahr 2001 im Vergleich zu den anderen
Stadtteilen eine mittlere Delinquenzbelastung (Rang 4). Auf 6.647 Einwohner in der Altersgruppe der 14
bis unter 21jährigen fielen 377
Anklagen. Das entsprach einer Anklagerate von 5,7%. Der Stadtteil wurde bis 1989 gezielt infrastrukturell
entwickelt. Es existierten in jedem Sozialraum (ausgenommen Sozialraum 03)
kleine Stadtteilzentren mit Einkaufsmöglichkeiten und Dienstleistungsangeboten,
Kultur- und Jugendfreizeiteinrichtungen, Kita`s und Schulen. Auf der Basis dieser Infrastruktur konnte im Stadtteil ab
1990 gezielt ein Netz von Angeboten kommunaler und freier Trägern der
Jugendarbeit geschaffen werden. Bis zum Jahr 2003 existierten im Stadtteil 6 kommunale
Kinder- und Jugendfreizeit-einrichtungen. Das Jugendhilfezentrum des DRK in der
Sella Hasse Straße wurde eingerichtet. Mit Mitteln des Landes Berlin konnte im
Glambecker Ring eine nicht mehr genutzte Kita modellhaft in ein “Kinder- und
Jugendhaus” umgebaut werden. In den Ringkolonnaden, der Ludwig-Renn-Straße, der
Marzahner Promenade und sogar im Sozialraum 03 (der Kinder- und Jugendzirkus
“Springling”) entstanden Einrichtungen und Projekte von freien Trägern für
Kinder und Jugendliche. Eine Schulstation konnte eröffnet werden, aus dem
Stadtteil heraus kommen 2 Spielmobile zum Einsatz. Der Jugendklub “Muchte” wurde umgebaut, der “Club 18”, der
“K-OSt”, der “Extremweit” sind nach dem Abriss der alten Dienstleistungswürfel auf
bezirkseigenem Grund und Boden neu gebaut worden (Fertigstellung “Extremweit”
im Frühjahr 2004). Im Stadtteil ist die größte Kinderfreizeiteinrichtung des
Bezirkes- das “FAIR”- beheimatet. Der Jugendklub “Renner” erwarb sich
Berlinweit einen Namen als Ort für Bandförderung und
Jugendkulturveranstaltungen. In Marzahn-Mitte arbeitet ein Streetworker-Team
von Gangway e.V.. Für die Kinder von 0 – 6 Jahren stehen im Stadtteil 12
Kindertagesstätten zur Verfügung, davon 8 in kommunaler und 4 in freier
Trägerschaft (Humanistischer Verband, Urban consult und 2 Einrichtungen der
Volkssolidarität). In Marzahn-Mitte gibt es 5 Grundschulen: Die
Bruno-Bettelheim-Grundschule mit einer Schulstation, die Karl-Friedrich-Friesen-Grundschule,
die Wilhelm-Busch-Grundschule, die Grundschule am Bürgerpark und die
Peter-Pan-Grundschule. Weiter existieren 1 Hauptschule (Felix-Wankel-Oberschule), 1
Realschule (Hobrecht-Oberschule) und 1 Sonderschule (Döblin-Schule). Von den insgesamt 8 Gesamtschulen im Bezirk
Marzahn-Hellersdorf befinden sich 4 in Marzahn-Mitte: Thüringen-Oberschule,
Rudolf-Virchow-Oberschule, Oberschule am Landsberger Tor und die Oberschule an
der Marzahner Promenade. Der Standort der ehemaligen Walter-Felsenstein-Oberschule
(Gymnasium) soll langfristig als Filiale anderer Gymnasien erhalten bleiben. Bedarfsplanung für Marzahn-Mitte 2003 gibt es im Stadtteil einen Bedarf an 2 großen
Einrichtungen, 4 mittlere Einrichtungen und 12 kleinen Einrichtungen. Im Stadtteil
wird ein pädagogisch betreuter Spielplatz benötigt. Projekte und Einrichtungen in Marzahn Mitte
*EU, Senat, Bund, Stiftungen etc. nicht ausschließlich
durch 2.Arbeitsmarkt Entwicklung, Defizite und Ausblicke für Marzahn-Mitte Aus dem bisher Dargestellten ist ersichtlich, dass eine gut entwickelte Struktur von Jugendarbeit im Stadtteil existent war. Im Jahr 2003 hat es deutliche Veränderungen dieser Struktur
gegeben. Im Rahmen der “Netzplanung für kommunale Einrichtungen”
wurde aus finanziellen Gründen der Beschluss gefasst, im Stadtteil 2 kommunale
Freizeiteinrichtungen zu schließen. Deshalb wurde für das nicht mehr kommunal weiterzuführende
Jugendhaus “K-Ost” im Sozialraum 4 ein Interessenbekundungsverfahren initiiert,
da allen Akteuren im Stadtteil bewusst war, dass der Standort mit dem erst 7
Jahre alten Haus für Kinder und Jugendliche erhalten bleiben muss. Seit dem 01.07.2003 hat der Club dialog e.V. die Einrichtung
übernommen. Wiedereröffnet werden konnte die Einrichtung am 05.11.03 unter dem
Namen “Schalasch-Ost”. Die Einrichtung ist weiter ein offenes Haus für Kinder
und Jugendliche aus dem unmittelbaren Wohnumfeld, besondere Zielgruppe sind
Spätaussiedlerfamilien. Im Sozialraum 4 befindet sich weiter die Kinder- und
Jugendfreizeiteinrichtung “Muchte”. Als Kooperationspartner konnte hier der Verband für
sozial-kulturelle Arbeit, Landesgruppe Berlin e.V. gewonnen werden. Es kann
davon ausgegangen werden, dass diese Kooperation maßgeblich dazu beiträgt, die
Einrichtung zu erhalten. In der Schwarzburger Straße im Sozialraum 4 arbeitet der
Kietz für Kids Freizeitsport e.V. mit dem Projekt “Mädchen mobil”.
Sportorientierte Jugendarbeit für Mädchen und junge Frauen wird angeboten (über Landesfördermittel). Im Februar 2003 wurde der Jugendklub “Renner” im Sozialraum
6 geschlossen. Diese Entscheidung ist allen Beteiligten besonders schwer
gefallen, da der Jugendklub seit Jahren junge Bands förderte und eine
exzellente Jugendkulturarbeit leistete. Alle Versuche, einen neuen Standort
(auch in anderer Trägerschaft) für das Musikprojekt zu finden, scheiterten. Auf Initiative der Jugendlichen und der Mitarbeiter ist ein
Teil des Projektes jetzt im Jugendklub “Anna Landsberger” in Marzahn-Süd
wiederzufinden. Das Gebäude des “Renners” wurde auf Grund des schlechten
Bauzustandes nicht im Rahmen eines Interessenbekundungsverfahrens für
Jugendarbeit ausgeschrieben, sondern durch das Jugendamt in den
Liegenschaftsfonds des Landes abgegeben. Im gleichen Sozialraum befindet sich die Jugendfreizeiteinrichtung
“Club 18”. Durch die Kooperation mit dem Fortuna Wohnungsunternehmen e.G. ist
die Finanzierung der Betriebskosten der Einrichtung bis zum Juni 2004
gesichert. Im Sozialraum 6 verortet ist das
Jugendhilfezentrum des DRK KV Berlin NORD e.V.. In enger Zusammenarbeit mit dem
Projekt “Neue Marzahner” des Wuhlgarten e.V. an der Thüringen OS und “outreach”
-Mobile Jugendarbeit” des Verbandes für sozial-kulturelle Arbeit, Landesgruppe
Berlin e.V.) ist in diesem Jahr das Netz Mehrower Allee entstanden –
Integrationsförderung von jungen Spätaussiedler/innen. Die genannten 3 Träger
sind die einzigen Träger, welche im Stadtteil noch über bezirkliche Zuwendungen
gefördert werden können. Ohne bezirkliche Förderung müssen seit diesem Jahr freie
Träger ihre Arbeit leisten, die die Jugendarbeitsstruktur im Stadtteil
wesentlich prägen. Der Plattenverbund e.V. im Sozialraum 5 hat die mit
Senatsmitteln umgenutzte Kita im Glambecker Ring mit allen Rechten und
Pflichten vertraglich übernommen. Der Jugendklub “Trafo” und der
Lückekindertreff “Flitzpiepe” sind geöffnet. Die im Haus arbeitenden Träger Mädchen in Marzahn e.V. und
Dissens e.V., maßgeblich auch stadtteilübergreifend in den vergangenen Jahren
für die Entwicklung der geschlechterdifferenzierten Jugendarbeit im Bezirk
bekannt, mussten ihre im Glambecker Ring verorteten Angebote stark
einschränken. Der Kinder- und Jugendzirkus “Springling” von Cabuwazi
Kinder- und Jugendzirkus e.V. im Sozialraum 3 arbeitet ohne Förderung weiter.
Besonders schwierig gestaltet sich zur Zeit die Sicherung des Standortes auf
dem Grundstück am S-Bahnhof Mehrower Allee/Wolfener Straße. Muss der Zirkus
diesen Standort verlassen, verliert der Bezirk ein besonderes interkulturelles
Jugendkulturangebot (viele vietnamesische Kinder). Auch die Spielplatziniative Marzahn e.V. (Sozialraum 6)
kämpft seit Jahren ohne bezirkliche Mittel um das Überleben einiger weniger
Angebote in den Ringkolonnaden. Hier sind selbst die Räumlichkeiten nicht
sicher, da die Zukunft des Gesamtkomplexes der Ringkolonnaden nach der
Schließung des Kulturzentrums nicht klar ist. Ebenfalls im Sozialraum 6 befand sich das
Nachbarschaftszentrum “Gemeinsam” der Kindervereinigung Berlin e.V.. Das seit
Jahren im Bezirk beheimatete Lückekinderprojekt musste vom Träger geschlossen
werden, als die bezirkliche Förderung in diesem Jahr eingestellt wurde. Im Sozialraum 5 wird die ehemalige 49. Kita geschlossen. Das
Schulverweigererprojekt von Tandem-gBQGmbH konnte in das Jugendhilfezentrum in
der Sella-Hasse-Straße einziehen. Die Angebote des Bürgervereins Nordost e.V. im Umwelt- und
Kreativbereich für Kinder müssen an einem neuen Standort stattfinden. Hier muss
noch nach einer Lösung gesucht werden. Zur Zeit ist das Ersatzgebäude für den Jugendklub
“Extremweit” auf dem Gelände der ehemaligen Tierversuchsstation an der
Landsberger Allee, in unmittelbarer Nähe zu dem alten Standort am Brodowiner
Ring im Bau. Mit einer Eröffnung des Hauses ist im Frühsommer 2004 zu
rechnen. Zur Zeit wird an einem neuen Konzept für diese Einrichtung gearbeitet
und nach Kooperationspartnern gesucht, die die Finanzierung der Einrichtung
mitsichern helfen. Im Sozialraum 7 befindet sich die größte bezirkliche Kinder-
und Jugendfreizeiteinrichtung das “FAIR”. Nachdem Mitte des Jahres die
Entscheidung getroffen werden musste, für diese Einrichtung einen neuen
Standort zu finden, ist nun offensichtlich klar, dass sie Bestandteil des
Komplexes des Freizeitforum Marzahn bleiben wird. Aus jugendhilfeplanerischer
Sicht ist das Verbleiben an diesem Standort sicherlich zu begrüßen, wenn damit
auch die langfristige Sicherung der Einrichtung verbunden wäre. Derzeitig wird an einer vertraglichen Regelung gearbeitet. An die Einrichtung “FAIR” ist das kommunale Spielmobil
angebunden, welches bezirksweit zum Einsatz kommt. Die Finanzierung des
Fahrzeuges ist nicht gesichert. Im Sozialraum Marzahner Promenade arbeitet der
“Sportjugendklub” des Vereins für Sport und Jugendsozialarbeit e.V. gefördert
aus der Stiftung DKL über den Senat kann die Einrichtung ihre Arbeit 2004
fortsetzen. Zum Problem für den “Sportjugendklub” kann die geplante
Schulschließung werden, da die Einrichtung in den Medienanschlüssen von der
Schule anhängig ist und der Träger eine Medientrennung nicht finanzieren kann. Zusammenfassend lässt sich für
Marzahn-Mitte folgender Ausblick geben: Die jetzigen Standorte von Jugendarbeit müssen durch eine
Sockelfinanzierung – ob im Bereich der Bewirtschaftungskosten bei den
kommunalen, oder bei den Personal- und Sachkosten der freien Träger – erhalten
werden. Die Drittmittelakquisition bleibt ständige Aufgabe der Einrichtungen. Auch wenn im Stadtteil die Altersgruppe der 19-25jährigen am
stärksten vertreten ist, so müssen doch verstärkter Angebote für die 6-14jährigen
bereitgehalten werden. Aus allen Projekten, die ausschließlich mit Jugendlichen
arbeiten, wird berichtet, dass bereits ab 13.00 Uhr Kinder die offenen Bereiche
der Einrichtungen nutzen. Mehrere Einrichtungen haben bereits reagiert und
haben nun auch Kinder integriert. Besonders wichtig für den Stadtteil ist die intensivere
Zusammenarbeit mit den Schulen in allen Sozialräumen, aber auch das noch engere
Zusammenwirken mit den anderen Fachbereichen des Jugendamtes. Die Sicherung des
Fortbestandes des Jugendhilfezentrums ist dabei ein Schwerpunkt. Im Stadtteil fehlen niedrigschwellige Beratungsangebote für
Jugendliche und Familien. In Marzahn-Mitte gibt es keinen betreuten Spielplatz.
Besonders wichtig wäre auch ein Projekt zur Belebung des Bürgerparkes. 4.3.Marzahn-Süd Marzahn-Süd/Biesdorf stellt die
größte Region bezüglich der Fläche im Bezirk dar, bedingt vor allem durch das
Siedlungsgebiet in Biesdorf, das sich bis nach Marzahn-Süd hineinzieht. Soziodemographische Situation Marzahn-Süd
In Marzahn-Süd lebten zum 31.12.02 8.642 Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis unter 27 Jahren,
davon 4.536 Jungen und 4.106 Mädchen bzw. junge Frauen und Männer. Dies
entsprach einem Anteil von 24,09 % an der Gesamtbevölkerung des Stadtteils. Die
Anzahl der 0 bis unter 27jährigen betrug am 31.12.02 9.826 (5.205 männlich:
4.709 weiblich). Innerhalb dieser Zielgruppe liegt
der Schwerpunkt bei den 18 bis 26jährigen. Hinzu kommt ein hoher Anteil von
Spätaussiedlerfamilien aus den ehemaligen GUS-Staaten und Familien mit
bikulturellem Hintergrund, bei denen die Kinder die deutsche
Staatsangehörigkeit haben. Der Sozialhilfebericht 2001 Marzahn-Hellersdorf verweist
darauf, dass der Stadtteil Marzahn-Süd einen Sozialhilfeanteil bei den 6 bis
unter 15jährigen von 9,0% aufwies. Bei den 0 bis unter 6 Jahren nahm der
Stadtteil einen Anteil von 27,7 % ein. Von 1.647 Einwohnern im Alter von 15 bis
unter 18 Jahren lebten 100 (6,1%) in Sozialhilfe. Bei den 18 bis unter
27jährigen bestand eine Sozialhilfedichte von 7,4%. Der Anteil alleinerziehender Personen an den
Hilfeempfänger/innen betrug in Marzahn-Süd 23,5%. Marzahn-Süd nimmt zusammen mit Biesdorf im Bezirk im
Vergleich mit den 6 Regionen wie sie als Arbeitsgrundlage für das Jugendamt
existieren, mit 102 Klienten den 5.Rang bei den stationären Hilfen ein. Mit 203 Fällen bei den Hilfen zur Erziehung (§§ 34, 33, 32
KJHG und den ambulanten Hilfen) belegte Marzahn-Süd den 6.Rang (31.12.02). Marzahn-Süd hatte im Jahr 2002 im Vergleich zu den anderen
Stadtteilen eine eher mittlere Delinquenzbelastung (Rang 6). Auf 3.870
Einwohner/innen in der Altersgruppe der 14 bis unter 21jährigen fielen 301
Anklagen, was einer Anklagerate von 7,7% entsprach. Es gibt drei Grundschulen, zwei Realschulen, 4 Gymnasien und
eine Sonderschule, 5 Kita`s in kommunaler und eine in freier Trägerschaft. Der Stadtteil besteht aus 4 Sozialräumen und liegt zwischen
der Landsberger Allee (Norden) und Biesdorf (Süden); Lichtenberg (Westen) und
Hellersdorf-Nord (Osten). Es gibt 4 Sozialräume (SR), die wie folgt benannt bzw.
charakterisiert sind: 08: Gewerbegebiet (Großsiedlung alt bzw. saniert und
Siedlungsgebiet) 09:Springpfuhl/Marzahner Südspitze (Großsiedlung alt bzw. saniert) 10:Alt-Marzahn (Großsiedlung alt bzw. saniert und Siedlungsgebiet) 11:Landsberger Tor (Großsiedlung neu) Bis zum Jahr 2003 existierten im Stadtteil 5 kommunale
Einrichtungen, davon 3 im Sozialraum 10. Zurzeit gibt es noch 3 kommunale
Einrichtungen; dies sind im Sozialraum 09 das “Springpfuhlhaus” am
Helene-Weigel-Platz, im Sozialraum 10 die “Klinke” in der Bruno-Baum-Straße und
die “Anna Landsberger” im Sozialraum 11 mit dem “Renner-Musikprojekt” am
BVG-Betriebsbahnhof. Inhaltliche Schwerpunkte dieser Einrichtungen sind die
offene Jugendarbeit, die Jugendkulturarbeit und Medienpädagogik. Die Einrichtung “anderswo” im Sozialraum 10 wurde zu Beginn
des Jahres erstes Kooperationsprojekt des Bezirkes mit einem freien Träger: dem
Verein für Sport und Jugendsozialarbeit. Letzterer betreibt aus Landesmitteln
das Kick-Projekt, das Bezirksamt hat dort einen Medienpoint als Einrichtung des
bezirklichen Medienkompetenzzentrums. Die Jugendfreizeiteinrichtung
“TREIB-HAUS” im gleichen Sozialraum wurde nach einem
Interessenbekundungsverfahren am 01.07.03 an den freien Träger Agrarbörse
Deutschland Ost e.V. übergeben, der die Projekte der Einrichtung weiter führt
(2. Arbeitsmarkt und Ehrenamt). Während die kommunalen Einrichtungen ihren Schwerpunkt auf
die Zielgruppen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen legen, arbeiten die
freien Träger im Stadtbezirk überwiegend mit Kindern. Im Bereich der freien Träger, die durch den Bezirk gefördert
werden, existiert zur Zeit nur noch ein offenes Angebot der Familienhilfe des
Trägers pad e.V. im Rahmen des Jugendhilfezentrums im Sozialraum 09 am
Springpfuhl (Fachbereich 4). Das offene Kinder- und Jugendangebot im gleichen
Haus durch den Europaclub wird seit Beginn des Jahres 2003 nicht mehr
gefördert. Letzteres trifft ebenso auf die Projekte freier Träger, den
“Jugendklub im Pappelhof” von Kids & Co e.V. Sozialraum 9 und “Die Insel”
von Robinson e.V. in Alt-Marzahn, Sozialraum 10 zu. Beide Projekte arbeiten
jetzt ausschließlich über den 2. Arbeitsmarkt. Im Sozialraum 10 wird über das Schülerklubprogramm des
Landes an der Grundschule an der Geißenweide eine Stelle (32 h) des
Schülerclubs von FiPP e. V. gefördert. In den vorangegangenen Jahren hatte der
Bezirk hier eine bzw. eine halbe Stelle kofinanziert. Im gleichen Sozialraum befindet sich nach dem Umzug vom
Rebhuhnweg in die Blenheimstraße im Jahr 2002 das neue Haus “Trinity” des
Trägers CVJM Berlin e. V., der an verschiedenen Tagen in der Woche offene
Angebote für Kinder und Jugendliche bereithält. Ergänzend bietet BALL e.V. im “Nachbarschaftsheim” im
Sozialraum 9 im Vormittagsbereich kreative Gruppenprojekte für Kinder an. In der Allee der Kosmonauten 67, am Helene-Weigel-Platz
(Sozialraum 9), befand sich auch das
erste im Jahr 2000 eröffnete Regionalbüro der Jugendförderung. Seit Ende des
Jahres 2003 (Abgabe des Mietobjektes) wird ein Büroraum im Jugendhilfezentrum
genutzt. Aufgabe der Regionalbeauftragten ist es insbesondere, die
Zusammenarbeit aller in der Region tätigen Projekte zu fördern, sie
konzeptionell zu beraten und die Partizipation zu fördern. Im Jahr 2003 stand
allerdings die Suche nach Ideen und Konzepten im Vordergrund, Standorte für
Jugendarbeit durch unterschiedliche Kooperationen zu sichern. An überregionalen Angeboten haben folgende Projekte ihre
Verortung im Stadtteil: 1
Streetworkerteam von Gangway e. V., das auch in Biesdorf tätig ist (bezirklich
gefördert), BOA
e. V. Drogenberatung (seit 2004 nur noch durch das Land gefördert), “Kommunikationsbüro”
von Kids & Co. (bezirklich gefördert), Dissens
e. V. mit der EU-Beratung (EU-gefördert). Bedarfsplanung für Marzahn-Süd Es gibt insgesamt einen Bedarf an 2 großen Einrichtungen, 2
mittleren Einrichtungen, 9 kleinen Einrichtungen. Benötigt wird ebenso 1
pädagogisch betreuter Spielplatz. Für die mobile aufsuchende Jugendarbeit ist
zusammen mit Biesdorf ein Streetworkerteam notwendig. Projekte und Einrichtungen in Marzahn Süd
*EU, Senat, Bund, Stiftungen etc. nicht ausschließlich
durch 2.Arbeitsmarkt Entwicklung, Defizite und Ausblicke für Marzahn-Süd Aus dem bisher Dargestellten ist ersichtlich, dass sich die
Kinder- und Jugendarbeit in Marzahn- Süd – insbesondere seit 2003 – zunehmend
schwierig gestaltet. Zwar konnten Standorte gehalten werden, aber der
finanzielle Rahmen sowohl der verbliebenen kommunalen Einrichtungen als auch
der freien Träger entspricht in keiner Weise mehr dem Bedarf. Die drei kommunalen Einrichtungen sowie (anteilig) das
Kooperationsprojekt “Kick/anderswo” erhalten nur noch eine Sockelfinanzierung
der Betriebskosten. Alle Aktivitäten und Projekte werden aus eigener Kraft bzw.
über Kooperationspartner in freier Trägerschaft (Fördervereine u. a.) durchgeführt.
Zunehmend gelingt es, Drittmittel aus unterschiedlichen Stiftungen zu
akquirieren. Typisch für den Stadtteil bzw. die Region sind unterschiedliche
gemeinsame Aktionen im Bereich der Jugendkulturarbeit: “Wilde Helene”,
“Rock`T`on”, “18E-Event” und “Uncle Bands” (Biesdorf). Im Bereich der Projekte von offener Kinder- und Jugendarbeit
in freier Trägerschaft wird keines mehr vom Bezirk gefördert. Das bedeutet
auch, dass das Jugendhilfezentrum zur Zeit kein offenes Angebot mehr vorhalten
kann. Insbesondere sind hiermit auch die Angebote für Kinder betroffen, die
vorwiegend durch freie Träger - jetzt über den 2. Arbeitsmarkt - durchgeführt
werden. Angesichts der aktuellen Situation in der Bundesrepublik
stellt dies aber auch keinerlei Perspektive dar. Eine zusätzliche Belastung ist
es zudem, dass bei der Akquirierung von Drittmitteln kommunale Einrichtungen
quasi als Konkurrenten zu freien Trägern auftreten. Eine Lösung ist hier nur
möglich und auch gangbar, wenn die vermeintliche Konkurrenz in eine Kooperation
mündet. Die Träger Kids & Co und pad e.V. bemühen sich durch
Kooperationen eine Auslastung der Häuser zu erreichen, um so die Standorte zu
erhalten. Der FiPP Schülerclub wurde 2002 auf Grund der Schließung
eines Grundschulstandortes vom Sozialraum 9 in den Sozialraum 10 verlegt. Auch
hier ist perspektivisch die Frage des Standortes noch nicht geklärt. Im
September 2003 eröffneten die Grundschule an der Geißenweide und Fipp e.V. die
erste “Lerninsel” im Bezirk. Der freie Träger Robinson e.V. ist im Sachmittelbereich
gesichert. Aber wie auch bei den vorher genannten Projekten ist die
Finanzierung von 2 (1 kofinanzierte Stelle bei FiPP) Personalstellen
unerlässlich. Als älteste Großsiedlung im Bezirk in den oben beschriebenen
Jugendgruppen hat Marzahn-Süd ein hohes Konfliktpotential zwischen Jugendlichen
und Anwohner/innen. Gerade in den Sozialräumen 9 und 10 befinden sich
unterschiedliche Jugendgruppen wie z. B. am Springpfuhl, an der Geißenweide, im
Akaziengrund und in der Bärensteinstraße. Diese werden nach Absprache durch das
Streetworkerteam von Gangway begleitet. Neben Marzahn-Mitte gibt es im Stadtteil einen hohen Anteil
an Spätaussiedler/innen. Aus dem Sozialraum 8, westlich der S-Bahn, ist das Kinder-
und Jugendprojekt für Aussiedler/innen “Schalasch im Klostergarten” des Clubs
Dialog e. V. nach Marzahn Mitte verlegt worden. Diese Zielgruppe wird zur Zeit
neben den Streetworkern vom Kooperationsprojekt “Kick/anderswo” betreut. In diesem Sozialraum wie auch in der Marzahner Südspitze im
Sozialraum 9 gibt es zur Zeit kein Angebot an Kinder- und Jugendarbeit mehr.
Geplant ist, dass Ball e.V. nach Eröffnung eines Bürgerhauses 2004 ein Angebot
für Kinder vorhalten wird. Zusammenfassend lässt sich für Marzahn-Süd folgender
Ausblick geben: Die jetzigen Standorte müssen durch eine Sockelfinanzierung
– ob im Bereich der Bewirtschaftungskosten bei den kommunalen oder bei den
Personal- und Sachkosten der freien Träger –
erhalten werden. Die Drittmittelakquisition bleibt ständige Aufgabe der
Einrichtungen. Querschnittsinhalte wie Beteiligung,
geschlechterdifferenzierte Arbeit, Suchtprävention, Integration u. a. müssen in
die Arbeit integriert werden. Wichtig ist auch ein enges Zusammenwirken mit anderen
Fachbereichen des Jugendamtes, mit den Bereichen Bildung, Sport, Kultur und
Soziales sowie mit den Beauftragten des Bezirksbügermeisters, um Strukturen zu
sichern. 4.4.Biesdorf Soziodemographische Situation in Biesdorf In Biesdorf lebten am 31.12.02 6.171 Kinder und Jugendliche
im Alter von 6 bis unter 27 Jahren, davon 3.211 Jungen und 2.960 Mädchen bzw.
junge Männer und Frauen. Dies entsprach einem Anteil von 25,54 % an der
Gesamtbevölkerung des Stadtteils. Die Anzahl der jungen Menschen im Alter von 0
bis unter 27 Jahren betrug 7.091. Der Anteil bei den 0 bis 26jährigen betrug
6.971 (3.619 männlich:3.352 weiblich). 2002 begann der Altersberg bei den 12jährigen und bestand
bis zu den 24jährigen, wobei die 17jährigen, die 20jährigen und die 23jährigen
besonders hervorstachen. Die Anzahl der Ausländer/innen
betrug in der Altersgruppe der 0 bis unter 27jährigen 723. Der Sozialhilfebericht 2001 Marzahn-Hellersdorf wies darauf,
dass der Stadtteil Biesdorf bei den 0 bis unter 6jährigen einem
Sozialhilfeanteil von 9,2% hatte. Bei den 6 bis unter 15jährigen nahm Biesdorf
einen Anteil von 3,0% ein. Von 2.038 Einwohnern im Alter von 15 bis unter 18
Jahren lebten 2001 31 Jugendliche in diesem Alter (2,7%) in Sozialhilfe. Bei
den 18 bis unter 27jährigen bestand eine Sozialhilfedichte von 3,6%. Der Anteil alleinerziehender Personen an den
Hilfeempfänger/innen betrug in Biesdorf 18,1%. Biesdorf hatte im Jahr 2001 im Vergleich zu den anderen
Stadtteilen eine geringe Delinquenzbelastung (Rang 7). Auf 2.771 Einwohner in der Altersgruppe der 14
bis unter 21jährigen fielen 145 Anklagen. Das entsprach einer Anklagerate von
5,2%. Es gibt 2 Grundschulen, 1
Realschule, 1 Gymnasium und eine Sonderschule, des weiteren 3 Kita`s in kommunaler
und 4 in freier Trägerschaft. Es gibt 4 Sozialräume, die wie folgt benannt bzw.
charakterisiert sind: 24:Siedlungsgebiet Biesdorf-Nord 25:Großsiedlung/Gewerbegebiet Biesdorf-Nord 26:Siedlungsgebiet Biesdorf-Süd 27:Siedlungsgebiet Biesdorf-Süd Der Stadtteil ist in der Nord-Süd-Ausdehnung zwischen den
Sozialräumen 24/26 und 25/27 durch die Trasse Blumberger Damm/ Köpenicker
Straße zerschnitten, was insbesondere durch Kinder sehr negativ wahrgenommen
wird. In Biesdorf gibt es keine kommunale Jugendfreizeiteinrichtung. Bis zum Jahr 2003 existierten im Stadtteil 3 Projekte der
offenen Kinder- und Jugendarbeit in freier Trägerschaft mit unterschiedlicher
Förderung. Durch den Bezirk wurde und wird das “Kinder- und Jugendhaus
an der Wuhle” mit dem “FiPP-Cafe” des Trägers FiPP e. V. in Biesdorf Nord, SR
25, gefördert. Das Projekt hat seinen
Standort in einem Kita-Gebäude, in dem sich auch andere Projekte des oben
genannten Trägers befinden: eine Kita, das arbeitsweltbezogene Projekt mit
EU-Förderung “Hand in hand for work”, die Civitas-Netzwerkstelle für den Bezirk
sowie ein weiteres Civitas-Projekt “Blickwinkel”. Im gleichen Sozialraum, im MEON-Gewerbepark, befindet sich
ein Projekt des freien Trägers Internationaler Bund für Sozialarbeit e.V.,
welches mit jugendlichen Aussiedler/innen arbeitet und durch Bundesmittel
gefördert wird. Seit 2003 hat das Projekt “pad point” des pad e.V. im selben
Sozialraum (zuvor Förderung im 2. Arbeitsmarkt) geschlossen. In den Sozialräumen 24 und 27 gibt es in den Gemeindezentren
der Katholischen Kirche Biesdorf (Nord und Süd) Angebote für Kinder,
Jugendliche und Familien. Ergänzend im Sozialraum 25 befinden sich die Projekte des
Hauses “pro social” von urban-social gGmbH, wobei insbesondere die
Jugendgäste-Etagen und die Arbeit mit jugendlichen (minderjährigen)
Migrant/innen im Haus hervorzuheben sind. Im Sozialraum 26 gibt es mit dem Biesdorfer Park und der
Parkbühne einen offenen (unbetreuten) sozialen und kulturellen Anziehungspunkt
für Jugendliche, wobei an einem Konzept zum Betreiben der Bühne durch die 3
kommunalen Jugendfreizeiteinrichtungen aus Marzahn- Süd und den Fördervereinen
Klinke 94 e.V. und Springpfuhlhaus e.V. in Kooperation mit den “Galliern” des
Dekanats Lichtenberg (wozu auch Biesdorf zählt) und dem Natur- und Umweltamt
gearbeitet wird. Hier liegt auch ein Schwerpunkt in der Arbeit des
Streetworkerteams von Gangway e.V., dass die Region Marzahn- Süd/Biesdorf
betreut. Im Schloss Biesdorf werden durch den freien Träger BALL e.V.
im Rahmen seiner Tätigkeit als soziales Stadtteilzentrum auch Angebote für
Familien und Kinder vorgehalten. Bedarfsplanung für Biesdorf Es gibt insgesamt einen Bedarf an 1 großen Einrichtung, 2
mittleren Einrichtungen, 7 kleinen Einrichtungen. Benötigt wird ebenso 1 pädagogisch
betreuter Spielplatz. Für die mobile aufsuchende Jugendarbeit ist zusammen mit
Marzahn-Süd ein Streetworkerteam notwendig. Projekte und Einrichtungen in Biesdorf
*EU, Senat, Bund, Stiftungen etc. nicht ausschließlich
durch 2.Arbeitsmarkt Entwicklung, Defizite und Ausblick für Biesdorf Das Siedlungsgebiet Biesdorf ist - am Bedarf gemessen – im
Bereich der Kinder- und Jugendarbeit schlecht ausgestattet. Insbesondere fehlen
auch Spielplätze für Kinder. Der Arbeitsansatz kann nur sein, Biesdorf über die regionale
Vernetzung mit Marzahn-Süd zu entwickeln. Aus diesem Grund ist es unabdingbar, das einzige bezirklich
geförderte Projekt von FiPP e. V. zu erhalten. Hier werden die
unterschiedlichen Kinder- und Jugendgruppen der Großsiedlung in Biesdorf-Nord
betreut: Lückekinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Neben dem Arbeitsansatz
einer selbstbestimmten Freizeitgestaltung wird hier großer Wert auf die
ehrenamtliche Arbeit (Jugendgruppenleiterpass) gelegt. FiPP wird die Kita 2004
aus EU-Mitteln ökologisch umbauen. Zusätzlich spielt der Träger noch 300.000 €
aus Stiftungsmitteln für den Bezirk ein. Beim Träger Internationaler Bund besteht die Überlegung, den
Mietstandort im Gewerbegebiet zu verlassen und nach Marzahn-Süd umzusiedeln. Die katholische Gemeinde arbeitet mit ihren Zielgruppen
weiter an zwei Standorten (in Biesdorf-Süd als einziger Träger), wobei durch
die Zusammenlegung der beiden Gemeinden im Jahr 2003 die personelle Situation
erschwerend wirkt. Urban-social kann auf Grund seiner Ausrichtung, kein offenes
Angebot in der Plattenbausiedlung Biesdorfs machen, unterhält aber mit der
Jugendfreizeiteinrichtung ”Anna Landsberger” eine Kooperationsvereinbarung im
Bereich des internationalen Jugendaustausches. In den letzten Jahren kam es im Biesdorfer Park und in der
Parkbühne zu Vandalismusschäden, insbesondere durch “punktuelle” Nutzer/innen.
Durch Umzäunung, Schließzeiten und Wachdienste soll jetzt die Nutzung des
denkmalgeschützten Parks durch Jugendliche eingeschränkt werden. Wichtig wäre
aber, die Parkbühne Biesdorf als Kulturstandort (auch für Jugendliche) zu
erhalten. 4.5.Hellersdorf-Nord Soziodemographische Situation in Hellersdorf-Nord Hellersdorf-Nord ist von seiner Fläche her nur der
sechstgrößte Stadtteil im Bezirk, von der Einwohnerzahl her steht er jedoch an
dritter Stelle hinter Marzahn-Mitte und Marzahn-Süd. Mit Stand 31.12.2002 lebten
hier 33.354 Einwohner, was 13,2 % der Einwohner des Gesamtbezirkes entsprach.
Die Anzahl der 0 bis 27jährigen betrug 13.082, was 39,3% der
Gesamteinwohnerzahl entsprach. Davon waren 6.514 Mädchen und junge Frauen und 6.568 Jungen und junge Männer. In den
einzelnen Altersgruppen waren jedoch Unterschiede zu verzeichnen, so gab es
z.B. 350 weibliche 20jährige und 287 männliche 20jährige. Im Vergleich zu den anderen Stadtteilen lebten 2002 in
Hellersdorf-Nord jeweils in jedem Jahrgang die meisten 3 bis 16jährigen. Ebenso
lebten hier die meisten 27-45jährigen, die Elterngeneration darstellen. Die
zahlenmäßig stärkste Altersgruppe war die der 14jährigen. Das
Durchschnittsalter des Stadtteils lag bei 33,4 Jahren. Damit ist
Hellersdorf-Nord der zweitjüngste Stadtteil des Bezirkes. Dabei gibt es Unterschiede in den einzelnen Sozialräumen.
Während im Sozialraum 12 anteilig die meisten 0-6 bzw. 6-15jährigen lebten,
dominierten im Sozialraum 14 die 15-18 bzw. 18-27jährigen. Der Anteil der über
55jährigen war dagegen im Sozialraum 13 am höchsten. In Hellersdorf-Nord lebten 284 melderechtlich registrierte
Ausländer/innen zwischen 0 und 27 Jahren, was einem Anteil von 2,2 % entsprach.
Dies war die höchste Anzahl im Vergleich zu den anderen Hellersdorfer
Stadtteilen. Sie ist jedoch geringer
als in den Marzahner Stadtteilen. Der Ausländeranteil der
Gesamtbevölkerung variierte in den einzelnen Sozialräumen, dieser war im
Sozialraum 16 am höchsten, gefolgt vom Sozialraum 12. Im Sozialraum 13 war er
am niedrigsten. Die Anzahl der Aussiedler/innen kann nicht angegeben werden,
sie ist nach Berichten von Kita`s und Schulen im Sozialraum relativ hoch. Der Sozialhilfebericht 2001 Marzahn-Hellersdorf verweist
darauf, dass der Stadtteil Hellersdorf-Nord bei den 0 bis unter 6 jährigen mit
einem Sozialhilfeanteil von 33,7% den zweiten Rang im Bezirk einnahm. Bei den 6
bis unter 15jährigen nahm Hellersdorf-Nord einen Anteil von 9,5% ein. Von 2.204
Einwohnern im Alter von 15 bis unter 18 Jahren lebten 2001 173 Jugendliche
(2,7%) in Sozialhilfe. Bei den 18 bis unter 27jährigen bestand eine
Sozialhilfedichte von 13,7%. Der Anteil alleinerziehender Personen an den
Hilfeempfänger/innen betrug in Hellersdorf-Nord 36,3%. In dieser Hinsicht
belegte Hellersdorf-Nord den zweiten Rangplatz im Vergleich der Stadtteile. Die Anzahl der Hilfen zur Erziehung (§§ 32, 33, 34 KJHG)
sowie die ambulanten Hilfen (§§ 27, 28, 29 KJHG) waren in Hellersdorf-Nord am
höchsten. So waren 39 Kinder in
Tagesgruppen, 30 Kinder zwischen 7 und 18 Jahren in Vollzeitpflege, 170 Kinder
und Jugendliche unter 18 Jahren im Heim sowie 108 Kinder und Jugendliche unter
18 Jahren in ambulanten Maßnahmen. In den Jahren 2000 und 2001 wurden im Rahmen der
Jugenddelinquenzstatistik in Hellersdorf-Nord die meisten Anklagen (745 in 2000
und 565 in 2001) erhoben. Nach Auskunft der Jugendgerichtshilfe lagen 2003 für
die Region Hellersdorf-Nord bereits 350 Strafanklagen vor, das waren mehr als
im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres. Dabei lag die Zahl der Anklagen
bezogen auf Diebstähle, Gewaltdelikte, Sachbeschädigungen, Widerstand gegen die
Staatsgewalt und auf Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz über dem
bezirklichen Durchschnitt. Sehr hoch war die Anzahl der Diebstähle, teilweise
begründet durch die Nähe zum Kaufland Eiche und durch die Bevölkerungsstruktur
im Stadtteil - der Anteil der 15-19jährigen ist gegenüber anderen Stadtteilen
sehr hoch. Für die 1.848 Kinder zwischen 0 und 6 Jahren stehen in
Hellersdorf-Nord 13 Kita`s zu Verfügung (10 in kommunaler, 3 in freier Trägerschaft).
Weiterhin haben hier, begründet durch die höchste Anzahl an Schülerinnen und
Schülern (6-16jährige) im Stadtteil, derzeit 15 Schulen ihren Standort (5
Grundschulen, 2 Hauptschulen, 3 Gesamtschulen, 1 Realschule, 1 kombinierte
Real-/Hauptschule, 1 Gymnasium und 2 Sonderschulen). Im Verlaufe der letzten 8 Jahre ist die Gesamtbevölkerung in Hellersdorf-Nord um 30 % gesunken. Auch die Anzahl der 0 bis 27jährigen ist von 21.597 (31.12.1994) zunächst um ca. 1.000 pro Jahr gesunken, seit 1999 jedoch nur noch um 500 pro Jahr auf 13.082 (31.12.2002). Bemerkenswert ist, dass es noch nie so viele 14 bis 18jährige und auch 18 bis 27jährige im Stadtteil gab, wie zum jetzigen Zeitpunkt. Die Anzahl der 0 bis 6jährigen ist seit 2001 leicht steigend, die Altersgruppe der 6 bis 14jährigen sinkt dagegen. Dies führte in den letzten Jahren zur Schließung von Kita`s und Grundschulen im Stadtteil. Die Anzahl der Kita`s hat sich seit dem Jahr 1998 halbiert. Die weitere Zusammenlegung von Schulen ist laut Schulentwicklungsplan geplant. Tendenziell wird die Anzahl der 0 bis 6jährigen weiter
leicht steigen, die Anzahl der 6 bis 18jährigen wird sich stabilisieren und die
der über 18jährigen weiter steigen. In 2007 wird die Altersgruppe der
19jährigen die stärkste Altersgruppe im Jugendbereich sein. Bedarfsplanung für Hellersdorf-Nord Es gibt insgesamt einen Bedarf an 2 großen Einrichtungen, 2
mittleren Einrichtungen, 12 kleinen Einrichtungen. Benötigt wird ebenso 1
pädagogisch betreuter Spielplatz. Für die mobile aufsuchende Jugendarbeit sind
2 Streetworkerteams notwendig. Projekte und Einrichtungen in Hellersdorf-Nord
Entwicklung, Defizite und Ausblicke in der Region Hellersdorf-Nord Derzeit sind 3 kommunale Jugendfreizeiteinrichtungen
vorhanden (“Eastend”, “Joker” und “Hella Mädchenklub”) und 2 Projekte freier
Träger werden über Zuwendungen
finanziert (“ARCHE” vom Christlichen Kinder -und Jugendwerk e.V. und die
“Senfte” von Kids & Co e.V. ). Sechs Einrichtungen (“Haus Babylon” von
Babel e.V., “Nachbarschaftshaus Kastanienallee” vom Förderverein Jugend und
Sozialarbeit e.V. , Jugendclub “ICKE” des SOS-Familienzentrum Berlin vom
SOS-Kinderdorf e.V., “Umweltzentrum Hellersdorf” von der INU gGmbH,
“Mücke” von JAO e.V. und “Medienzentrum NordOst ” vom
Förderverein für Jugend und Sozialarbeit e.V.) erhalten seit Januar 2003 keine
Zuwendungen mehr. Die kommunale Jugendfreizeiteinrichtung “Lighthouse” wurde
bereits im Oktober 2002 geschlossen. Die “Mücke” und das “Umweltzentrum” wurden
im Januar 2003 geschlossen, der Jugendclub “ICKE” im August 2003. Viele weitere
Projekte freier Träger arbeiten mit befristeten ABM- und/oder SAM-Maßnahmen im
Kinder- und Jugendbereich. Stadtteilübergreifend tätig, über bezirkliche Zuwendungen
finanziert, aber mit Projektsitz im Stadtteil Hellersdorf-Nord sind Angebote
der Arbeitsweltorientierung (“job clearing” von JAO e.V.), der suchtpräventiven
Jugendarbeit (“Waage” von pad e.V.) und der Medienarbeit (“Medienzentrum
NordOst”) vorhanden. Weiterhin sind im Stadtteil 2 Streetworker im Einsatz. Inhaltliche Schwerpunkte der vorhandenen Freizeiteinrichtungen
sind die offene Kinder- und Jugendarbeit, Jugendkulturarbeit, interkulturelle,
sportorientierte, medienorientierte und geschlechterdifferenzierte Jugendarbeit
sowie aufsuchende Jugendsozialarbeit. Aufgrund der vorhandenen Fachplanung besteht ein großer
Fehlbedarf an “öffentlich finanzierten” Plätzen in Jugendfreizeiteinrichtungen.
Sowohl für Kinder als auch für Jugendliche fehlen Freizeitangebote, es ist kein
pädagogisch betreuter Spielplatz vorhanden. Weiterhin fehlt ein zweites
Streetworkerteam, was speziell für den östlichen Teil des Stadtteils zuständig
sein müsste. Es fehlt ein jungenspezifisches Angebot. Ebenso besteht eine große
Nachfrage nach zusätzlichen sportorientierten Angeboten, nach öffentlich
nutzbaren Sportflächen, nach einer Schwimmhalle. Zusätzlich zu den öffentlich finanzierten Einrichtungen sind
mehrere Freizeiteinrichtungen freier Träger vorhanden, die über Mittel der
Arbeitsförderung finanziert werden. Bestehende kommunale
Jugendfreizeiteinrichtungen könnten bei mehr Personal- bzw. Sachmitteln ihre
Einrichtungen noch intensiver auslasten. Auch führen mangelnde Personalmittel
bei den Einrichtungen dazu, dass die Öffnungszeiten der Einrichtungen am
Wochenende und in den Abendstunden nicht dem Bedarf entsprechen. Die kommunalen
Jugendfreizeiteinrichtungen sind angehalten, ihre notwendigen Sachmittel über
Spenden, Drittmittel oder Kooperation mit freien Trägern und Gewerbetreibenden
einzuwerben. Die Jugendfreizeiteinrichtung
“Eastend” verfügt über einen gut funktionierenden Förderverein. Innerhalb der einzelnen Sozialräume des Stadtteils bestehen
räumliche und soziale Unterschiede: Der Sozialraum 12 ist durch seine besondere Wohnbebauung
(12-geschossige Wohnhäuser) und eine besondere soziale Zusammensetzung geprägt;
viele Alleinerziehende, viele Sozialhilfeempfänger/innen und ein hoher Anteil
Aussiedler/innen. Die vorhandenen 3 Kellerclubs (“Paule”, “Kakadu” und “Otto”)
und das “Haus Babylon” können den Bedarf der hier lebenden Kinder und
Jugendlichen, speziell der Jugendlichen, nicht decken. Die Einrichtung “Tresor”
(G.U.T. Consult) befindet sich bis zu Beginn 2004 im Umbau. Im Sozialraum 12 gibt es viele Brachflächen, gleichzeitig
fehlen großflächige Sportangebote. Eine gute Zusammenarbeit besteht mit der
Jean-Piaget-Oberschule. Im Sozialraum 13 gibt es keine Jugendfreizeiteinrichtung, es
werden jedoch auffällig viele Jugendgruppen um den Havelländer Ring/Neuruppiner
Str. beobachtet. Hier müsste ein kleineres Projekt für die Altersgruppe der 12
bis 16jährigen installiert werden. Der Sozialraum 14 ist geprägt durch das ehemalige Gut
Hellersdorf, das sich seit vielen Jahren in einer Planungsphase befindet. Neben
Gewerbeansiedlungen waren hier in den letzten Jahren berufsorientierte Projekte
ansässig (z.B. “Globus” ). In unmittelbarer Nähe befindet sich das “Haus
Sonneneck” mit Kinder- und Jugendprojekten sowie berufsorientierten Projekten
von Kids & Co e.V. Das “SOS-Familienzentrum” mit Sitz in diesem Sozialraum
erfüllt eine wichtige Funktion im Rahmen der Erziehungs- und Familienberatung
für das gesamte Gebiet Hellersdorf. In Kooperation mit dem “Nachbarschaftshaus
Kastanienallee” (was sich derzeit bei laufendem Betrieb im Umbau befindet) und
der “AWO” (die im Frühjahr 2004 in das “Nachbarschaftshaus Kastanienallee”
umziehen soll) bildet das “SOS-Familienzentrum” das soziale Stadtteilzentrum
Hellersdorf-Nord. Im Sozialraum 15 sind Gewerbeansammlungen in der “Hellen
Mitte” und in der “City-Meile Hellersdorf” dominierend. Beide Gebiete haben
eine unterschiedliche Geschichte, unterschiedliche Probleme und ein nicht
vergleichbares Profil. Hier sind kommerzielle Treffpunkte, Diskotheken,
Internetcafes für Jugendliche u.ä. vorhanden. Die Kinder und Jugendlichen
nutzen gern und oft die Spielangebote in den Einkaufszentren. Im Planungsgebiet
Magdeburger Allee werden unter Federführung der S.T.E.R.N. GmbH seit Jahren
viele Anstrengungen unternommen, um das Gebiet städtebaulich aufzuwerten. So
wurden in der City-Meile in den letzten Jahren mehrere gemeinwesenorientierte
Projekte für die Anwohner installiert. Der Sozialraum 15 weist große
Unterschiede in der sozialen Zusammensetzung zwischen dem Wohngebiet der MEGA
in der Hellen Mitte und der Wohngegend um die City-Meile auf. Während in der
Hellen Mitte für die Jugendlichen Kino, Gaststätten, Einkaufsmöglichkeiten,
Parkdecks u.a. wichtig sind, sind in der City-Meile problembehaftete Gruppen
anzutreffen. Die “Arche” spielt dabei für das soziale Klientel der Umgebung
eine besondere Rolle. Für Jugendgruppen ist die Umgebung der Hönower
Weiherkette besonders in der wärmeren Jahreszeit ein beliebter Aufenthaltsort,
Kinder hingegen meiden diese Gegend. Der Sozialraum 16 ist im Osten des Stadtteils gelegen. Hier
herrscht eine mittlere Wohnbebauung vor, aber wenig Infrastruktur. Das “Haus
Helliwood” als erste umgenutzte Kita im Bereich Hellersdorf ist neben dem
“Alternativen Jugendzentrum” (auch eine ehem. Kita von KUDEPO e.V. ) eine der
wenigen Freizeiteinrichtungen im Sozialraum. Das “Haus Helliwood” entwickelte
sich von einer Einrichtung mit überwiegend offenen Angeboten im Verlauf der
letzten 10 Jahre zu einer Einrichtung mit sehr spezifischen Projekten. Im “AJZ”
werden in modellhafter Form Angebote von Jugendlichen für Jugendliche gemacht. Insgesamt ist festzustellen, dass
sich die Alterszusammensetzung im Stadtteil verändert hat. Wo in den
vergangenen Jahren der Anteil der Kinder überwog, ist jetzt die Altersgruppe
der Jugendlichen dominierend. 5.160 Kindern zwischen 0 und 14 Jahren stehen
7.922 Jugendliche zwischen 14 und 27 Jahren gegenüber. Für sie sind die
Angebote in den Freizeiteinrichtungen anzupassen. Es ist jedoch auch zu
bemerken, dass Veränderungen im Kita- und Hortfinanzierungsbereich verstärkt zu
Abmeldungen von Kindern führen und damit zur erhöhten Frequentierung von
Freizeiteinrichtungen durch Kinder. Kinder verbringen mehr Zeit in den
Freizeiteinrichtungen als Jugendliche. Letztere sind mobiler, wechseln häufiger
die Einrichtung und nutzen zunehmend kommerzielle Angebote. In den
Vernetzungsrunden des Stadtteils wird versucht, auf die aktuellen Problemlagen
einzugehen. Und nicht nur das; Ziel der
Vernetzungsrunden im Stadtteil, die seit 1998 durchgeführt werden, ist die
Förderung der Zusammenarbeit aller im Stadtteil tätigen Einrichtungen,
Projekte, Organisationen und Institutionen, die mit jungen Menschen und
Familien zusammenarbeiten. So arbeiten Mitarbeiter aus Kinder-, Jugend- und
sozialen Projekten freier Träger, aus kommunalen Jugendfreizeiteinrichtungen,
aus der Bezirksverwaltung, Lehrer, Kitaleiter und Bürger daran, die vorhandenen
Angebote im Stadtteil aufeinander abzustimmen und zu vernetzen, Ressourcen
auszutauschen, Kooperationen zu bilden sowie gemeinsame Aktionen anzuschieben
und durchzuführen. Ein jährliches Stadtteilfest gehört ebenso dazu wie die
vierteljährliche Herausgabe der Stadtteilzeitung “die aktuelle” federführend
durch das SOS-Familienzentrum. Die Streetworker mit Standort im “Nachbarschaftshaus
Kastanienallee” und in der “ C 119” sind mobil in der “Hellen Mitte”, in der
“City Meile Hellersdorf” und im “Kaufpark Eiche” im Einsatz. Sie unterstützen
außerdem die Jugendfreizeiteinrichtungen bezüglich problematischer
Jugendgruppen und sind für Jugendliche bei individuellen Problemen
Ansprechpartner. Im Stadtteil Hellersdorf-Nord wurde in diesem Jahr ein
Jugendbeteiligungsprojekt im Rahmen des Programms Stadtumbau-Ost durchgeführt,
an dem Jugendgruppen aus Schulen und Freizeiteinrichtungen beteiligt waren. Die
Jugendlichen konnten selbst Projektideen entwickeln und nach einem
Jugendjuryentscheid umsetzen. Wir erhoffen uns daraus eine Verstetigung von
Beteiligungsformen im Stadtteil; ebenso eine engere Zusammenarbeit zwischen
Schule und Jugendfreizeiteinrichtungen. Seit Jahresbeginn öffnen sich die
Jugendfreizeiteinrichtungen stärker der Gemeinwesenarbeit, um Generationen
miteinander in Kontakt zu bringen und die Einrichtungen zu allen Tageszeiten
optimaler auszulasten. Dies soll weitergeführt werden. Ausblick:Jugendarbeit benötigt verlässliche Strukturen. Eine
Sockelfinanzierung von Angeboten ist notwendig. Darüber hinaus sind alle
Einrichtungen bestrebt, durch Drittmittelfinanzierung, Ehrenamt und soziales
Engagement zusätzliche Angebote einzuwerben. Eine weitere Reduzierung der
Finanzierung von kommunalen Jugendfreizeiteinrichtungen, von
zuwendungsgeförderten Projekten freier Träger und auch von
arbeitsmarktgeförderten Maßnahmen würde zum Zusammenbrechen der aufgebauten
Strukturen der präventiven Jugendarbeit und damit auch des Gemeinwesens im
Stadtteil führen. Aufgrund der bevölkerungsstrukturellen Entwicklung muss das Augenmerk auf eine Verstärkung der Angebote für Jugendliche gelegt werden, ohne dabei die notwendigen Angebote für die Kinder zu vernachlässigen. Sowohl Kinder als auch Jugendliche benötigen Räume und Vertrauenspersonen. Soziale Umgangsformen müssen erlernt und kommentiert werden. Die Kinder und Jugendlichen benötigen Erfolgserlebnisse, um Selbstbestätigung zu finden und ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten auszuloten. Zu all dem sind die vielfältigen Angebote der Freizeiteinrichtungen notwendig. Dabei müssen in jeder Einrichtung Querschnittsinhalte wie Beteiligung, Suchtprävention und Jugendschutz, Politische Bildung, berufsorientierte Angebote, Integration, geschlechterdifferenzierte Arbeit, Medienarbeit u.ä. eine Rolle spielen. Besonders Angebote zur sportlichen Bewegung werden nachgefragt. Kinder und auch Jugendliche wollen einen spontanen Zugang zu öffentlichen Sport- und Spielplätzen, zu Streetballanlagen, BMX- und Inliner-Rampen, sie wollen keine kontinuierlichen Mitgliedschaften in Sportvereinen eingehen. Jugendliche wollen sich ausprobieren, sie benötigen Werkstätten, um ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erproben. Ebenso müssen Möglichkeiten vorhanden sein, damit sich die Jugendlichen in Tanz, Gesang und mit Musikinstrumenten ausprobieren können. Im Jahr 2003 wurde intensiv an einer Struktur der längerfristig zu sichernden Räumlichkeiten gearbeitet. Freie Träger der Jugendhilfe haben Objekte in ihre Verantwortung übernommen. Diese gilt es nun im Stadtteil bevorzugt zu erhalten (“Nachbarschaftshaus Kastanienallee”, “Haus Sonneneck”, “Haus Babylon”, “Helliwood”, “ARCHE”, “Senfte”, “KUDEPO”). Das Jugendhilfezentrum für Hellersdorf-Nord in der Teupitzer Str. (pad e.V und ahb e.V.) wird dabei eine zentrale Rolle spielen. Hier befinden sich neben den hilfebezogenen Maßnahmen auch offene Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien. 4.6.Hellersdorf-Süd Soziodemographische Situation in Hellersdorf-Süd In
Hellersdorf-Süd lebten zum 31.12. 02 25.657 Einwohner/innen und 8.695 junge
Menschen im Alter von 0 bis unter 27 Jahren. Das waren 33,9 % der
Gesamteinwohner/innen. Die Altersgruppe der 0 bis unter 27jährigen verringerte
sich um 5% von 2001 zu 2002. Vom 31.12.02 bis zum 30.06.03 war ein weiterer
Rückgang in dieser Altersgruppe von 1,9% festzustellen. In Hellersdorf-Süd war 2002 noch ein steiler Anstieg bei den
12 bis 14jährigen feststellbar. Der “Altersberg” reichte bis zu den 23jährigen. Der Sozialhilfebericht 2001
Marzahn-Hellersdorf verwies darauf, dass der Stadtteil Hellersdorf-Süd einen
Sozialhilfeanteil bei den 6 bis unter 15jährigen von 6,4% aufwies. Bei den 0
bis unter 6 Jahren nahm der Stadtteil einen Anteil von 29,8 % ein. Von 1600
Einwohnern im Alter von 15 bis unter 18 Jahren lebten 89 (5,6%) in Sozialhilfe. Bei den 18 bis unter 27jährigen bestand
eine Sozialhilfedichte von 9,9%. Der Anteil alleinerziehender Personen an den
Hilfeempfänger/innen betrug in Hellersdorf-Süd 32,0%. Die Region Hellersdorf-Süd und Kaulsdorf nahm im Bezirk im
Vergleich mit den 6 Regionen, wie sie als Arbeitsgrundlage für das Jugendamt
existieren, mit 96 Klienten den letzten Rang bei den stationären Hilfen ein. Mit 210 Fällen bei den Hilfen zur Erziehung (§§ 34, 33,32
KJHG und den ambulanten Hilfen) belegte Hellersdorf-Süd den 5.Rang (31.12.02). Hellersdorf-Süd hatte im Jahr 2001 im Vergleich zu den
anderen Stadtteilen die zweithöchste Delinquenzbelastung im Bezirk. Auf 4.381
Einwohner in der Altersgruppe der 14 bis unter 21jährigen fielen 336 Anklagen.
Das entsprach einer Anklagerate von 8%. Den 0 bis unter 6jährigen Kindern stehen in Hellersdorf-Süd
7 Kita`s für die Betreuung zur Verfügung; eine davon in Trägerschaft des Boot
e.V.. Im Stadtteil befinden sich zwei Grundschulen und 4 Oberschulen. Bedarfsplanung für Hellersdorf-Süd Es gibt insgesamt einen Bedarf an 1 großen Einrichtung, 2
mittleren Einrichtungen, 9 kleinen Einrichtungen. Benötigt wird ebenso 1
pädagogisch betreuter Spielplatz. Für die mobile aufsuchende Jugendarbeit ist 1
Streetworkerteam notwendig. Projekte und Einrichtungen in Hellersdorf-Süd
Entwicklung, Defizite und Ausblicke für Hellersdorf-Süd Derzeit sind in Hellersdorf-Süd 2 kommunale
Jugendfreizeiteinrichtungen vorhanden (“Lubminer” und “Titanic”), weiterhin
gibt es 1 Projekt, welches eine bezirkliche Zuwendung erhält (“Sportjugendclub”
von der Sportjugend Berlin e.V.). Im Streetworkerbereich wird eine Kontakt- und
Beratungsstelle “No Name” finanziert. Die Projekte “Grünes Haus” vom Grünen
Haus e.V. und “GEHA”, Jugendetage in der 4. Realschule von Förderband e.V.
wurden seit Januar 2003 nicht mehr vom Bezirk finanziert. Das Projekt “Domizil”
von G.U.T. Consult GmbH arbeitet mit befristeten ABM- und/oder SAM-Maßnahmen im
Kinder- und Jugendbereich. Eine kommunale Einrichtung (“Studio Hellersdorf”)
wurde bereits im Dezember 2002 geschlossen, eine weitere Einrichtung (“Haus
Pelikan”) wurde im April 2003 geschlossen. Einige Projekte konnten in der
“Titanic” weitergeführt werden, andere wurden ersatzlos gestrichen. Inhaltliche Schwerpunkte der vorhandenen
Freizeiteinrichtungen sind die offene Kinder- und Jugendarbeit,
Jugendkulturarbeit, interkulturelle, sportorientierte, medienorientierte und
geschlechterdifferenzierte Jugendarbeit sowie aufsuchende Jugendsozialarbeit. Die größte Einrichtung im Sozialraum 22 (“Titanic”) arbeitet
zu 90 % mit Aussiedlerinnen und Aussiedlern sowie mit Ausländerinnen und
Ausländern. Nutzergruppe sind hier Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 6
und 22 Jahren. Aufgrund der vorhandenen Fachplanung besteht ein großer
Fehlbedarf an “öffentlich finanzierten” Plätzen in Jugendfreizeiteinrichtungen.
Sowohl für Kinder als auch für Jugendliche fehlen Freizeitangebote, es ist kein
pädagogisch betreuter Spielplatz vorhanden. Ebenso besteht eine große Nachfrage
nach zusätzlichen sportorientierten Angeboten, nach öffentlich nutzbaren
Sportflächen. Es fehlen kieznahe Angebote speziell in den Sozialräumen 21 und
23. Der Bau der Jugendeinrichtung “Baltenring” könnte Abhilfe schaffen, allerdings
wurden die geplanten Investitionen in Größenordnungen reduziert. Es steht die
Klärung der Vorbehaltsfläche an der Cecilienstraße aus. Der Standort der Jugendfreizeiteinrichtung “Titanic”
(ehemalige Kita) ist nicht gesichert. Das Haus ist in einem schlechten
baulichen Zustand. Es gibt in diesem Sozialraum keinen Ersatzstandort für diese
Projekte. Eine Verlagerung der Angebote
in andere Stadtteile ist aufgrund der Besucher und Besucherinnen
schwierig. Hier leben viele Aussiedlerfamilien, die Jugendlichen gehen nur
selten aus dem vertrauten Kiez heraus. Sollte kein anderer Standort in dem
Sozialraum (eventuell ein Schulcontainer) gefunden werden, muss man prüfen, ob
die Einrichtung durch finanzielle Mittel aus dem Programm Stadtumbau-Ost
umgenutzt werden kann. Eine geplante Sport- und Spielfläche an der
Peter-Huchel-Straße wurde aus dem Quartierskonzept gestrichen. Für die
Bewilligung der Mittel hätte die Freifläche ins Fachvermögen der Abteilung
Jugend übernommen werden müssen. Dafür fehlen die finanziellen Mittel. Zusätzlich zu den öffentlich finanzierten Einrichtungen gibt
es einige Projekte freier Träger, die über AFG-Mittel finanziert werden.
Bestehende kommunale Jugendfreizeiteinrichtungen könnten bei mehr Personal-
bzw. Sachmitteln ihre Einrichtungen noch intensiver auslasten. Auch führen
mangelnde Personalmittel bei den Einrichtungen dazu, dass die Öffnungszeiten
der Einrichtungen am Wochenende und in den Abendstunden nicht dem Bedarf
entsprechen. Innerhalb der einzelnen Sozialräume des Stadtteils bestehen
räumliche und soziale Unterschiede. Der Sozialraum 20 befindet sich in einer “Insellage”. Der
Sozialraum wird durch die natürlichen
Begrenzungen der Hellersdorfer Str. (U-Bahn), der Cecilienstraße des Wuhletal´s
und des Rohrbruchpark´s geprägt. Das Haus Pelikan wurde im April 2003
geschlossen. Ein Projekt für Kinder- und Jugendarbeit (vom Pelikan e.V.)
befindet sich vorübergehend in dem ehemaligen Gebäude der Polizei (Kummerower Ring).
Dieses Projekt kann an diesem Standort nicht als langfristig angesehen werden.
Das Haus wird für die Berufsfeuerwehr umgenutzt. Es gab am Feldberger Ring ein
Projekt von der Agrarbörse Deutschland Ost e.V., was Ende 2003 in einen anderen
Stadtteil verlagert wurde. Weitere Angebote der offenen Kinder- und
Jugendarbeit gibt es nicht. Im Sozialraum 21 gibt es keine Jugendfreizeiteinrichtung. Das Projekt “AKKU” wird seit Januar 2003 nicht mehr gefördert und wurde im Frühjahr 2003 endgültig geschlossen. In dem Sozialraum werden auffällig viele Jugendgruppen an Wohnhöfen und am “Corso” beobachtet. Zum Teil wurden Spielplätze in den Wohnhöfen zurückgebaut. Hier müsste ein kleineres Projekt für die Altersgruppe der 12 bis 16jährigen installiert werden. Im Sozialraum 22 gibt es 2 kommunale
Jugendfreizeiteinrichtungen (“Titanic” und “Lubminer”) und zwei Projekte,
welche durch ABM bzw. SAM finanziert werden (“Grünes Haus” und “Mädchentreff
OffenSiev” vom Arbeitslosenverband Deutschland e.V.). In dem Sozialraum befindet sich die einzige Schwimmhalle im
Großraum Hellersdorf. In diesem Stadtteil ist der Anteil der Aussiedlerinnen
und Aussiedler sehr hoch. Das “Haus Labyrinth” befindet sich im Teterower Ring
168/170. Die ehemalige Kita wird jetzt von vielen Projekte genutzt. Hier
befinden sich die
Jugendfreizeiteinrichtung “Titanic”, das “Mädchenprojekt OffenSiev” und andere
Träger. Wichtiger Bestandteil ist die Arbeit des sozialen “Stadtteiltreffs
Kausdorf Nord” vom Klub 74 e.V. Die gute Zusammenarbeit mit den Trägern des
Hauses ermöglicht eine umfassende generationsübergreifende Betreuung der
Anwohner und Anwohnerinnen aus dem Sozialraum. Die gute Kooperation zwischen
der Jugendfreizeiteinrichtung und dem Stadtteiltreff “Klub 74” erfüllt eine
wichtige Funktion im Rahmen der Erziehungs- und Familienberatung für das
gesamte Gebiet. Gerade im Bereich der Integration der Aussiedlerinnen und
Aussiedler ist dieses umfassende Angebot wichtig. Wie bereits beschrieben, ist
dieser Standort gefährdet. Im Sozialraum 23 gibt es keine kommunale
Jugendfreizeiteinrichtung. Der “Sportjugendclub” und eine Kontakt- und
Beratungsstelle der Streetworker (“No Name”) werden bezirklich gefördert.
Weiterhin gibt es Projekte, welche durch ABM und /oder SAM gefördert werden.
Die Projekte der “GEHA Jugendetage” und das Projekt “Domizil” (Kinderkeller)
ergänzen die Angebote für Kinder und Jugendliche. Der Sozialraum ist dennoch
unterversorgt. Der Anteil der Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren
ist in den letzten Jahren enorm gestiegen. Es bilden sich Jugendgruppen, die
sich auf dem Cecilienplatz aufhalten und die Anwohner/innenen stören. Die
Kontakt- und Beratungsstelle “No Name” kann sich nur teilweise der offenen
Jugendarbeit widmen. Wegen der Unterversorgung wird diese Einrichtung von den
Jugendlichen als offene Jugendeinrichtung genutzt. Bei einer besseren
personellen Ausstattung der Einrichtungen könnten die Öffnungszeiten den
Bedarfen besser angepasst werden. Das Gebäude der ehemaligen 17. Kita in der Peter-Huchel-Str. soll zum Jugendhilfezentrum
umgenutzt werden. Das Erdgeschoss wird bereits als Jugendfreizeiteinrichtung
mit offenen Kinder- und Jugendangeboten genutzt. Der dort ansässige
“Sportjugendclub” setzt seine Schwerpunkte in der offenen Kinder- und
Jugendarbeit und in der sportorientierten Jugendarbeit. Die 50%ige Absenkung
der finanziellen Förderung für den Sportjugendklub hat zur Folge, dass in dem
schon unterversorgten Sozialraum noch mehr Angebote gestrichen werden mussten.
Wie lange der Träger unter diesen Bedingungen das Haus für die Jugendarbeit
offen halten kann, ist noch unklar. Für die Umnutzung werden Mittel aus dem
Programm Stadtumbau-Ost beantragt. Insgesamt
ist festzustellen, dass sich die Alterszusammensetzung im Stadtteil verändert
hat. Wo in den vergangenen Jahren der Anteil der Kinder überwog, ist jetzt die
Altersgruppe der Jugendlichen dominant. Dem sind die Angebote in den
Freizeiteinrichtungen anzupassen. Es ist in den noch vorhandenen Einrichtungen
zu erkennen, dass die Veränderungen bei der Hortfinanzierung viele Eltern
veranlasst, die Kinder aus der Betreuung zu nehmen. Die Freizeiteinrichtungen
werden verstärkt von Kindern besucht. Die Einrichtungen müssen sich verstärkt
auf diese Situation einstellen. Es wird zu Veränderungen der Öffnungszeiten und
der Angebote kommen. Die Jugendlichen sind mobiler und wechseln häufiger die
Einrichtungen, viele nehmen kommerzielle Angebote in Anspruch. Inhaltliche
Defizite sind vor allem die geschlechterdifferenzierte Kinder- und
Jugendarbeit, die arbeitsweltorientierte Jugendarbeit und Angebote der
allgemeinen Familienförderung und Jugendkulturarbeit. Seit Jahresbeginn öffnen sich die
Jugendfreizeiteinrichtungen stärker der Gemeinwesenarbeit, um Generationen
miteinander in Kontakt zu bringen und die Einrichtungen zu allen Tageszeiten
optimal auszulasten. Die Zusammenarbeit der Träger und aller anderen
Institutionen (Schule, Kita, Gewerbe) in den Vernetzungsrunden der Stadtteile
Hellersdorf- Süd und Kaulsdorf trägt dazu bei, dass trotz der wenigen Projekte
ein vielfältiges Angebot gewährleistet werden kann. Ausblick:Jugendarbeit benötigt verlässliche Strukturen. Eine weitere
Reduzierung der Finanzierung von kommunalen Jugendfreizeiteinrichtungen, von
zuwendungsgeförderten Projekten freier Träger und auch von arbeitsmarktgeförderten
Maßnahmen würde zum Zusammenbrechen in der präventiven Jugendarbeit und damit
auch des Gemeinwesens im Stadtteil führen. Weitere Schließungen können nicht vertreten werden. 4.7.Kaulsdorf Soziodemographische Situation in Kaulsdorf In Kaulsdorf lebten zum 31.12. 02 18.171 Einwohner, davon
5.473 junge Menschen im Alter von 0 bis unter 27 Jahren. Das waren 30,1 % der
Gesamteinwohner. Die Altersgruppe der 0 bis unter 27jährigen verringerte sich
von 2001 zu 2002 um 0,3 %. Für den Zeitraum vom 31.12.02 bis zum 30.06.03 ist
ein weiterer Rückgang in dieser Altersgruppe von 0,5 % festzustellen. In Kaulsdorf ist 2002 ebenfalls ein ausgeprägter “Kinder-
und Jugendberg” feststellbar. Er steigt bei den 12jährigen steil an und
erreicht seinen Gipfel bei den 14 bis 15jährigen. Der Sozialhilfebericht 2001 Marzahn-Hellersdorf verwies
darauf, dass der Stadtteil Kaulsdorf bei den 0 bis unter 6jährigen einem
Sozialhilfeanteil von 5,2% hatte. Bei den 6 bis unter 15jährigen nahm Kaulsdorf
den Anteil von 1,0% ein. Von 984
Einwohnern im Alter von 15 bis unter 18 Jahren lebten 2001 9 Jugendliche in diesem Alter (0,9%) von Sozialhilfe. Bei den 18 bis unter
27jährigen bestand eine Sozialhilfedichte von 1,8%. Der Anteil
alleinerziehender Personen an den Hilfeempfänger/innen
betrug in Kaulsdorf 29,7%. Kaulsdorf hatte im Jahr 2001 im Vergleich zu den anderen
Stadtteilen die geringste
Delinquenzbelastung (Rang 9). Auf
2.175 Einwohner in der Altersgruppe der 14 bis unter 21jährigen
fielen 81 Anklagen. Das entsprach einer
Anklagerate von 3,7%. Den 0 bis unter 6jährigen Kindern
stehen in Kaulsdorf 7 Kitas für die Betreuung zur Verfügung. 3 dieser
Einrichtungen werden von freien Trägern betreut (2 von der Katholischen
Kirchengemeinde und eine vom Jahreskreis e.V.). Im Stadtteil stehen zwei
Grundschulen und eine Oberschule zur Verfügung. Bedarfsplanung für Kauldorf Es gibt insgesamt einen Bedarf an 1 großen Einrichtung, 1
mittleren Einrichtung, 5 kleinen Einrichtungen. Benötigt wird ebenso 1
pädagogisch betreuter Spielplatz. Für die mobile aufsuchende Jugendarbeit ist
zusammen Mahlsdorf ein Streetworkerteam notwendig. Projekte und Einrichtungen in Kaulsdorf
Entwicklung, Defizite und Ausblicke für Kaulsdorf Derzeit gibt es in Kaulsdorf eine kommunale Jugendfreizeiteinrichtung (“Villa Pelikan”). Es
gibt kein weiteres Projekt, welches über das Bezirksamt finanziert wird.
Überregional kommt ein Streetworkerteam in Kaulsdorf zum Einsatz. Der Stadtteil
ist mit Angeboten in der Kinder- und Jugendarbeit unterversorgt.
Freizeitmöglichkeiten anzubieten, ist aufgrund der Bebauung durch Einfamilien-
und Mehrfamilienhäuser schwierig. Die Unterversorgung hat zur Folge, dass sich
immer mehr Gruppen von Jugendlichen auf Spielplätzen im Siedlungsgebiet
aufhalten und so eine Verdrängung der Kinder verursachen. Anzeigen und
Beschwerden von Einwohnern haben enorm zugenommen. Das Streetworkerteam kann nur punktuell auf die einzelnen Gruppen
eingehen. Die Kinder und Jugendlichen sind mobiler, als Jugendliche aus der
Großsiedlung. Sie müssen schon als Kinder weitere Wege, sei es zur Kita, Schule
oder andere Orte, in Kauf nehmen. Die Versorgung mit öffentlichem Nahverkehr
ist nicht flächendeckend ausgebaut. Die Mobilität jedoch befähigt die Kinder
und Jugendlichen, Freizeitangebote in anderen Stadtteilen anzunehmen. In
Kaulsdorf gibt es ein Projekt vom CVJM
Kaulsdorf e.V, welches Kinder- und Jugendarbeit anbietet. In diesem Haus gibt
es auch eine durch den Träger betriebene Jugendbegegnungsstätte. Im
Fachvermögen des Jugendamtes befindet sich ein Objekt an der B 1 (Alt Kaulsdorf
43). Die weitere Nutzung des Objektes ist noch offen. Es besteht ein großer Fehlbedarf an “öffentlich finanzierten”
Plätzen in Jugendfreizeiteinrichtungen, sowohl für Kinder als auch für
Jugendliche, und es ist kein pädagogisch betreuter Spielplatz vorhanden. Ebenso
besteht eine große Nachfrage nach zusätzlichen sportorientierten Angeboten und
nach öffentlich nutzbaren Sportflächen. Innerhalb der einzelnen Sozialräume des Stadtteils bestehen
räumliche und soziale Unterschiede. Der Sozialraum 28 grenzt an die Großsiedlung Hellersdorf und
den Sozialraum 22 im Stadtteil Hellersdorf-Süd. In diesem Sozialraum befindet
sich die Jugendfreizeiteinrichtung “Villa Pelikan”. Als Einrichtung mit
überregionalen Charakter deckt sie einen großen Teil des Bedarfes im Stadtteil.
Zu erkennen ist, dass in den nächsten Jahren der Bedarf an
Jugendfreizeitangeboten steigen wird. Probleme in der Schule und daraus
folgende Probleme bei der Berufsorientierung treten immer häufiger auf. Es
fehlen kleinräumige Angebote für Jugendliche, auch im Bereich der Beratung und
Berufsvorbereitung. Die Bemühung, den ehemaligen Schießplatz für Sportangebote
zu nutzen, ist aufgrund der Haushaltslage gescheitert. Im Sozialraum 29 gibt es keine kommunale
Jugendfreizeiteinrichtung. Es gibt ein Projekt, welches durch ABM bzw. SAM
finanziert wird (CVJM Kaulsdorf e.V.). Im Sozialraum 30 gibt es keine kommunale
Jugendfreizeiteinrichtung und auch kein gefördertes Projekt, weder durch das
Bezirksamt noch durch andere Förderungen. In diesem Sozialraum zeigen sich die
Probleme in allen Bereichen der Kinder- und Jugendarbeit. 4.8.Hellersdorf-Ost Soziodemographische Situation in Hellersdorf-Ost In Hellersdorf-Ost, bestehend aus den Sozialräumen 17, 18
und 19, lebten zum 31.12.02 19.723
Einwohner/innen und 7.360 junge Menschen im Alter von 0 bis unter 27Jahren. Das
waren 37% der Gesamteinwohner/innen. 6.500 Kinder und Jugendliche im Alter von
6 bis 27 Jahren, davon 3.134 Mädchen und 3.366 Jungen, lebten per 30.6.03 im
Stadtteil. Melderechtlich waren per 30.06.03 124 Ausländer/innen im Alter von 0 bis 27 Jahren registriert.
Damit war ein leichter Rückgang zum Stand 31.12.02 um 7 Personen zu
verzeichnen. Der Anteil der Spätaussiedler/innen dieser Altersgruppe wird
statistisch nicht erfasst. In diesem Stadtteil war 2002 noch ein Teil des
“Kinderberges” der Altersgruppe der 12 bis 14jährigen zu erkennen. Der
“Jugendberg” erreichte seinen Gipfel bei den 16 bis 19jährigen. Die
Altersgruppe der 14 bis 18jährigen war zahlenmäßig mit 1.998 Jugendlichen am
stärksten vertreten, vor der Altersgruppe der Lückekinder (10-14 Jahre) mit 1.460
Kindern. Die Anzahl der Kinderl im Alter von 6 bis 10 Jahren beträgt 630. Hellersdorf-Ost ist in Bezug mit einer Zunahme von 0,8% bei der Altersgruppe der 14 bis unter 21jährigen vom 31.12.02 bis zum 30.06.03 der einzige Stadtteil mit einer positiven Wanderungsbilanz. Der Sozialhilfebericht 2001 Marzahn-Hellersdorf verwies
darauf, dass der Stadtteil Hellersdorf-Ost einen Sozialhilfeanteil bei den 6 bis unter 15jährigen von 7,4% aufwies. Bei den 0 bis unter 6 Jahren nahm
der Stadtteil einen Anteil von 24,7 % ein. Von 1.185 Einwohnern im Alter von 15
bis unter 18 Jahren lebten 100 (5,5%)
in Sozialhilfe. Bei den 18 bis unter 27jährigen bestand eine Sozialhilfedichte
von 9,1%. Der Anteil alleinerziehender Personen an den Hilfeempfänger/innen
betrug in Hellersdorf-Ost 37,0%. Damit belegte Hellersdorf-Ost in dieser
Hinsicht den ersten Rangplatz im Bezirk.
Die Region Hellersdorf-Ost und Mahlsdorf nahm im Bezirk im Vergleich mit 141 Klienten den 4. Rang bei den stationären Hilfen ein. Mit 281 Fällen bei den Hilfen zur Erziehung (§§ 34, 33, 32 KJHG und den ambulanten Hilfen) belegte Hellersdorf- Ost den 3. Rang per 31.12.02. Im Bereich der Jugenddelinquenz nahm der Stadtteil
Hellersdorf-Ost mit einer Anzahl von 198 Anklagen einen mittleren Rang mit
Platz 5 ein. Bedarfsplanung für Hellersdorf-Ost Es gibt insgesamt einen Bedarf an 1 großen Einrichtung, 2
mittleren Einrichtungen, 6 kleinen Einrichtungen mit insgesamt 32.290
Angebotsstunden, d.h. 4,99 Angebotsstunden pro jungen Menschen zwischen 6 und
27 Jahren. Benötigt wird ebenso 1
pädagogisch betreuter Spielplatz. Für die mobile aufsuchende Jugendarbeit ist 1
Streetworkerteam notwendig. Projekte und Einrichtungen in Hellersdorf Ost
*EU,
Senat, Bund, Stiftungen etc. nicht ausschließlich durch 2.Arbeitsmarkt Entwicklung, Defizite und Ausblicke in Hellersdorf-Ost Im Jahr 2003 wurden im Jugendbereich keine freien Träger im Stadtteil Hellersdorf-Ost über Zuwendungen finanziert. Die über das Sonderprogramm und anteilig bezirkliche Zuwendung finanzierten 6 Streetworker/innen sind neben den anderen vier Hellersdorfer Stadtteilen auch im Stadtteil Hellersdorf-Ost tätig. Die fehlende Finanzierung über Zuwendungen führte zur Schließung von Projekten der präventiven Kinder- und Jugendarbeit in freier Trägerschaft. Die Schließung von Kindertagesstätten und Schulen führte zu Leerständen von Gebäuden und Freiflächen. In den Sozialräumen 17 und 18 ist in diesem Zusammenhang eine erhöhte Konzentration von Problemlagen zu verzeichnen. Im Stadtteil Hellersdorf-Ost, Sozialraum 19, arbeitet das kommunale Jugendfreizeithaus “U5” mit 117 Plätzen und im Sozialraum 17 die kommunale Jugendfreizeiteinrichtung “Nische” mit 45 Plätzen. Beide Einrichtungen haben sich, soweit es die personellen und räumlichen Kapazitäten zuließen, den veränderten finanziellen Bedingungen im Bezirk gestellt. Die Integration verschiedenster Bevölkerungsgruppen, wie jugendlicher Aussiedlerinnen und Aussiedler, Migrantinnen und Migranten oder junger Menschen mit Behinderungen, sowie die besondere Beachtung geschlechterdifferenzierter Aspekte, sind elementarer Bestandteil bezirklicher Kinder- und Jugendarbeit. Eine intensivere Auslastung der kommunalen Einrichtungen könnte mit mehr Personal- bzw. Sachmitteln erreicht werden. Die Öffnungszeiten der Einrichtungen am Wochenende und in den Abendstunden können derzeit aufgrund mangelnder Personalmittel nicht dem Bedarf angepasst werden. Er entsteht dadurch, dass immer mehr Kinder schon in den frühen Nachmittagsstunden die Einrichtungen aufsuchen. Die Jugendfreizeiteinrichtung “U5”, in die erst im November 2002 Angebote der geschlossenen Jugendfreizeiteinrichtung “Lighthouse” verlagert wurden, hält als Veranstaltungshaus hauptsächlich Angebote für Jugendliche und junge Erwachsene im Bereich des internationalen Jugendaustausches und kulturelle Angebote bereit. Durch die Kooperation mit der WVB Wohnpark öffnet sich die Einrichtung der Gemeinwesenarbeit. Des weiteren strebt sie eine intensive Zusammenarbeit mit dem Roten Baum e.V. und dem BJC e.V. an. Der Wegfall des Lückekinderkellers “Fantasy” des Ball e.V. konfrontierte die Einrichtung mit einem erhöhten Bedarf an Angeboten für diese Altersklasse. Dieser Bedarf konnte aufgrund der räumlichen Kapazität im “U5” nicht gedeckt werden. Durch die Schließung des Aktivspielplatzes im Sozialraum 17 und mit dem Abbau der Spielgeräte auf der benachbarten Grünfläche entstand hier ein unbetreuter Raum. Dies stellte an die kommunale Jugendfreizeiteinrichtung “Nische” erhöhte Anforderungen, um den Zerstörungen und Vandalismusschäden zu begegnen. Die Schwerpunkte der Arbeit der “Nische” liegen in der offenen Kinder- und Jugendarbeit mit besonderer Beachtung von geschlechterdifferenzierten Aspekten. Um den Wegfall der Angebote in unmittelbarer Nachbarschaft zu kompensieren, wurde durch Nutzung freier Hallenzeiten in der gegenüberliegenden Turnhalle ein Sportangebot aufgebaut, das nach Möglichkeit erweitert werden sollte. Auch die “Nische”, die bereits generationsübergreifende Angebote konzeptionell umsetzte, leistet in Zusammenarbeit mit der Wohnungsbaugenossenschaft “Hellersdorfer Kiez” Gemeinwesenarbeit und lastet die räumlichen und personellen Kapazitäten effektiv aus. Im Sozialraum 17 befindet sich die Einrichtung “Kiste” des Steinstatt e.V. (50 Plätze), gefördert durch den Bereich Kultur, die ein wesentliches und umfangreiches offenes Kinder-, Jugendfreizeit- und Kulturangebot für den gesamten Sozialraum und darüber hinaus bietet. Die “Kiste” hält auch Familienangebote und Angebote für Menschen mit Behinderungen bereit. Im selben Sozialraum besteht an der Erwin-Strittmatter- Schule der Freizeittreff “Hugo”, der im Sommer vergangenen Jahres mit dem Schülerklub “Filou” der benachbarten Kolibri-Grundschule zusammengelegt wurde. Gemeinsam mit der Jugendfreizeiteinrichtung “Nische” stehen Kindern und Jugendlichen im Sozialraum 17 damit vielfältige Freizeitangebote zur Verfügung. Im Sozialraum 18 des Stadtteiles gibt es keine kommunale Jugendfreizeiteinrichtung. Dort ist mit Stadtumbaumaßnahmen seit 1999 der Rückbau einer Kita geplant. Vorgesehen ist es, an diesem Standort ein Jugendhilfezentrum für Hellersdorf-Ost zu errichten, welches auch ein offenes Angebot vorhalten soll. Der jetzige Standort des Jugendhilfezentrums Hellersdorf-Ost, Stollberger Straße wird nach der Fertigstellung des neuen Standortes aufgegeben. In diesem Sozialraum sind Projekte, finanziert mit Mitteln des zweiten Arbeitsmarktes, des Fördervereins Naturschutzstation Malchow e.V. wie “Naturschutzzentrum Schleipfuhl” und der “Bauerngarten” tätig. Diese Projekte leisten einen wichtigen Beitrag zur Umwelterziehung für Kinder und Schüler/innen. Das Projekt “Ventilator” des Kietz für Kids e.V. mit seinen offenen Angeboten für Lückekinder hat im Oktober 2003 seinen Standort an der ehemaligen 57. Kita, Hermsdorfer Straße, aufgegeben und ist vorerst in die Teupitzer Straße umgezogen. Ausblick:Die Zusammenarbeit zwischen Schule und Jugendfreizeiteinrichtungen ist zukünftig enger zu gestalten. Erste Ansätze konnten durch die Einbindung des Schülerfreizeittreffs “Hugo” an der Strittmatter- Schule in die Vernetzungsrunden der Jugendförderung erreicht werden. Die Verknüpfung der im Kiez/Sozialraum vorhandenen Ressourcen ist weiterhin wichtiges Ziel der Jugendförderung. In partnerschaftlicher Zusammenarbeit von Einrichtungen und Projekten mit kinder- und jugendrelevanten Angeboten und darüber hinaus soll ein Netzwerk sozialer Infrastruktur gebildet werden, das sich an den Bedürfnissen der im Sozialraum lebenden Menschen orientiert. Dieses Netzwerk sollte flexibel sein und auf Änderungen in den Problemfeldern reagieren. Ein Beispiel für die Vernetzung von Angeboten entstand, wie beschrieben, in der Jugendfreizeiteinrichtung “U5”. Eingebunden in die Vernetzung der Jugendförderung sind auch die Projekte“OffenSIEv” des ALV e.V. und das “Frauenzentrum Mathilde” von Mathilde e.V. Im Sozialraum 18 wird das Jugendhilfezentrum mit dem Schwerpunktträger JAO e.V. eine zentrale Bedeutung einnehmen und gemeinsam mit anderen Trägern ein komplexes Angebot an Gruppenarbeit, Beratungs- und Freizeitangeboten bieten. Jugendarbeit benötigt verlässliche Strukturen. Eine
Sockelfinanzierung ist notwendig, um eine Struktur von Angeboten für Kinder und
Jugendliche zu erhalten. Darüber hinaus sind alle Einrichtungen selbst bestrebt,
durch Drittmittelfinanzierung, Ehrenamt und soziales Engagement zusätzliche
Angebote einzubringen. Die dargelegte Problemsituation im
Stadtteil erfordert perspektivisch den Einsatz eines zweiten Teams der mobilen
Jugendarbeit. 4.9.Mahlsdorf Soziodemographische Situation in Mahlsdorf In Mahlsdorf, bestehend aus den Sozialräumen 31, 32, und 33,
lebten zum 31.12.02 25.642
Gesamteinwohner/innen und 7.615 junge Menschen im Alter von 0 bis 27 Jahren.
Das waren 29,7% der Gesamteinwohner/innen. 6.687 Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 27 Jahren, davon 3.345 Mädchen und 3.523 Jungen, lebten per 30.06.03 in Mahlsdorf. Melderechtlich waren per 30.06.03 63 Ausländerinnen und Ausländer im Alter von 0-27 Jahren registriert. Damit war ein Rückgang zum Stand 31.12.02 um 15 Personen zu verzeichnen. Der Anteil der Spätaussiedler/innen dieser Altersgruppe wird statistisch nicht erfasst, die Gruppe ist aber vertreten. In diesem Stadtteil war 2002 noch ein ausgeprägter “Kinder-
und Jugendberg” feststellbar. Er stieg bei den 11 bis 12jährigen steil an und
erreichte seinen Gipfel bei den 15 bis 16jährigen. Die Altersgruppe der 14 bis
18jährigen war mit 1.985 am stärksten vertreten, vor der Altersgruppe der
Lückekinder(10 bis 14jährige) mit 1.318 Einwohnern. Die Anzahl der 6 bis
10jährigen betrug in Mahlsdorf 695. Der Sozialhilfebericht 2001 Marzahn-Hellersdorf verwies
darauf, dass der Stadtteil Mahlsdorf bei den 0 bis unter 6 jährigen einem
Sozialhilfeanteil von 3,6% hatte. Bei den 6 bis unter 15jährigen nahm Mahlsdorf
den Anteil von 0,5% ein. Von 1.284
Einwohnern im Alter von 15 bis unter 18 Jahren lebten 2001 9 Jugendliche (0,7%) in Sozialhilfe. Bei den 18 bis unter 27jährigen bestand
eine Sozialhilfedichte von 1,8%.%. Der Anteil alleinerziehender Personen an den Hilfeempfänger/innen betrug
in Mahlsdorf 23,1%. Die
Regionen Hellersdorf-Ost und Mahlsdorf nahmen 2002 mit 141 Klienten den 4. Rang bei den stationären Hilfen im Bezirk
ein.
Im Bereich der Jugenddelinquenz nahm Mahlsdorf im Vergleich zu den anderen Stadtteilen den Rang 8 von 9 mit einer Anklagerate von 3,8% und 114 Anklagen im Jahr 2001 ein. Bedarfsplanung in Mahlsdorf Es gibt insgesamt einen Bedarf an 1 großen Einrichtung, 2
mittleren Einrichtungen, 7 kleinen Einrichtungen mit 34.330 Angebotsstunden, d.h. 5,05 Angebotsstunden sollen für
jeden jungen Menschen zwischen 6 und 27
Jahren bereitgestellt werden. Benötigt
wird ebenso 1 pädagogisch betreuter Spielplatz. Für die mobile aufsuchende
Jugendarbeit ist zusammen mit Kaulsdorf ein Streetworkerteam notwendig. Projekte und Einrichtungen in Mahlsdorf
Entwicklung, Defizite und Ausblicke für Mahlsdorf Im Jahr 2003 wurden keine freien Träger im Stadtteil Mahlsdorf über Zuwendungen finanziert. Die über das Sonderprogramm und anteilig bezirkliche Zuwendung finanzierten 6 Streetworker wurden neben den anderen vier Hellersdorfer Stadtteilen auch im Stadtteil Mahlsdorf tätig. Fehlende Finanzierung über Zuwendungen führte zur Schließung von Projekten der präventiven Kinder- und Jugendarbeit in freier Trägerschaft. Die Integration verschiedenster Bevölkerungsgruppen wie jugendlicher Aussiedler/innen, Migrant/innen oder junger Menschen mit Behinderungen sowie die besondere Beachtung geschlechterdifferenzierter Aspekte ist elementarer Bestandteil bezirklicher Kinder- und Jugendarbeit und muss in jedem Stadtteil berücksichtigt werden. In Mahlsdorf steht u.a. für diese Aufgabe seit dem 3.11.03 eine neue kommunale Jugendfreizeiteinrichtung (“Sandmann”) zur Verfügung. Das Projekt “Hultschi” von Kids & Co e.V., welches das größte Angebot der offenen Kinder und Jugendarbeit im gesamten Siedlungsgebiet war, wurde zum 31.08.03 geschlossen. Ein neues offenes Kinder- und Jugendangebot wird durch die Zusammenlegung des Projektes “Hultschi” mit der kommunalen Jugendfreizeiteinrichtung “Joy In” im ”Sandmann” am Hultschiner Damm 140 im Sozialraum 33 realisiert. Derzeitig ist im Sozialraum noch der “Kindertreff 47” der BBS e.V. ansässig, der jedoch einen Umzug plant. Das “Nachbarschaftshaus Donizetti”, dessen Träger die M.U.T. Gesellschaft für Gesundheit mbH ist und der “Seniorentreff Pestalozzistr” leisten mit ihren Angeboten einen wichtigen Beitrag für die Gemeinwesenarbeit. Der im “Nachbarschaftshaus Donizetti” integrierte Schülerklub (53 Plätze) finanziert sich aus Geldern der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung. Im Sozialraum 32 ist ein berufsorientiertes Angebot mit Ausbildungsstätte in freier Trägerschaft des JAO e.V. geplant. Dazu wird die bereits mit allen Rechten und Pflichten an JAO e.V. übergebene “Scheune” über Stiftungsgelder ausgebaut. Im Kunsthaus “Flora” (Kulturamt) und auf der Sportanlage “Rosenhag” im Sozialraum stehen im Nachmittagsbereich Angebote für Kinder zur Verfügung. Ausblick:Kinder- und Jugendarbeit benötigt
verlässliche Strukturen. Deshalb sind die kommunale
Jugendfreizeiteinrichtung “Sandmann”
und die verbliebenen Projekte bestrebt, durch Drittmittelfinanzierung, Ehrenamt
und soziales Engagement zusätzliche Gelder einzubringen, um Angebote für die
Kinder- und Jugendarbeit aufrecht zu erhalten. Die Zusammenarbeit zwischen den Schulen und Jugendfreizeiteinrichtungen ist künftig weiter auszubauen. Im Siedlungsgebiet beteiligte sich regelmäßig die Oberschule “Am Elsengrund” an den Vernetzungsrunden der Jugendförderung. Diesem Aufgabenfeld ist künftig breitere Aufmerksamkeit zu widmen. Darüber hinaus sollen in jedem Sozialraum die vorhandenen Ressourcen der sozialen Infrastruktur miteinander verknüpft werden, um stärker den Bedürfnissen der im Kiez/Sozialraum lebenden Menschen entgegenzukommen Dieses Netzwerk sollte flexibel sein und auf Änderungen in den unterschiedlichsten Problemfeldern reagieren können. Dieser Aufgabe wird sich auch die
neue kommunale Jugendfreizeiteinrichtung “Sandmann” im Sozialraum 33 stellen.
Gemeinsam mit dem Kooperationspartner Kids &Co e.V. wird sich die kommunale
Jugendfreizeiteinrichtung neben der Kinder- und Jugendarbeit auch an der
Gemeinwesenarbeit beteiligen. Geplant ist hier des weiteren die Einrichtung
einer Streetworkerkontaktstelle des Fördervereines für Jugend und Sozialarbeit
e.V. Die bereits gute Zusammenarbeit mit
dem Nachbarschaftshaus “Donizetti” sollte konzeptionell weiter entwickelt
werden, um stärker auf die aktuellen Problemlagen einzugehen. Im Sozialraum 32 kommt dem
Projekt “Scheune” des Trägers JAO e. V.
als Angebot der Berufsorientierung eine große Bedeutung zu. Ergänzt wird dies
mit dem Angebot des “Biker-Treffs” des Bunten Haufen e.V. Fazit: Der vorliegende Jugendhilfeplan - Teil Kinder- und
Jugendarbeit versucht der gegenwärtigen politischen und haushaltsmäßigen
Entwicklung des Bezirkes Rechnung zu tragen. Er geht zwar von den Bedarfen von Kindern, Jugendlichen und
jungen Volljährigen aus, kann aber keineswegs ein bedarfsgerechtes Angebot
unterbreiten. Die Planung zielt auf eine Mindestversorgung ab, die keinesfalls
noch weiter unterschritten werden darf. Allen im Bezirk tätigen Politikern und Experten in der
Jugendhilfe muss klar sein, dass mit dieser Mindestversorgung die
Präventivfunktion der Kinder- und Jugendarbeit gegenüber anderen
Jugendhilfeleistungen stark eingeschränkt ist. Dadurch werden perspektivisch
andere Leistungsbereiche der Jugendhilfe stärker gefordert. Aus der demographischen Entwicklung des Bezirkes darf nicht
abgeleitet werden, dass für junge Menschen in der Zukunft weniger getan werden
muss. Der Bezirk wird gerade wegen der Verlagerung des Altersberges auf die
jungen Volljährigen stärker Angebote für junge Menschen und Familien
bereithalten müssen. Neue Bedarfssituationen werden durch fachliche
Schwerpunktsetzungen kontinuierlich in entsprechende Konzepte aufgenommen und
umgesetzt. Für die präventive Jugendarbeit müssen die erforderlichen Mittel bereitgestellt werden, die zur Wahrnehmung der Aufgaben nach dem KJHG notwendig sind. Ein weiteres Absenken bei der Bereitstellung von finanziellen und personellen Mitteln ist nicht zu verantworten. |
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