Drucksache - 0812/VI  

 
 
Betreff: Zu geplanten Baumfällungen (Robinien) im Rügenwalder Weg
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:BezirksverordneteBzStR ÖkStadt
Verfasser:Lüdtke, Norbert 
Drucksache-Art:Mündliche AnfrageMündliche Anfrage
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Beantwortung
28.02.2008 
Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Marzahn-Hellersdorf schriftlich beantwortet   

Sachverhalt
Anlagen:
1. Mündliche Anfrage Frau Kern PDF-Dokument
2. Schriftliche Beantwortung wegen Zeitablaufs PDF-Dokument

Wie gewünscht, übermittle ich Ihnen hier die Antwort zu o

Wie gewünscht, übermittle ich Ihnen hier die Antwort zu o.g. Drucksache in schriftlicher Form:

 

Frage 1:

Wie wird die Notwendigkeit der geplanten Fällungen von 19 ausgewachsenen Robinien im Rügenwalder Weg begründet?

 

Antwort:

Im Zuge von Straßensanierungsmaßnahmen, die das Tiefbauamt des Bezirks ab Frühjahr 2008 im Stadtteil Kaulsdorf durchführen wird (die Maßnahme wird im April diesen Jahres beginnen), müssen 19 Robinien im Rügenwalder Weg gefällt werden. Deren aggressive Wurzeln haben den Straßenbelag zum Teil großflächig gesprengt und die Borde derart überwallt oder angehoben, dass die Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben ist.

Der Rügenwalder Weg bekommt einen Asphaltüberzug auf den vorhandenen Beton. Es ist also abzusehen, dass die Zerstörung des alten und neuen Straßenbelages mit zunehmendem Wachstum der Bäume fortschreiten würde.

Der überwiegende Teil der Straßenbäume hat außerdem erhebliche pflanzenphysiologische und Standsicherheitsprobleme. Die zu prognostizierende Standzeit ist auch ohne Straßensanierung gering.

Die Totholzbildung schreitet wegen der Standortprobleme in erheblichem Tempo fort.

Die Bäume sind zum Teil mehrstämmig oder mit Zwieselbildung gewachsen. Einige weisen erhebliche Stammschäden auf.

 

Die daraus resultierenden permanenten Schnittmaßnahmen schädigen und schwächen die Bäume zusätzlich, weil große Schnittwunden Angriffspunkte für Infektions- und/oder Pilzbefall bieten, und sind darüber hinaus aus dem auch für die Natur- und Umweltämter immer wichtiger werdenden wirtschaftlichen Aspekt, auch in der Baumpflege und
–entwicklung, nicht vertretbar.

Die Robinie erweist sich zunehmend - und dies bereits im Jungbaumstadium (siehe Prötzeler Ring) - als ein für die Pflanzung im engen Straßenraum oder Platzbereich ungeeigneter Baum.

 

Die Tiefbaumaßnahme bietet die Chance, vorausschauende Planung und Weitsicht mit wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu verknüpfen, indem der größere Teil der Robinien gefällt wird und im unmittelbaren Anschluss nach aktueller Ermittlung 40 Bäume einer für den Querschnitt des Rügenwalder Weges geeigneteren Art gepflanzt werden, wobei die Fällungen und die Beschaffung der neuen Bäume aus der Tiefbaumaßnahme erfolgen werden. Die Pflanzung wird das Natur- und Umweltamt selbst durchführen. Die Baumart soll Fraxinus ornus - die Blumenesche - sein.

 

 

Frage 2:

Was besagt das erforderliche Gutachten über den Zustand der Bäume?

 

Antwort:

Nach den geltenden Richtlinien zur Baumkontrolle werden alle Bäume auf öffentlichem Land, insbesondere die Straßenbäume, in regelmäßigen Abständen, dem Alter und der an sie zu stellenden Sicherheitserwartung entsprechend, durch dafür ausgebildete und stets aktuell geschulte Fachkräfte des Natur- und Umweltamtes kontrolliert, wenn nötig begutachtet und beurteilt. Die Ergebnisse der Baumkontrollen sind lückenlos im Baumkataster erfasst. Nur bei sehr komplizierter Entscheidungslage, wie z.B. bei Naturdenkmalen, wird externer Sachverstand eingeholt.

Für die Entscheidungsfindung im Rügenwalder Weg wurden die Bäume durch die Mitarbeiter/-innen des Natur- und Umweltamtes begutachtet und in Anbetracht der Klarheit der Situation und der Vielzahl der für die Fällung sprechenden Gründe die bekannte Entscheidung getroffen.

Ein externes Gutachten ist in keinem Entscheidungsfall im Umgang mit öffentlichen Bäumen zwingend erforderlich.

 

 

 

Norbert Lüdtke

 
 

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