Drucksache - 2011/V
Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin 24.05.2005 Vorlage zur
Kenntnisnahme
für die Sitzung der
Bezirksverordnetenversammlung am 23.06.2005 1. Gegenstand der Vorlage: Zwischeninformation zum
derzeitigen Stand des INTERREG III B Projektes LHASA 2. Die
BVV wird um Kenntnisnahme gebeten: Das Bezirksamt hat mit Beschluss
771/II die Antragstellung und die Übernahme der Funktion des Leadpartners in
der Gemeinschaftsinitiative INTERREG III B Projekt CADSES beschlossen. Am
24.06.2004 sind für das Projekt 1.000.000,- EUR Fördermittel aus dem
Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) bewilligt worden. Mit dem
vorliegenden Zwischenbericht sollen die bisherigen Aktivitäten im Projekt
deutlich gemacht werden. Dr. Klett
Dagmar Pohle
Dr. Heinrich Niemann Bezirksbürgermeister Bezirksstadträtin
für Wirtschaft,
Bezirksstadtrat für
Soziales
und Gesundheit
Ökologische Stadtentwicklung Anlage LHASA - Stabilisierungsstrategien für Großwohnsiedlungen (Zwischenbericht) ein Interreg IIIB-Projekt im Kooperationsraum CADSES der Europäischen
Union Einleitung
(Interreg III B)
Die Gemeinschaftsinitiative INTERREG III B operiert in den fünf Kooperationsräumen Ostsee, Nordsee, Nordwesteuropa, Alpen und Mittelsüdosteuropa (CADSES). Die transnationale Zusammenarbeit erfolgt auf der Grundlage gemeinsamer Programme der jeweils beteiligten Partnerstaaten, der so genannten “Programme im Rahmen von Gemeinschaftsinitiativen" (CIP). Zu den in den Programmen verankerten Themen- und Handlungsfeldern werden transnationale Raumentwicklungsprojekte durchgeführt, die Zuschüsse aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) erhalten. Diese Projekte sollen zu einer ausgewogenen und nachhaltigen Entwicklung in Europa beitragen. Die Initiative strebt die intensive territoriale, wirtschaftliche und soziale Zusammenarbeit der partizipierenden Regionen an. Bis zum Jahre 2006 stehen in den fünf Kooperationsräumen insgesamt rd. 745 Mio. Euro EFRE-Mittel für transnationale Raumentwicklungsprojekte zur Verfügung. Einschließlich der nationalen Kofinanzierungsmittel können damit rund 1.477 Mio. Euro für INTERREG III B-Projekte verausgabt werden. Das INTERREG III B-Programm mit seinen fünf Kooperationsräumen unterliegt raumentwicklungspolitischen Leitbildern, den so genannten Prioritäten, die den Orientierungsrahmen für Handlungsoptionen, d. h. explizit unterschiedlichen Themenfeldern bilden. 1
Projektkurzbeschreibung
Für die Entwicklung wettbewerbsfähiger Regionalzentren und Metropolen spielen auch Großwohnsiedlungen eine wichtige Rolle, denn die Qualität des Wohnens ist ein bedeutender Standortfaktor, nicht nur aus wohnungswirtschaftlicher Sicht. Innerhalb des CADSES-Raums haben die Großwohnanlagen eine wichtige Funktion für die zukünftige Qualität des Lebens in den Städten. In Ostmitteleuropa dominieren die industriell vorgefertigten Plattenbauten: Mehr als 30 Millionen Menschen finden hier ihr Zuhause. Während Westeuropa bereits mit dem Problem der sozialen Segregation in den großen randstädtischen Siedlungen zu kämpfen hat, sehen sich Großwohnsiedlungen in Ostdeutschland vor allem mit dem Problem der Abwanderung der Bevölkerung und folgendem Leerstand konfrontiert. In Mittel- und Osteuropa liegen die Probleme vor allem in den Bereichen der Eigentumsfrage, der Angebotsknappheit und dem physischen Verfall der Gebäude. Beispiele aus dem Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf zeigen, dass Plattenbauten durch geeignete Sanierungsmaßnahmen wohnlicher gestaltet werden können und die Eigentumsfrage lösbar ist. 2
Geschichte /
Projektentwicklung
Berlin Marzahn-Hellersdorf und Leipzig präsentieren mit seinen Großwohnsiedlungen die größten zusammenhängenden Gebiete von vorgefertigtem Wohnungsbau in Deutschland. Hier gab es bereits im Rahmen anderer Projekte Kooperationen. Weitere Kooperationen pflegt der Bezirk Marzahn-Hellersdorf seit längerem mit dem XV. Bezirk von Budapest und der Wohnungsbaugesellschaft PRAGA der Stadt Warschau. Aus diesem internen Netzwerk heraus entstand die Idee, gemeinsam ein INTERREG III B-Projekt im CADSES Raum zu entwickeln. Als weiterer Partner mit langen Erfahrungen in der europäischen Raumentwicklung kam die Stadt Venedig dazu. Die Städte Tychy und Pilsen zeigten ein großes Interesse direkt von dem Wissenstransfer zu partizipieren und in den städtebaulichen Planungsphasen von den EU-Partnern unterstützt und angeleitet zu werden. Die Zielausrichtung des Projekts interessiert eine große Zielgruppe (lokale Behörden, Investoren, Wirtschaft), so dass der Projektansatz entsprechend weit aufgefächert wurde und neben den Projektpartnern auch die lokalen Akteure als Projektpartner angesehen werden. Der Schwerpunkt liegt nicht allein auf ein Wissenstransfer und auf die Vorbereitung von Planungsstrategien, wie Rahmenplanung, Sanierung und Finanzierung, sondern auch auf die Lebensqualität und lokale Wirtschaft in den Großwohnsiedlungen. Am 14.03.05 bewilligte der INTERREG III B CADSES - Steuerungsausschuss im Rahmen einer Projekterweiterung von LHASA für die neuen EU-Mitgliedsländer weitere EFRE-Mittel i.H.v. 122.512,- Euro für Maßnahmen in Banska Bystrica, Warschau und Pilsen. 3
Einordnung des Projekts in die
EU-Programmatik
Das Projekt LHASA fällt mit seinem
Themenfeld in folgende Prioritäten:
Das Themenfeld lässt sich wie folgt
beschreiben:
Ziel dieses Themenfeldes ist die Erarbeitung gemeinsamer Strategien zur Revitalisierung und Gestaltung urbaner Räume unter Herausbildung neuer städtischer Netzwerke und Kooperationen, welches ein zentrales Leitbild des EUREKs darstellt. Damit soll ein Beitrag zur Stabilisierung von städtischen Agglomerationsräumen geleistet werden, die Ausgangspunkt für eine wirtschaftliche Entwicklung darstellen. 4
Projektlaufzeit
Das Projekt LHASA ist auf eine Laufzeit von 36 Monaten angelegt, explizit war die Laufzeit von 01.04.2003 bis 31.03.2006 angesetzt. Auf Grund eines verspäteten Projektstarts bedingt durch administrative und formelle Schwierigkeiten seitens der Interreg-Koordinierungsebenen hat sich die Laufzeit des Projekts auf 21 Monate verkürzt. Der offizielle Start des Projekts kann mit der Auftaktkonferenz in Berlin am 30.06./01.07.2004 benannt werden. Projektinhalt und Ziele sind hingegen identisch geblieben. Der Zeitplan ist insgesamt gestraft worden, so dass die Durchführung des Gesamtprojekts mit allen Teilschritten in den einzelnen Arbeitspaketen gewährleistet werden kann. 5
Projektkosten
6
Partnerstruktur
Der Leitpartner ist für den Gesamtablauf des Projektes LHASA verantwortlich. Für die einzelnen unter Punkte 8 beschriebenen Arbeitspakete zeichnen sich verschiedenen Partner für die Konzeption, Durchführung und Erreichung der Ziele und erwartenden Ergebnisse verantwortlich[1]. Leitpartner: Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von
Berlin Das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin ist nicht nur Leitpartner und damit für das Gesamtprojekt verantwortlich, sondern ist als Leitung auch für die Inhalte des Arbeitspaketes 1 verantwortlich. Die Durchführung des Projektes obliegt administrativ/organisatorisch der Leistelle für Wirtschaftsförderung und EU-Angelegenheiten und inhaltlich dem LuV Stadtplanung und Vermessung. Als Leitpartner hat das BA für die Erfüllung seiner Aufgaben im Arbeitspaket 1 nach einem Teilnahmewettbewerb eine Projektgemeinschaft beauftragt:
Der Bezirk kann seine in vielen Jahren gemachten Erfahrungen in der Stadtentwicklung in das Projekt einspeisen, und hat dafür das lokale Projekt “Gut Hellersdorf” zur Demonstration von Stabilisierungsstrategien mit eingebracht. Immobilien- und Projektmanagement Gesellschaft
mbH (iprom) Die Immobilien- und Projektmanagement Gesellschaft iprom, eine Tochter der Stadt und Land, hat weitreichende Erfahrungen mit Sanierungs- und Erneuerungsstrategien bei Großwohnsiedlungen. Daher ist die iprom, vertreten durch Herrn Kalke, verantwortlich für das Arbeitspaket 2. Beauftragte Partner zur Unterstützung sind:
Stadt Leipzig Die Stadt Leipzig präsentiert das zweitgrößte zusammenhängende Gebiet vorgefertigter Großwohnsiedlungen (Plattenbau). Die Stadt Leipzig ist insbesondere in der Entwicklung von innovativen Ideen / Aktionen zur Verbesserung der Lebensqualität und weichen Kriterien für die lokale Wirtschaft engagiert. Die Stadt Leipzig kann weiterhin weitreichende Planungsdokumente von Entwicklungs- und Stabilisierungsstrategien den Partnern zur Verfügung stellen. Die Stadt Leipzig selbst ist sehr daran interessiert, zu sehen, ob die gemachten Erfahrungen und Strategien unproblematisch in anderen Ländern zu übertragen sind. Sie zeichnet sich für das Arbeitspaket 4 verantwortlich. Deutscher Verband für Wohnungswesen, Städtebau
und Raumordnung e. V. (DV e. V.) Der Bund, vertreten durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (BMVBW), unterstützt die transnationale Zusammenarbeit im Rahmen von Interreg-Projekten in vielfältiger Weise. Das BMVBW hat im Projekt LHASA den deutschen Projektpartnern beim Aufbringen der nationalen Kofinanzierung unterstützt. Mit der Bundesbeteiligung sollen vor allem die Europakompetenz und das europäische Engagement der Partner gefördert werden. Dies zielt insbesondere auf den Transfer von Chancen und Nutzen transeuropäischer Kooperationen für die Verbesserung der Wettbewerbs- und Entwicklungsfähigkeit deutscher Städte und Regionen, ganz besonders auch im Osten Deutschlands. Wichtige Gesichtspunkte für die Bundesbeteiligung an Projekten sind die Einbindung von Partnern aus den neuen EU-Mitglieds- und Nachbarstaaten, Beiträge zur möglichst unmittelbaren wirtschaftlichen Aufwertung der beteiligten Regionen und Städte und Maßnahmen, die auf eine Vorbereitung und Umsetzung von Investitionen gerichtet sind. Dies schließt auch Maßnahmen zur Qualifizierung und zur engeren Einbindung der örtlichen Wirtschaft ein. Mit diesem Engagement fördert das BMVBW die Bedeutung des territorialen Zusammenhalts im Hinblick auf eine steigende Wettbewerbsfähigkeit und die Beseitigung von Disparitäten in Europa. Als Partner in den INTERREG III B-Projekten unterstützt der Deutsche Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e. V. (DV e. V.) das Engagement des BMVBW in seinem Bemühen, die Ergebnisse der Projekte einer möglichst breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen; u. a. dem Deutschen Bundestag, Ländern und Gemeinden, dem Europäischen Parlament, der Europäische Kommission, Planern, Architekten, Wohnungsunternehmen, der Kreditwirtschaft sowie nationalen und europäischen Einrichtungen und Verbänden. Stadt Venedig Die Stadt Venedig kann auf eine lange Tradition in der Stadtplanung zurückblicken. Die Stadt Venedig konzentriert sich auf lokale Beispielaktionen, deren Ergebnisse praktische Hinweise auch für das Arbeitspaket 1 geben können. In Kombination mit weiteren EU-Projekten kann Venedig die ökonomischen und sozialen Strukturen in den Großwohnsiedlungen mit dem Fokus auf Beförderung und Ausbau der lokalen Wirtschaft und Verbesserung der Arbeitslosigkeit unter Einbeziehung wichtiger Interessensvertreter in den Entscheidungsprozess positiv beeinflussen. Venedig zeichnet sich verantwortlich für das Arbeitspaket 3. Kommunalrat des 15. Bezirks der Stadt Budapest Der 15. Bezirk von Budapest besteht aus einer Großwohnsiedlung. Budapest beabsichtigt mit den Leitern der Arbeitspakete 1 und 2 intensiv zu kooperieren, um von dem Wissen im Hinblick auf integrierte Stadtentwicklungsstrategien und Erneuerungs-/Modernisierungsstrategien zu partizipieren. Der Bezirk wird dafür die entsprechend und erforderliche Zuarbeit liefern. Wohnungsbaugesellschaft PRAGA in Warschau, Die Wohnungsbaugesellschaft PRAGA und das Center für gemeinsame Organisation (Centre for Community Organizing) stellen gemeinsam einen besonderen Wert für das Projekt LHASA dar. PRAGA kann die erarbeiteten und Umsetzungsorientierten Ergebnisse aus den Arbeitspaketen 1 und 2 an den Interessen der Eigentümer sofort spiegeln. PRAGA erhält wichtige Informationen / Strategien für die lokale Arbeit in der direkten Beteiligung von “Stakeholdern” an dem Projekt, da Beteiligungsverfahren in den Arbeitspaketen einen besonderen Stellenwert erhalten. Dieses wird durch die Partnerschaft CCO, die eine Studie für Beteiligungsverfahren von ”Stakeholdern” und Öffentlichkeit bei Planungs- und Erneuerungsaktivitäten erstellen wird, verdeutlicht. CCO hat ausreichend Erfahrungen mit Beteiligungsverfahren in anderen slowenischen Städten, wie auch in Städten außerhalb der osteuropäischen Staaten. CCO hat ein Osteuropäisches Bürger-Netzwerk aufgebaut und arbeitet aktiv mit ähnlichen Netzwerken in Westeuropa zusammen. Damit ist CCO ein wichtiger Partner in den Arbeitspaketen 1 und 2, explizit zum Thema Beteiligung an Planungsverfahren und liefern mit der Studie eine wichtige Basis. PRAGA wird zusätzlich Aktivitäten in der Vorbereitung von investiven Maßnahmen für die Verbesserung der Lebensqualität in den Großwohnsiedlungen für das Jahr 2007 zeigen. Ein besonderes Augenmerk soll dabei auf die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Sicherung der sozialen Infrastruktur. Stadt Tychy, Die Städte Tychy und Pilsen sind beide am Arbeitspaket 1 und 2 beteiligt. Sie steuern ihre lokalen Daten und Informationen, die für die Entwicklung von Rahmenplänen und Modernisierungsstrategien erforderlich sind, bei. Zudem verfolgen die Städte auch die Ergebnisse der Arbeitspakete 3 und 4 und sind somit fähig, zu prüfen, ob diese Ergebnisse in den eigenen Städten anwendbar / übertragbar sind. Tychy und Pilsen konzentrieren sich auf die Vorbereitung von größeren Investitionen. In diesem Zusammenhang will Pilsen das Pilotvorhaben “öffentlicher Garten Vinice” vorbereiten. Damit soll das Erscheinungsbild sensibler Stadtbereiche, die im Zusammenhang mit ungenutzten Flächen stehen, verbessert werden. Es sollen neue Wege für die Nutzung solcher Flächen analysiert werden. 7
Projektziele
Die obersten Projektziele können
mit folgenden Anstrichen zusammengefasst werden: Thematisierung der Problemfelder in den Bereichen Städtebau, Sanierung, Partizipation und lokale Ökonomien. Erarbeitung von Lösungen aufgrund von Erfahrungen aus Venedig, Leipzig und Berlin, Entwicklung von neuen Initiativen für Rekonstruktion und Umnutzung leer stehender Gebäude. Entwicklung von Strategien zur Bekämpfung sozialer Segregation und des Verfalls des Lebensumfelds. Durchführung von Pilotprojekten zur Verbesserung der sozialen und ökonomischen Situation. Erhöhung der Attraktivität der Zentren und Metropolen in den neuen Mitgliedsstaaten. Fachlicher Erfahrungsaustausch zwischen Beitrittsländern und deutschen bzw. Italienischen Partnern. 8
Arbeitspakete
Zur Erreichung der Ziele wurde das Gesamtprojekt in vier Arbeitspakete aufgeteilt:
8.1 Indikatoren
Für die Bewertung der Arbeitspakete 1 bis 4 inklusive der darin integrierten Aktionen werden folgende Aspekte herangezogen: Organisationsstrukturen (Arbeitsgruppen, Lenkungsgruppe, Transparenz, Informationsfluss, Verknüpfung zwischen operativen und strategischen Aufgaben), Horizontale und vertikale Kooperation (Netzwerke, Öffentlichkeitsarbeit, grad der Einbindung der Öffentlichkeit, Unterstützung durch die Landespolitik), Steuerung des Prozesses innerhalb der Arbeitsgruppen (Stabilität der Akteure, Umgang mit Problemen), Projektdurchführung (Selbstbindung der Akteure, Multiplikatoren, Thematisierung von Konflikten, Monitoring/Controlling, Vorhandensein und Einsatz eines Begleit- und Bewertungssystems sowie Auswahl der Projektpartner im Hinblick auf deren Möglichkeiten und Qualifikation. 8.2 Arbeitspaket
1
8.2.1 Kurzbeschreibung
(Strategien und Ziele)
Neben der Schaffung der Grundvoraussetzungen für die Arbeit im Gesamtprojekt – Aufbau von Partnerstrukturen, Internationales Steuerungskomitee und Kommunikationsmedien - sollen im Arbeitspaket 1 für die Aufbesserung der Großwohnsiedlungen begleitend von einem intensiven Erfahrungsaustausch der Partner Entwicklungsstrategien erarbeitet werden. Hierzu wird für mindest eine Partnerstadt ein konkretes Planwerk erarbeitet. 8.2.2 Aktionen
8.2.2.1Projektkoordination
Das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin, ist mit Unterstützung der iprom und des DV e. V. verantwortlich für die Gesamtprojektkoordination, für das Finanzcontrolling und für die Leitung der Projektpartner. Er muss den Aktivitätenbericht mit der Angabe der Geldausgaben in Einklang bringen und für jede Berichtsperiode fertig stellen. Mit Unterstützung der anderen deutschen Partner ist das BA zusätzlich für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich. Grundsatzentscheidungen sind im
Internationalen Steuerungskomitee zu treffen.[2] Gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Großsiedlungen e. V. und der Planergemeinschaft Hannes Dubach, Urs Kohlbrenner führt das BA 1 x / Monat ein Jour fix durch, wo die weiteren Schritte innerhalb der einzelnen Arbeitspakete, aber auch vorhandene Probleme und Abstimmungsschwierigkeiten mit den Projektpartnern diskutiert und erörtert werden. Feste Mitglieder dieses Jour fix sind die Partner 1, 2 und 4. Leipzig (Projektpartner 3) wird nach Bedarf dazu gebeten. Mit den anderen Partnern werden alle wesentlichen Abstimmungspunkte per Mail oder Telefon geklärt. Durch die regelmäßige Abstimmung des Projektablaufes und der gemeinsamen Klärung der wesentlichen Schritte kann der Reibungsverlust so gering wie möglich gehalten werden. Eine Klärung mit den Projektpartnern bei vorliegenden Unstimmigkeiten kann in Absprache konzentriert von einer Person vorgenommen werden. Durch dieses Vorgehen wird den besonderen Erfordernissen der Kommunikation zwischen verschiedenen Ländern, verbunden mit den Sprachschwierigkeiten und kulturellen Unterschieden Rechnung getragen. 8.2.2.2Installation von Partnerstrukturen
Alle Partner des Projekts haben die Aufgabe, tragfähige Partnerstrukturen aufzubauen, die Projektinhalte zu erfassen, die Projektziele festzulegen und in einen Antrag zu formulieren. Projektpartner
8.2.2.3
Internationale
Steuerungsgruppe
Das Internationale Steuerungskomitee tagt halbjährlich, d. h. fünf Mal während der Projektlaufzeit . Die Hauptaufgaben des Steuerungskomitees sind über alle notwendigen Aspekte, die im Zusammenhang mit dem Projekt stehen und für alle Projektpartner von Bedeutung sind, zu entscheiden. Dazu gehören die Implementierung des Projekts, die Erstellung eines Konzepts für die Erreichung der transnationalen Ziele, die Evaluation des Projekts sowie die entscheidenden Vereinbarungen innerhalb des Projekts – Zeitschiene, Budgetlinien. In der Hoheit des Steuerungskomitees liegt auch das evtl. Schlichten von Unstimmigkeiten zwischen den Projektpartnern . Das Steuerungskomitee
wurde nach Nennung der Mitglieder von allen Projektpartnern am 01. Juli
2004 gegründet. In das Steuerungskomitee wurden folgende Personen gewählt:
Als Leiter wurde Herr BzStR Dr.
Niemann vom Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin gewählt. In der 2. Sitzung des Steuerungskomitees (9. November 2004) wurde auf Basis einer Synopse – Zusammenstellung der übermittelten Daten der MOE-Partner - ein Überblick über die bis zu diesem Zeitpunkt geleisteten Arbeiten des Arbeitspaketes 1 und die daraus folgenden Arbeitsschritte allen Projektpartnern, hinterlegt mit einem Zeitplan gegeben. Es wurde entschieden, dass dem Wunsch aller MOE-Partner, in der Aktion Rahmenplanung als Fallbeispiel beteiligt zu werden, nicht entsprochen werden kann. Hier musste aufgrund der Ausgangssituation und Datengrundlage eine Differenzierung gemacht werden. So macht es auch nicht für jeden Partner Sinn, einen Rahmenplan zu erstellen, da die Bedürfnisse unterschiedlich gelagert sind. Diesem Vorgehen des Arbeitspaketes 1 wurde einstimmig zugestimmt. Dem Komitee wurden die ersten Ideen / Vorstellungen für die Installation des Interaktiven Planungskomitees vorgestellt und die dafür Verantwortlichen der einzelnen Partner benannt. Den Arbeitsergebnissen des
Arbeitspaketes 2 wurden vom Komitee zugestimmt. Im Rahmen des Arbeitspaketes 3 wurden die ergänzenden Programme der Stadt Venedig zur Kenntnis genommen und die Initiative die Mittel- und Osteuropäischen Ländern in den Aktivitäten zu integrieren, wurde einstimmig begrüßt. Die bestehenden Chancen für das Projekt durch die geplanten Ziele des Projektpartners Leipzig im Arbeitspaket 4 wurden ebenfalls einstimmig begrüßt. Zu den Formalitäten, die über das Steuerungskomitee laufen, gehörten auch die Bekanntgabe der Einreichung der Ergänzungsprojekte durch Warschau, Pilsen und Banska Bystrica. In Verbindung dieser Projekte ist jedem Partner eine neue Fassung des Aktionsplans LHASA zugegangen. Es wurde dem Tausch zwischen Budapest und Leipzig für das nächste Internationale Partnertreffen zugestimmt (siehe Zeitplan Punkt 4). 8.2.2.4
Website
Für das Projekt ist eine Internetseite konzipiert und ins Netz gestellt worden, um die Ergebnisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und innerhalb des Projekts einen kontinuierlichen Informationsaustausch sicher zu stellen. Die Internetseiten www.lhasa-online.net wurde parallel zum
Projektbeginn konzipiert und ins Netz gestellt. Über die Interseiten ist im
Rahmen eines Forums ein bilateraler Austausch möglich. Die Partner haben
entsprechend einen “log in”, so dass es öffentliche und interne Seiten gibt.
Das Forum 1 bildet das Interaktive Planungskomitee ab. Die LHASA-Seite ist mit
den Seiten der Partner verlinkt, so dass damit eine höhere Zugriffsrate von
Seiten der Öffentlichkeit sichergestellt werden kann. Auf den Seiten “press”
werden erschienende Presseartikel aber auch Pressemitteilungen veröffentlicht,
die sich die Presse entsprechend herunterladen können. Bei jeder neu
eingestellten Pressemitteilung wird der im Hintergrund liegende Presseverteiler
informiert. Durch die Kommunikation über die Internetseite können alle Partner die Ergebnisse aller Arbeitspakete einsehen. Bei neu eingestellten Beiträgen bekommen die Partner automatisch eine Mail, so dass zum einen die kontinuierliche Berichterstattung aller Partner gewährleistet und der Gefahr einer unzureichenden Informationsverbreitung entgegen gewirkt wird. Die Nutzung der Internetseite für den Austausch unter den Partnern und der Bekanntgabe neuer Themen / Ergebnisse / Fragestellungen in einem gesicherten internen Bereich erleichtert insgesamt das partnerschaftliche Arbeiten. Über die Einstellung von ausgewähtlen, abgestimmten Beiträgen in den öffentlichen Bereich kann die gewünschte Lobbyarbeit über die Projektstrukturen hinaus erbracht werden. 8.2.2.5
Interaktives
Planungskomitee
Das interaktive Planungskomitee soll zum einen ein Kommunikationsinstrument innerhalb des Arbeitspaketes 1 sein, virulente Fragestellungen, die sich während der Projektbearbeitung ergeben, aufgreifen und zum anderen eine über das Projekt hinausgehende Netzwerkbildung unterstützen. Das Interaktive Planungskomitee wurde das erste Mal auf dem 2. Internationalen Treffen in Venedig am 08. und 09. November 2004 vorgestellt. Mit Inhalten ging das Komitee im Januar 2005 an den Start. Es werden im monatlichen Rhythmus virulente Themen aufgerufen und diskutiert. Es gibt für jedes Thema einen verantwortlichen Moderator, der versucht, die Diskussion am Laufen zu halten. Nach einem Monat findet eine Auswertung statt, die entsprechend ins Netz gestellt wird und ein weiteres Thema wird auf die Tagesordnung des Planungskomitees gehoben. Das erste zu diskutierende Thema war “Parken”, das zweite “Zentrenstrukturen”. 8.2.2.6
1. Internationaler LHASA
Workshop
Der 1. Internationale Workshop fand am 30. Juni / 1. Juli in Berlin unter Leitung des Leitpartnern Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf statt und hat damit den offiziellen Start des Projektes in der Öffentlichkeit angezeigt. Alle Partner hatten die Gelegenheit, ihre Stadt, ihre Institution und ihr Anliegen bzw. Interesse an dem Projekt einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Der Leitpartner stellte im Rahmen einer Exkursion sein Gebiet vor. Die Durchführung des Internationalen Workshops, wo alle im Projekt involvierten Partner vertreten sind, gab noch einmal alle Partnern die Möglichkeit sich zu präsentieren und die anderen Partner mit ihren Interessen an dem Projekt kennen zu lernen.
8.2.2.7
Bestandsaufnahme /
Ausgangssituation
Mit der ersten Aufnahme der Ausgangssituation ist die generelle Planungssituation in den Partnerstädten aufgenommen sowie die vorhandenen Planungen und Daten zusammengetragen worden. Die individuelle Situation in den Partnerstädten ist entsprechend dokumentiert. Die daraus resultierenden Ergebnisse sind in der Steuerungsgruppe abgestimmt worden. Im Arbeitspaket 2 (Punkt 8.3.2.1) wurde für die gleichen Partnerstädte ebenfalls eine Bestandsaufnahme vorgenommen. Um unnötige Dopplungen in der Datenerhebung und Dokumentation dieser zu vermeiden, wurde für jede Partnerstadt ein Siedlungsportrait erstellt. Die Siedlungsportraits bilden für die Arbeitspakete 1 und 2 die Grundlage für die Entscheidungen des weiteren Vorgehens in den Einzelaktionen, explizit für die Auswahl von Beispielprojekten und konkreten Objekten. Die aus der Erhebung der Ausgangssituation resultierenden Ergebnisse für das weitere Vorgehen wurden im November 2004 in Venedig in der Steuerungsgruppe abgestimmt (siehe 8.2.2.3). Erst durch die konkrete Erfassung der Datengrundlage vor Ort – Beteiligung an den Workshops der Arbeitspaketes 2 (siehe 8.3.2.2) - , konnten auch vorliegende Probleme und Schwierigkeiten in der Erfüllung übernommener Aufgaben analysiert werden. Nicht selten wird den Partnern selbst erst bei der Erfüllung konkreter abgeforderter Schritte bewusst, dass es sich um gänzlich neue Herangehensweisen handelt, die nicht mit den vorliegenden Strukturen – personell oder / und organisatorisch - abgearbeitet werden können. 8.2.2.8
Rahmenplanung
Es
soll eine Rahmenplanung für ausgewählte Partnerstädte erarbeitet werden, die
lokale Entwicklung vorangetrieben sowie Klarheit über den Inhalt und die
Planungsziele geschaffen werden. Es sollen Planungsstrategien und Leitbilder
definiert werden. Hierfür bietet sich an, einen Workshop mit allen Partnern
durchzuführen. Im Ergebnis der Bestandsaufnahme, die entsprechend mit Vorortterminen hinterlegt wurden, konnte für jede Partnerstadt festgelegt werden, in welcher Intensität, d. h. mit welchem Schwerpunkt eine Rahmenplanung bzw. Teil-Rahmenplanung in Folge erstellt werden soll:
Die Partnerstädte erhielten die Aufgabe eine SWOT-Analyse (Ermittlung der Stärken, Schwächen, Möglichkeiten und Gefahren) der Hauptfelder “Ökonomie, Ökologie und Soziales” durchzuführen. Darauf aufbauend sollten erste Ideen, Skizzen und Zielrichtungen erarbeitet werden. Als Ergebnis sollten drei Varianten mit einer Vorzugsvariante dargestellt werden. Die durch den unterschiedlichen Wissenstand der Partner differenzierte Herangehensweise an die Rahmenplanung bzw. Teil-Rahmenplanung stellt eine Besonderheit des Projektes dar. Damit wird der transeuropäische Mehrwert eines INTERREG-Projekts für Europa und deutlich. Diese Situation kann und muss zum Positiven gewendet werden, was durch die Besuche vor Ort und Diskussionen mit den Beteiligten deutlich wurde. Es handelt sich somit nicht um ein Unvermögen der Projektpartner, sondern um eine bisher andere Herangehensweise. Deutlich wurde aber auch, dass die andere Herangehenswiese keinen Ersatz für eine Rahmenplanung darstellt. D. h. alle Projektpartner erkannten den Nutzen einer Rahmenplanung und den durch die Teilnahme an dem Projekt für sie entstehenden Mehrwert. 8.3 Arbeitspaket
2
8.3.1 Kurzbeschreibung (Strategien und Ziele)
Mit dem Arbeitspaket 2 sollen Wege zur nachhaltigen baulichen, wohnungswirtschaftlichen und sozialen Stabilisierung von ausgewählten Wohnsiedlungen aufgezeigt werden. Als Beispiele dienen u. a. die Erfahrungen mit der Modernisierung ostdeutscher Plattenbausiedlungen. Vorgesehen ist, in den mittel- und osteuropäischen Partnerstädten Pilotprojekte zur baulichen Sanierung und sozialen Stabilisierung von industriell errichteten Wohnsiedlungen durchzuführen. Ziel ist, an Standorten der Partnerstädte die Möglichkeiten zur Modernisierung industrielle errichteter Großwohnsiedlungen auszuloten und gemeinsam mit den lokalen Partnern vor Ort praktikable Lösungen mit wirklichen Realisierungschancen zu entwickeln. Dazu werden Modernisierungsberichte erarbeitet. Die Berichte beinhalten Strategien zur Finanzierung für die erforderlichen Investitionen. Weiterhin sollen in Machbarkeitsstudien die Modernisierungsmöglichkeiten und die Umsetzung in Plattenbausiedlungen aufgezeigt werden. 8.3.2 Aktionen
8.3.2.1 Erfassung
der Ausgangssituation / Bestandsaufnahme
Die wohnungswirtschaftlichen und sozialplanerischen Komponenten tragen dazu bei, die Rahmenbedingungen für die jeweiligen Modernisierungsvorhaben zu klären. Die Umsetzung der Modernisierungen hängen maßgeblich davon ab, wie die Vorhaben im Einzelnen auf die Bedürfnisse der lokalen Wohnungsmärkte zugeschnitten sind. Um dies zu ermitteln, wurden die wichtigsten Eckdaten der lokalen Wohnungsmärkte auf gesamtstädtischer Ebene und die wohnungswirtschaftlichen und sozialen Konditionen der konkreten Vorhaben ermittelt und bewertet. Im Arbeitspaket 1 (Punkt 8.2.2.7) wurde für die gleichen Partnerstädte ebenfalls eine Bestandsaufnahme vorgenommen. Um unnötige Dopplungen in der Datenerhebung und Dokumentation dieser zu vermeiden, wurde für jede Partnerstadt ein Siedlungsportrait erstellt. Die Siedlungsportraits bilden für die Arbeitspakete 2 und 1 die Grundlage für die Entscheidungen des weiteren Vorgehens in den Einzelaktionen, explizit für die Auswahl von Beispielprojekten und konkreten Objekten. Wiederum schwierig stellt sich die Zusammenstellung von Planunterlagen da. Entweder es gibt keine aussagekräftigen Planunterlagen oder die Unterlagen liegen nur rudimentär vor. 8.3.2.2 Beteiligung der entscheidenden Interessensvertreter vor Ort Nach den ersten Erhebungen der Daten vor Ort wurden in allen Projektstädten Workshops mit den Entscheidungsträgern und sonstigen wichtigen Partnern vorgenommen. Teilnehmer sollten sich aus:
zusammensetzen. Es sollte vor Ort erläutert werden, warum welches Projekt für eine weitere Bearbeitung ausgewählt wurde. In allen Partnerstädten wurde Workshops durchgeführt, die im Ergebnis verdeutlichten, warum welche Projekte zur weiteren Untersuchung herangezogen wurden. Hier kamen komplett neue Aspekte der Auswahl zum Zuge. Workshop Warschau 8.4 Arbeitspaket
3
8.4.1 Kurzbeschreibung (Strategien und Ziele)
Pilotstrategien
zur Verbesserung und zum Ausbau der lokalen Wirtschaft sollen in Venedig und
Leipzig realisiert werden. Das ausgesuchte Projekte soll übertragbar sein und
entsprechend dokumentiert werden. Sofern es möglich ist, sollen weitere Partner
in dem Entwicklungskonzept involviert werden. 8.4.2 Aktionen
8.4.2.1 2.
Internationaler Workshop
Beschreibung Der 2. Internationale Workshop diente dem erneuten Zusammentreffen aller Partner, um einen Abgleich und Austausch der bisherigen Projektaktivitäten vollziehen zu können und ggf. bestehende Ungleichheiten bzw. Schwierigkeiten zu beheben. Projektpartner
Fortschrittsbericht Am 8. und 9. November 2004 fand der 2. Partnerworkshop in Venedig (Italien) statt. Vertreter der Stadt Venedig stellten ihre Aktivitäten in EU-Projekte und die konkreten Projekte, die im Zusammenhang mit dem LHASA-Projekt (AP 3 und 4) stehen, vor. Arbeitspaket 3 Arbeitspaket 4 Den Mitgliedern des Steuerungskomitees wurden die Analysen
der erhobenen Daten aus dem Arbeitspaketen 1 und 2 präsentiert. Durch die Präsentation des konkreten Projekts wurde der Zusammenhang im Kontext des Gesamt-LHASA-Projekts deutlich. Die Situationen in den einzelnen Partnerstädten sind sehr unterschiedlich, wird in den meisten Partnerstädten die Modernisierung und Integration der Großwohnsiedlungen in einem gesamtstädtischen Planungsrahmen diskutiert, so werden in anderen Partnerstädten bereits Umnutzungsprojekte, die einen Wert für die örtliche Bevölkerung (Lebensqualität / Schaffung von Arbeitplätzen / Entwicklung von Arbeitsmarktstrategien) haben sollen, realisiert. 8.5 Arbeitspaket
4
8.5.1 Kurzbeschreibung (Strategien und Ziele)
Pilotstrategien
zur Verbesserung der Lebensqualität und zur Unterbindung sozialer Ausgrenzung
sollen in Venedig, Berlin, Pilsen und Leipzig realisiert werden. Das
ausgesuchte Projekte hat eine besondere Bedeutung und entsprechend dokumentiert
werden. Sofern es möglich ist, sollen weitere Partner in dem Entwicklungskonzept
involviert werden. 8.5.2 Aktionen
8.5.2.1Vorbereitung einer Werkstatt “Gartenschau im
Plattenbau”
Nach mehr als einem Jahrzehnt der Aufwertung ist die Großwohnsiedlung Grünau in Leipzig in eine Phase der strategischen Neuausrichtung und des Stadtumbaus getreten. Dies ist die Folge von zurückgehenden Einwohnerzahlen und eine Reaktion auf wachsende Wohnungsleerstände. Im Unterschied zu vielen anderen ostdeutschen Städten kann die Stadt Leipzig für sich jedoch eine stabile Einwohnerzahl verzeichnen, was zu einer leicht wachsenden Wohnungsnachfrage in den nächsten Jahren bis 2010 führen wird. Unklar ist dabei jedoch, inwieweit Grünau davon profitieren kann. Parallel zu den (etwas verlangsamten) Einwohnerverlusten vollziehen sich in der Großwohnsiedlung soziale Veränderungen. Das Außenbild des Stadtteils in der öffentlichen Wahrnehmung war schon immer verhältnismäßig schwach und verliert weiter an Überzeugungskraft. Für die Zukunft muss man davon ausgehen, dass Grünau weiter an Einwohnern verlieren wird. Nach mehr als einem Jahrzehnt der Aufwertung ist daher die Großwohnsiedlung Grünau in eine Phase der strategischen Neuausrichtung und des Stadtumbaus getreten. Im Rahmen des “Stadtumbau Ost” (ein öffentliches Förderprogramm) wurde bisher für Leipzig-Grünau kein Flächenabbruch von Wohnbauten vorgesehen, allerdings wurden bisher bereits 2.712 Wohnungen an einzelnen Standorten abgerissen. Bis 2007 sollen 3.000 weitere Wohneinheiten abgebrochen werden. Hierbei soll ein Richtungswechsel weg von der einzelnen “Perforation” der Baustrukturen hin zu eher flächenhaften Abrissen erfolgen. An manchen Stellen zeigt sich durch eine Konzentration von Einzelabbrüchen bereits heute eine Auflösung der vorhandenen städtebaulichen Struktur, die in Zukunft voranschreiten wird, ohne, dass sich die derzeit stattfindenden Einzelmaßnahmen von Abriss und Aufwertung in eine wahrnehmbare sozial-räumliche Stadtteilstrategie einfügen würden. Da die Abbruchflächen auf lange Zeit nicht wieder für eine Wohnnutzung in Frage kommen, gibt es hier Platz für mehr Landschaft. An der Stelle früherer Wohnbauten befinden sich heute oft schlichte Freiflächen mit Rasenansaat neben aufwändig sanierten Wohnbauten und detailreich gestalteten Wohnhöfen. Unter der Überschrift “Wohnfolgelandschaft” soll im Workshop der Frage nachgegangen werden, wie man dieses sich immer stärker ausweitende Freiflächenpotenzial interpretiert und behandelt. Da im Unterschied zu den vergangenen Jahren die Ausstattung an Fördermitteln radikal geringer wird und die laufende Pflege der neu entstehenden Freiflächen die Flächeneigentümer überfordert, da überdies keine konkreten Nutzungserwartungen aus der Nachbarschaft zu erkennen sind, kann eine aufwändige Wohnumfeldgestaltung, wie sie im letzten Jahrzehnt in Grünau üblich war, nicht mehr vorgesehen werden. Mit dem kooperativen und internationalen Werkstattverfahren geht es der Stadt Leipzig darum, eine konzeptionelle und praktische Neuorientierung bei der Gestaltung der extensiven “Wohnfolgelandschaft” mit geringsten Mitteln zu erreichen. Damit will Leipzig an die Vorreiterrolle anknüpfen, die sie sich in Bezug auf die Freiflächengestaltung in innerstädtischen Stadtumbauschwerpunkten erarbeitet hat. Mehr Grün und weniger Dichte ermöglicht die Entwicklung neuer Lebensräume oder Landschaften, die bislang nur am Stadtrand oder außerhalb der Stadt zu finden waren. Gesucht werden neue Interpretationen und Vorschläge für Verfahrensinnovationen sowie erste signifikante Projektideen für den preiswerten Umgang mit den Abbruchflächen als einem neuem Freiflächentyp in der Großwohnsiedlung. Für Leipzig-Grünau wird ein radikaler Neuanfang im Denken und Handeln gebraucht, der sich zunächst in anschaulichen Bildern, überzeugenden Visionen, aber auch in umsetzbaren Vorschlägen durch die Werkstattteilnehmer als Anstoß für eine neu zu eröffnende Debatte äußern soll. 8.5.2.2 Realisierung
der Werkstatt “Gartenschau im Plattenbau”
Das Verfahren wurde als kooperatives und internationales Werkstattverfahren im Zeitraum zwischen dem 09. und 12. März 2005 durchgeführt. Die Teilnehmer haben ihre Ideen in interdisziplinär und international besetzten Teams entwickeln. Als Ergebnis wurden Visualisierungen für die zukünftige städtebauliche und Freiraumstruktur, für Milieu und Aktion in einer aufgelockerten und verkleinerten Großwohnsiedlung erarbeitet. |
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Leiterin:
Anne Nentwich, BVV L
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