Drucksache - 1094/IX  

Die BVV möge beschließen:

Dem Bezirksamt wird empfohlen, den Sicherheitsservice in Kienberg auf die dort lebenden geschützten Tierarten zu sensibilisieren und eine Geschwindigkeitsreduzierung der patrouillierenden Fahrzeuge zu erwirken. Dies soll vor allem in den Monaten März bis September gelten, um dort lebende Wildtiere zu schützen. Der Einsatz von leichteren Fahrzeugen, wie Elektrofahrrädern oder Elektrorollern sowie ein Monitoring der dort lebenden Populationen der Erdkröte und des Moorfrosches soll geprüft werden.

Ursprungsdrucksache:

Dem Bezirksamt wird empfohlen, ein Fahrverbot für die Autos des Sicherheitsservice in den Monaten März bis September einzuführen, um dort lebende Wildtiere vor der Kollision mit den Autos zu schützen und den Lebensraum für die Tiere nicht weiter zu zerschneiden.

Der Ausschuss für Klima- und Umweltschutz hat in seiner Sitzung am 07.11.2023 o. g. Drucksache beraten und empfiehlt der BVV mehrheitlich, mit acht Ja-Stimmen, fünf Nein-Stimmen und einer Enthaltung, den Antrag in folgender geänderter Fassung zu beschließen.

Begründung:

Auf dem Kienberg leben der nach dem BNatSchG § 44 streng geschützte, sowie europaweit geschützte Moorfrosch, sowie die nach BNatSchG § 44 und Bundesartenschutzverordnung besonders geschützte Erdkröte. Geschützte Arten dürfen weder gefangen, verletzt noch getötet werden. Der Autoverkehr auf dem Kienberg führt zu einer Zerschneidung des Lebensraums und gefährdet die Tiere, die ab März auf Wanderung gehen, um ihre Laichgebiete zu erreichen. Beim sogenannten “Krötenregen”, der bis zum September anhält, wandern Jungkröten und -frösche aus den Gewässern in die umliegenden Gebiete. Der auf dem Kienberg patrouillierende Sicherheitsservice fährt Augenzeugenberichten zufolge mit hoher Geschwindigkeit mehrere Male in der Nacht durch das gesamte Gebiet auf dem Kienberg. Dies gefährdet vor allem die in der Dämmerung und Nacht aktiven Erdkröten, wie auch Moorfrösche. Zählungen nach ist ihre Zahl in den letzten Jahren stark gesunken und Spaziergänger berichten von toten Kröten, die nach Sonnenaufgang auf den Straßen liegen.