Drucksache - 0825/IX  

 
 
Betreff: Zu Notunterkünfte für männliche Opfer von häuslicher Gewalt
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:BezirksverordneterBezirksbürgermeister
Verfasser:Lemm, Gordon 
Drucksache-Art:Mündliche AnfrageMündliche Anfrage
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Beantwortung
22.09.2022 
Öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Marzahn-Hellersdorf schriftlich beantwortet   

Sachverhalt
Anlagen:
1. Mündliche Anfrage (SPD) PDF-Dokument
2. Schriftliche Beantwortung BzBm PDF-Dokument

Sachverhalt:

usliche Gewalt an Männern ist nach wie vor ein weitestgehend tabuisiertes Thema.

Dabei sind nach Angaben des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und

Jugend in knapp 19,5 Prozent der Fälle auch Männer das Opfer häuslicher Gewalt.

 

Frage 1: Wie viele Plätze gibt es in bezirklichen Notunterkünften für Betroffene, bzw. auf wie viele entsprechende Plätze kann Marzahn-Hellersdorf zur Unterbringung von männlichen Opfern in anderen Berliner Bezirken zurückgreifen?

 

Antwort:

 

Grundsätzlich muss erwähnt werden, dass es keine bezirklichen Notunterkünfte für gewaltbetroffene Personen gibt. Die Unterbringung gewaltbetroffener Frauen steuert und finanziert das Land Berlin. Dem Bezirksamt stehen hierfür keine Mittel zur Verfügung. Zur Vermeidung von Obdachlosigkeit steht die Fachstelle Soziale Wohnhilfe des Sozialamts

zur Verfügung, für alle Geschlechter. Sie ist Anlaufstelle bei drohendem Wohnungsverlust und schwierigen persönlichen Krisensituationen.

Folgende Beratungsstellen stehen gewaltbetroffenen Männern zur Verfügung:

- Berliner Krisendienst, Regionalstelle Marzahn-Hellersdorf

- Weiße Ring, Außenstelle Berlin Ost I, Marzahn-Hellersdorf

- Hilfetelefon Gewalt an Männern

 

usliche Gewalt ist ein stark tabuisiertes Thema für die Opfer, sowohl für Frauen als

auch für Männer. Die Opferzahl der gewaltbetroffenen Männer von Partnerschaftsgewalt

liegt bei knapp 20%. Leider erfasst die Statistik des BMFSFJ nach wie vor keine genauen Täter*innenzahlen. Wie viele betroffene Männer in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften

leben, wird bisher nicht erfasst. Hier muss dringend nachgesteuert werden. Da für eine

sichere Unterbringung in Schutzplätzen die Gefährdung durch die Täter und Täterinnen

beachtet werden muss. Hierzu ist das Geschlechterverhältnis ein entscheidendes

Kriterium. Weiterhin muss Gewalt durch Familienangehörige erfasst werden.

Weiterhin gibt es keine Datenlage zum Bezirk. Es kann keine Aussage gemacht werden,

wie hoch der Anteil betroffener Männer im Bezirk ist.

Schwule, queere oder Trans*männer können sich in Berlin an die LSBTI*-Krisenwohnung

der AWO, Kreisverband Berlin Spree-Wuhle e.V. wenden.

 

 

 

Gordon Lemm

Bezirksbürgermeister

 
 

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