Auszug - Umbenennung von Straßen mit antisemitischen Bezügen in Marzahn-Hellersdorf   

 
 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Weiterbildung, Kultur
TOP: Ö 7.2
Gremium: Ausschuss für Weiterbildung, Kultur Beschlussart: vertagt
Datum: Mi, 28.06.2023 Status: öffentlich
Zeit: 18:00 Anlass: Ordentliche Sitzung
Raum: Bürodienstgebäude, Raum 1080
Ort: Helene-Weigel-Platz 8, 12681 Berlin
0623/IX Straßenergänzungsschilder für die Roedernstraße in Mahlsdorf

   
 
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:überfraktionellAusschuss für Weiterbildung, Kultur
Verfasser:Kittler, Regina i. V. 
Drucksache-Art:AntragBeschlussempfehlung
   Beteiligt:Fraktion der SPD
   Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
   Fraktion DIE LINKE
 
Wortprotokoll

Wortprotokoll

Frau Kittler reicht für Fraktionen der Linken, SPD & B90/Grüne Austauschblatt ein & kündigt weiteren Antrag zur Arndt-Straße nach Anhörung des Sachverständigen an.

 

Austauschblatt zum Antrag DS 0623/IX

 

Betreff: Umbenennung von Straßen mit antisemitischen Bezügen in Marzahn-Hellersdorf

 

Verfasser/ :        Regina Kittler  (Die Linke)

Verfasserin        Christian Linke (SPD)

                          Nickel von Neumann (Grüne)

 

Straßenergänzungsschilder für die Roedernstraße in Mahlsdorf

 

Die BVV möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird ersucht,

 

bei den Straßenschildern in der Roedernstraße Straßenergänzungsschilder anzubringen, die auf die widersprüchliche Lebensgeschichte von Siegfried von Roedern wie folgt verweisen:

Siegfried von Roedern (18701954), 1905 Landrat v. Niederbarnim; 1916 preußischer Minister; Obwohl 1935 Ehrenführer SS schützte Roedern rassistisch Verfolgte

 

Begründung:

Die Roedernstraße ist nach dem Landrat Siegfried von Roedern (18701954) benannt. Roedern war hochrangiger preußischer Beamter, wurde 1933 Mitglied der NSDAP und wurde 1935 zum Ehrenführer der SS ernannt.

Dr. Felix Sassmannshausen erstellte im Auftrag des Antisemitismusbeauftragten des Landes Berlin ein Dossier zum Antisemitismusbezug von Berliner Straßennamen, in der auch auf die Roedernstraße verwiesen wird.

Da Roedern der Ernennung als Ehrenführer SS zwar nicht widersprach, sich 1933 aber aus fast allen Ämtern zurückzog und versuchte, „Freunden in gefährlichen Momenten (zu helfen), ohne sich von den möglichen Konsequenzen abschrecken zu lassen.“*

Darunter war auch nachweislich sein Freund und Nachfolger im Niederbarnimer Landratsamt, Dr. Felix Busch und dessen Frau, beide jüdischer Abstammung.**

 

*vgl. Wilke, C.: „Die Landräte der Kreise Teltow und Niederbarnim im Kaiserreich“, Potsdam 1998

**vgl. Busch, F.: Aus dem Leben eines königlich-preußischen Landrats, S. 261

 

 

Die Drucksache wurde vertagt.


 
 

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