Auszug - Frauen und Islam  

Frau Houda Fedaili trägt vor und stellt sich später den Fragen des Ausschusses (Hauptarbeit als Bildungsberaterin mit geflüchteten Frauen aus dem arabischen / islamischen Raum im Frauenzentrum Marie e.V.)

        Auslegung der Frauenrechte in Saudi-Arabien, Iran etc. habe nichts mit Religion zu tun, sondern sei eher politisch geprägt

        Islam ist nach dem Christentum zweitgrößte Weltreligion

        Leitgedanken zum Verhältnis der Geschlechter:

• Männer und Frauen gleich und theoretisch gleichberechtigt --> aufgrund der biologischen Geschlechterunterschiede aber andere zugesprochene Aufgaben
• Frau = Wohl der Kinder und Mann = Arbeiten, um Familie zu unterstützen
• Wahlrecht der Frau, welchen Mann sie heiraten und sich wieder scheiden lassen kann
• beide Geschlechter streben nach Wissen

        Fixierung von Frauenrechten in Bezug auf Sexualität etc. zur Zeit der Entstehung des Islam als eine der ersten Religionen zu der Zeit

        unterschiedliche Auslegung der Korantexte und somit Frauenrechte liege oft an liturgischer oder wörtlicher Auslegung

        Saudi-Arabien, Iran und Afghanistan seien am schlimmsten in der Frauenungerechtigkeit

        Probleme / Situation im Bezirk / Deutschland nach Erfahrungsberichten von Geflüchteten

• Schwangerschaft, Geburt, Kita und Schulplätze, eigener Wohnraum, Aufenthaltsstatus, berufliche Perspektiven, Gesundheitsfragen, Verarbeitung traumatischer Erlebnisse --> also insgesamt Wunsch nach sozialer und beruflicher Integration
• ohne Gefühl, dass sie hier willkommen sind, ziehen sich viele Frauen zurück

Fragen/Statements aus dem Ausschuss:

        Bewältigung von Traumata aus Herkunftsland und der Flucht --> Auch Trauma durch Menschen in Deutschland möglich, die ihnen gegenüber feindlich gesinnt sind? - Antwort: viel Ausländerfeindlichkeit im Bezirk  dies bremst die Menschen, sich zu integrieren

        Verpflichtung des Mannes, für die Familie zu sorgen ist in Deutschland mit aktuellem Asylrecht schwierig

        Wie gelingt Integration von muslimischen Frauen in Deutschland? - Antwort: Nur, wenn Voraussetzungen wie Kitaplätze, Schulplätze und Bildungsangebote passen.

        Inwiefern gibt es Hilfsangebote für Frauen, sich die "neuen" Freiheiten zu nehmen - Antwort: Im Verlauf von Beratungen erkennen viele Frauen dies und nehmen dann bestimmte Angebote an.

        Pflicht von Frauen und "Verhüllungen" im Koran? - Antwort: Es gibt im Koran nur eine Empfehlung, teilweise wird diese aber so streng ausgelegt, dass es einem Verbot gleich komme.

        Integration bedeute "Zusammenführen", also müssten sich beide Seiten bewegen und es dürfe nicht nur 'Integrationswillen' von Zugewanderten verlangt werden