Auszug - Berichterstattung zu "versteckter Obdachlosigkeit"  

 
 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Gesundheit, Soziales, Seniorinnen und Senioren
TOP: Ö 4.2
Gremium: Ausschuss für Gesundheit, Soziales, Seniorinnen und Senioren Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 22.01.2015 Status: öffentlich
Zeit: 18:00 - 20:00 Anlass: Ordentliche Sitzung
Raum: Sana Gesundheitszentrum Marzahn "Ernst Ludwig Heim", Caritas-Sozialstation
Ort: Helene-Weigel-Platz 10, 12681 Berlin
 
Wortprotokoll

Frau Molter schildert ausführlich ihren Tätigkeitsbereich, in dem sie rund 30 Klienten betreut.

r die meisten dieser Menschen ist es oft sehr schwierig, wieder zurück zu einem normalen Leben „im System“ zu finden. Vor allem viele junge Menschen sind betroffen, die für ihr Leben oft keine Perspektive mehr sehen. Die Referentin betont den sehr großen Bedarf an Vernetzungsarbeit. Die Caritas bietet zwei Sprechstunden in der Woche zum Thema Wohnung und Umgang mit den Ämtern an. Aufgrund des Wohnungsmangels gestaltet sich die Suche nach Wohnraum gerade für diese Klientel sehr schwierig.

 

Schwerpunkte der Diskussion:

Herr Dr. Henke fragt Frau Molter, welche Gesetze sie verabschieden würde, wenn sie der Gesetzgeber wäre – Frau Molter betonte die Wichtigkeit von bezahlbaren Wohnraum.

Frau Pohle betont, dass es vor allem am wichtig ist, Obdachlosigkeit zu vermeiden. Allerdings nutzt das Land Berlin einen 15 Jahre alten Obdachlosenplan, was die Situation für die Akteure auf diesem Gebiet nicht einfacher macht. Die konkret Wohnsituation wird nicht berücksichtigt. Erschreckend ist vor allem, dass immer mehr Familien mit Kindern betroffen sind.

Frau Molter verweist darauf, dass es keine Statistik auf diesem Gebiet gibt, er halt in seiner Arbeit zunehmend das Gefühl, nicht mehr hinterher zu kommen.

Frau Pohle verweist darauf, dass nun auch die psychiatrische Behandlung in Krankenhäusern über einen genau definierten Kriterienkatalog erfolgt. Das führt dazu, dass immer mehr Patienten seit dem 1. Januar 2015 ohne garantierte Anschlussbehandlung aus dem Krankenhaus entlassen werden.

Dies führt zu einer Diskussion über die Personalsituation im öffentlichen Gesundheitsdienst des Bezirkes und damit in der Verwaltung insgesamt. Viele Mitarbeiter/innen sind inzwischen überlastet, was sich auch in einem steigenden Krankenstand widerspiegelt. Dessen Fallzahlen steigen in jedem Jahr um zehn Prozent.

Dagegen sind die Einstellungsverfahren sehr kompliziert und langwierig, so dass eine Abhilfe in angemessener Zeit, auch im Interesse der Mitarbeiter/innen, so gut wie nicht möglich erscheint, selbst wenn Stellen bewilligt werden würden. Das Sozialamt kann seine Aufgaben bald nicht mehr erfüllen, obwohl die meisten Mitarbeiter/innen nach wie vor engagiert und zuverlässig arbeiten wollen.

 


 
 

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