Auszug - Themenschwerpunkt "Häusliche Gewalt"  

 
 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Gleichstellung und Menschen mit Behinderungen
TOP: Ö 5
Gremium: Ausschuss für Gleichstellung und Menschen mit Behinderungen Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 30.09.2014 Status: öffentlich
Zeit: 18:00 - 20:02 Anlass: Ordentliche Sitzung
Raum: Bürodienstgebäude, Raum 001
Ort: Helene-Weigel-Platz 8, 12681 Berlin
 
Wortprotokoll

Frau Schneider von der Berliner Initiative gegen Gewalt an Frauen (BIG e.V.) gibt einen Überblick zur Thematik und informiert über die Arbeit der BIG

  • BIG-Hotline mit über 9.000 Anrufe/Jahr

        meist Frauen, teilweise aber auch Kinder und Menschen von Ämtern

  • 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
  • usliche Gewalt an Frauen mit Behinderungen:

        überproportional ufig von uslicher Gewalt betroffen (Gehörlose z.B. jede 2.)

        wie erreicht man diese Frauen? Zusammenarbeit über Behindertenverbände

        daraus sind u. a. Gehörlosenfilme erstellt worden, welche auf das Thema hinweisen und auf Hilfe verweisen

        Menschen, die in Einrichtungen leben werden auch schwer erreicht dazu gibt es jetzt eine Broschüre in Leichter Sprache

  • Broschüre, welche sich an das Umfeld von betroffenen Menschen richtet (da dieses meist noch vor der Hotline erste Ansprechpartnerin ist)
  • Frau Sever weist in dem Zusammenhang auf die Thematiken im Frauenbeirat am 10.11.2014 hin

 

Herr Winkler (Opferschutzbeauftragter und Koordinator r usliche Gewalt der Polizeidirektion 6) berichtet über usliche Gewalt in den Kriminalstatistiken

  • Zuständigkeit r 745.000 Menschen in der Direktion 6 (Bezirke Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg und Treptow-Köpenick)
  • weist auf Kriminalstatistik hin, welche öffentlich auf den Seiten der Berliner Polizei einzusehen ist

        16.000 lle pro Jahr (inkl. StraftatbestandStalking, wodurch es bei Einführung dessen 2008 einen hohen Anstieg in der Statistik gab)

        75 % der ter sind nnlich, 25 % weiblich

        usliche Gewalt bei gleichgeschlechtlichen Partnern oder usliche Gewalt zwischen Eltern und Kindern wird nicht gesondert erfasst, sondern sind Teil der Statistik

        hat die Statistik r unseren Bezirk aufbrechen lassen und schickt das per e-mail an die Ausschussmitglieder

  • Koordinator r usliche Gewalt gibt es r jede Polizeidirektion
  • regelmäßige Treffen und Austausch mit BIG e. V. und anderen Netzwerkpartnerinnen und -partnern
  • Erarbeitung und Kontrolle der Einhaltung von Qualitätsstandards r die Arbeit mit uslicher Gewalt
  • Polizei kann ter/in bis zu 14 Tagen aus der uslichkeit verweisen
  • Video r Gehörlose Frauen von BIG e. V. (siehe Vortrag Frau Schneider) ist auch auf den Internetseiten der Polizei abrufbar
  •  

Nachfragen:

  • Ist eine Skype-Hotline r Gehörlose neben der Telefonhotline glich?

        eher Wunschtraum, braucht mehr Geld, evtl. mit neuem Haushalt; wichtige, aber kleine Zielgruppe

  • Gibt es Sensibilisierungstrainings bei der Polizei?

        Ja, ist Bestandteil der Aus- und Fortbildung der Polizei.

  • Gibt es bei Wegweisung aus der Wohnung Zusammenarbeit mit BIG?

        Ja, es gibt sehr gut Kooperation. Auf Einverständnis der Frau, gibt die Polizei die Kontaktdaten der Frau an die BIG-Hotline, welche sich dann umgehend meldet und Beratungsangebote macht. Unabhängig davon, wird jedem Opfer die BIG-Broschüre ausgehändigt.

  • Frauenhäuser und Zufluchtswohnungen seien berlinweit voll, wie sieht es im Bezirk mit diesen aus?

        Kann nicht genau gesagt werden, aber insgesamt gibt es wenig Bewegung und alle Unterkünfte seien voll.

        abgesehen davon sei es schwierig, dann eigene Wohnungen zu finden (oftmals sind die Opfer uslicher Gewalt auch in Abhängigkeitsverhältnissen zu ihren Partnerinnen und Partnern)

  • Entwicklung innerhalb der letzten 10 Jahre? Bessere Wahrnehmung im Alltag? Generationsmäßige Schwerpunkte?

        Die erhöhten lle nnten zeigen, dass sich mehr Menschen Hilfe suchen als früher

        oftmals zieht es sich durch mehrere Generationen, deshalb wird viel Wert auf Prävention gelegt

        usliche Gewalt zieht sich durch alle Altersgruppen, Generationen, Ethnien und Religionen

        zu Alter etc. steht auch etwas in der Statistik, die Herr Winkler dem Ausschuss zukommen lassen wird

  • Was folgt - abgesehen vom strafrechtlichen - in der Beziehung?

        teilweise Ende der (Gewalt)Beziehung, aber durch Zwänge (Kinder, finanziell etc.) gehen die Opfer meist wieder zurück

        es gab einmalPaarberatung nach uslicher Gewalt durch Caritas, welche nur r zwei Jahre finanziert wurde solche Paarberatungen ren allerdings weiterhin neben den bestehenden Angeboten sinnvoll

  • Auf 16.000 Straftaten kommen wie viele Verurteilungen?

        10-15 %, weil oft Verfahren aufgrund fehlender Aussagen der Opfer eingestellt werden ssen


 
 

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