Auszug - Frauen und Sport mit Schwerpunkt Projekt Frauensporthalle  

 
 
Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Gleichstellung und Menschen mit Behinderungen
TOP: Ö 6
Gremium: Ausschuss für Gleichstellung und Menschen mit Behinderungen Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 05.02.2013 Status: öffentlich
Zeit: 18:00 - 20:50 Anlass: Ordentliche Sitzung
Raum: Frauenzentrum "Marie" e. V.
Ort: Flämingstraße 122, 12689 Berlin
 
Wortprotokoll

Vorsitzender begrüßt die zu diesem Thema anwesenden Gäste

Vorsitzender begrüßt die zu diesem Thema anwesenden Gäste.

 

BzBm Komoß stellt das Projekt und den Erarbeitungsstand vor. Besonderes Augenmerk bei der Empirie wurde auf die Ursachen für unterschiedliches Nutzerverhalten zwischen Frauen und Männern gelegt. Das Projekt Frauensporthalle sei der Versuch einer Antwort auf die Frage, was aus den gewonnenen Erkenntnissen folgt.

Ergänzt wurde durch den Vertreter des gegenwärtigen Betreibers des Freizeitforum Marzahn (FFM), Herrn Ruhnke, und die Sprecherin des Frauenbeirats, Frau Buch. Ein wichtiger Schwerpunkt ist auch die Schaffung eines Angebots an Frauen aus schwierigen sozialen Verhältnissen. Der Sicherheitsaspekt spielte eine besonders große Rolle bei der Standortwahl.

 

Es gab Gelegenheit zu Nachfragen.

 

Ist der Standort Freizeitforum Marzahn bereits beschlossene Sache? Noch keine Verträge abgeschlossen, aber aus Sicht BA beschlossene Sache.

Was wird mit Angeboten, die heute im FFM stattfinden und in Zukunft dort nicht mehr möglich sind? Eine Frage der Vertragsgestaltung; zukünftig werden die bisher acht anderen Veranstaltungen pro Jahr keine Vertragszusage mehr erhalten können, es sei denn, die Nutzerinnen hätten mit den fraglichen Veranstaltungen kein Problem.

Wurde der Bezirkssportbund zur Ausschusssitzung eingeladen? Ja, Zusage lag auch vor, keine Absage bei Vorsitzendem eingegangen.

Gibt es andere Projekte zur Förderung des Frauensports wie z. B. beleuchtete Joggingwege? Bisher noch kein Angebot im Outdoorbereich geplant.

Welche Kooperationen mit Sportvereinen gibt es zu dem Thema? Bezirksamt im Wesentlichen Überlasser von Sporthallen mit geringem Einfluss auf die konkreten Angebote der Vereine. Bisher haben sich drei Vereine als Interessenten, Betreiber der Frauensporthalle zu werden, beim Bezirksamt gemeldet.

Wird es noch einmal eine Bürgeranhörung (breite Veranstaltung) zum Thema geben? Lenkungsrunde hatte Zusammensetzung, die breite Beteiligung sichergestellt hat; dennoch wird es die zweite Veranstaltung geben im Rahmen des zweiten Frauen-Fitness-Tags, wahrscheinlich am 17. August; erst danach erhalten die Architektinnen den Auftrag.

Welche praktische Kostenverteilung wird es durch die Realisierung des Projektes geben? Bereich Sport wird eine Vertragsvereinbarung mit dem Betreiber, möglicherweise weiterhin GSE, abschließen.

Wird sich die Zuständigkeit im Bezirksamt ändern? Beabsichtigt ist die weitere Zuständigkeit des Bereiches JugFamWeiKult; Bereich SchuleSport werde aber, wie bei den anderen Sporthallen im Bezirk, die Instandhaltungs- und Umbaukosten übernehmen.

Welches Alter der Nutzerinnen wird angestrebt? Es wird keine Altersbegrenzung geben; gerade die Kombination mit anderen Angeboten des FFM werden zahlreiche Altersgruppen anziehen, z. B. Mütter mit Kindern.

Bedeutet Projekt Einstieg in die Diskussion über Geschlechtertrennung auch im Schulsport? Nein, da Schulsport völlig anderen Rahmenbedingungen unterliegt, z. B. gleichzeitige Anwesenheitspflicht.

Welche Auswirkungen auf die Vereinslandschaft sieht das Bezirksamt, wird die bestehende Sportvereinsstruktur auseinandergerissen?
Kein eigener Verein als Betreiber geplant, Halle hat keine bisher sichtbaren Folgen für die Vereinslandschaft.

Welche Auswirkungen bestehen auf die anderen Angebote im FFM?
Wirtschaftlichkeit des FFM wird sich erhöhen durch Frauensporthalle als Ankermieter.

Welche Auswirkungen hat das Projekt auf die Personalstruktur, es dürfen ja nur Frauen dort arbeiten? Versetzungen werden problemlos möglich sein, möglicherweise werde auch eine der zwei Haustechnikerstellen mit weiblicher Fachkraft besetzt.

Welches waren die anderen zur Auswahl gegebenen Hallen, wonach wurde die Vorauswahl getroffen? neun Hallen (incl. FFM) nach den Anforderungen aus der Befragung, werden nochmals zu Protokoll gegeben.

Warum keine sanierungsbedürftige Halle ausgewählt?
Aufgrund der Anforderungen aus der Lenkungsrunde; BzBm hätte aus organisatorischen Gründen eine Halle aus dem eigenen Fachvermögen bevorzugt.

Welche Vereine nutzen bisher die Halle und müssen sich zukünftig um einen Alternativstandort bemühen?
Bisher keine Sportvereine im FFM tätig, sondern Privatpersonen mieten Räumlichkeiten zeitweise.

Welche jährlichen Betriebskosten übernimmt Bereich SchulSport?
Kann zum heutigen Zeitpunkt noch nicht genau beziffert werden, wird sich aber in den nächsten vier Wochen konkretisieren.

Wie werden Migrantenselbstorganisationen eingebunden?
Gerne erweitern wir die Lenkungsrunde um eine Vertreterin der MSO.

Ist denn das FFM bisher die einzige Halle, die von Privatpersonen angemietet werden kann? Nein, jede Halle kann von Privatpersonen angemietet werden, nur ist das FFM bisher die einzige Halle, die nicht von Sportvereinen kostenfrei angemietet werden kann.

Welche drei Vereine genau haben sich um die Trägerschaft beworben?
Hat sich erledigt, da kein vorhandener Verein als Träger gewonnen werden soll.

Gibt es noch die Überlegung, nur an einzelnen Tagen Angebote nur für Frauen zu machen? War Gegenstand der Lenkungsrunde, es ist vieles möglich.

Welche Überlegungen gibt es noch zur Höhe des Vereinsbeitrages?
Irgendwo bei 15,- wird das liegen.

Wie ist bisher die Barrierearmut in der Sporthalle des FFM und wie würde es nach dem Umbau sein?

Nur in Maßen barrierearm. Wenn ganzes Projekt realisiert wird, sollten alle Bereiche barrierefrei umgestaltet werden.

Wird zukünftig die Empore abgeschottet, welche einen Blick auf die Halle bietet?
Die Empore kann man sich vorstellen als Erholungsbereich oder als Bereich für bestimmte Geräte, dies wird dem zweiten Frauen-Fitness-Tag überlassen.

 

Empfehlungen aus der Debatte:

?         Über  einen sozialen Zugang (kostenfrei für Frauen in schwierigen sozialen Situationen) nachdenken.

?         In Zusammenarbeit mit den Vereinen auch andere Hallen so umgestalten, dass Frauen und Mädchen dort Sport treiben können, insbesondere Umgestaltung der Sanitärbereiche.

 

              Zu letzterem Punkt Beauftragte:

              Sehr wichtig ist die Einstellung der Zuständigen, insbesondere der Vereinsvorstände. Auch der Zugang zu den Mädchen wichtiger als der Zustand der sanitären Einrichtungen.

 

              Welche Folgen hat das Projekt auf die Wettkampffähigkeit der Halle?
Vermutlich werden die bisher sehr guten Voraussetzungen nicht beeinträchtigt.

Kosten für den Umbau?
Ergeben sich vermutlich nicht im Sanitärbereich, da der Zustand hier heute schon sehr gut ist.

Angebote für alleinerziehende Frauen, dürfen Mütter dort Sport nur mit ihren Töchtern betreiben?
Problem ist bekannt, es wird eine Entscheidung geben, bis zu welchem Alter Jungen zugelassen werden.

Befragung ergab, dass die höchste zumutbare Wegstrecke zur Halle mit 30 Minuten angegeben wurde, was bedeutet das für diesen Standort? FFM ist die am besten erreichbare Halle in der Auswahl.

 

Fraktion DIE LINKE bringt einen Antrag an den Ausschuss ein.

 

Betreff: Frauensporthalle muss barrierefrei sein

 

Der Ausschuss für Gleichstellung und Menschen mit Behinderungen möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird ersucht, die geplante Frauensporthalle absolut barrierefrei zugänglich und nutzbar zu machen. Hierbei sind die individuellen Bedürfnisse von Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen zu berücksichtigen. Zur optimalen Realisierung dieses Vorhabens ist der Behindertenbeauftragte des Bezirkes in die Lenkungsrunde zum Modellprojekt Frauensporthalle mit einzubeziehen.

 

Begründung:

 

Die Frauensporthalle soll insbesondere ein Angebot für Frauen im Bezirk sein, für die die bisherigen Sportangebote im Bezirk nicht derart attraktiv sind, dass sie diese nutzen. Somit muss die Frauensporthalle allen Frauen im Bezirk zugänglich sein, gerade auch, weil es nur eine dieser Art im Bezirk geben wird. Auch die breit angelegte Befragung der Frauen zum Modellprojekt Frauensporthalle hat ergeben, dass viele Frauen Wert auf eine behindertengerechte Ausgestaltung legen.

Fraktion Bündnis '90/Die Grünen beantragt Streichung des Wortes absolut. Fraktion DIE LINKE übernimmt.

 

Fraktion der SPD beantragt Streichung des Wortes optimalen. Fraktion DIE LINKE übernimmt.

 

Fraktion der CDU beantragt, die Worte geplante Frauensporthallezu ersetzen durch Sporthalle im Freizeitforum. Fraktion DIE LINKE übernimmt diese Änderung nicht. Fraktion der CDU zieht zurück.

 

Fraktion der Piraten beantragt, die Worte so genanntezwischen die Worte geplanteund Frauensporthalleeinzufügen. Fraktion DIE LINKE übernimmt nicht. Fraktion der Piraten zieht zurück.

 

Fraktion der SPD beantragt, die Überschrift zu ändern in Modellprojekt Frauensporthalle Marzahn-Hellersdorf muss barrierefrei sein. Fraktion DIE LINKE übernimmt.

 

Somit geänderte Textfassung:

 

Betreff: Modellprojekt Frauensporthalle Marzahn-Hellersdorf muss barrierefrei sein

 

Der Ausschuss für Gleichstellung und Menschen mit Behinderungen möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird ersucht, die geplante Frauensporthalle barrierefrei zugänglich und nutzbar zu machen. Hierbei sind die individuellen Bedürfnisse von Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen zu berücksichtigen. Zur Realisierung dieses Vorhabens ist der Behindertenbeauftragte des Bezirkes in die Lenkungsrunde zum Modellprojekt Frauensporthalle mit einzubeziehen.

Abstimmung über die geänderte Textfassung des Antrages:

11 ja, 0 nein, 0 Enthaltungen.

 

Text somit als Ausschussantrag an die BVV beschlossen.


 
 

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