Auszug - Sonstiges
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Dahler gez.
Dahler Ausschussvorsitzende Schriftführer Beglaubigt: Verteiler: 3 x Ausschussmitglieder, per Mail: BzBmin, Fr. Dahler, Fr. Tischer, Hr.
Dahler, Fr. Brehmer, Hr. Ehling, Hr. Dittmann, Hr. Dr. Fromm, Fr. Buchwald, Hr.
Dr. Henke, Hr. Lemm, Fr. Rocktäschel, Hr. Salzmann, Hr. Knoth, Anlage 1 zum Protokoll
Vision
e.V. , Golliner 4, 12689 Berlin Offener Brief des Vereins der Aussiedler in Berlin Vision e.V. Betr.:
aktuelle Streit um die Aufstellung von Spritzautomaten in Marzahn Hellersdorf (Verteiler:
CDU-Fraktion Abgeordnetenhaus, CDU-Kreisvorstand Wuhletal, CDU-Fraktion in der
BVV Marzahn-Hellersdorf und Vorsteherin
der BVV Marzahn-Hellersdorf, Pressestelle des Bezirksamtes zur Verbreitung als
PM für die lokale und regionale Presse) Sehr
geehrte Damen und Herren, empört und
ungehalten verfolgt unsere Vereinigung der Spätaussiedler in Berlin die
aktuelle Diskussion über die Aufstellung von Spritzautomaten in
Marzahn-Hellersdorf und deren Wiedergabe
in der Presse (Berliner Zeitung, 21. Mai 2008, Berliner Woche 28. Mai.2008,
Die Hellersdorfer, Juni-Ausgabe). Besonders betroffen sind wir über die
grob fahrlässige, wenn nicht gar vorsätzliche Stigmatisierung einer ganzen
Bevölkerungsgruppe, nämlich der Russlanddeutschen Die von
einem freien Träger Vista gGmbH in Umlauf gebrachte Zahl von 164 betreuten
Drogenabhängigen aus der zugewanderten Einwohnerschaft erlaubt auf keinen Fall
die Schlussfolgerung, es handele sich ausschließlich um Russlanddeutsche. In
dieser Zahl sind auch alle anderen Migranten aus der ehemaligen Sowjetunion
erfasst, d. h. auch die in Berlin wohnenden Russen, Georgier, Ukrainer, die
Leute aus Moldawien und aus vielen anderen Republiken der Gemeinschaft
Unabhängiger Staaten sowie die mit Deutschen verheirateten Eheleute aus dem
russischsprachigen Raum. Hinzu kommen Asylbewerber aus dem vom Krieg geplagten
Tschetschenien und jüdische Kontingentflüchtlinge. Darüber
hinaus ist festzustellen, dass zu den Besuchern der Vista-Beratungsstelle
Hilfesuchende aus anderen Bezirken zählen, so dass die dürftige Statistik auch
hier ein fälschliches Bild zeichnet. (Quelle: Interview mit Frau Schlothauer
von Vista gGmbH, Stadtteilzeitung NORDWEST Nr. 51, September 2007) Darum
ist es für uns nicht hinnehmbar, dass durch den fahrlässigen und willkürlichen
Umgang mit undifferenzierten Zahlen und Pauschalurteilen ausgerechnet die
Russlanddeutschen im unserem Bezirk zum Hauptproblem der Drogensucht ernannt
und zu ihrem Nachteil, wie Imageschaden, wider besseres Wissen als notorische
Rauschgiftkonsumenten diskriminiert werden. Besonders
abwegig sind die Äußerungen des CDU-Mandatsträgers im Abgeordnetenhaus, Carsten
Wilke, denen zufolge man überall dort Spritzenautomaten aufstellen müsste, wo
nur Russlanddeutschen wohnen. Das ist eine offene Beleidigung von Tausenden und
Abertausenden in unserem Bezirk lebenden Aussiedlern, die mit Drogen aber auch
nicht das Geringste zu tun haben. Nur weil einige Repräsentanten der CDU mal
Kokain geschnüffelt haben, kommt doch auch niemand auf die Idee, in der Nähe
des Kreisverbandes der CDU am Hultschiner Damm die Einrichtung einer
Kokserstube mit automatischem Taschentuchspender zu fordern. Warum aber hat man
bei Aussiedlern in solchen Fragen keine Skrupel? Dabei
bitten wir Sie ernsthaft zu bedenken: Seit mehr als 15 Jahren ist die
Migrantengruppe der Spätaussiedler in unserem Bezirk immer wieder und
anscheinend je nach Bedarfslage Stigmatisierungen unfreundlichster Art ausgesetzt.
Da seien die Jugendlichen besonders kriminell, was aber durch keine Statistik
belegt ist. Da gebe es Horrorszenen in ganzen Straßenzügen, die nur von
Aussiedlern bewohnt seien. Allerdings dem Reich der Phantasie entsprungen. Den
Russlanddeutschen wird vorgeworfen, Integrationsverweigerer zu sein, obwohl
sogar Erhebungen des Bundes das Gegenteil nachweisen, dass die Aussiedler die
sich am schnellsten integrierende Migrantengruppe ist. Aus all
diesen Erscheinungen müssen wir den Schluss ziehen, dass es bestimmten Kreisen
in unserem Bezirk gelegen scheint, für eine latent vorhandene
Fremdenfeindlichkeit die Aussiedler, mithin deutsche Landsleute, als
Blitzableiter einzusetzen. Dagegen
erheben wir entschieden Protest, und wir rufen alle Gleichgesinnten auf, jede
Art von Aussiedlerdiskriminierung wie auch alle Äußerungen von Fremdenfeindlichkeit in gebotener Schärfe zu
verurteilen und aufmerksam auf die Unverletzlichkeit der Würde, sowohl der
zugewanderten, als auch der hiesigen Menschen zu achten. Der Vorstand |
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