Drucksache - DS/0287/IX  

Die Bezirksverordnetenversammlung hat beschlossen:

Das Bezirksamt wird ersucht, innerhalb eines Jahres ein Konzept zur Speicherung und Nutzung von Regenwasser durch das Straßen- und Grünflächenamt zu erarbeiten. Hierbei sind geeignete Flächen auszuwählen, auf denen Regenwasserspeicher (z.B. Zisternen) errichtet werden können. Ziel soll sein, den Bedarf an Gießwasser durch das Grünflächenamt künftig auch durch die Speicherung von Regenwasser vermehrt zu decken.

Es wird empfohlen, sich gegenüber dem Berliner Senat für die Finanzierung solcher Projekte einzusetzen und gleichfalls in einen fachlichen Austausch mit anderen Bezirken über die Umsetzung des genannten Ansinnens zu treten.

Das Bezirksamt bittet die Bezirksverordnetenversammlung, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen:

Dem Bezirksamt ist bewusst, dass dem Konzept der Schwammstadt folgend Flächen entsiegelt, Sickerschächte gebaut und das Niederschlagswasser insgesamt möglichst nicht in die Kanalisation abgeleitet werden sollen. Es ist daher auch bereits vielfältig aktiv gewesen und hat u. a. Entsiegelungspotenziale identifiziert. Zudem wird die Teilentsiegelung der fast 1 km langen Kanalstraße im Zentralfriedhof in Angriff genommen. Diese Maßnahme wird durch das Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm finanziert.

Das Straßen- und Grünflächenamt macht darauf aufmerksam, dass der Bau von Zisternen im Straßenland durch die unter der Straße verlaufenden Leitungen der Ver- und Entsorgungsunternehmen aus Platzgründen oft unmöglich und gegenüber einer Versickerungslösung unwirtschaftlich ist, denn die immensen Investitionen in den Bau von Zisternen sowie der Betrieb dieser Zisternen (Reinigung, Wartung, Stromkosten) sind gegenüber dem Bau von Sickerschächten unwirtschaftlich.

Aktuell untersucht das Bezirksamt mehrere Standorte zur Entkoppelung der Einleitung von Niederschlagswasser in die Kanalisation der Berliner Wasserbetriebe. An folgenden Orten lässt ein Ingenieursbüro Bohrungen durchführen:

Schwarzmeerstraße 57,

Gensinger Straße 105,

Schulze-Boysen-Straße 40,

Paul-Junius-Straße 73,

Dachflächen Zentralfriedhof Gudrunstraße 20 (jeweils Revierstützpunkte).

Spielplatz Gensinger Straße 2,

Bernhard-Bästlein-Straße 44/45,

Herbert-Tschäpe-Straße 31-37,

Spielplatz Elli-Voigt-Straße 17-20,

Frankfurter Allee 154 und Alt-Friedrichsfelde ggü. Hsnr. 14 östlich Löwenberger Straße (jeweils Grünanlagen).

Die Vorlage des Gutachtens wird im Herbst 2023 erwartet. Das Bezirksamt wird der BVV dann von dem Ergebnis sowie den daraus abzuleitenden Maßnahmen berichten.