Drucksache - DS/0207/V  

Die Bezirksverordnetenversammlung hat in ihrer Sitzung am 19.06.2002 folgenden Beschluss gefasst:

Das Bezirksamt wird ersucht, der BVV eine Sportentwicklungsplanung zur Beschlussfassung bis zum 18.12.2002 vorzulegen. Das Sportstättensanierungsprogramm soll Bestandteil dieser Entwicklungsplanung werden. In die Entwicklungsplanung sollen die Lichtenberger Sportvereine in einem transparenten Verfahren einbezogen werden.

Folgende Schwerpunkte sind zu setzen:

- mittel- und langfristiger Bedarf an Sportstätten im Bezirk,

- Sicherstellung der Angebotsvielfalt und Erreichbarkeit,

- Zusammenarbeit mit den Lichtenberger Sportvereinen,

- Berücksichtigung der Schulentwicklungsplanung,

- Konzeptionen zur Erhaltung von Sportstätten bzw. einer eventuellen Nachnutzung,

- Förderung des Ehrenamtes.

Die Sportentwicklungsplanung soll deutlich machen, wie das Bezirksamt die Sportlandschaft mittel- und längerfristig in Lichtenberg sieht.

Das Bezirksamt bittet die BVV, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen:

Unter Federführung der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport erarbeitet eine Arbeitsgruppe, an der ausgewählte Bezirke beteiligt sind, u.a. auch Lichtenberg,  gegenwärtig eine Sportanlagenentwicklungsplanung auf Grundlage eines neuen differenzierten Planungsansatzes der auf dem vom Bundesinstitut für Sportwissenschaften (BISp) erarbeiteten „Leitfaden für die Sportstättenentwicklungsplanung“ basiert. Der Bestand an Sportanlagen soll nunmehr nicht mehr mittels eines Richtwertes in Bezug zu der gesamten Bevölkerung gesetzt werden, sondern in Bezug  zu einem konkreten Nachfrageverhalten bzgl.  der organisierten Sportler und eines Nachfrageverhaltens des nichtorganisierten Sport treibenden bzw. sportinteressierten  Teils der Bevölkerung.

Der Anlagenbestand wird differenzierter als bisher nach deren maximaler Kapazität bewertet, Es werden die Beschaffenheit, die Nutzungsdauer, die Belegungsdichte und der mögliche  technisch-organisatorische Auslastungsgrad betrachtet.

Eine   Besondertheit besteht  u.a. darin, dass die Parameter für jede Sportart anders sind und diese somit jeweils gesondert betrachtet werden  müssen.

Erste Aussagen  für die Entwicklung ungedeckter Sportanlagen für die Sportarten Fußball, Hockey und Leichtathletik liegen für Berlin vor, sind jedoch noch nicht verbindlich dem Abgeordnetenhaus zur Kenntnis gegeben worden. Bei den bisher vorliegenden Ergebnissen sind gravierende Unterschiede in den Innenstadtbezirken, in den Außenstadtbezirken, in Bezirken mit Großsiedlungen,  in Ost- und in Westbezirken auffällig.

Gegenstand der gegenwärtigen Arbeit der Arbeitsgruppe ist die  Sportanlagenentwicklungsplanung für gedeckte Sportanlagen.

In diesem Jahr wurde eine Sportverhaltensstudie beauftragt um repräsentative Ergebnisse über das Sportverhalten der Bevölkerung zur erhalten. Unabhängig davon werden im Auftrag der Senatsverwaltung zum ab Februar 2006 empirisch Daten zum Sportverhalten in den Bezirken Mitte, Steglitz-Zehlendorf und Treptow-Köpenick in Abstimmung mit den involvierten Sportämtern  erhoben, um diese für die Sportanlagenentwicklungs­planung auswerten zu können.

Zur Zielbestimmung der Sportanlagenentwicklung wurde am 02.12.2005 eine politisch determinierte AG „Leitbild für die Sportanlagenentwicklung in Berlin“ gegründet. Mitglieder dieser AG sind Vertreter der Senatsverwaltung, Bezirksstadträte, Vertreter des Landes-sportbundes, Mitglieder von Sport-Arbeitsgemeinschaften etc.

Die Ergebnisse der Arbeit werden im Frühjahr 2007 vorliegen.

Das Bezirksamt wird den der BVV am 21.05.2003 vorgelegten Zwischenbericht voraussichtlich bis September präzisieren, ein Abschlussbericht kann jedoch erst nach Vorliegen der verbindlichen Ergebnisse der oben genannten  Arbeitsgruppen der Bezirksverordnetenversammlung zur Kenntnis gegeben werden.

Berlin, den

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Emmrich                                                        Räßler-Wolff

Bezirksbürgermeisterin                                 Bezirksstadtrat