Drucksache - DS/0135/VII  

 
 
Betreff: Lichtenberger Preis für Demokratie und Zivilcourage 2011
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:BezirksamtBezirksamt
Verfasser:BzBm 
Drucksache-Art:Vorlage zur KenntnisnahmeVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
16.02.2012 
5. Sitzung in der VII. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin zur Kenntnis genommen (Beratungsfolge beendet)   

Sachverhalt
Anlagen:
VzK PDF-Dokument

Das Bezirksamt bittet die Bezirksverordnetenversammlung umseitige Vorlage zur Kenntnis zu nehmen:

Das Bezirksamt bittet die Bezirksverordnetenversammlung, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen:

 

Das Bezirksamt Lichtenberg hat auch im Jahr 2011 den Lichtenberger Preis für Demokratie und Zivilcourage ausgelobt. Damit wird das couragierte Handeln von Menschen und Organisationen gegen Gewalt und Intoleranz sowie für Demokratie und Gleichberechtigung gewürdigt. Der Preis wird an Personen, Initiativen und Einrichtungen  verliehen, die in Lichtenberg entsprechend gehandelt haben.

 

Der Jury gehören folgende Mitglieder an:

- Frau Kellermann,  Bezirksbeirat für Menschen mit Behinderung

- Frau Georg, Migrantenrat

- Frau Feustel, Vorsitzende des Ausschusses Gleichstellung/Integration der BVV

- Herr Maaske, Präventionsbeauftragter Polizeiabschnitt 61

- Herr Richter,  Präventionsbeauftragter Polizeiabschnitt 64

- Frau Stenzel, Initiative gegen Rechtsextremismus

- Herr Hartung, Bezirksamt Lichtenberg

Sie steht unter dem Vorsitz des Bezirksbürgermeisters Herrn Geisel.

 

Die Jury unterbreitete dem Bezirksamt Auszeichnungsvorschläge, aus denen die Preisträger per Juryentscheidung ausgewählt wurden.

 

Das Bezirksamt hat in seiner Sitzung am 10.01.12 Folgendes beschlossen:

1. Mit dem Lichtenberger Preis für Demokratie und Zivilcourage 2011 werden ausgezeichnet:
              - Frau Anke Heilbronner
              - Herr Andreas Wächter;
 

2.               die Vorlage in der beiliegenden Fassung der
              BVV zur Kenntnis zu geben.

 


1. Frau Anke Heilbronner

 

Frau Heilbronner hat sich in ganz besonderer Weise stark gemacht und ist in einer realen Situation einem potentiellen Missbrauch eines Mädchens energisch entgegen getreten.

Sie bemerkte während Ihrer Mittagspause einen Mann in Begleitung eines 10-jährigen Mädchens und hatte das Gefühl, dass das Mädchen den Mann nicht freiwillig begleitet.  Sie verfolgte den Mann und das Mädchen bis zu einer Baracke. Sie zögerte nicht, riss die Tür der Baracke auf, woraufhin der Mann flüchtete. Durch ihr unmittelbares, couragiertes Handeln konnte Schlimmeres verhindert werden. Frau Heilbronner kümmerte sich um das Mädchen und verständigte die Polizei, die den Mann noch am gleichen Tag festnehmen konnte. Durch ihr aufmerksames und mutiges Handeln hat sie gezeigt, wie wertvoll es sein kann, nicht wegzusehen, wenn man einen Verdacht hegt. Frau Heilbronner hat damit  Missbrauch an einem Mädchen verhindert und sich großen Respekt verdient.
 

2. Herr Andreas Wächter

 

Er setzt sich seit Jahren für ein tolerantes und friedliches Miteinander im Weitlingkiez ein. Herr Wächter arbeitet mit Kindern und Jugendlichen zusammen, bringt diesen gemeinschaftliches Handeln und Denken näher, den Respekt voreinander und dass eine Gemeinschaft von der Teilnahme der Bürgerinnen und Bürger lebt. Im Vorgehen gegen rechtsextremistisches Gedankengut und dessen Ausbreitung leistet er Aufklärungsarbeit und hat sich über Jahre weit über ein normales Maß hinaus engagiert. Herr Wächter ist in der lokalen Koordinierungsstelle tätig. Mit seinem Engagement, seinem Mut und seinem überzeugenden Demokratieverständnis, welches sich ganz an der Lebenswelt im Kiez orientiert, ist er ein Mensch, der insbesondere jüngeren Menschen Grundwerte und praktische Demokratie vermitteln kann.

 

Auszug aus dem Handlungskonzept:

Seit mehreren Jahren steht Lichtenberg-Mitte, insbesondere der Weitlingstraßenkiez, in den Schlagzeilen aufgrund der Probleme mit dem Rechtsextremismus. Der Weitlingstraßenkiez ist ein verdichteter Wohn- und Aktionsraum von meist jugendlichen Rechtsextremen. Zivilgesellschaftliche Strukturen entwickelten sich langsam in den letzten Jahren. Der Bezirk Lichtenberg hat sich deshalb das Ziel gesetzt, durch die Umsetzung des Lokalen Aktionsplanes Lichtenberg-Mitte demokratisches Verhalten und zivilgesellschaftliches Engagement insbesondere bei Kindern und Jugendlichen zu stärken und Weltoffenheit und Toleranz noch stärker zu fördern.
Dazu sollen zivilgesellschaftliche Initiativen und Freie Träger eigenverantwortlich Projekte und Veranstaltungen zur Thematik durchführen. Insbesondere Akteurinnen und Akteure im Bereich der sozialen Arbeit, öffentlichen Sicherheit und Bildung sollen im Umgang mit rechtsextrem orientierten Jugendlichen, Heranwachsenden und Eltern fortgebildet werden. Insbesondere letztere Gruppe wird die Sozialarbeit in den nächsten Jahren vor neue Herausforderungen stellen. In die Planung und Gestaltung von Projekten sollen Minderheitenperspektiven einbezogen werden. Gleichsam sollen Abschottungstendenzen unterschiedlicher Gruppen überwunden werden. Es werden Projekte und Veranstaltungen organisiert und durchgeführt, in denen sich die Menschen im Fördergebiet offensiv mit Formen von Ausgrenzungsmechanismen und Opferperspektiven auseinandersetzen können.
Die lokale Koordinierungsstelle und der Begleitausschuss befördern die Entwicklung neuer Kooperationen und Netzwerke im Handeln für Toleranz und Demokratie und gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus.

 

 
 

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