Drucksache - DS/0018/VII  

Das Bezirksamt bittet die Bezirksverordnetenversammlung, die Ergebnisse der Fallrevision stationärer Hilfen zur Erziehung zur Kenntnis zu nehmen.

Das Jugendamt hat im Zeitraum April - Mai 2011 alle laufenden stationären Erziehungshilfen einer Fallrevision unterzogen. Damit sollen die Praxis der Hilfegewährung und Fallsteuerung überprüft und zugleich vertiefte Daten zu den wesentlichen Problemlagen erhoben sowie Hinweise zu möglichen Steuerungsansätzen erarbeitet werden. Mit der Auswertung von insgesamt 527 Einzelfällen liegen nunmehr umfassende Ergebnisse vor. Danach ist das Risiko einer stationären Hilfe deutlich erhöht für allein erziehende, bildungs- und einkommensschwache und sozial isoliert lebende Mütter mit mehreren Kindern. 85 Prozent der Kinder kommen aus Familien mit Transferleistungsbezug, 78 Prozent lebten bei allein erziehenden Eltern oder in Stiefelternfamilien.

Kinder sind zum Zeitpunkt des Hilfebeginns deutlich jünger als im Berliner Vergleich. Durch die Jugendhilfe müssen häufig Begleitstörungen aus den Bereichen Schule und Psychiatrie mitversorgt werden. Eine Rückkehroption gibt es nur bei ca. 15 Prozent.

Weitere Ergebnisse und Schlussfolgerungen sind der Anlage zu entnehmen.