Drucksache - DS/2121/VI  

 
 
Betreff: Kurzbericht zur Auswertung der Einschulungsuntersuchungen 2010 im Bezirk Lichtenberg
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:BezirksamtBezirksamt
Verfasser:BzStR FamJugGesBzStR FamJugGes,
Drucksache-Art:Vorlage zur KenntnisnahmeVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
26.05.2011 
51. Sitzung in der VI. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin zur Kenntnis genommen (Beratungsfolge beendet)   

Sachverhalt
Anlagen:
Vorlage z. Kenntnisnahme BA PDF-Dokument
Vorlage z. Kenntnisnahme BA - Anlage  

Das Bezirksamt bittet die Bezirksverordnetenversammlung umseitige Vorlage zur Kenntnis zu nehmen:

Das Bezirksamt bittet die BVV, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen:

 

Die aktuelle Auswertung der Einschulungsuntersuchungen 2010 im Bezirk Lichtenberg wird auch in diesem Jahr als Kurzfassung über die Homepage der Planungs- und Koordinierungsstelle Gesundheit veröffentlicht. Neu aufgenommen sind die Untersuchungsergebnisse zum Untergewicht und dem deutlichen Untergewicht. Es wurden alle Untersuchungsfelder eingehend untersucht und ausgewertet. Die jährlichen Ergebnisse ermöglichen einen Vergleich innerhalb des Bezirkes Lichtenberg. Des Weiteren könnten die ausgewiesenen Defizite eine Grundlage für Präventionsmaßnahmen und weitere Gesundheitsprojekte darstellen.

 

Die folgende Zusammenfassung gibt einen fortlaufenden Überblick:

 

·         Der Anteil der untersuchten Kinder mit Migrationshintergrund (nichtdeutscher Herkunft) ist um weitere 2,2 % auf 25,2 % gestiegen.

·         Nach sozialer Schichtbildung wurden von den Einschüler/innen 29,1 % der unteren sozialen Schicht; 43,8 % der mittleren und 27,1 % der oberen sozialen Schicht zugeordnet. Insgesamt ist eine Verlagerung um ca. 2 % zu der mittleren sozialen Schicht zu erkennen.

·         In Neu-Hohenschönhausen Nord lebt ein Kinderanteil von über 50 %, der der unteren sozialen Schicht zuzuordnen ist.

·         61,8% der Kinder lebt bei den Eltern, die zu 34,8 % der oberen sozialen Schicht angehören. Über ein Drittel der Einschulungskinder lebt bei nur einem Elternteil. Die Familien der Alleinziehenden sind nur zu 13,8 % der oberen Schicht zuzuordnen.

·         Mit 98% haben 1,2 % mehr Kinder als 2009 vor der Einschulung eine Kita besucht.

·         Früherkennungsuntersuchungen: Der Vorsorgestatus zur ESU 2009 ist etwa gleichgeblieben, ebenso der Trend der abnehmenden Teilnahme von der U1 mit 99,5 % bis zur U9 mit 85,8 %. Bei den deutschen Kindern lag die vollständige Teilnahme bei 83,6 % und damit höher als bei den Kindern nichtdeutscher Herkunft mit 66,1 %.

·         Impfstatus: Von 4,7 % der deutschen Kinder und 14,5 % der Kinder nichtdeutscher Herkunft konnte der Impfstatus nicht erhoben werden, da der Impfpass nicht vorlag. Die niedrigste Impfrate von 69,5% ist bei Varizellen (Windpocken) zu verzeichnen. Bei allen anderen Impfungen liegt der Durchimpfungsgrad bei 91 % (Hepatitis B) bis 96,9 % (Tetanus).

·         Zahngesundheit: Mit 88,6 % verfügte die Mehrheit der Einschüler über ein naturgesundes bzw. adäquat versorgtes Gebiss und stellt damit das beste Ergebnis seit 2005 dar.

·         Gewicht: Von den 2010 untersuchten Lichtenberger Einschüler/innen hatten 77,5 % Normalgewicht, 5,2 % waren übergewichtig, 4,0 % adipös, 7,5 % untergewichtig und 5,7 % deutlich untergewichtig.

·         Motorik: Unauffällig und damit altersgemäß dem normalen Entwicklungsstand entsprachen 71,6 % der Kinder in der Körperkoordination, 77,6 % der Kinder in der Visuomotorik und 78,3 % der Kinder in der visuellen Wahrnehmung. Wie auch bei vergangenen Einschulungsuntersuchungen wiesen die Jungen bei allen drei Subtests schlechtere Ergebnisse als die Mädchen auf, ebenso wie die Kinder aus Familien der unteren sozialen Schicht. Erstmals seit 2005 erzielten die Kinder mit Migrationshintergrund bei allen drei Tests weniger auffällige Ergebnisse als die Kinder deutscher Herkunft.

·         Sprache: Auch bei den Screeningtests zur Sprachfähigkeit schnitten die Kinder mit 2 bis 10,8 Prozentpunkten besser als 2009 ab. Obwohl 89,4 % der Kinder nichtdeutscher Herkunft in Deutschland geboren sind, konnten sich nur 76,1 %, immerhin 15 % mehr als 2009, gut bis sehr gut in deutscher Sprache verständigen.

Die Planungs- und Koordinierungsstelle Gesundheit führt 2011 wieder zwei regionale Rundtisch-Gespräche zum Thema Kindergesundheit mit wichtigen Entscheidungsträgern aus Kita, Jugendamt und Schule in den sozialstrukturschwachen Gebieten Lichtenberg Mitte und Neu-Hohenschönhausen Nord und Süd durch. Hierbei werden u. a. die Ergebnisse der Einschulungsuntersuchung ausgewertet, um gemeinsam nach Lösungs- und Strategiemöglichkeiten zu suchen.

 

Die Untersuchungsergebnisse lassen, wie in den vergangenen Jahren, einen deutlichen Entwicklungsunterschied zwischen Mädchen und Jungen erkennen. Nach wie vor schneiden die Jungen in fast allen Untersuchungsfeldern schlechter ab. Bei den S-ENS-Tests haben sich die Ergebnisse im Vergleich zum Vorjahr durchweg verbessert.

 

Auch die für den 11. Mai 2011 geplante Gesundheitskonferenz widmet sich u.a. der Gesundheit von männlichen Schulanfängern und dem männlichen Gesundheitsverhalten.

 

 

Anlage: Lichtenberger Kurzbericht zur ESU 2010

 

 
 

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