Drucksache - DS/1583/VI  

 
 
Betreff: Lichtenberger Preis für Demokratie und Zivilcourage 2010
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:BezirksamtBezirksamt
Verfasser:BzBmin 
Drucksache-Art:Vorlage zur KenntnisnahmeVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
28.01.2010 
37. Sitzung in der VI. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin mit Zwischenbericht zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlagen:
Vorlage z. Ktn. BA PDF-Dokument

Das Bezirksamt bittet die Bezirksverordnetenversammlung umseitige Vorlage zur Kenntnis zu nehmen:

Das Bezirksamt Lichtenberg hat auch im Jahr 2010 den Lichtenberger Preis für Demokratie und Zivilcourage ausgelobt. Damit wird das couragierte Handeln von Menschen und Organisationen gegen Gewalt und Intoleranz sowie für Demokratie und Gleichberechtigung gewürdigt. Dieser Preis wird am 15.01.2010 zum Empfang des Bezirksamtes an Personen, Initiativen und Einrichtungen  verliehen, die in Lichtenberg entsprechend gehandelt haben.

 

Der Jury gehören folgende Mitglieder an:

- Frau Kellermann,  Bezirksbeirat für Menschen mit Behinderung

- Frau Georg, Migrantenrat

- Frau Feustel, Vorsitzende des Ausschusses Gleichstellung/integration der BVV

- Herr Maaske, Präventionsbeauftragter Polizeiabschnitt 61

- Herr Richter,  Präventionsbeauftragter Polizeiabschnitt 64

- Frau Stenzel, Initiative gegen Rechtsextremismus

- Herr Pohnke, Bezirksamt Lichtenberg

Sie steht unter dem Vorsitz der Bezirksbürgermeisterin, Frau Emmrich.

 

Die Jury unterbreitete dem Bezirksamt einen Auszeichnungsvorschlag.

 

Das Bezirksamt hat diesem Vorschlag zugestimmt und schlägt für den Lichtenberger Preis für Demokratie und Zivilcourage 2010 folgende Preisträger vor:

 

  1. Manfred-von-Ardenne-Schule

Die Manfred-von-Ardenne-Schule trägt seit 2008 den Titel Schule ohne Rassismus. Das Lehrerkollegium und die Schüler/innen  tragen mit einer aktiven Aufarbeitung des Nationalsozialismus dazu bei, dass diese faschistische Ideologie heute keinen Platz mehr in den Köpfen hat.

 

Dazu wurden verschiedene Projekte durchgeführt. So erforschten z.B. Schülerinnen und Schüler im Rahmen des gleichnamigen Seminarkurses Lebenswege und das künstlerische Schaffen von ehemaligen Zwangsarbeitern und Häftlingen in den Ghettos und Konzentrationslagern während der Zeit des Nationalsozialismus. Aus Gesprächen mit Zeitzeugen, Besuchen von Lesungen, Veranstaltungen und Ausstellungen entstanden eine Filmdokumentation sowie eine Fotoausstellung, die bereits im Dokumentationszentrum NS-Zwangesarbeit Berlin-Schöneweide öffentlich präsentiert wurde.

 

Jedes Jahr am 27.Januar, laden Schülerinnen und Schüler der Manfred-von-Ardenne-Schule zu einer Gedenkveranstaltung an dem jüdischen Opfer des Nationalsozialismus ein, die sie selbst gestalten.

 

  1. Karlshorster „Initiative gegen Rechtsextremismus“

Immer wieder wurden auch in Karlshorst rechtsextreme Übergriffe, Veranstaltungen und Propaganda – Aktivitäten bekannt. Die Karlshorster „Initiative gegen Rechtsextremismus“ hat sich zur Aufgabe gemacht, diesen Vorfällen von rechtsextremer Gewalt und rechtem Gedankengut nicht tatenlos zusehen, sondern aktiv entgegen zu wirken  und die lokale Öffentlichkeit einzubeziehen.

In der Initiative engagieren sich Menschen aus verschiedenen Vereinen, Institutionen

und  Privatpersonen.

 

Wie schon in zurückliegenden Jahren wurde vom 29. 9.2009 bis zum 02. 10.2009 von der Initiative eine „Woche der Toleranz“ durchgeführt.

Im Rahmen dieser Woche wurden erneut differenzierte  Aktivitäten für unterschiedliche Altersgruppen angeboten. Von Ausstellungen, über Gesprächsrunden bis zum Fußballturnier war für jeden etwas dabei. Ziel war es zu informieren, präventive Handlungsmöglichkeiten gegen Rechts aufzuzeigen und durch das gemeinsame Miteinander Respekt voreinander zu gewinnen und die Karlshorster AnwohnerInnen für das Thema zu sensibilisieren.

 

  1. Frau Evelyn Ulrich

Seit 2005 veranstalten eine Initiative verschiedener Lichtenberger Vereine und Initiativen, das Bezirksamt Lichtenberg und die Fraktionen der demokratischen Parteien der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg jährlich am 1. Mai das Fest „Bunte Platte“ in Neu-Hohenschönhausen. Ausgangspunkt war, den am 1. Mai in Berlin und speziell in Lichtenberg geplanten NPD-Aufmärschen ein Zeichen von Demokratie, Vielfalt und friedlichem Miteinander entgegenzusetzen.

 

Frau Ulrich leistet von Beginn an  einen entscheidenden Beitrag bei der Organisation und Durchführung des Festes „Bunte Platte“.

 

Ihre reichen Erfahrungen und Kontakte sind maßgeblich für die inhaltliche und technisch-organisatorische Realisierung des Festes. Ihre Vorbereitungen und ihr Einsatz am 1. Mai selbst sichern den jährlich wachsenden Erfolg der Veranstaltung. Das Fest für Demokratie und Toleranz zieht nicht nur Besucherinnen und Besucher aus Neu-Hohenschönhausen an, sondern auch aus anderen Teilen Berlins.

 

Viele Bewohnerinnen und Bewohner sowie Träger, Institutionen und demokratische Parteien nutzen das Fest, um ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und für Demokratie und Toleranz zu setzen und nicht zuletzt um gemeinsam friedlich zu feiern. Durch die Arbeit von Evelyn Ulrich ist es gelungen, besonders den interkulturellen Austausch auf dem Fest zu pflegen. Bei der „Bunten Platte“ verbindet sich auch durch ihren  Einsatz politisches mit sozialem Engagement.

 

Der Preis ist jeweils mit 500 € Preisgeld dotiert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Emmrich

 

 
 

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