Drucksache - DS/1216/VI  

Der Jugendhilfeausschuss empfiehlt der Bezirksverordnetenversammlung die Annahme der Drucksache in folgender geänderter Fassung:

Das Bezirksamt wird ersucht

1. sich bei der zuständigen Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung dafür einzusetzen, dass

·         landesweit verstärkt mehr öffentliche Werbung und Information darüber angeboten wird, unter welchen Vorraussetzungen und mit welchen Möglichkeiten Pflegefamilien Kindern ein neues (vorübergehendes) Zuhause bieten können,

·         vorrangig in öffentlich genutzten Einrichtungen wie U-Bahn, Bus und staatlich genutzten Räumen bzw. Gebäuden eine landesweite Werbekampagne für die Gewinnung von Pflegeeltern initiiert wird und

·         jede Berliner Familie sich bezirksübergreifend an den Pflegekinderdienst ihrer Wahl wenden kann, um Pflegefamilie zu werden. Der von den Familien (Bewerbenden) ausgewählte Pflegekinderdienst soll dann auch die Prüfung auf Eignung und ggf. anschließende Betreuung durchführen können.

2. den Lichtenberger Pflegekinderdienst LiKi bei der Werbung und Information zur Gewinnung von Pflegeeltern auch weiterhin wie bisher aktiv zu unterstützen.

Begründung:

Dem JHA war die Erweiterung des Antrages unter Punkt 1 besonders wichtig, wo es heißt, dass Pflegeeltern sich auch an Pflegekinderdienste außerhalb ihrer Wohnbezirke wenden können, was bislang nicht möglich ist. Vermehrt treten Familien anderer Bezirke an Liki heran, um ein Lichtenberger Kind in Pflege nehmen zu können. Diese müssen dann an den Pflegekinderdienst des jeweiligen Bezirkes verwiesen werden, oftmals wollen diese Familien aber explizit von Liki betreut werden. In einer Stadt wie Berlin macht es aus Sicht des JHA keinen Sinn, dass eine solche strikte geometrische Aufteilung und Trennung des Pflegekinderwesens aufrecht erhalten werden kann. Ein Lichtenberger Kind kann genauso gut von engagierten Familien in Friedrichshain betreut werden, wie auch umgekehrt. Die Menschen machen vor den Verwaltungsgrenzen der Bezirke nicht halt, sondern leben in der ganzen Stadt.

Text des Ursprungsantrages:

Das Bezirksamt wird ersucht

1.  sich bei der zuständigen Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung dafür einzusetzen, dass

·   landesweit verstärkt mehr öffentliche Werbung und Information darüber angeboten wird, dass die Pflegefamilie eine Möglichkeit darstellt sich ehrenamtlich zu engagieren und Kindern ein Zuhause zu bieten;

·   vorrangig in öffentlich genutzten Einrichtungen wie U-Bahn, Bus und staatlich genutzten Räumen bzw. Gebäuden eine landesweite Werbekampagne für die Gewinnung von Pflegeeltern initiiert wird.

2.  auch selbst verstärkt Werbung und Information zur Gewinnung von Pflegeeltern zu betreiben.

Abstimmungsergebnis: 10 dafür, 0 dagegen, 2 Enthaltungen