Drucksache - DS/1079/VI
Die
Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen: Das Bezirksamt wird
ersucht die Rahmenbedingungen für die TeilnehmerInnen der Fallteams im
Jugendamt spätestens ab Januar 2009 zu vereinheitlichen. Hierzu soll das
Empfehlungsrundschreiben der zuständigen Senatsverwaltung vom 23.06.2008 nicht
wie bisher nur theoretisch, sondern auch praktisch auch in Lichtenberg zur
Anwendung kommen. Sollte die Finanzierung der Fallteamteilnahme der
teilnehmenden Freien Träger nicht möglich sein, wird das Bezirksamt ersucht
auch die Fallteamteilnahme der teilnehmenden JugendamtsmitarbeiterInnen nicht
mehr zu finanzieren und die eingesparte Arbeitszeit zugunsten der Intensivierung
der Bemühungen um den Kinderschutz einzusetzen. Begründung: Bei der
Implementierung der Sozialraumorientierung haben MitarbeiterInnen der
öffentlichen Träger und der freien Träger gemeinsame Schulungen durchgeführt,
die sie in die Lage versetzen mit der gemeinsam erlernten Methode des Fallteams
zu konkreten Familien/jungen Volljährigen in schwierigen Lebenslagen gemeinsam
nachzudenken und Empfehlungen für konkrete Unterstützungen zu erarbeiten. Die
Fallteams wirken auf jeden Fall kostenmindernd bei den Hilfen zur Erziehung,
weil notwendig werdende Hilfen zielgenauer eingesetzt werden können. Die Fallteams finden
seit Januar 2008 mehrfach monatlich sehr erfolgreich statt. Die
MitarbeiterInnen des Jugendamts nehmen innerhalb ihrer Arbeitszeit an den Fallteams
teil. Die MitarbeiterInnen der Freien Träger werden allerdings bisher nicht
finanziert. Zwar wurde dem Bezirk Lichtenberg, so wie allen Bezirken, hierfür
zusätzlich 150 T€ vom Land Berlin zur Verfügung gestellt und schließlich
wurde die Umsetzung der Finanzierung auch mit Rundschreiben den Bezirken
empfohlen. In Lichtenberg wurden
die Mittel bisher nicht ausgereicht, die Freien Träger arbeiten nun entgegen
der Empfehlungen der Senatsverwaltung und trotz verfügbarer Mittel
unentgeltlich. Als Grund wurde bisher die Lichtenberger Haushaltssperre
angegeben. Dies schränkt
letztlich die Arbeitsfähigkeit der Fallteams und die Grundlagen der Methode
ein, weil die Gestaltung der Fallteams von der gleichberechtigten Teilnahme
aller ausgeht, von Kommunikation auf gleicher Augenhöhe. Das ist nur
unzureichend durchzuhalten, wenn die einen Anwesenden für die Teilnahme
finanziert werden, die Anderen jedoch nicht. Die Haushaltssperre
und deren Begründungen beziehen sich auf das aktuelle Haushaltsjahr, das am
31.12.2008 beendet ist. Die
gleichen Bedingungen aller Teilnehmenden im Fallteam kann alternativ dazu auch
dadurch hergestellt werden, wenn die TeilnehmerInnen des öffentlichen Trägers
dort ebenfalls – wie bisher die Freien Träger – freiwillig und
unentgeltlich teilnehmen. |
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