Drucksache - DS/1032/VI  

 
 
Betreff: Wissensmanagement in der Lichtenberger Verwaltung
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Fraktion Die LinkeBezirksamt
   
Drucksache-Art:Antrag zur BeschlussfassungVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
23.10.2008 
23. Sitzung in der VI. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
15.10.2009 
34. Sitzung in der VI. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag DIE LINKE. PDF-Dokument
Vorlage z. Ktn. BA (Abb.) PDF-Dokument

Das Bezirksamt bittet die Bezirksverordnetenversammlung umseitige Vorlage zur Kenntnis zu nehmen:

Das Bezirksamt wurde ersucht, eine geeignete, individuelle Lösung zum Erhalt und zur Weitergabe des Wissens der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Ausscheiden aus der Lichtenberger Verwaltung zu erarbeiten.

Das Ergebnis soll sich in der Fortschreibung des Personalentwicklungsplanes wieder finden. Schon bestehende Ansätze sollen weiterentwickelt werden.

 

Hierzu berichtet das Bezirksamt wie folgt:

 

In den kommenden 10 Jahren werden  mind. 460 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bezirksverwaltung Lichtenberg aus Altersgründen ausscheiden. Die tatsächliche Fluktuation wird voraussichtlich deutlich höher sein, weil erfahrungsgemäß viele Dienstkräfte früher ausscheiden bzw. in andere Behörden wechseln.

Jede Dienstkraft nimmt mit ihrem Ausscheiden Fachwissen, Erfahrungswissen, Führungswissen, Expertenwissen, Milieuwissen, gesellschaftliches Wissen etc. mit. Häufig handelt es sich um Wissen, dass für die Organisation wichtig ist. Das Wissen von Führungskräften kann von strategischer Bedeutung sein. Wissenstransfer ist deshalb mehr als Aktenübergabe und Dokumentenmanagement.

Der „Wissenstransfer“ soll dazu beitragen, dass das für die Arbeit und die Organisation wichtige Wissen auch nach dem Ausscheiden einer Dienstkraft nicht verloren geht.

Die Frage nach Wissenstransfer und Wissensmanagement stellt sich jedoch nicht erst kurz vor der Pensionierung, sondern muss nach dem Verständnis des Bezirksamtes Lichtenberg als Regelaufgabe  definiert werden und soll in die Anforderungsprofile Eingang finden.

Zugleich kann aber Wissenstransfer nicht erzwungen werden.

Nur unter den Bedingungen eines auf  Vertrauen und  Zusammenarbeit ausgerichteten Betriebsklimas, einer Führungskultur, in der Fehlertoleranzen akzeptiert und Teamentwicklung mehr als nur ein Schlagwort ist, kann Wissenstransfer funktionieren. Das Bezirksamt Lichtenberg arbeitet an einem  integrierten Wissensmanagement, das die Person in den Vordergrund stellt und Technik, insbesondere IT, und Organisation anpasst.

Der Einführungsprozess soll transparent und partizipativ  gestaltet werden.

Insbesondere ist eine pragmatische Herangehensweise geplant, Checklisten und geeignete Formulare sollen mit Unterstützung der Personalentwicklungsberater/innen den Einstieg erleichtern und die Bereitschaft der ausscheidenden Dienstkräfte fördern, aufzuschreiben, was aus ihrer Sicht für einen künftigen Stelleninhaber wichtig sein könnte.

Von der Altersfluktuation besonders betroffen ist auch die Gruppe der Führungskräfte. Das Bezirksamt hat auf diese absehbare Entwicklung rechtzeitig durch Auswahl und Qualifizierung geeigneter lebensjüngerer Führungsnachwuchskräfte (Kompetenz +) reagiert.

 

 

Im Rahmen eines zur  Qualifizierungsreihe gehörenden Projektes  erarbeiten die Führungsnachwuchskräfte ein

Konzept zur Einführung und Implementierung eines nachhaltigen

Wissensmanagements in der Bezirksverwaltung Lichtenberg

 

Ziel des Projektes ist es, 

·   Führungskräfte und Mitarbeiter/innen der Lichtenberger Verwaltung zu befähigen und in die Lage zu versetzen, durch ein handhabbares und verständliches Konzept Wissen verschiedenster Art zu benennen, zu bewahren und  weiterzugeben,

·   einen Leitfaden zum Umgang mit Wissensmanagement im BA Lichtenberg zu erstellen,

·   für die Entwicklung und den Aufbau  einer Wissensdatenbank zu sorgen

·   Wissensmanagement zum festen Bestandteil aller Anforderungsprofile (Regelaufgabe) zu machen.

 

Das Projekt trägt somit in mehrfacher Hinsicht zur Personalentwicklung bei:

·   Es befähigt die Führungsnachwuchskräfte, komplexe Projekte zu bearbeiten.

·   Es gewährleistet, dass ein auf Nachhaltigkeit angelegtes Wissensmanagement in der Lichtenberger Verwaltung implementiert wird.

·   Da die Führungsnachwuchskräfte aus unterschiedlichen Ämtern kommen, ist die Einbindung aller Abteilungen sichergestellt.

·   Als künftige Führungskräfte profitieren die Führungsnachwuchskräfte unmittelbar von den Grundlagen für Wissenstransfer, die sie selbst erarbeiten.

·    

Der Projektabschluss ist auf den 30. April 2010 terminiert.

 

 

 

Emmrich                                                                    

 

 

 

 
 

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