Drucksache - DS/0409/VI  

 
 
Betreff: Schwerpunkte und Arbeitsziele der Abteilung Stadtentwicklung, Bauen, Umwelt und Verkehr v. 2007-2011
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:BezirksamtBezirksamt
Verfasser:BzStR StadtBauUmBzStR StadtBauUm,
Drucksache-Art:Dringliche Vorlage zur KenntnisnahmeDringliche Vorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
28.06.2007 
9. Sitzung in der VI. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin überwiesen   
Umwelt/Gesundheit Entscheidung
22.08.2007 
11. Sitzung in der VI. Wahlperiode des Ausschusses Umwelt/Gesundheit erledigt   
Stadtentwicklung/Bauen und Verkehr Entscheidung
14.08.2007 
11. Sitzung in der VI. Wahlperiode des Ausschusses Stadtentwicklung/Bauen und Verkehr vertagt   
11.09.2007 
12. Sitzung in der VI. Wahlperiode des Ausschusses Stadtentwicklung/Bauen und Verkehr vertagt   
09.10.2007 
13. Sitzung in der VI. Wahlperiode des Ausschusses Stadtentwicklung/Bauen und Verkehr mit Änderungen im Ausschuss beschlossen   
08.01.2008 
18. Sitzung in der VI. Wahlperiode des Ausschusses Stadtentwicklung/Bauen und Verkehr erledigt   

Sachverhalt
Anlagen:
Dringl. Vorlage z. Ktn. BA PDF-Dokument

Das Bezirksamt bittet die BVV, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen:

Das Bezirksamt bittet die BVV, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen:

 

 

Schwerpunkte und Arbeitsziele

der Abteilung Stadtentwicklung, Bauen, Umwelt und Verkehr von 2007-2011

 

 

  1. Die Sanierung der Wohnquartiere ist eine Daueraufgabe. Die Stabilisierung, Ergänzung und die Qualifizierung der bezirklichen Stärken (vielfältige und stabile Wohnmilieus, Lagegunst zwischen Innenstadt und Landschaftsraum, umfassendes Nutzungsspektrum) sind unsere Ziele bei der Stadtentwicklung.

 

Die Zufriedenheit der Bewohner mit ihrer Wohnsituation im Bezirk ist relativ hoch. Diese Zustimmung gilt es aufzugreifen und deutlich herauszustellen. Deshalb ist eine positive Kommunikation wichtig für das Selbstverständnis der Bewohner und das Image des Bezirks. Im Zeitraum bis 2010 wird von einer Stabilisierung der Bevölkerungszahl in einer Höhe von rd. 254.000 Lichtenberger Einwohnern ausgegangen.

Zu erwarten sind allerdings deutliche Veränderungen in der Altersstruktur. Diese Veränderung ist nicht durch die Verringerung der Bevölkerungszahl gekennzeichnet, sondern vielmehr durch die Verschiebung im Altersaufbau. Es gibt einen kontinuierlichen Wiederanstieg der Zahl der Kinder, insbesondere in den Großsiedlungsbereichen Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde und Karlshorst sowie weitere Steigerung der Zahl der Senioren, insbesondere in den Ortsteilen Karlshorst und Friedrichsfelde. Diese Entwicklung muss sich in der Infrastrukturplanung des Bezirkes widerspiegeln.

 

Folgende konkrete Aufgaben stehen hier an und werden in den nächsten 5 Jahren verwirklicht:

 

·        Aufhebung der Sanierungsgebiete Kaskelstraße (2007) und Weitlingstraße (2008)

Die Sanierung war überwiegend erfolgreich, sowohl im privaten Wohnungsbestand, als auch in der öffentlichen Infrastruktur. Es bleibt allerdings das Problem der südlichen Seite der Lückstraße. Hier muss eine Lösung für die verbleibenden unsanierten Häuser/Grundstücke (die sich in Privateigentum befinden) und den Eingangsbereich des Blockparks gefunden werden.

Das gewachsene bürgerschaftliche Engagement in diesen Gebieten muss durch das Bezirksamt weiterhin unterstützt werden. Teile der bisherigen Sanierungsgebiete befinden sich auch in den Förderkulissen anderer Programme (z.B. Stadtumbau Ost, Urban II, Städtebaulicher Denkmalschutz) und werden aus diesen gefördert.

 

 

·        Ausweisung neuer Sanierungsgebiete

 

Folgende vier Wohngebiete haben hohen Sanierungsförderbedarf und werden bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung für die Ausweisung als Sanierungsgebiet angemeldet: Frankfurter Allee Nord, Gensinger Viertel, Konrad-Wolf-Straße und Anna-Ebermann-Straße.

Bei der Grenzsetzung für die Sanierungsgebiete muss darauf geachtet werden, dass möglichst viele öffentliche Flächen enthalten sind, damit nicht nur Privateigentum steuerlich gefördert, sondern auch öffentliche Infrastruktur geschaffen bzw. erneuert werden kann.

Die Entscheidung wird vom Senat in 2008 und 2009 getroffen.

 

 

·        Ressortübergreifendes Kiezmanagement im Welsekiez

 

Gemeinsam mit der AG Planungsvernetzung (alle anderen Ressorts des BA), der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, dem Jobcenter Lichtenberg, der Friedrich-Ebert-Stiftung, den Eigentümern im Gebiet sowie den im Gebiet engagierten Trägern und Initiativen wird ein ressortübergreifendes Kiezmanagement implementiert. Damit werden durch im Dialog entwickelte Projekte sowohl soziale als auch städtebauliche Defizite abgebaut.

 

 

·        Aufhebung des Entwicklungsgebiets Rummelsburger Bucht

 

In 2008 wird das Entwicklungsgebiet Rummelsburger Bucht durch den Senat aufgehoben und der Entwicklungsträger Wasserstadt GmbH abgewickelt. Trotz der sehr erfolgreichen Gebietsentwicklung ist die Nutzung der Flächen am Bhf. Ostkreuz (B-Plan XVII-4) noch offen. Die Vermarktung dieser Flächen und die Sicherung der städtebaulichen Qualität muss dann durch das Bezirksamt Lichtenberg gemeinsam mit Friedrichshain-Kreuzberg und Treptow-Köpenick weiter verantwortet werden. Die Abt. StadtBauUm des BA Libg. nimmt hierbei die Koordinierungsverantwortung wahr und steht in kontinuierlichem Austausch mit der Eigentümerinitiative IG Rummelsburger Bucht. Mit der Abt. WiImm und den Senatsverwaltungen für Stadtentwicklung sowie Wirtschaft, Technologie und Frauen werden begleitende Koordinierungsprojekte konzipiert.

 

 

·        Start einer Initiative, die Energieeffizienz/Wärmedämmeigenschaften/regenerative
Energien eines Hauses als Sondermerkmal in den Mietenspiegel aufzunehmen

 

Angesichts der Klimadebatte und der entsprechenden Verpflichtungen Deutschlands müssen die Betriebskosten von Gebäuden durch konsequente Wärmedämmung und Fenstersa-
nierung gesenkt werden. Hinzu kommt der immer stärkere Einsatz regenerativer Energien.

Bei der Umsetzung und Kontrolle der Energiesparverordnung wird sich das bezirkliche Bau- und Wohnungsaufsichtsamt bei allen genehmigungsbedürftigen Maßnahmen konsequent engagieren.

 

 

 

  1. Die Beschaffenheit des Wohnumfeldes ist für die Qualität und langfristige Akzeptanz eines Quartiers eine entscheidende Frage.

 

Die vorhandenen Qualitäten in den Wohngebieten, vor allem der hohe Grünanteil und die Qualität der Kinderspielplätze, müssen stärker im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen.

Mit der Vermüllung, Verschmutzung und Beschmierung von Wohnhäusern beginnt der soziale Abstieg eines Wohngebietes. Die Vermieter und die öffentlichen Verwaltungen müssen deshalb ein gemeinsames Interesse an der schnellen Beseitigung solcher Zustände haben. Wenn das Wohnumfeld sauber ist bzw. konsequent und dauerhaft gereinigt wird, ist das eigene Image in der Beurteilung der Bewohnerinnen und Bewohner gut, was wiederum Voraussetzung für Vorbeugung und soziale Kontrolle ist.

Die Gewährleistung der Sicherheit in den Wohngebieten betrifft jeden Bewohner und kann nicht ausschließliche Aufgabe der Polizei sein. Es ist der Beitrag jedes Einzelnen erforderlich, damit das kollektive Sicherheitsgefühl wächst. Sicherheit ist auch eine Frage der Prävention.


Folgende konkrete Aufgaben stehen hier an und werden in den nächsten 5 Jahren verwirklicht:

 

  • Konsequente Umsetzung des Förderprogramms Stadtumbau Ost

 

Unter hoher Bürgerbeteiligung werden die zahlreichen Projekte bis 2011 umgesetzt. Qualität, Kosteneffizienz und kurze Bauzeiten stehen im Mittelpunkt der Projektsteuerung.

Wesentliche Maßnahmen bis 2011 sind u.a.:

-          Quartierspark Neubrandenburger Straße

-          Dathepromenade am U-Bhf. Tierpark

-          Stadtteilzentrum Ribnitzer str. 1b

-          Umgestaltung des Anton-Saefkow-Platzes

-          Öffentliche Grünanlage Dolgenseestr. 1-2

-          Trendsportanlage Zachert-Sportplatz

-          Soziale Stadtteilarbeit im Weitlingkiez

-          Rückbaumaßnahmen Am Berl 21/23, Schule Klützer Str., Darßer Str. 101 u.a.



  • Verbesserung der Qualität der Kinderspielplätze

 

Die Ausstattung der Spielplätze muss den Altersstrukturen angepasst werden. Angesichts des Lichtenberger Vorsprungs bei der Anzahl der Spielflächen (Lichtenberg 10m²  Spielfläche pro Kind, Berliner Durchschnitt 5,3 m² Spielfläche pro Kind) geht Qualität vor Quantität. Insbesondere werden Aktivspielplätze gefördert und Vandalismus eingedämmt (Fortsetzung der Spielplatzinitiative auf MAE-Basis).

 

 

  • Aufnahme des ruhenden Individualverkehrs in Fördermaßnahmen

 

Der ruhende Individualverkehr (Parkplätze) stellt in den Großsiedlungen teilweise ein
erhebliches Problem dar. Bisher konnte die Umwandlung von Brachflächen in Parkplätze nicht gefördert werden. In Einzelfällen und an ausgewählten Stellen wird das Bezirksamt solche Umwandlungen zukünftig unterstützen, wenn insbesondere Wohnungsunternehmen die Flächen übernehmen.



 

  1. Das Image eines Wohngebiets bzw. eines Bezirks wird wesentlich durch die in ihm vorhandene Infrastruktur geprägt. Die Situation des Einzelhandels bedarf besonderer Beachtung. Die Stabilisierung der vorhandenen Verkaufsflächen hat Vorrang vor einem weiteren ungebremsten Zuwachs.

 

Einerseits gibt es im Bezirk eine statistische Überversorgung mit Verkaufsflächen, andererseits weisen einzelne Stadtteile deutliche Defizite auf. Nachdem in den vergangenen Jahren eine Vielzahl neuer Center und Lebensmitteldiscounter entstand, muss die Stabilisierung des Einzelhandels in den vorhandenen, städtebaulich integrierten Einzelhandelsstandorten mehr Aufmerksamkeit erhalten.

Das Entwicklungspotential ist auf die bestehenden Zentren zu lenken. In nicht integrierten Standorten sollten keine bzw. nur sehr eingeschränkt zentrenrelevante Sortimente zugelassen werden.

 

Folgende konkrete Aufgaben stehen hier an und werden in den nächsten 5 Jahren verwirklicht:

 

  • Entwicklung und Beschluss eines Einzelhandelszentrenkonzepts

 

Nach dem Vorbild einiger anderer Berliner Bezirke wird der BVV bis Anfang 2008 ein Lichtenberger Einzelhandelszentrenkonzept zur Beschlussfassung vorgelegt. Auf der Basis vorliegender konkreter Daten und prognostizierter Kaufkraftströme werden in ihm  Entwicklungsgebiete des Einzelhandels beschrieben, in denen aufgrund noch vorhandener Defizite eine weitere Entwicklung stattfinden soll. Es wird aber auch Ausschlussgebiete enthalten, in denen die weitere Ansiedlung von Einzelhandel die vorhandenen und städtebaulich integrierten lokalen Zentren nur gefährden würde, ohne zusätzliche Qualitäten zu schaffen.

Dieses Einzelhandelszentrenkonzept wird das Bezirksamt dann rechtsrelevant bei der Beurteilung von Bauvorhaben zu Grunde legen können.

 

 

  • Planung und Baubeginn eines überregionalen Möbelfachmarktzentrums an der Landsberger Allee

 

Durch die Ansiedlung von IKEA an der Landsberger Allee wird eine beträchtliche Entwicklung auch auf den Nachbargrundstücken (Landsberger Allee 350 - 358) ausgelöst, durch die innerhalb weniger Jahre eines der größten innerstädtischen Möbelfachmarktzentren entsteht. Das Bezirksamt wird diese Entwicklung zum Fachmarktstandort einerseits fördern, andererseits aber auch kritisch begleiten, um die Ansiedlung weiteren zentrenrelevanten Einzelhandels zu begrenzen.

Das Bezirksamt wird darauf hinwirken, die Bauzeiten dieser Vorhaben möglichst zu koordinieren und zusammenzufassen.

 

 

  • Entwicklung des Alten Wasserwerks an der Landsberger Allee zum attraktiven und öffentlich nutzbaren Anziehungspunkt im Bezirk

 

Durch die Nutzungsaufgabe und Entwidmung großer Teile dieses Zwischenpumpwerks der Berliner Wasserbetriebe wird dieser Standort zukünftig andere attraktive Möglichkeiten bieten. Das Bezirksamt entwickelt gemeinsam mit den BWB die Voraussetzungen zur Schaffung von Planungsrecht, um hier öffentlich zugängliche Angebote im Bereich der Kultur, Gastronomie und regenerativer Umwelttechnologien zu ermöglichen. Die sanierte und  denkmalgeschützte Bausubstanz wird den überregionalen Bekanntheitsgrad dieses Ortes unterstützen. Die Entwicklungszeiträume werden mit denen des Möbelfachmarktzentrums an der Landsberger Allee korrelieren.

 

 

  • Entwicklung und Begleitung weiterer großer und wichtiger Bauvorhaben

 

In den nächsten Jahren werden weitere Bauvorhaben mit regionaler und überregionaler Bedeutung realisiert, so z.B. die Fertigstellung und Eröffnung von Andels Hotel (ehem. Landsberger Arkaden), die Sanierung der denkmalgeschützten Alten Schokoladenfabrik in der Konrad-Wolf-Straße, der Neubau des Wohngebietszentrums Gensinger Viertel (ehem. Kalinka) und die Realisierung des zweiten Bauabschnitts des Storchenhofs in der Hauptstraße.

Das besondere Augenmerk des Bezirksamts gilt der Zukunft des Anton-Saefkow-Platzes, da hier gemeinsam mit dem Konsumverband als Eigentümer des ehem. Kaufhauses eine Lösung für die Sanierung bzw. den Umbau des vorhandenen Gebäudes gefunden werden muss.

 

 

  • Auslobung eines städtebaulichen Wettbewerbs für die sog. Rathausflächen an der Frankfurter Allee/Möllendorffstraße

 

Durch den bereits erfolgten Abriss des Wohnhochhauses an der Frankfurter Allee 135 und den 2008 abgeschlossenen Leerzug der Frankfurter Allee 187 durch das Bezirksamt entsteht auf der nördlichen Seite der Frankfurter Allee zwischen Magdalendenstraße und Möllendorffstraße auf ca. 1 km Länge eine Leerstandsfläche, für die Nachnutzungsideen bzw. neue Bebauungsvarianten gefunden werden müssen.

Selbst wenn in den nächsten Jahren noch keine wirtschaftlich tragfähigen Nutzungen in Sicht zu sein scheinen, muss das Bezirksamt mittels eines städtebaulichen Wettbewerbs Ideen zur Beseitigung dieses Missstandes entwickeln und Planungsrecht als Voraussetzung zur attraktiven Entwicklung dieses exponierten Standortes schaffen.

 

 

  • Entwicklung des Ortsteilzentrums Karlshorst

 

In Zusammenhang mit dem Neubau der Bahnbrücke am S-Bahnhof Karlshorst und dem Neubau der Treskowallee wird das Ortsteilzentrum Karlshorsts entwickelt. Dazu wird u.a. zwischen Rheinsteinstraße, Ehrenfelsstraße und Treskowallee ein öffentlicher und verkehrsberuhigter Platz entstehen. Auch die planungsrechtlichen Voraussetzungen für eine weitere positive Entwicklung des Ortsteilzentrums entlang der Treskowallee werden geschaffen.

 

 

  • Entwicklung und Nutzung bisheriger Brachflächen

 

Das Bezirksamt wird gemeinsam mit der BIMA die städtebauliche Entwicklung des ehemaligen Kasernengeländes in Karlshorst Ost (Zwieseler Str.) vorantreiben.

Für die Fläche der ehem. Studentenwohnheime an der Treskowallee/Römerweg soll gemeinsam mit der FHTW und dem Liegenschaftsfonds unter Beteiligung privater Interessenten eine Nutzung gefunden werden.

Die Entwicklung des sog. Olympiageländes an der Gehrenseestraße zum Einfamilienhausstandort wird durch das Bezirksamt mit der Schaffung von entsprechendem Planungsrecht begleitet.

Das zwar planungsrechtlich gesicherte, aber leer stehende Grundstück an der Schreiberhauer Str. (zw. Hauffstraße und Kaskelstraße) muss nutzbar gemacht werden.

Die sog. Zirkusfläche an der Sewanstraße/Straße Am Tierpark/Ontarioseestraße wird durch das Bezirksamt planungsrechtlich entwickelt. Die bisher im B-Plan dort vorgesehenen autoaffinen Nutzungen werden auf weitere Nutzungsmöglichkeiten (unter Ausschluss von großflächigem zentrenrelevantem Einzelhandel) erweitert. Oberstes Ziel des Bezirksamtes ist  an diesem Standort die Sicherung von städtebaulicher Qualität, weshalb im B-Plan eine Raumkante vorgegeben werden soll.

 

 

  1. Die bestehenden Gewerbegebiete werden im Grundsatz nicht angetastet. Das Bezirksamt wird alles tun, um bestehende  und erfolgreiche Unternehmen in Lichtenberg zu halten und Neuansiedlungen zu unterstützen. Hierzu ist eine aktive ressortübergreifende Zusammenarbeit der Abt. StadtBauUm und WiImm erforderlich.

In Anbetracht der mit dem Bau des Großflughafens BBI International entstehenden Gewerbegebiete bedarf es besonderer Anstrengungen, um die Attraktivität der Lichtenberger Gewerbestandorte für produzierendes Gewerbe und Logistikunternehmen zu erhalten.

 

Folgende konkrete Aufgaben stehen hier an und werden in den nächsten 5 Jahren verwirklicht:

 

  • Perspektivische Umwandlung brachliegender Gewerbegebiete in Wohngebiete

 

Die absehbar auch in Zukunft nicht mit Gewerbe zu besiedelnden Gebiete Gärtnerstr., Schleizer Str./Arendsweg, Blockdammweg und Waldowallee/Rheinsteinstraße werden entsprechend der aktuellen BEP zu Wohngebieten/Mischgebieten umgewandelt.

 

 

·         Nachnutzung brachliegender Teile des Gewerbegebiets Herzbergstr. XVII-B1

 

Für das brachliegende Grundstück des ehem. Elektrokohlewerks  Lichtenberg (EKL) soll in Zusammenarbeit mit der Abt. WiImm und in Abhängigkeit von den Interessen und Initiativen der Eigentümer ein Ideenwettbewerb zur Nachnutzung dieser Industriebrache ausgelobt werden.

 

 

·         Gewerbegebiet Wartenberg/Str. 10

 

Das Gewerbegebiet Wartenberg/Str. 10 wird in seinem Bestand für Gewerbe im Zusammenhang mit landwirtschaftlicher Nutzung gesichert. Damit ist zwar die Ausdehnung des Gewerbegebietes weiterhin begrenzt, aber innerhalb des Gebietes können notwendige Entwicklungen stattfinden.

 

 

·         Notwendige Ersatzinvestition HKW Klingenberg

 

Die Versorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft mit Energie und Heizwärme muss dauerhaft, ausreichend und sicher gewährleistet werden. Neue Anlagen müssen aber die Umweltsituation verbessern und dürfen nicht den klimapolitischen Zielen Berlins zuwiderlaufen. Der vom Unternehmen Vattenfall Europe Berlin beabsichtigte Neubau des HKW Klingenberg in Rummelsburg wird vom Bezirksamt unter diesen Prämissen zu beurteilen sein.

Die angrenzenden Wohngebiete und der in unmittelbarer Nähe gelegene Plänterwald sind auf familienfreundliches Wohnen bzw. Erholung ausgerichtet. Deshalb darf ein Neubau oder Ersatz des bisherigen Kraftwerks die Wohnqualität nicht über Gebühr beeinträchtigen.

 

 

5.      Angebot, Nutzbarkeit und Pflegezustand von Grün- und Freiflächen haben als Qualitätsmerkmal für die Wohnstandorte eine zentrale Bedeutung.

 

Für Lichtenberg ist die weitere Entwicklung des Regionalparks Barnim als viertes Berliner Naherholungsgebiet ein wesentliches Handlungsfeld, auch für die Stabilisierung der Großsiedlung Neu-Hohenschönhausen.

In den kommenden Jahren werden weiter zusätzliche Freiflächen in erheblichem Umfang durch Nutzungsaufgaben entstehen. Neue Strategien im Umgang mit diesen Flächen müssen auch vor dem Hintergrund der Finanzknappheit entwickelt werden: Neue Freiraumkategorien und neue Verantwortlichkeiten sind zu entwickeln, die den öffentlichen Aufwand dauerhaft niedrig halten (naturnahe Pflege, Sukzessions-/Waldflächen), Zwischennutzungen (“temporäres Grün“), die auch die „Langfristperspektive“ nicht ausschließen.

 

Folgende konkrete Aufgaben stehen hier an und werden in den nächsten 5 Jahren verwirklicht:

 

  • Landschaftspark Herzberge

 

Gemeinsam mit der Agrarbörse Ost wird das Bezirksamt ressortübergreifend den Landschaftspark Herzberge für die Öffentlichkeit erschließen.



·        Umsetzung der Ziele des Landschaftsrahmenplans

 

Mit dem LRP wurde die konzeptionelle Grundlage für die nachhaltige Entwicklung der öffentlichen Grünflächen und der Naturschutzflächen in Lichtenberg geschaffen. Die Ziele des LRP müssen nun unter ständiger Fortschreibung und Aktualisierung kontinuierlich umgesetzt werden. Bestandserhaltung, Bestandspflege und Bestandsentwicklung greifen hier ineinander.

 

 

  • Kommunales Nachhaltigkeitsmanagement

 

Das Bezirksamt  beteiligt sich weiterhin an dem EU-Modellprojekt „Kommunales Nachhaltigkeitsmanagement“. Hier wird für Lichtenberg eine EMAS-Zertifizierung als kinder- und familienfreundlichen Bezirk angestrebt.

 

 

  • Gestaltung Obersee-/Orankeseepark

 

Unter Zuhilfenahme von Ideen aus dem Landschaftsplanerischen und architektonischen Ideenwettbewerbs des Fördervereins Obersee & Orankesee e.V. wird das Bezirksamt einen Antrag auf Fördermittel aus dem Umweltentlastungsprogramm stellen, um den Obersee zu renaturieren und einen begehbaren öffentlichen Uferrundweg zu schaffen (vorgesehen für 2009).

 

 

  • Gewässersanierung

 

Auch weitere Seen und Gewässer im Bezirk sollen mit Mitteln des Umweltentlastungsprogramms saniert werden, so z.B. der Malchower See und der Wolfgangspfuhl.

 

 

  1. Verkehr

 

Bestandspflege und Bestandserhaltung der Verkehrsinfrastruktur (im Straßen- wie auch im Öffentlichen Verkehrsnetz) werden aus finanziellen und Bedarfsgründen langfristig im Vordergrund stehen. Der Ausbau der (Verkehrs-) Infrastruktur wird sich nur noch auf wenige „Ausnahmeprojekte“ beschränken können (z.B. auf die Verlängerung der Bahnhofstr. in Hohenschönhausen). Trotzdem bieten sich bei „intelligentem“ Einsatz der Mittel aber auch Möglichkeiten zur Verbesserung der Infrastruktur, z.B. durch „zielgerichteten“ Einsatz der GA-Wirtschaftsfördermittel im bestehenden Straßennetz.

Für die Erschließung neuer Gewerbegebiete besteht zurzeit kein Bedarf. Die zusätzliche Anbindung des Gewerbegebietes Plauener Str. an die Landsberger Allee wird geprüft.

 

Der bisher beim Straßenausbau vielfach praktizierte komplette Ausbau sämtlicher Bestandteile der Straße ist in der Regel nicht mehr finanzierbar. Die baulichen Maßnahmen sollten sich daher nur auf die Erneuerung der nicht mehr gebrauchsfähigen Bestandteile der Straße beschränken, insbesondere den Öffentlichen Personen- und Nahverkehr bzw. den Radverkehr verbessern. Die Pflanzung von Straßenbäumen ist jedoch zur Aufwertung bzw. optischen Qualifizierung des öffentlichen Straßenlandes Standard.

 

Folgende konkrete Aufgaben stehen hier an und werden in den nächsten 5 Jahren verwirklicht:

 

·        Umsetzung der Lärmminderungsplanung

 

Die zahlreichen Vorschläge aus der Bürgerbeteiligung zur Lärmminderungsplanung werden Schritt für Schritt umgesetzt (Asphaltierung von Kopfsteinpflaster, Tempo 30-Zonen, Nachtfahrverbote für LKW usw. usf.).

 

 

  • Schaffung weiterer Verbindungen über die Landsberger Allee

 

An der Landsberger Allee zwischen Siegfriedstraße und Rhinstraße entsteht ein Möbel-Fachmarktzentrum. In diesem Zusammenhang muss die Chance zur Schaffung von neuen, zusätzlichen Verbindungen für Fußgänger, Auto- und Radfahrer über die Landsberger Allee genutzt werden. Zur Überwindung der Landsberger Allee muss deshalb der Knoten Siegfriedstr./Liebenwalder Str. ausgebaut werden. Ein weiterer Knoten wäre an der Ferdinand-Schulze-Str./ Landsberger Allee möglich.

 

 

  • Straßensanierungsarbeiten

 

Die erneuerungsbedürftigen Straßen werden kontinuierlich in das Bauprogramm des Bezirkes aufgenommen. Priorität genießen stark befahrende und vom öffentlichen Nahverkehr genutzte Straßen. Die Arbeiten an der Nord-Süd-Trasse (von Rhinstraße bis Treskowallee) werden mit der BVG koordiniert und Ende 2008 begonnen.

 

 

  • Übergeordnete Straßenverkehrsplanungen

 

Einzelne umstrittene Projekte werden auf ihre Machbarkeit überprüft. Der Bezirk Lichtenberg verzichtet z.B. auf die Planung zur südlichen Umfahrung von Falkenberg.

Die weitere Verlängerung der Stadtautobahn ist zu diskutieren, spielt aber in der derzeitigen Wahlperiode keine Rolle. Unabhängig davon ist bei der Planung des Autobahninnenringes auf eine angemessene Anbindung der Hauptverkehrsstraßen der Bezirke zu dringen. Da der Senat in Abstimmung mit der Bundesregierung in dieser Legislaturperiode die Stadtautobahn bis nach Treptow verlängern möchte, darf das absehbar nächste Teilstück des Autobahninnenringes nicht an der Gürtelstraße enden, sondern muss in der Planung bis zur Storkower Str. geführt werden.

 

 

  1. Verwaltungsmodernisierung

 

Im Lichtenberger Bau- und Wohnungsaufsichtsamt wird als Berliner Pilotversuch das elektronische Baugenehmigungsverfahren eingeführt. Das dient der weiteren Vereinfachung der Antragstellung, beschleunigt Genehmigungsverfahren und federt die negative demografische Entwicklung in der Mitarbeiterstruktur ab.

Weitere neue elektronische Bearbeitungsverfahren werden auch in anderen Ämtern angewandt, z.B. die Verfahren Grünflächeninformationssystem GRIS im Amt für Umwelt und Natur.

Im Amt für Planen und Vermessen, Fachbereich Vermessung, werden in den nächsten Jahren in Abstimmung mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Schritte zu einer bundes-, tlw. europa-einheitlichen Anpassung raumbezogener Basisinformationssysteme erforderlich. Im Einzelnen handelt es sich um die Maßnahmen: Einführung von ALKIS „Amtliches Liegenschaftskatasterinformationssystem“ in den Jahren 2007-2009 und Einführung des europäischen Raumbezugssystems ETRS 89 in den Jahren 2008 und 2009.

Mit Beginn des Jahres 2007 ist die Realisierung des amtlichen Landeskoordinatensystems und Raumbezugs über die Anwendung satellitengestützter Messverfahren des Systems SAPOS verbindlich vorgeschrieben.

 

Berlin, den     .06.2007

 

 

Geisel

stellv. Bürgermeister                                              

 

 
 

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