Drucksache - DS/0395/VI
![]() |
![]() |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Das Bezirksamt bittet die BVV, Folgendes zur Kenntnis zu
nehmen: 1. Abteilung Familie, Jugend und Gesundheit Jugendamt Die Studie wurde wie bereits im Zwischenbericht im September
2007 dargestellt auf der Homepage des Jugendamtes veröffentlicht. Zusätzlich
wurde die Studie mit allen öffentlichen Jugendfreizeiteinrichtungen diskutiert.
Alle regionalen Arbeitsgemeinschaften haben sich mit dem Thema beschäftigt. Die
Studie wurde in digitaler Form weiter verbreitet und allen
Jugendfreizeiteinrichtungen, Projekten der Jugendhilfe, den Sprechern von
Arbeits-gemeinschaften zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus haben sich
folgende Fach-Arbeitsgemeinschaften mit dem Thema befasst: AG Integration ins
Berufsleben, AG Mädchenarbeit, AG Suchtprävention, AG Kita, AG Hilfen zur
Erziehung. In den Projekten der Jugendförderung wird mit den Vereinen
Ostende e. V. und Abqueer e. V. zusammengearbeitet. Im Jugendhilfebereich gibt
es Arbeitsbeziehungen mit Gleich und Gleich e. V. Am 10.07.2008 fand ein Treffen des Bezirksstadtrates für
Familie, Jugend und Gesundheit mit der Leiterin des Fachbereiches für
Gleichgeschlechtliche Lebensweisen der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit
und Soziales sowie dem Geschäftsführer des Vereins „Abqueer“ zur
Auswertung der Studie und der in dieser für den Bezirk gegebenen Empfehlungen
statt. Folgende Festlegungen wurden in der Beratung vereinbart: Ø
Ansprechpartner
für das lsbt-Thema im Jugendamt ist die Fachliche Steuerung. Ø Der Geschäftsführer von
„Abqueer e. V.“ erhält vom Jugendamt eine Liste mit
Jugendfreizeiteinrichtungen, die für eine durch den Verein organisierte
Kampagne als Partner zur Verfügung stehen könnten. Diese Liste wurde im August
2008 übergeben. Ø Der Bedarf an einer Kampagne wird
über die Stadtteilkoordinatorinnen in den regionalen Arbeitsgemeinschaften nach § 78 SGB VIII angefragt. Der Bedarf wird
nur sehr eingeschränkt gesehen. Ø Die Fachliche Steuerung des
Jugendamtes fragte bei der Leiterin des Amtes für Weiterbildung nach, inwiefern
Bedarf an zusätzlicher Literatur zum lsbt-Thema besteht. Die Leiterin schätzte
ein, dass die grundlegende Fachliteratur zur Verfügung steht bzw. gestellt
werden kann. Im Bereich der Grauen Literatur wird bei entsprechender Empfehlung
gern aktuelles Informationsmaterial, auch in digitaler Form eingepflegt.
Hinweise und zusätzliche Broschüren, Flyer, Monographien werden gern
entgegengenommen. Defizite im Angebot wurden bisher nicht festgestellt. Die Umsetzung der Empfehlungen der
Studie für den Bezirk wurde wie folgt eingeschätzt. Ø Fortbildungen für Mitarbeiter/-innen
Über die Regional- und Facharbeitsgemeinschaften
nach § 78 SGB VIII wurde auf die Fortbildung des Sozialpädagogischen
Fortbildungsinstituts Berlin Brandenburg „Lesbische, schwule, bisexuelle
und Transgender-Jugendliche in der Jugendhilfe“ hingewiesen. Einzelne
Leiter/-innen bzw. Mitarbeiter/-innen haben bereits Fortbildungen zum Thema
besucht (z. B. JFE Leo’s Hütte). Die Qualifikation der Mitarbeiter/-innen
in Jugendfreizeiteinrichtungen und Schulstationen in freier Trägerschaft liegt
in der Verantwortung der freien Träger und kann nur empfohlen werden. Ø Öffentlichkeitsarbeit / Anerkennung
durch Präsenz Alle dem Jugendamt vorliegenden
Informationen werden den öffentlichen JFE zur Verfügung gestellt. In dem
Gespräch am 10.07.08 wurde vereinbart, dass über den Verein
„Abqueer“ weitere Materialien zur Verfügung gestellt werden. Der
Verein hat bereits eine Lieferung an das Jugendamt fertig gestellt. Die
Broschüren und Flyer liegen bei den Stadtteilkoordinatorinnen, die diese an die
freien Träger verteilen und weiteren Bedarf entgegen nehmen. Die Fachliche
Steuerung organisiert bedarfsgerecht weitere Materialien. Ø Aufklärungsveranstaltungen/spezielle
Veranstaltungen Die Jugendfreizeiteinrichtungen
werden jährlich auf die Veranstaltung „respect games“ hingewiesen.
Lichtenberger JFE'en haben sich bereits in vergangenen Jahren an dieser
Veranstaltung beteiligt (z. B. JFE OCB). Die Nachfrage in den Regionen zum
Bedarf spezieller Veranstaltungen im Bezirk und in Einrichtungen verlief bisher
negativ. Zwar sind einzelne Jugendfreizeiteinrichtungen bereit sich an
Veranstaltungen zu beteiligen bzw. ihre Räumlichkeiten zur Verfügung zu
stellen, jedoch wird eingeschätzt, dass die Anzahl der Kinder und Jugendlichen,
die zur Zielgruppe zählen nicht ausreichend für eigene thematische
Veranstaltungen wäre. Unabhängig von dieser Einschätzung
sind die Fachliche Steuerung und die Stadtteilkoordinatorinnen bereit,
Initiativen und Veranstaltungen fachlich zu unterstützen Ø Beauftragte/r für die Vielfalt von
Lebensweisen Die Einrichtung dieser zusätzlichen
Stelle ist aufgrund der Haushaltslage des Landes Berlin und des Bezirkes
Lichtenberg von Berlin zurzeit nicht möglich. Ø Zielvereinbarungen mit öffentlichen
und freien Trägern In den Leistungsverträgen mit den
Trägern der freien Jugendhilfe und den Zielvereinbarungen mit den öffentlichen
JFE ist folgender Passus regelhaft aufgenommen: „.. Angebote sind so zu
gestalten, dass die aktive Gleichstellung von Mädchen und Jungen, jungen Frauen
und jungen Männern sowie die Vielfalt von Lebensweisen und sexueller Identität
Berücksichtigung finden…“. 2. Abteilung Kultur und Bürgerdienste Kulturamt Sowohl in der öffentlichen Jugendkulturarbeit des
Bezirksamtes als auch in der Arbeit freier Träger sind spezielle Angebote für
lsbt-Jugendliche nicht bekannt. Zugleich ist bei dem als gering anzusehenden Anteil von lsbt-Personen
an der Gesamtbevölkerung eine spezielle Ausrichtung auf diesen Kreis in den
Kultureinrichtungen nicht gedacht. Nichtsdestotrotz legen alle Einrichtungen
Wert auf einen toleranten und gleichberechtigten Umgang sowohl mit Personen als
auch mit den von ihnen intendierten Themen. Veranstaltungen wie der
Jugendkulturtag in diesem Jahr stehen grundsätzlich unter der Prämisse von
Vielfalt und Toleranz, was lsbt-Gerechtigkeit intendiert. Kulturelle und
künstlerische Angebote stehen daher ohne Einschränkungen allen, wie auch immer
sexuell oder Gender bezogen ausgerichteten Jugendlichen und erwachsenen
Personen offen. In den Zielvereinbarungen spielen zwar keine Gender
spezifischen Gesichtspunkte eine Rolle, die Ausrichtung auf den toleranten und
vielfältigen Umgang mit politisch wie auch kulturell weiter als allgemein
anerkannten und bekannten Themen und Personen macht zugleich die Spezifik
vieler Angebote aus. Die besondere Präsenz von lsbt-Themen und Personen ist darum
nicht vordergründig Schwerpunkt, sondern Bestandteil der Jugendkulturarbeit.
Das schließt auch das Einräumen der grundsätzlichen Möglichkeit ein, für diese
Themen und Personen mit Flyern, Broschüren u. a. zu werben, da diese
Initiativen als Bestandteil der allgemeinen Kultur betrachtet und behandelt
werden. Gegenteilige Auffassungen sind uns aus Jugendkultur- und Kunsteinrichtungen
nicht bekannt. Vergleichbare bzw. identische Grundsätze und Aussagen treffen
für die Kultur- und Kunsteinrichtungen des Bezirkes zu. In den Bibliotheken, der Volkshochschule, den Galerien und
dem Kulturhaus sind zwar keine Schwerpunktsetzungen anzutreffen, was lsbt-Themen
oder die besondere Präsens des lsbt-Personenkreises betrifft. Das gesamte
inhaltliche und kulturelle Profil der Veranstalter ist jedoch auf Grundsätzen
der Beachtung und Förderung von Vielfalt ausgerichtet. Allerdings ist es wünschenswert in Hinsicht von
lsbt-Freundlichkeit möglicher Weise punktuell auf lsbt- und Genderspezifik
hinzuweisen, wo und wenn dazu die Möglichkeit besteht. Letztlich liegt es im
Ermessen u. a. von Künstlern und Kunst/Kulturaktiven, sich erfolgreich und
kenntlich mit ihren spezifischen Themen und Arbeiten zu präsentieren. Seitens
der Kunst- und Kultureinrichtungen sind nach unseren Erkenntnissen Hemmnisse
und Eingrenzungen nicht vorhanden. 3. Abteilung Schule, Sport und Soziales Sozialamt Da die vorliegenden Untersuchungen der ASFH sich
hauptsächlich auf jugendrelevante Einrichtungen beziehen, können die angefügten
Empfehlungen für eine Sexualpädagogik der Vielfalt in Lichtenberg sich in den
sozialen Einrichtungen des Sozialamtes nicht unmittelbar eins zu eins in
praktisches Handeln umgesetzt werden. Die Seniorenbegegnungsstätten in kommunaler oder freier
Trägerschaft erfüllen keinen pädagogischen Auftrag, der in Richtung
Sexualpädagogik ausgeweitet werden könnte. Dennoch wurde und wird verstärkt Wert gelegt auf eine
weitere Sensibilisierung der Mitarbeiter/innen in diesen Einrichtungen für die
Gemütslage dieser Menschen mit einer besonderen sexuellen Orientierung. Gerade in der älteren Generation besteht hier häufig noch
eine Tabuisierung dieses Themas. Deshalb wurde im Rahmen des bezirklichen Handlungskonzeptes
ein spezielles Beratungsangebot für schwule und lesbische Senioren/innen
entwickelt. Dies wird auch weiterhin im Sozialamt vorgehalten, die Nachfrage
ist allerdings sehr gering. Auch in der Fachrunde mit den soziokulturellen Zentren
erfolgt ein Austausch zu dieser Thematik. Die Angebote der Freien Träger sind offen für jeden. Bei
entsprechender Nachfrage kann auch hier mit speziellen Angeboten reagiert
werden. 4. Senatsverwaltung für Bildung,
Wissenschaft und Forschung Außenstelle Lichtenberg Trotz mehrfacher Nachfrage liegt seitens der
Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Außenstelle
Lichtenberg, keine Zuarbeit vor. Das Bezirksamt geht gleichwohl davon aus, dass
auch zur Bereitstellung von Angeboten für lsbt-Jugendliche die
schulgesetzlichen Regelungen eingehalten werden. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Legende
Ausschuss | Tagesordnung | Drucksache | |||
Bezirksparlament | Aktenmappe | Drucksachenlebenslauf | |||
Fraktion | Niederschrift | Beschlüsse | |||
Kommunalpolitiker | Auszug | Realisierung | |||
Anwesenheit | Kleine Anfragen |