Drucksache - DS/0250/VI  

Das Bezirksamt wurde ersucht zu prüfen,

auf welchen Flächen im Bezirk Lichtenberg urbanes Campen im Sinne eines nachhaltigen und zukunftsfähigen Tourismus möglich wäre. Zudem sollten Kriterien für den „innerstädtischen Öko-Campingplatz in Lichtenberg“ erarbeitet werden.

Das Bezirksamt bittet die BVV, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen:

Das Bezirksamt stellte bei seiner Prüfung fest, dass zwei voneinander verschiedene Sachverhalte betrachtet werden müssen:

1. Das vorhandene Angebot von Flächen im Bezirk Lichtenberg, die für Öko-Camping geeignet wären und
2. eine Liste mit Kriterien, die Camping, im Sinne des ökologischen Gedankens,  erfüllen.

Zu 1.:

In Lichtenberg liegen verschiedene Flächen, die potentiell für einen Öko-Campingplatz in Frage kämen. Wenig sinnvoll erscheint es, hier konkrete Flächen zu benennen, solange keine Interessenten für einen derartigen Campingplatz vorhanden sind.

Sollte es interessierte potentielle Betreiber für einen Öko-Campingplatz in Lichtenberg geben, müsste das Interesse des Betreibers mit den Bedingungen einer in Betracht kommenden Fläche abgeglichen werden. Das wäre dann im Rahmen des Genehmigungsverfahrens bzw. in dessen Vorlauf möglich.

Grundsätzlich kommen Flächen in Betracht, die

            a) sich im Fachvermögen des Amtes für Umwelt und Natur befinden und im

Landschaftsrahmenplan der Kategorie „c“ zugeordnet wurden (Landschaftsrahmenplan Anlage 1.2; Textteil S. 152 ff.). Hier besteht kein bezirkliches Interesse, diese Flächen künftig selbst zu bewirtschaften.

b) in Lichtenberg liegen, aber über den bezirklichen Immobilien-Service dem Liegenschaftsfonds Berlin (LiFo) zur weiteren Vermarktung angeboten/übertragen wurden.

Aktuell sind in der Internetpräsenz des Lifo (http://www.liegenschaftsfonds-berlin.de/site/index.php?id=90) sieben Flächen aus Lichtenberg im Angebot. Darunter auch der Hausvaterweg 8/18, der durch seine Stadtrandlage und seine ausdrückliche Ausweisung für den Bereich Hotel/Freizeit durchaus denkbar wäre.

Zu 2.:

Hier kann Lichtenberg auf Erfahrungen zurückgreifen, die andernorts bereits gemacht wurden.

Im Internet unter www.ecocamping.net findet sich der Verein zur Förderung von Umwelt und Naturschutz, Sicherheit und Qualität in der Campingwirtschaft.

Bereits 165 Campingplätze haben deutschlandweit erfolgreich dessen Umweltmanagementsystem eingeführt, darunter 11 in Brandenburg. In Berlin findet sich noch kein derartiger Campingplatz.

Nachhaltiges ökologisches Engagement, u.a. durch die Verringerung des Strom- und Wasserverbrauchs, der Mülleinsparung und einer boden- und gewässerschonenden Bewirtschaftung der Plätze zeichnet das Umweltmanagement aus.

Gemeinsam mit dem ADAC wurde die Broschüre Qualität, Umweltschutz, Sicherheit mit System für Campingplätze herausgegeben – Ein Leitfaden und Beispiel, das auch für Lichtenberg adaptiert werden kann, unter der Voraussetzung, dass sich Interessenten für diese Idee finden.

Berlin, den        .11.2007

Emmrich                                                                 Geisel

Bezirksbürgermeisterin                                           Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung,

                                                                                Bauen, Umwelt und Verkehr