Drucksache - DS/1903/V
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Das
Bezirksamt bittet die BVV, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen. Das
Bezirksamt hat beschlossen: 1.
die
Zusammenlegung der Fritz-Reuter-Oberschule, Prendener Str. 29 in 13059 Berlin
und der Oskar-Schindler-Oberschule, Darßer Str. 97 in 13051 Berlin am Standort
Prendener Straße 29 spätestens zum Beginn des Schuljahres 2008/09. 2.
Mit
Beginn des neuen Schuljahres 2006/07 erfolgt keine Aufnahme von 7. Klassen mehr
in der Darßer Str. 97. 3.
Zum
Schuljahr 2006/07 werden in der Darßer Str. 97 letztmalig Schüler/innen für die
11. Klassen aufgenommen. Diese Schüler/innen wechseln nach der 11. Klasse an
den Standort Prendener Str. 29. 4.
Der
Beschluss zur Zusammenlegung der Schulen wird zeitgerecht der Senatsverwaltung
für Bildung, Jugend und Sport zur förmlichen Genehmigung zugeleitet. 5.
Die
Vorlage wird in der beiliegenden Fassung der BVV zur Kenntnis gegeben. I. Ausgangssituation Die aktuelle Modellrechnung der Senatsverwaltung für
Bildung, Jugend und Sport, die konkrete Anzahl der Übergänger aus den 6.
Klassen der Grundschulen unseres Bezirkes und die sich daraus ergebenden
Überkapazitäten an Raumbeständen zeigen deutlich, dass die bisherigen Maßnahmen
des Schulentwicklungsplanes 2003 – 2007 für den Oberschulbereich im Interesse
der Stabilisierung des Oberschulnetzes bestätigt werden. Angesichts der aber
immer noch vorhandenen Überkapazitäten im Gesamtschulbereich ist es
erforderlich, über weitere Veränderung zu entscheiden. Dieser Entscheidungsbedarf ist im Schulentwicklungsplan 2003
– 2007 benannt: „Die in den nächsten Jahren noch weiter zurückgehenden
Schülerzahlen im Oberschulbereich erfordern deshalb in der nächsten Phase der
Schulentwicklungsplanung weitere Entscheidungsvarianten zur Entwicklung im
Gesamtschulbereich.“ In Auswertung der bisherigen Schulentwicklungsplanung wurde zur Umsetzung dieser Festlegung durch das Amt für Schule, Bildung und Sport eine Arbeitsgruppe gegründet, um von Beginn an sowohl Schulleitungen von Gesamtschulen als auch Vertreter der bezirklichen schulischen Gremien in die Entscheidungsfindung einzubeziehen. Mitglieder der Arbeitsgruppe waren, neben den Vertreter/innen des Amtes für Schule, Bildung und Sport und der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport, drei Gesamtschulleiter sowie drei Vertreter des Bezirksschulbeirates. Ziel der Arbeitsgruppe war es, den Schulträger schulfachlich
zu beraten, damit dieser diese Aspekte bei seinen Vorschlägen zur
Schulnetzentwicklung berücksichtigt. II.
Entscheidung Notwendig ist die Reduzierung von 5 Standorten auf 4 und
Reduzierung um mindestens 8 Züge sowie die gleichmäßige Standort-Verteilung im
Bezirk im Interesse der Schüler/innen. Die Oskar-Schindler-Oberschule und die
Fritz-Reuter-Oberschule werden am Standort Prendener Straße 29 spätestens zu
Beginn des Schuljahres 2008/09 zusammengelegt: Mit Beginn des neuen Schuljahres 2006/07 erfolgt keine
Aufnahme von 7. Klassen mehr in der Darßer Str. 97. Zum Schuljahr 2006/07 werden in der Darßer Str. 97
letztmalig Schüler/innen für die 11. Klassen aufgenommen. Diese Schüler/innen
wechseln nach der 11. Klasse an den Standort Prendener Str. 29. Die sich daraus ergebenden Aspekte der inneren
Schulentwicklung sowie der Schulorganisation für die beiden Schuljahre bis zur
Zusammenlegung der Schulen am Standort Prendener Str. 29 sind mit der
Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport abgestimmt worden. Für diese Zusammenlegung wird durch den Bezirk bei der
Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport entsprechend Schulgesetz von
Berlin und Rundschreiben II Nr. 56/2004 die Genehmigung beantragt. Parallel
dazu wird durch die Schulaufsicht der Außenstelle der Senatsverwaltung für
Bildung, Jugend und Sport die Einsetzung eines Steuerungsteams vorbereitet und
auch geleitet. Im Steuerungsteam werden u. a. solche Fragen wie der konkrete
Zeit-Maßnahme-Katalog, Festlegungen zum Erhalt und zur Weiterentwicklung der in
die neue Schule eingebrachten bisherigen Erfahrungen und Ergebnisse der
speziellen pädagogischen Profile und Angebote getroffen und damit auch die
Grundlagen und richtungweisenden Überlegungen zum Schulprogramm der neuen
Schule fixiert. Über den Namen der neuen Schule entscheidet die künftige
Schulkonferenz im Einvernehmen mit der bezirklichen Schulbehörde (§ 76 Abs. 1
Nr. 11 SchulG). III.
Abwägung Die Arbeitsgruppe Schulentwicklungsplanung „Gesamtschulen“
hat 3 Mal getagt, die einzelnen Aspekte abgewogen und dann einvernehmlich den
Entscheidungsvorschlag präferiert. Gegenwärtig existieren im Bezirk sechs Gesamtschulen, davon
fünf mit gymnasialer Oberstufe: Gotthold-Ephraim-Lessing-Oberschule ………….. Lichtenberg-Mitte Elfriede-Tygör-Str. 1/3 in 10319 Berlin 6-zügig Alexander-Puschkin-Oberschule …………………. Lichtenberg-Mitte (ohne gymnasiale Oberstufe) 4-zügig Massower Str. 27 in 10315 Berlin Mildred-Harnack-Oberschule ……………………… Lichtenberg-Nord Schulze-Boysen-Str. 12 in 10365 Berlin 5,5-zügig Gutenberg-Oberschule …………………………….. Hohenschönhausen-Süd Sandinostr. 10 in 13055 Berlin 6-zügig Fritz-Reuter-Oberschule …………………………… Hohenschönhausen-Nord Prendener Str. 29 in 13059 Berlin 6-zügig Oskar-Schindler-Oberschule ……………………… Hohenschönhausen-Nord Darßer Str. 97 in 13051 Berlin 8-zügig Zum Ende dieses Schuljahres wird die
Gotthold-Ephraim-Lessing-Oberschule entsprechend dem BA-Beschluss Nr. 312/04
aufgehoben. Damit verbleiben fünf Gesamtschulen mit einer Kapazität von 29,5
Zügen. Unter Berücksichtigung einer in den vergangenen Jahren fast
konstanten Übergängerquote von 43 % und den vorhandenen bzw. prognostizierten
Schülerzahlen besteht mittel- und langfristig ein Bedarf von 20 bis 23 Klassen.
Damit besteht eine Überkapazität von 6,5 bis 9,5 Zügen. Bedarf:
Die für das Schuljahr 2011/12 prognostizierte Anzahl von 32
Klassen basiert auf der zu 100 Prozent übernommenen Anzahl der jetzigen Schüler
in der Schulanfangsphase. Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass diese Kinder
ein, zwei oder drei Jahre in der Schulanfangsphase bleiben, je nach ihrem
individuellen Entwicklungs- und Lernstand: Insofern wird sich der tatsächliche
Bedarf für dieses Schuljahr verringern. Der dann trotzdem noch bestehende erhöhte Bedarf im
Schuljahr 2011/12 kann durch die nicht ausgeschöpfte Kapazität aus den
Vorjahren bzw. durch eine kurzfristige Überbelegung (so wie in den 90-er Jahren
bereits praktiziert) ausgeglichen werden. Unter Berücksichtigung einer Leitlinie zur Schulentwicklung
– möglichst gleichmäßige Verteilung der Schulen einer Schulart – wird
deutlich, dass die gegenwärtige Verteilung der fünf Gesamtschulen nicht
gleichmäßig über den gesamten Bezirk ist. Die Alexander-Puschkin-Oberschule deckt den Bedarf aus
Lichtenberg-Süd und Lichtenberg-Mitte ab. Die Mildred-Harnack-Oberschule als Staatliche Europaschule
und einzige Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe für den gesamten Bereich
Lichtenberg-Süd bis -Nord soll erhalten bleiben. Die Gutenberg-Oberschule hat entsprechend dem
Schulentwicklungsplan 2003 – 2007 bereits die Schüler/innen der
Olof-Palme-Oberschule aufgenommen und deckt den Bereich Lichtenberg-Nord und
Hohenschönhausen-Süd ab. Die Fritz-Reuter-Oberschule und die
Oskar-Schindler-Oberschule liegen beide in Hohenschönhausen-Nord und werden
vorrangig von Schüler/innen aus diesem Bereich nachgefragt. Unter der
Betrachtung, dass in Hohenschönhausen-Nord nur noch 31 % der Grundschüler
wohnen, aber dem gegenüber 48 % der zz. vorhandenen Gesamtschulplätze zur
Verfügung steht, wird ein Ungleichgewicht deutlich. Die Annahme, dass Schüler/innen aus dem angrenzenden Bezirk
Pankow aufgrund der Schließung der Raoul-Wallenberg-Oberschule in der
Buschallee den Standort in der Darßer Straße 97 wählen, hat sich nicht
bestätigt. Für das nächste Schuljahr wurden nur sechs Schüler/innen aus diesem
Bezirk angemeldet. Eine weitere Leitlinie für Schulentwicklung ist die
Berücksichtigung des Anmeldeverhaltens der Schüler/innen. Aus der Analyse der
letzten Jahre wird deutlich, dass die Gutenberg- Oberschule von den drei
Schulen seit 2002/03 die meisten Anmeldungen hatte. Bis auf 2006/07 waren es
insgesamt für diese Jahre auch die meisten Anmeldungen an einer Gesamtschule
unseres Bezirkes. Unter Berücksichtigung dieser Tatsache soll, neben dem Erhalt
der Alexander-Puschkin-Oberschule und der Mildred-Harnack-Oberschule, diese
Schule fortbestehen, um den Elternwillen zu respektieren.
Die Standorte der Oskar-Schindler-Oberschule und der
Fritz-Reuter-Oberschule sind beide Neubauten, die erst 1996 bzw. 1997 eröffnet
wurden. Der Standort Prendener Str. ist unbedingt so zu erhalten, da hier durch die räumliche Verbundenheit mit
der Grundschule die Option besteht, dass Schüler/innen an einem Standort von
der 1. Klasse bis zum Abitur lernen können. Für den Schulstandort Darßer Str. 97 hat die
Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport dem Bezirksamt Lichtenberg von
Berlin ihr Interesse bekundet, dort eine berufsbildende Schule einzurichten,
sofern der Standort im Zuge der Schulnetzentwicklung der Gesamtschulen nicht
mehr benötigt wird. Beide Schulen haben aus bezirklicher Sicht in den letzten
Jahren eine sehr gute pädagogische Arbeit geleistet, so dass keine Schule
einseitig geschlossen werden soll, sondern durch die Zusammenlegung der beiden
Schulen die Chance gewahrt wird, dass die sehr gute pädagogische Arbeit beider
Schulen erhalten bleiben kann. Folgende Auswirkungen ergeben sich für die Schüler/innen der
Oskar-Schindler-Oberschule: ·
Die
Schüler/innen des jetzigen 11., 12. und 13. Jahrganges legen ihr Abitur in der
Oskar-Schindler-Oberschule ab. ·
Die
Schüler/innen des jetzigen 8., 9. und 10. Jahrganges erhalten ihren mittleren
Schulabschluss in der Oskar-Schindler-Oberschule. ·
Die
Schüler/innen der jetzigen 7. Klassen müssen zum Schuljahr 2008/09 mit Beginn
der 10. Klasse den Standort wechseln. ·
Die
Schüler/innen der jetzigen 10. Klasse, die sich für den 11. Jahrgang angemeldet
haben, müssen zum Schuljahr 2007/08 den Standort wechseln. ·
Die
Schüler/innen der jetzigen 8. und 9. Klassen können sich bei erfolgreichem
Bestehen des mittleren Schulabschlusses bei Wunsch auf ein Abitur nicht mehr an
der Oskar-Schindler-Oberschule anmelden. IV.
Verfahren Die Anhörungen der Schulkonferenzen der
Oskar-Schindler-Oberschule (am 22.05.2006), der Fritz-Reuter-Oberschule (am
23.05.2006) und des Bezirksschulbeirates (am 01.06.2006) sowie die
erforderlichen Abstimmungen mit der Abteilung Stadtentwicklung, Stadtplanungsamt
und der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport haben stattgefunden. Beide Schulkonferenzen haben sich dafür ausgesprochen, dass
das Steuerungsteam entsprechend dem Rundschreiben RS II Nr. 56/2004
„Leitvorstellungen für die Aufhebung und Zusammenlegung von Schulen“ vom
27.05.2004 unmittelbar nach dem Beschluss des Bezirksamtes seine Arbeit
aufnehmen soll. Der Ausschuss für Bildung und Sport wurde in den Sitzungen
entsprechend dem Stand der Ergebnisse aus der Arbeitsgruppe
Schulentwicklungsplanung „Gesamtschulen“ informiert. Die im Rahmen der genannten Anhörungen und Abstimmungen
sowie in diversen Gesprächen mit Eltern unterbreiteten Vorschläge, Nachfragen
und Hinweise sind ebenfalls in den Abwägungsprozess zu dem vorliegenden
Beschluss eingeflossen. Die haushaltsmäßigen Auswirkungen werden in den Haushalt
2008 eingearbeitet. Berlin, den
___________________ __________________ E m m r i c h Räßler-Wolff Bezirksbürgermeisterin Bezirksstadtrat
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