Drucksache - DS/1893/V
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Das Bezirksamt
bittet die BVV, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen: Die Falkenberger
Krugwiesen zwischen Falkenberg und der Hohenschönhauser Str. stellen Teile der
ehemaligen Falkenberger Feldmark dar, die sich vor etwa 200 Jahren südlich des
Dorfes Falkenberg bis nach Hohenschönhausen erstreckte. Um 1870 wurden auf den
Ackerflächen Rieselfelder angelegt, ab 1986 begann auf diesen Flächen teilweise
der komplexe Wohnungsbau. Ursprünglich war zwischen dem Wohngebiet und der Hohenschönhauser Straße durchgängig eine gewerbliche Nutzung vorgesehen, davon zeugen heute die Betriebsflächen der Coca–Cola–Erfrischungsgetränke GmbH und das Lager der Berliner Museen. Das Feuchtgebiet um den Faulen See (auch Hohenschönhauser See genannt) und die Seelgrabenniederung stellen eine hohe landschaftliche Qualität dar, daher wies die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung am 04.10.1995 hier das Landschaftsschutzgebiet Falkenberger Krugwiesen aus. In Zuständigkeit des Bezirksamtes wurde 1997 ein Pflege- und Entwicklungsplan erarbeitet, der die Grundlage für alle weiteren Landschaftsbaumaßnahmen darstellte. Von
2000 bis 2005 hat das Amt für Umwelt und Natur umfangreiche landschaftsbauliche
Maßnahmen im Landschaftsschutzgebiet „Falkenberger Krugwiesen“ durchgeführt. Im
laufenden Jahr sind nur noch einige wenige Rest- und Pflegeleistungen durch Firmen
offen. Für
die Baumaßnahme in den Falkenberger Krugwiesen kam für den Bezirk eine BSI-Maßnahme
zum Tragen, die für drei geförderte Arbeitnehmer für die Dauer der Bauzeit
Arbeitsplätze bei einer Fachfirma bereitstellte. Die
Baumaßnahmen wurden hauptsächlich mit Ausgleichsmitteln der Deutschen Bahn AG
(2003 – 2005) finanziert, die die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung dem
Bezirk im Rahmen der Berliner Ausgleichskonzeption zur Verfügung stellte. Im
Jahr 2000 konnten auch Mittel aus dem EAGFL (Europäischer Garantie- und
Ausrichterfonds für die Landwirtschaft) für den Wegebau und für die
Entsiegelung von Flächen eingesetzt werden.
Insgesamt wurden knapp 1,3 Mio € eingesetzt. Im
Landschaftsschutzgebiet wurden Aufenthaltsbereiche (verschiedene Sitzmöglichkeiten
für alle Altersgruppen geschaffen, so z.B. Eichenbänke mit und ohne Lehne,
Hügelbereiche mit „Liegen“ und „Sitzstangen“ aus Robinienholz). Diese bieten viele
„versteckte Möglichkeiten“ der Beschäftigung in den Wanderpausen, und das
„Sitzen“ wird auf kreative Weise gefordert. Natürlich gehören auch neue
Wegeverbindungen, Rasen-, Strauch- und Baumpflanzungen zur Umgestaltung dazu. Die
Bauabschnitte teilten sich wie folgt auf: 2000 - Bau eines wassergebundenen Weges um den
Faulen See - Entsiegelung eines 2 ha großen Lagerplatzes
am südlichen Dorfrand 2003 - Im
Jahr 2003 wurde mit einem wassergebundenen Wegeneubau entlang der Passower
Straße begonnen und Sitzobjekte eingegliedert. Im Bereich der Wartiner Straße
wurden vorhandene Erdhügel ausgebaut als Sitz- und Beobachtungshügel. -
Eine neue
Feldhecke aus einheimischen Gehölzen entlang des Gewerbegebietes Coca Cola entstand. 2004 -
Ein Sitzplatz und
eine Sitzliege auf dem vorhandenen Rodelberg laden nun zum Ausruhen und Verweilen
ein, durch ein angedeutetes Dach kann man auch aus der Ferne diese Objekte
entdecken. -
Eine umfangreiche
Gehölzpflanzung wurde als Sichtschutz und Rückzugsbereich für Kleintiere
entlang der Feldmarkgrundschule angelegt. 2004 – 2005 -
Alte Betonwege,
Fundamente alter Baracken und ein altes Trafohaus wurden im Frühjahr 2004 im
Bereich des Seelgrabens -einer ehemaligen Lagerfläche - entsiegelt, neue Wege
aus unregelmäßig gebrochenem Betonstein, teilweise mit Rasenfugen in den
befahrbaren Randbereichen und Wege aus wassergebundener Wegedecke und
Sitzobjekte auf einem Hügel wurden ab Sommer 2004 in diesem Bereich neu
angelegt und im Herbst 2005 fertig gestellt. 2005 -
2005 wurde die
Wegeverbindung von SW (Passower Str.) nach NO (Dorfstr.) wieder geöffnet, ein
großer Gewinn für die Anwohner. Der Eingangsbereich an der Dorfstraße 4a, neben der
Dorfkate, wurde zu einem klassischen Bauerngarten umgestaltet und somit an die
Zeit der Entstehung der Dorfkate erinnert. Ein kleiner Naschgarten aus
Beerenobst lädt zum kurzen Verweilen ein. Die Unterhaltung dieser Flächen wird ab 2006 der
Förderverein Landschaftspark Nordost e. V. übernehmen. -
Auch der
Eingangsbereich an der Vincent van Gogh Straße wurde neu gestaltet, alte Aufschüttungen mit Betonbruch wurden behutsam
beseitigt, Betonwege entsiegelt und Flächen neu modelliert, alte Zäune
beseitigt und Wege neu angelegt. Eine vorhandene Aufschüttung wurde ausgebaut
mit nun neuer Sichtachse zum Faulen See und lädt zur kurzen Rast ein. Die
Bauarbeiten in den Falkenberger Krugwiesen waren in 10 Bauabschnitte
unterteilt. Insgesamt
wurden 232 hochstämmige Bäume neu gesetzt, ca. 19.000 m² einheimische Gehölze
gepflanzt und ca. 65.500 m² Wiesenfläche neu angesät. Die Gesamtfläche des Wegeneubaus
beträgt ca. 10.000 m². Alle
Wegeverbindungen wurden behindertenfreundlich gestaltet, dass heißt, ein
Gefälle von max. 6 % wurde nicht überschritten. Von den Baumaßnahmen
profitieren auch Fauna und Flora des Landschaftsschutzgebietes. Hervorzuheben
sind hier die Nachtigallen. Dieser fleißige Abendsänger erreicht hier seine
höchste Brutdichte in Berlin. Mit
den Falkenberger Krugwiesen wurde den Lichtenberger Bürgerinnen und Bürgern
eine Erholungsanlage übergeben, die als Stadtrandpark einen wichtigen Baustein
für das Konzept des Regionalparkes Barnimer Feldmark darstellt. Das bezirkliche
Image Lichtenbergs, ein Bezirk, in dem es sich auch auf Grund des vielen Grüns
„besser leben“ lässt, wird durch die neu gestaltete Landschaft weiter
gestärkt. Berlin, den
Emmrich Geisel Bezirksbürgermeisterin Bezirksstadtrat für Umwelt und Gesundheit |
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