Drucksache - DS/1893/V  

 
 
Betreff: Fertigstellung des Bauvorhabens Landschaftsschutzgebiet (LSG) Falkenberger Krugwiesen
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:BezirksamtBezirksamt
Verfasser:BzStR UmGesBzStR UmGes,
Drucksache-Art:Vorlage zur KenntnisnahmeVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
28.06.2006 
54. Sitzung in der V. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlagen:
Vorlage z. Ktn. BA PDF-Dokument

Das Bezirksamt bittet die BVV, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen:

Das Bezirksamt bittet die BVV, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen:

 

Die Falkenberger Krugwiesen zwischen Falkenberg und der Hohenschönhauser Str. stellen Teile der ehemaligen Falkenberger Feldmark dar, die sich vor etwa 200 Jahren südlich des Dorfes Falkenberg bis nach Hohenschönhausen erstreckte. Um 1870 wurden auf den Ackerflächen Rieselfelder angelegt, ab 1986 begann auf diesen Flächen teilweise der komplexe Wohnungsbau.  

Ursprünglich war zwischen dem Wohngebiet und der Hohenschönhauser Straße durchgängig eine gewerbliche Nutzung vorgesehen, davon zeugen heute die Betriebsflächen der Coca–Cola–Erfrischungsgetränke GmbH und das Lager der Berliner Museen.

 

Das Feuchtgebiet um den Faulen See (auch Hohenschönhauser See genannt) und die Seelgrabenniederung stellen eine hohe landschaftliche Qualität dar, daher wies die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung am 04.10.1995 hier das Landschaftsschutzgebiet Falkenberger Krugwiesen aus. In Zuständigkeit des Bezirksamtes wurde 1997 ein Pflege- und Entwicklungsplan erarbeitet, der die Grundlage für alle weiteren Landschaftsbaumaßnahmen darstellte.

 

Von 2000 bis 2005 hat das Amt für Umwelt und Natur umfangreiche landschaftsbauliche Maßnahmen im Landschaftsschutzgebiet „Falkenberger Krugwiesen“ durchgeführt. Im laufenden Jahr sind nur noch einige wenige Rest- und Pflegeleistungen durch Firmen offen.

 

Für die Baumaßnahme in den Falkenberger Krugwiesen kam für den Bezirk eine BSI-Maßnahme zum Tragen, die für drei geförderte Arbeitnehmer für die Dauer der Bauzeit Arbeitsplätze bei einer Fachfirma bereitstellte.

Die Baumaßnahmen wurden hauptsächlich mit Ausgleichsmitteln der Deutschen Bahn AG (2003 – 2005) finanziert, die die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung dem Bezirk im Rahmen der Berliner Ausgleichskonzeption zur Verfügung stellte. Im Jahr 2000 konnten auch Mittel aus dem EAGFL (Europäischer Garantie- und Ausrichterfonds für die Landwirtschaft) für den Wegebau und für die Entsiegelung von Flächen eingesetzt werden.  Insgesamt wurden knapp 1,3 Mio € eingesetzt.

 

 

Im Landschaftsschutzgebiet wurden Aufenthaltsbereiche (verschiedene Sitzmöglichkeiten für alle Altersgruppen geschaffen, so z.B. Eichenbänke mit und ohne Lehne, Hügelbereiche mit „Liegen“ und „Sitzstangen“ aus Robinienholz). Diese bieten viele „versteckte Möglichkeiten“ der Beschäftigung in den Wanderpausen, und das „Sitzen“ wird auf kreative Weise gefordert. Natürlich gehören auch neue Wegeverbindungen, Rasen-, Strauch- und Baumpflanzungen zur Umgestaltung dazu.

 

Die Bauabschnitte teilten sich wie folgt auf:

 

2000

 

-     Bau eines wassergebundenen Weges um den Faulen See

-     Entsiegelung eines 2 ha großen Lagerplatzes am südlichen Dorfrand

 

2003

 

-     Im Jahr 2003 wurde mit einem wassergebundenen Wegeneubau entlang der Passower Straße begonnen und Sitzobjekte eingegliedert. Im Bereich der Wartiner Straße wurden vorhandene Erdhügel ausgebaut als Sitz- und Beobachtungshügel.

-          Eine neue Feldhecke aus einheimischen Gehölzen entlang des Gewerbegebietes Coca Cola entstand.

 

2004

 

-          Ein Sitzplatz und eine Sitzliege auf dem vorhandenen Rodelberg laden nun zum Ausruhen und Verweilen ein, durch ein angedeutetes Dach kann man auch aus der Ferne diese Objekte entdecken.

-          Eine umfangreiche Gehölzpflanzung wurde als Sichtschutz und Rückzugsbereich für Kleintiere entlang der Feldmarkgrundschule angelegt.

 

2004 – 2005

 

-          Alte Betonwege, Fundamente alter Baracken und ein altes Trafohaus wurden im Frühjahr 2004 im Bereich des Seelgrabens -einer ehemaligen Lagerfläche - entsiegelt, neue Wege aus unregelmäßig gebrochenem Betonstein, teilweise mit Rasenfugen in den befahrbaren Randbereichen und Wege aus wassergebundener Wegedecke und Sitzobjekte auf einem Hügel wurden ab Sommer 2004 in diesem Bereich neu angelegt und im Herbst 2005 fertig gestellt.

2005

 

-          2005 wurde die Wegeverbindung von SW (Passower Str.) nach NO (Dorfstr.) wieder geöffnet, ein großer Gewinn für die Anwohner.

Der Eingangsbereich an der Dorfstraße 4a, neben der Dorfkate, wurde zu einem klassischen Bauerngarten umgestaltet und somit an die Zeit der Entstehung der Dorfkate erinnert. Ein kleiner Naschgarten aus Beerenobst lädt zum kurzen Verweilen ein.

Die Unterhaltung dieser Flächen wird ab 2006 der Förderverein Landschaftspark Nordost e. V. übernehmen.

-          Auch der Eingangsbereich an der Vincent van Gogh Straße wurde neu gestaltet,

alte Aufschüttungen mit Betonbruch wurden behutsam beseitigt, Betonwege entsiegelt und Flächen neu modelliert, alte Zäune beseitigt und Wege neu angelegt. Eine vorhandene Aufschüttung wurde ausgebaut mit nun neuer Sichtachse zum Faulen See und lädt zur kurzen Rast ein.

 

 

 

 

Die Bauarbeiten in den Falkenberger Krugwiesen waren in 10 Bauabschnitte unterteilt.

Insgesamt wurden 232 hochstämmige Bäume neu gesetzt, ca. 19.000 m² einheimische Gehölze gepflanzt und ca. 65.500 m² Wiesenfläche neu angesät. Die Gesamtfläche des Wegeneubaus beträgt ca. 10.000 m².

 

Alle Wegeverbindungen wurden behindertenfreundlich gestaltet, dass heißt, ein Gefälle von max. 6 % wurde nicht überschritten. Von den Baumaßnahmen profitieren auch Fauna und Flora des Landschaftsschutzgebietes. Hervorzuheben sind hier die Nachtigallen. Dieser fleißige Abendsänger erreicht hier seine höchste Brutdichte in Berlin.

 

Mit den Falkenberger Krugwiesen wurde den Lichtenberger Bürgerinnen und Bürgern eine Erholungsanlage übergeben, die als Stadtrandpark einen wichtigen Baustein für das Konzept des Regionalparkes Barnimer Feldmark darstellt. Das bezirkliche Image Lichtenbergs, ein Bezirk, in dem es sich auch auf Grund des vielen Grüns „besser leben“ lässt, wird durch die neu gestaltete Landschaft weiter gestärkt. 

 

 

 

 

 

 

 

Berlin, den

 

 

 

 

Emmrich                                                          Geisel

Bezirksbürgermeisterin                                     Bezirksstadtrat für Umwelt und Gesundheit

 

 

 

 

 
 

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